Verschiedene Gesellschaften, neueste Gründungen. 2767 Erläuterungen zur Bilanz am 30. Sept. 1932: Das Konto „Hypotheken“ weist die hypothekarisch gesicherten Restkaufsummen für drei in der Bauzeit erworbene, in- wischen wieder verkaufte Grundstücke aus. Der hierfür angesetzte Betrag war im Vorjahre unter .,Außenstände- enthalten. – Die .,Forderungen an Konzerngesellschaften“ betreffen ausschließlich Forderungen an die Bayernwerk A.-G., darunter ist ein größerer Betrag, den dic Ges. ihrer schwestergesellschaft zur Verfügung stellen konnte. – Auf ler Passivseite der Bilanz wurden unter dem Konto „An- dere Reservefonds-, die Rückstellungen früherer Jahre zu- aammengefaßt. Die Ges. hat daraus der Gewinn- und Vverlustrechnung 550 583 RM zu Abschreibungen u. Rück- stellungen zugeführt. Dem Konto verbleiben sodann noch 757 849 RM. Das frühere Konto ,Rückstellungen' hat sich dadureh entsprechend vermindert. –— Der „Wertberichti- gungspesten-', das ist die frühere Abschreibungs- und Er- neuerungsrücklage, stellt den Gegenposten des zu den An- schaffungs- oder Herstellungskosten eingesetzten Anlage- vermögens dar und entspricht den nach vorsichtiger Schätzung eingetretenen Wertverlusten. Die früher darin enthaltenen Reserven wurden dem Konto .,Andere Reserve- fonds“' zugeführt. – Von den „Verbindlichkeiten“ haben sich die „Schuldverschreibungen'' durch die Einlösung der erstmals zum 1. Januar 1932 zur Rückzahlung ausgelosten Stücke der Bayerischen Großwasserkraftanleihe um einen Betrag von 254 971 RM ermäßigt; die aus dieser Ver- losung bis zum Geschäftsjahresschluß noch nicht einge- lösten Schuldverschreibungen werden zusammen mit dem Restbetrag der bereits im Jahre 1926 zur Rückzahlung ge- kündigten 7/15 % Walchenseemarkanleihe unter der Pas. „Ausgceloste, aber noch nicht eingelöste Schuldverschrei- bungen'' in der Bilanz ausgewiesen. – Die Ges. hat erst- mals die von der Deutschen Reichsbahn-Gesellschaft ver- trassmäßig für den Ausbau der Einphasenanlagen ge- gebenen unverzins'ichen Darlehen in der Bilanz gesondert ausgewiescen. –— Die enge wirtschaftliche und finanzielle vVerelechtung der drei Großkraftgesellschaften, Bayern- wek A.-G., Mittlere Isar A.-G. und Walchensee A.-G., die in der gemeinsamen Finanzierung der Werke ihren beson- Aaren Ausdruck findet, führte zu gegenseitigen Haftungs- verpflichfungen gegenüber Anleihezeichnern und sonstigen Neldlgebern. Diese Mithaftungen betrugen am 30./9. 1932 45 485 885 RM. Gewinn- w. Verlust-Rechnung: Debet: Löhne und Gehälter 32 436, soziale Abgaben 869, Abschreibun- gen auf Anlagen 659 927, andere Abschreibungen 4563, Rückstellungen 99 146, Zinsen 315 551, Besitzsteuern 23 §603, alle übrigen Aufwendungen 24 858. – Kredit: Gewinnvortrag vom Vorjfahr 23 577, Einnahmen aus Stromverkauf 543 377, außerordentliche Erträge 43 317, Zuweisung aus Reservefonds 550 583. Sa. 1 160 854 RM. Großkraftwerk Franken Aktiengesellschaft. * Sitz in Nürnberg, Nunnenbeckstraße 5. Verwaltung: Vorstand: Th. Henftling, Nürnberg. Prokuristen: stellv. Dir. Georg Maas, Obering. Georg Schuh, Kaufmann Hermann Hesse. Aufsichtsrat: Vors.: Bürgermeister Dr. Walter Fickemeyer, Nürnberg; Stellv.: Oberbürgermeister Franz fakob, Fürth; sonst. Mitgl.: Rechtsanw. und Stadtrat Gottfried Biemüller, Nürnberg; Kommerz,-R. Direktor Karl Butzengeiger (Bayer. Vereinsbank), Nürnberg; Regierungsrat Dir. Hans Doerfler (Rhein-Main-Donau A.G.), München; Justizrat Direktor Karl Drexler (E. A. G. vorm. Schuckert & Co.), Nürnberg; Dir. An- ton Fischer (E. A. G. vorm. Schuckert & Co.), Nürn- berg; Obering. und Stadtrat Richard Fruth, Nürnberg; Dipl.-Landwirt und Stadtrat Dr. Hanns Gareis, Nürn- berg; Studienrat und Stadtrat August Glück, Nürn- berg; Dir. Josef Lang (Fränk. Ueberlandwerke A.-G.), Mürnberg; Oberbürgermeister Willy Liebel, Nürnberg; Studienprofessor und Stadtrat Dr. Günther Reubel, WMrnberg; Gen.-Dir. Georg Spitzfaden (Städt. Betriebs- ant), Fürth; Fabrikant und Stadtrat Robert Wirth, Fürth; Ingenieur und Stadtrat Hans Zimmermann, Würnberg. Gründung: Die Ges. wurde am 29./11. 1911 von den Stadtge- neinden Nürnberg und Fürth sowie der Elektrizitäts- A.-G. vorm Schuckert & Co. gegründet. Zweck: Ausnutzung der Elektrizität, insbesondere Erzeu- gung und Bezug, sowie Abgabe und Verteilung elek- Stromes, die Errichtung und der Betrieb ierzu geeigneter Werke und Anlagen, ferner die PDachtung und Verpachtung, der Erwerb und Verkauf, die Beteiligung an gleichen und verwandten Internehmungen in jeder Form. Besitztum: 80 Das Großkraftwerk liegt zwischen Gebersdorf und 0 ein an der Bahnlinie Nürnberg-Ansbach, 7 km von 1518 Stadtmitte entfernt. Die Grundstückgröße ist 3 ha (bebaut 3.2 ha). Vorhanden ist ein 800 m ise Gleisanschluß. der das Werk mit dem Bahnhof 6 „ Das Werk besitzt 20 Kessel und urbodynamos mit zusammen 56 400 kW-Leistung. s Leitungsnetz im Umfange von 141.783 km umfaßte 1000 1931 19.765 km Hochspannungsdrehstromkabel 00 Volt, 107.492 km do. 20 000 Volt. 1.026 km Niederspannungs-Drehstrom-Kabel 210 Volt und 13.500 km Freileitung 20 000 Volt. Die 100 000 Volt- Leitung verbindet das Bayernwerk-100 000 Volt-Netz mit dem Umspannwerk Tullnau der Gropkraftwerk Franken A.-G. und ist seit dem Sommer 1928 in Be- trieb. Mit Ausnahme einzelner Ausläufer sind die Speisebezirke ringförmig ausgebaut, so daß die Ver- brauchsstellen von zwei Seiten her mit Strom versorgt werden. Die Ges. besitzt ferner das Verwaltungs- gebäude Nunnenbeckstr. 5 und das Wohnhaus Harmo- niestraße 27 in Nürnberg. Sonstige Mitteilungen: Verträge: Das Großkraftwerk Franken versorgt die Großindustrie Nürnbergs mit elektr. Arbeit, soweit der Anschlußwert 60 kW übersteigt, die kleineren An- schlüsse werden vom Städt. Elektrizitätswerk Nürnberg versorgt. Von den Abnehmern, mit denen langfristige Stromlieferungsverträge bestehen, sind hervorzuheben: das Städt. Elektrizitätswerk Nürnberg, die Nürnberg- Fürther Straßenbahn, die Siemens-Schuckertwerke, das Städt. Elektrizitätswerk Fürth, das Fränkische Ueber- landwerk Nürnberg. Anschlußwert z. Zt. ca. 340 000 k W. Die Verteilung des Stromes an die einzelnen Abnehmer der beiden Städte sowie im Gebiet von Mittelfranken ist Sache der betr. Städt. Elektrizitätswerke bzw. des Fränkischen Ueberlandwerkes. Betriebsgemeinschaft Kachlet–Franken G. m. b. H.: Um dem Großkraftwerk Franken ausreichende Strom- mengen für die Zukunft zu günstigen Bedingungen zu sichern, ist am 2. Februar 1925 mit der Rhein-Main- Donau A.-G. München, welche die Kachlet-Wasserkraft bei Passau mit einer Leistung von 56 000 PS aus- gebaut hat, eine Betriebsgemeinschaft in der Gesell- schaftsform einer G. m. b. H. und unter der Firma „Be- triebsgemeinschaft Kachlet-Franken G. m. b. H.' mit dem Sitz in Nürnberg und mit einem Stammkapital von 5000 RM gegründet worden (Beteiligung der Großkraftwerk Franken A.-G. 2500 RM). Die Betriebs- führung der Stromerzeugungsanlagen des Großkraft- werkes Franken (Großkraftwerk Gebersdorf), des Elek- trizitätswerkes Hausen und der im Besitze der Rhein- Main-Donau A.-G. befindlichen, in Viereth bei Bam- berg errichteten Wasserkraftanlage mit 4400 PS Lei- stung erfolgt seit 25./2. 1925 durch die oben genannte Betriebsgemeinschaft Kachlet- Franken G. m. b. H. Am 25 /3. 1928 war das Kachletkraftwerk vollstän- dig fertiggestellt und wurde in die Betriebsgemein- schaft aufgenommen.