2294 Plantagen- und Kolonialgesellschaften. Kurs der Aktien 1927 1928 1929 1930 1931* 1932 Höchster 359 190 162 125 69.50 41.50 % Niedrigster 135 139 111 65 43 17.50 % Letzter 163 154 119 69 54 38 % Notiert seit 1909 in Berlin. Zugelassen sind nom. 4 500 000 RM (bis Emiss. v. Jan. 1929). Dividenden: 1927 1928 1929 1930 1931 1932 0 5 6 4 0 0 % Gewinn-Verteilung: 1928: Gewinn 397 161 RM (Abschreib. auf Beteilig. 50 000, Delkr. 50 000, Pens.-F. 20 000, Div. 150 000, Vortrag 127 161). – 1929: Gewinn 460 851 RM (Delkr. 50 000, Pens.-F. 20 000, Div. 270 000, Vortrag 120 851). – 1930: Gewinn 345 371 RM (Pens.-F. 10 000, Div. 180 000. Vortrag 155 371). – 1931: Gewinn- Saldo 77 153 RM (vorgetragen). – 1932: Gewinn 106 925 Reichsmark (vorgetragen). Aus dem Geschäftsbericht 1932: Unter der noch fort- bestehenden Weltkrisis leidet die Kolonialwirtschaft ebenso wie die Wirtschaft auf anderen Gebieten. Die Liquidität der Gesellschaft hat sich durch die Ver- schmelzung verbessert, so daß man die Ueberzeugung haben darf, daß sie bei Besserung der Weltlage und Anziehen der Rohstoffpreise eine günstige Entwicklung nehmen und ein nicht zu unterschätzendes Aktivum der deutschen Auslandswirtschaft bilden wird. Das kaufmännische Geschäft litt auch im letzten Jahre weiter unter der Weltkrisis, zumal die niedrigeren Produktenpreise die Pflanzungen zu weiteren Ein- schränkungen zwangen. Auch die Mandatsverwaltung hat ihre Ausgaben stark zurückgeschraubt. Die ver. minderte Kaufkraft der Bevölkerung machte sich weiter fühlbar. Die Produktenpreise sind im Berichtsjahr weiter zurückgegangen. Trotz der schlechten Rohstoff. preise konnten die Pflanzungen ihre Betriebskosten decken; die Abschreibungen werden bei den Sisalpflan- zungen teilweise erarbeitet. Die Ernte der Kaffeepflan- zungen war zufriedenstellend; von den ca. 52 000 tra- genden Palmen wurden 1 688 000 Nüsse geerntet, die 322 t Kopra ergaben. Das Ergebnis von 1 t Kopra aus 5250 Nüssen kann als befriedigend gelten. Kaffeeplantage Sakarre Aktiengesellschaft. Sitz in Berlin W 62, Landgrafenstraße 2. Vorstand: Hauptmann a. D. Otto Joöl. Aufsichtsrat: Vors.: Fabrikbes. Dr. Max Schoel- ler, Düren; Stellv.: Dir. J. J. Warnholtz, B.-Charlotten- burg; Rittergutsbes. Major a. D. von Hiller, Rittergut Struvenberg; Kommerz.-R. Dr. Albert Weil, Görlitz; Rechtsanw. Dr. Eugen Gerhard, Mannheim; Dir. Ernst Techow, Berlin. Gegründet: 17./10. bzw. 4./11. 1898 mit Wirkung ab 1./7. 1898. Zweck: Erwerb und Verwaltung von Grundbesitz u. von Land- u. Plantagenwirtschaft in Ostafrika sowie aller damit in Verbindung stehenden gewerbl. Unter- nehmungen u. Handelsgeschäfte. Infolge der Verluste ihrer Besitzungen hat die Ges. beim Deutschen Reich Ansprüche geltend gemacht im Betrage von ca. 1 400 000 M, wovon durch Nachentschädi- gungsbescheid 1 246 000 RM anerkannt wurden. An- sprüche an den der britischen Behörde überlassenen 7 000 kg Kaffee sind darin nicht inbegriffen. 1926 hat sich die Ges. mit 3500 £ an einem Syndikat beteiligt, das den Erwerb von Pflanzungen in Ostafrika anstrebt. 1926/27 wurde der Ges. vom Reich ein Darlehen ge- währt, das für die Beteiligung in Ostafrika verwandt wurde. Im Jahre 1928 hat die Ges. vom Reich eine Gesamtentschädig. von 205 984 RM erhalten u. davon in Schuldbuchforder. eingetragen 121 400 RM. Verzins- lich mit 6 % sind hiervon 105 350 RM, die am 31./3. 1944 fällig sind, und unverzinslich 16 050 RM, die erst vom Jahre 1943 ab verzinslich u. rückzahlbar ab 31./3. 1945 sind. Von den bisher erhaltenen Barentschädig. hat die Ges. 104 000 RM in Kaffeeplantagen in Ostafrika angelegt. Kapital: 101 700 RM in 1017 Aktien zu 100 RM. Vorkriegskapital: 1 017 000 M. Urspr. 700 000 M; erhöht lt. G.-V. v. 15./5. 1899 um 500 000 M. Das A.-K. betrug nach mehrf. Wandlungen im Jahre 1911 1 017 000 M in 1017 Akt. zu 1000 M u. wurde lt. Reichsmark-Bilanz umgestellt auf 40 680 RM in 1017 Akt. zu 40 RM. Die G.-V. v. 19./12. 1929 beschloß Heraufsetz. des A.-K. auf 101 700 RM durch Abstemhpe- lung der Akt. zu 40 RM auf 100 RM. Die Einzahl. von 60 RM auf jede Aktie wurde von der Ges. aus dem Ge- winn 1928/29 zur Verfügung gestellt. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. – G.-V.: Im ersten Geschäftshalbi. – Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., eventl. Sonderrückl., 4 % Div., vom verbleib. Betrage 7½ % Tant. an A.-R., auf welche eine feste Vergüt. von jähr. lich 300 RM für jedes Mitgl., 600 RM für den Vors. u. 450 RM für den Stellv. zur Anrechnung kommt, Rest Super-Div. bzw. nach G.-V.-B. Bilanz am 30. Juni 1932: Aktiva: Kasse 226, Effekten 19 719, Schuldbuchforder. 71 400, Bankguthaben 1563, Inventar 1, Beteilig. 30 000, Uebergangsposten 830, Verlust 25 698. – Passiva: A.-K. 101 700, Disagio für Effekten u. Schuldbuchforder. 28 957. Reserven 18 7l. Sa. 149 438 RM. Gewinn- u. Verlust-Rechnung: bDebet: Ver- lustvortrag 1930/31 26 616, Unkosten 3873, Abschreib. auf Beteilig. 57 473. – Kredit: Zinsen 4790, Entnahme auf Reservekonto 57 473, Verlust (Vortrag 1930031 26 615, abzüglich Gewinn in 1931/32 917) 25 698. Ga. 87 962 RM. Dividenden 1926/2 7–1931/32: 0 %. Zahlstelle: Berlin: Deutsche Bank u. Disc.-Ges. Deutsche Südseephosphat-Aktiengesellschaft. Sitz in Bremen, Vorstand: Dr. rer. pol. Adolf Heinrich Raschen. Aufsichtsrat: Rechtsanwalt Dr. Ahlers, Dir. W. Kluck, Dir. W. Roloff, Bremen. Gegründet: 20./5. 1908; eingetragen 11./7. 1908. Zweck: Die Ausbeutung von Lagerstätten nutz- barer Mineralien, besonders von Phosphatlagerstätten, Verarbeit. u. Verwert. der gewonnenen Produkte sowie der Betrieb aller damit in Zusammenhang stehenden Geschäfte. Die Betriebsanlagen auf Angaur sind wäh- rend des Krieges von Japan mit Beschlag belegt worden. Der Verkauf des Südseebesitzes an ein japanisches Konsortium hat stattgefunden. 1924 hat das Reich mit der japan. Regierung einen Vertrag geschlossen, nach welchem u. a. der Ges. ein Teil des Liqu.-Erlöses aus- gezahlt wurde. Beteiligungen: Die Ges. hatte sich 1922 mit 80 % an der N. V. Phönix Handel en Cultuur Maat- Bahnhofstraße 55. schappy mit Handelsstationen im Molukken-Archipel u. auf Neu-Guinea beteiligt, welche sich im Aufbau be- fand. Das Unternehmen mußte 1930 die stille Liqu. vornehmen, da neue Geldmittel für die Erschließung der Harzkonzession nicht zu erhalten waren. 1932 wurde die Abwicklung beendet. Irgendwelche Ueberschüsse sind nicht übrig geblieben. Zur Sicherung der mit 1 RM bewerteten Forderung an die Phönix sind noch zwei abgetretene Forderungen der Phönix für Rech- nung der Ges. vorhanden. Es ist hieraus mit einem Erlös zu rechnen. 1 1925 beteiligte sich die Ges. mit 300 000 R (§ = der Kuxe) an den Vereinigten Blei- u. Silber-Erzberg- bau-Gewerkschaften in Mies (Westböhmen). Nachdem die 1931 mit tschechischen Interessenten geführten Ver- handlungen auf Gewährung eines weiteren Aufschlu 3 kredits für die Ver. Blei- u. Sibber-Erzbergbausen. sich endgültig zerschlagen hatten u. infolge der schlech-