Verschiedene Gesellschaften, neueste Gründungen. 2719 Gewinn-Vortrag (s. Bilanz) auf 13 613 RM, welcher vor- getragen wird. – 1931: Verlust (264 197 ab Gewinn- vortrag 13 613) 250 584 RM (vorgetragen). – 1932: Ver- lust erhöht auf 551 445 RM (vorgetragen). Nach dem Geschäftsbericht 1932 ist der Gesamt- umsatz gegen das Vorjahr wiederum gesunken, da- gegen konnte der Umsatz im Exportgeschäft gehalten werden. Trotz Senkung der allgem. Unkosten konnte ein neuer Verlust nicht vermieden werden. Eine ge- plante Bilanzbereinigung ist wegen der unübersicht- lichen Verhältnisse im Geschäftszweig der Ges. vorerst noch zurückgestellt worden. Berlin-Karlsruher Industrie-Werke Aktiengesellschaft. / Sitz in Berlin-Borsigwalde, Charlottenburger Str. 1–63. Verwaltung: Vorstand: Dr. jur. Paul Voigt, Dipl.-Ing. Albert Wolff (Karlsruhe). Aufsichtsrat: Vors.: Dr. h. c. Günther Quandt (Berlin); Stellv.: Paul Rhode (B.-Grunewald); sonst. lütgl.: Bankier Paul Hamel [Sponholz & Co.] (Berlin), Gen.-Major a. D. Detlev von Winterfeldt (Berlin), Reg.-Rat a. D. Dr. Kurt Schneider (Berlin), Bank-Dir. Ludwig Berliner Commerz- u. Privat-Bank] (Berlin). Entwicklung: Gegründet wurde die Ges. am 14./2. 1896 unter der Firma Deutsche Metallpatronenfabrik, die ab 1./1. 1897 geändert wurde in Deutsche Waffen- und Muni- tionsfabriken A.-G. – Die Ges. hatte bis 1913 bedeuten- den Export u. hatte sich während des Krieges durch Ankauf von Grundstücken u. Aufführung von Neubau- ten stark vergrößert. Durch den Kriegsausgang hat die Ges. besonders schwer gelitten, da auf Grund des Versailler Friedensvertrages die Herstellung von Waf- fen und Munition auf Jagd- u. Sportwaffen sowie kleine automatische Pistolen beschränkt werden mußte. – 1925 Abschreib. von rd. 1.32 Mill. RM infolge der von der Interalliierten Kommission geforderten Maschinenver- nichtung. Das Deutsche Reich war zur Entschädigung verpflichtet u. hat die Ges. für Kriegsschäden, Aufwer- tung usw. nom. 1 634 000 RM Reichsschuldbuchforderun- gen erhalten, die jetzt mit 1 RM zu Buch stehen. – Die Ges. wandte sich anderen Fabrikations- zweigen zu und änderte am 30./5. 1922 ihre Firma in Berlin-Karlsruher Industrie-Werke A.-G. – Eine der G.V. v. 14./7. 1928 vorgeschlagene Kapitalzusammenleg. um die Hälfte wurde abgelehnt. Der gesamte A.-R. trat zurück. — 1928 verkaufte die Ges. ihren Grundbesitz in Martinikenfelde für 284 Mill. RM. Das Bestreben der Gesellschaft, diejenigen Vermögenswerte, die für die Fabrikation nicht verwendet werden können, zu realisieren, führte weiter im Jahre 1020 zum Verkauf des stilliegenden Werkes Ober- prec und des sogenannten Wohlfahrtsgebäudes in Karlsruhe nebst angrenzenden bebauten und unbebauten Grundstücken. Von dem Rittergut bei Wildau wurden 1107 Parzellen mit insgesamt 1d. 1 005 000 am verkauft. Mit Wirkung ab 2./1. 1930 wurde die Kugellager- abteilung der Ges. an die Vereinigte Kugellagerfabri- ken A.-G. verkauft. — Das der Ges. gehörige Gut bei Vönigswusterhausen wurde parzelliert. 1930 wurden ca. 666 000 am verkauft — Durch die Verkäufe von An- ugen u. Grundbesitz wurden erhebliche Geldmittel frei. Hit diesen Mitteln wurden bis Mitte 1930 ca. 3 500 000 eigene Akt. an der Börse zurückgekauft. Die G.-V. vom 30./6. 1930 u. 29./6. 1931 genehmigte den Rückkauf jon weiteren eigenen Akt. Eine von einem Aktionär dagegen angestrengte Klage wurde (Nov. 1931) abge- Mesen. — Anfang 1932 erhielt die Ges. aus einer amerikanischen Freigabeangelegenheit einen Betrag von amnähernd 600 000 RM überwfesen. — Die Ges. be- reibt zur Zeit nur das Werk Karlsruhe, während die abrikgebäude und Wohnhäuser des Werkes Berlin- fioreiswalde Vermietungszwecken dienen. Außerdem indet eine fortschreitende Verwertung des nicht zu abrikationszwecken benötigten Grundbesitzes durch erkauf statt. Zweck: „Herstellung von Waffen u. Munition, Maschinen u. eompl. Einricht. für Munitions-Fabriken, Maschinen für ssenverpackung, Präzisions-Massenartikel der Stahl- u. Metallbranche, Spinntöpfe u. Aluminium-Spulen für die Kunstseide-Industrie, Eßbestecke und Aluminium- Flaschen und Dosen, Preß-, Zieh- und Stanzteile aus Stahl und Metall, Metallschläuche, Federungs-Körper, wärmewirtschaftl. Apparate, Lehren, Meßinstrumente, Besitztum: Die Ges. besitzt Fabriken in B.-Wittenau, Karlsruhe u. Grötzingen. Flächeninhalt der- Fabrikanlagen 900 000 qm, davon bebaut 240 000 am; landwirtschaftl. Besitz 3 700 000 qm. Dampfmasch. ca. 11 500 PS, davon ca. 3000 im Betrieb, Arbeitsmasch. ca. 12 500 Stück, da- von ca. 5500 im Betrieb. Gesamtgrundbesitz der Ges.: rd. 4 576 000 am, davon 240 000 qm bebaut. Sonstige Mitteilungen: Satzungen: Geschäftsjahr: Kalenderj. –— G.-V. gewöhnl. Ende Mai (1933 am 29./6.); 1 Aktie = 1 St. – Vom Reingew. mind. 5% z. R.-F. (Gr. 10%, ist erfüllt), ev. Spez.-F. oder Res.; dann die als Betriebskosten zu verbuchenden vertragsm. Gewinnbezüge des Vorst. u. der Beamten, 4% Vor-Div.; vom übrigen 5 % Tant. d. A.-R. und event. noch bis zu 5% für besond. Mandate; Rest Superdiv. oder zur Verf. der G.-V. Zahlstellen: Ges.-Kassen; Berlin: Commerz. und Privat-Bank, Deutsche Bank u. Disconto-Ges., Sponholz & Co. (vorm. H. Herz) Kommanditges., sowie bei den deutschen Niederlass. dieser Bankfirmen oder bei einer der Effektengirobanken der deutschen Wertpapier- börsenplätze (nur für Mitglieder der Giroeffekten- depots). Beteiligung. u. Tochtergesellschaften: 1. Die Ges. ist beteiligt an der Mauser-Werke A.-G. in Oberndorf a. N., deren sämtliche 8 000 000 RM Aktien im Besitze der Ges. sind. (Div. ab 1925: 0 %, Arbeiter rd. 1800), 2. mit 2 184 000 RM = 54.6 % an der Dürener Me- tallwerke A.-G. in Düren (Kap. 4 Mill. RM, Div. 1927 bis 1932: 10, 10, 10, 8, 0, 0 %; rd. 850 Arbeiter). 3. Zur Erweiterung der Fabrikationsbasis erwarb die Ges. 1929 sämtliche Anteile der „Maschinen für Massenverpackung' G. m. b. H. in Berlin-Neukölln. Diese Firma betreibt den Bau von Einwickel-, Abfüll- u. Verpackungsmaschinen. Der Betrieb wurde nach Karlsruhe verlegt u. der dortigen Maschinenbauabtei- lung der Ges. angegliedert. Die Beteilig. ist abgebucht. Statistische Angaben: Aktienkapital: 17 500 000 RM in 17 500 Akt. zu 1000 RM. Vorkriegskapital: 30 000 000 M. Urspr. 6 000 000 M, erhöht 1896 um 6 000 000 M. 1899 um 3 000 000 M. Die G.-V. v. 3./4. 1914 beschloß weitere Erhöh. um 15 000 000 M zum Emiss.-Kurs von 107 % für die alten Aktionäre. Kap.-Umstell. erfolgte lt. G.-V. v. 19./12. 1924 in voller Höhe auf Reichsmark. — EFine vorgeschl. Kap.-Herabsetz. auf die Hälfte wurde in der G.-V. v. 14./7. 1928 abgelehnt. – Durch G.-V.-B. v. 30./6. 1930 wurde der Vorstand ermächtigt, den Aktion. durch ein Banken-Konsortium das Angebot zu machen, von je 10 einzureichenden Aktien zu 1000 RM = nom. 10 000 RM je 1000 RM zu pari zurückzukaufen u. insoweit durch Veräußerung von Substanzwerten Mittel verfügbar sind. weitere Aktien der Ges. zu kaufen. –— Die G.-V. v. 29./6. 1931 genehmigte den Rückkauf von weiteren 3 000 000 RM eig. Aktien. – Lt. G.-V. v. 30./6. 1932 Kap.-Herabsetz.