2042 Textil-, Kunstseide- und Bekleidungs-Industrie. * Die Versammlung der Obligationäre v. 5./11. 1932 genehmigte eine Herabsetzung des Zinsfußes der An- leihe von bisher 6 % auf 3 %, jedoch erhöht sich die- ser herabgesetzte Zinsfuß in den Jahren wieder, in denen Div. gezahlt wird, und zwar in der Weise, daß für je 1 % der Div.-Ausschüttung über 4 % hinaus der Zinsfuß um je 12 % erhöht wird, jedoch nicht über 6 % hinaus. Die Tilgungsdauer der Anleihe wird um sechs Jahre über den 1./7. 1947 hinaus mit der Maß- gabe verlängert, daß in den Jahren 1933 bis einschl. 1937 keine Tilgung stattfindet. Wird aber in den Jahren 1933 bis einschl. 1937 eine Div. auf die St.- Akt. ausgeschüttet, so erfolgt in den Jahren, in denen eine Div.-Ausschüttung stattfindet, eine planmäßige Tilg. Die Obligat.-Schuldnerin verpflichtet sich zu- gunsten der Obligationäre, und zwar auf den Namen der Deutschen Bank u. Disc.-Ges. als Grundbuchver- treterin eine erststellige Sicherungshyp. auf ihren Grundbesitz in Oedt, Dülken u. St. Hubert e zu lassen. – Die Ges. erklärte sich auch zu kauf der Obl. zu 35 % bis Ende 1932 bereit. Kurs der Aktien in Berlin: 1927 1928 1929 1930 1931* intragen m Rücck. 1932 Höchster 243.50 310 265 197 93 90.25 Niedrigster 147.75 226.25 175 % Letzter 236.76 260 190.50 7%6 51 . Dividenden 192 7–1932: St.-Akt. 15, 15, 1 0, 0, 0 %. Angestellte u. Arbeiter: Mitte 1933; 14. 1700 Gewinn-Verteilung: 1928: Gewinn: 928 588 Rll (Div. 735 360, Tant. 41 130, Pens.-F. 20 000, ortrat 130 098). – 1929: Gewinn 647 558 RM (Div. 400 08f Tant. 23 530, Pens.-F. 20 000, Vortrag 113 668).— 1930: Verlust 145 513 RM (auf neue Rechn. vorge. tragen). — 1931: Sanierungsbilanz. —– 1932: Gevin 10 343 RM (vorgetragen). Gustav Wäntig, Aktiengesellschaft. Sitz in Olbersdorf i. Sa. Vorstand: Gust. Wäntig, Max Wäntig. Prokuristen: Alfred Wäntig, Dipl.-Ing. Walter Wäntig. Aufsichtsrat: Vors.: Oscar Wäntig, Zittau; Landgerichtsdir. Ludwig Wäntig, Gautzsch b. Leipzig; Rechtsanwalt Karl Friedlaender, Berlin. Gegründet: 7./5. 1917 mit Wirkung ab 1./4. 1917; eingetr. 6./7. 1917. Zweck: Verarbeitung von Jute und anderen Tex- tilfasern, sowie von Papier u. aus Papier hergestellten Stoffen und der Verkauf der hergestellten Fabrikate sowie der Betrieb aller hiermit zusammenhängenden Geschäfte, insbes. Fortführ. der gleichen Zwecken dic- nenden, früher unter der Firma Gustav Wäntig in Olbersdorf bei Zittau betriebenen offenen Handels-Ges. Kapital: 450 000 RM in 1200 St.-Akt. zu 300 RM und 900 Vorz-Akt. zu 100 RM mit bis 6 % nachzahlungs- pflichtigen Vorz.-Div. u. Anspruch auf vorzugsweise Befriedigung zu 110 % bei Auflösung der Ges., auch vorher zum gleichen Preise einziehbar. Urspr. 1 200 000 M. Erhöht 1921 um 900 000 M in Vorz.-Akt. – Die G.-V. v. 16./4. 1923 beschloß Aufheb. der Vorzugsrechte der Vorz.-Akt. bzw. Umwandlung in St.-Akt.: gegen den Beschluß ist seitens der Bank für Textilind., Berlin, Anfechtungsklage erhoben. Durch Reichsgerichtsentscheidung wurde der Beschluß für nichtig erklärt. –—– Die G.-V. v. 6./9. 1926 beschloß unter Auf- hebung der Beschlüsse der G.-V. v. 17./9. 1925 Umstellung des Kap. von 2 100 000 M auf 810 000 RM (St.-Akt. 5: 3, Vorz.-Akt. 10: 1) in 1200 St.-Akt. zu 600 RM u. 900 Vorz.- Akt. zu 100 RM. – Die G.-V. v. 19./5. 1933 beschloß Kap.- Herabsetzung in erleichterter Form um 360 000 RM auf 450 000 RM durch Herabsetzung des Nennwertes der St.- Akt. von 600 RM auf 300 RM. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. –— G.-V.: 1933 am 19./5. – Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1932: Aktiva: Grundst 104 610, Fabrikgebäude u. Wohnhäuser 281 111, M. schinen u. maschinelle Anlagen 141 311, Werkzeuge Betriebs- und Geschäftsinventar 94987, Beteiligunge 3187, Roh-, Hilfs- u. Betriebsstoffe 89 827, halbfertige Fabrikate 5722, fertige Waren 71 156, Effekten 2000 Geleistete An- u. Vorauszahlungen 6984, Kundenfor- derungen 116 339, Wechsel 952, Schecks 2696, Kassen- bestand, Reichsbank u. Postscheckguthaben 3123, andere Bankguthaben 499. – Passiva: St.-Akt. 360 000, Vor- zugsaktien 90 000, Reservefonds 45 000, Obligationen 115, Hypotheken 125 034, Lieferantenschulden 120 00, Darlehnschulden 85 781, Akzeptverbindlichkeiten 658. Uebergangspassiven 5753. Sa. 839 034 RM. Gewinn- u. Verlust-Rechnung: Debet: Löhne und Gehälter 374 114, soziale Abgaben 29 897, Abschrei- bungen auf Anlagen 46 723, andere Abschreibungen 16 195, Zinsen 20 081, Besitzsteuern 15 521, übrige Auf- wendungen 26 994. – Kredit: Bruttoertrag aus Waren- geschäften 376 969, außerordentliche Erträge 8156, Ver- lust im Geschäftsjahr 1932 144 400. Sa. 529 525 RM. Verwendung des Sanierungsgewinn:: Sanierungsgewinn durch Kapitalherabsetzung 360 000, Sanierungsgewinn durch Auflösung des alten Reserve- fonds 15 848 zus. 905 373 RM. Davon zur Deckune der Verluste: 1930 130 891, 1931 50 690, 1932 144 400, Zuführung zum gesetzlichen Reservefonds 45 000, Wert. berichtigungen der Kundenforderungen 4867. Dividenden 1927–1932: 8, 8, 0, 0, 0, 0 %. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Leipzig, Dresden und Zittau; Allg. Deutsche Creditanstalt; Zittau: Dresdnel Bank. Deutsche Baumwoll-Aktiengesellschaft (Debag). Sitz in Osnabrück. Verwaltung: Vorstand: Otto Burkhardt, Langenbielau i. Schles.; Dr. Ernst Hegels, Osnabrück. Aufsichtsrat: (9) Vors.: Dr. Wolfgang Dierig. Langenbielau; 1. Stellv.: Dr. Werner Kehl, Berlin; 2. Stellv.: Fritz Häcker, Zürich; sonst. Mitgl.: Fabrik- Dir. Dr. Hermann Bötzelen, Osnabrück; Gottfried Dierig, Langenbielau; Fabrik-Dir. Julius Graf, Langenbielau; Kaufm. Julius Lütgert, Osnabrück; Wilhelm Mittel- staedt, Langenbielau; Bank-Dir. Carl Stolcke (DD-Bank Fil. Osn.), Osnabrück. Entwicklung: Die Ges. (im folg. kurz „Debag“' genannt) ist 1908 unt. d. Fa. „Baumwollspinnerei Riesa a. d. Elbe Aktien- gesellschaft“' gegründ. worden. Der Sitz befand sich bis 1915 in Leipzig, bis 1920 in Riesa-Gröba; 1920 wurde er nach Osnabrück, lt. G.-V. v. 2./3. 1922 unter Annahme des jetzigen Firmennamens nach Mülheim/Ruhr u. G.-V. v. 8./7. 1930 wieder nach Osnabrück verlegt. Im Jahre 1918 ging das ganze damals 1 250 000 betragende A.-K. auf die F. H. Hammersen A.-G. m Osnabrück über, die dagegen 825 000 M eigene Akn gewährte. 1921 wurden die Betriebseinrichtungen, 100 auch die Grundstücke u. Gebäude an die Ha a Ges. verkauft. Zur Zeit ist die Debag ausschieh Verwaltungs-Ges. – Einem Vertrage v. 19./6. 1 zufolge, der einerseits zwischen der F. H. Actien-Gesellschaft in Osnabrück und der Debag 3 mals Tochtergesellschaft von Hammersen und gleich- zeitig Verwaltungsgesellschaft des Hammersen-Kon zerns) sowie andererseits der Christian Dierig in Langenbielau i. Eulengeb. (Schles.) und der Treuhand G. m. b. H. in Berlin-Charlottenburg Ginef Verwaltungsgesellschaft der Familie Dierig) geschlb