2872 Noten-, Kredit- und Hypothekenbanken. Geschäftsjahr: Kalenderj. — G.-V.: Im ersten Geschäftshalbj. – Stimmrecht: 1 Akt. = 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1932: Aktiva: Rückständ. Einlage 90 000 RM, Hypothekendarlehn 15 382, Bank- guthaben 133 494, Kasse, Postscheck 1697, Vertreterfor- derung 420, rückst. Abschlußgebühren 2120, Inventar 204. – Passiva: Grundkapital 200 000, Sparguthaben 22 147, Rückl. für Versich.-Beiträge 1200, rückst. Pro- visionen 179, rückst. Zahlungen 1951, sonst. Verbind- lichkeiten 17 706, Gewinn 134. Sa. 243 319 RM. Gewinn- u. Verlust-Rechnung: Debet: Pro- visionen 3659, Löhne u. Gehälter 6631, soziale Abgaben 570, sonst. Kosten 13 283, Kapitalverkehrssteuer 2395 Vers.-Steuer 584, Abschreibungen: Einrichtung 1683 Abschlußkosten 7345, Verlustvortrag 1931 34, Gewinn 134. – Kredit: Abschlußgebühren 2828, sonst. Verwal. tungsgebühren 7693, Vers.-Steuer 584, Zinsen 1813, Or. ganisationsfonds 12 000, Akt.-Zusammenlegung 10 rückgestellte, nicht mehr fällig werdende Abschlußpro- visionen 1403. Sa. 36 323 RM. Dividenden 1931–1932: 0 %. Zahlstelle: Ges.-Kasse. Braunschweigische Staatsbank, Braunschweig (Leihhausanstalt) Sitz in Braunschweig, Dankwardstraße 1. Verwaltung 8 Direktorium: Finanzpräs. Dr. Werner Küchen- thal, Oberfinanzrat Wilhelm Schulz, Staatsbank-Dir. Heinrich Lehmann, Staatsbank-Dir. Staatsrat Kurt Bertram (sämtl. in Braunschweig). Verwaltungsrat: Vors.: Oberamtmann Nehr- korn, Riddagshausen; Stellv.: Bürgermstr. Eyferth, Wolfenbüttel; sonst. Mitgl.: Ministerialrat v. Hantel- mann, Braunschweig; Kaufm. Dr. Jürgens, Braun- schweig; Landtagsabgeordneter Kaempfert, Braunlage; Landtagsabgeordneter Knop, Boffzen, Krs. Holzmin- den; Verlagsbuchhändler Dr. Reichel, Braunschweig; Staatsrat Schmidt-Bodenstedt, Braunschweig. Aufsichtsbehörde: Der Braunschweigische Finanzminister. Staatskommissar: mann, Braunschweig. Entwicklung: Gegründet: 1765. – Die im Jahre 1765 gegrün- dete Leihhausanstalt ist durch das Staatsbankgesetz v. 20./12. 1919 zur Braunschweigischen Staatsbank um- gewandelt. –— Direktorium u. Hauptbankkasse in Braun- schweig. – März 1925 Erwerb eines erheblichen Aktien- postens der Braunschweigischen Bank u. Kreditanstalt von der Allgemeinen Deutschen Credit-Anstalt u. Eingeh. einer Arbeitsgemeinschaft. 1928 Beitritt zum Konsort. zur Finanzierung der Forderungen der Kriegs- und Liquidationsgeschädigten. Beteiligung an der Studien- gesellschaft für die Finanzierung des deutschen Straßen- baues. Jan. 1929 Verkauf des Aktienpakets der Braun- schweigischen Bank u. Kreditanstalt an die Commerz- u. Privat-Bank und Erwerb eines Aktienpostens der Braunschweig-Hannoverschen Hypothekenbank. – 1930 Beteilig. an Bankfirmen Gebr. Löbbecke & Co. (gegr. 1761) in Braunschweig u. C. L. Seeliger (gegr. 1794) in Wolfenbüttel. –— 1931 Beteilig. an Diskont-Compagnie A.-G., Berlin. – 1932 Beteiligung an Deutsches Finan- zierungs-Institut A.-G., Berlin. Ministerialrat von Hantel- Zweck: Pflege des öffentlichen, Real- u. Personalkredits, Betrieb sämtlicher Bankgeschäfte in den Grenzen des Staatsbankgesetzes vom 18./12. 1929. Die Staatsbank entspricht in ihrer Struktur dem Banktyp des gemischten Systems u. unterscheidet eine „Bodenkreditabteilung“' u. eine „Bankabteilung'. Das Emissionsprivileg, das auf die Gründungsakte vom Jahre 1765 zurückgeht u. damit die Staatsbank zum ältesten Bodenkreditinstitut Deutsch- lands macht, sieht die Ausgabe von Gold-Hypotheken- Pfandbriefen u. Gold-Kommunal-Obligationen vor u. hat im Staatsbankgesetz vom 18./12. 1929 eine neue Fassung erhalten. Auf die Gold-Hypotheken-Pfandbriefe, die durch erststellige Hypotheken gedeckt sind u. deren Gläubiger reichsgesetzliche Sicherungsvorrechte ge- nießen, finden die Vorschriften des Gesetzes über die Pfandbriefe u. verwandten Schuldverschreib. öffentlich- rechtlicher Kreditanstalten vom 21./12. 1927 Anwendung; die Gold-Kommunal-Obligationen sind gedeckt durch Goldmarkdarlehen, die an inländische Körperschaften des öffentlichen Rechts oder gegen Uebernahme der Gewährleistung durch eine solche Körperschaft gewährt sind. Die Pfandbriefe u. Kommunal-Obligationen sind reichsmündelsicher, reichsbanklombardfähig u. außer- dem staatlich garantiert. Die Staatsbank ist ferner be. rechtigt zur Ausgabe von beiderseits kündbaren Staats. bank-Obligationen sowie verzinslichen und unverzins. lichen Schatzanweisungen. Die Braunschweigische Staatsbank ist amtliche Hinterlegungsstelle u. zur An- legung von Mündelgeldern geeignet. –— Dem Unter. nehmen sind angegliedert: die Braunschweigische Landessparkasse, eine Genossenschaftsabteilung, die Braunschweigische Landesbrandversicherungsanstalt, die Braunschweigische öffentliche Mobiliarversicherungs. anstalt u. die Oeffentliche Lebens-, Unfall- u. Haft. pflichtversicherungsanstalt Braunschweig. Für die Ver- bindlichkeiten haftet der Braunschweigische Staat mit seinem gesamten Vermögen. Filialen: Zweigstelle A in Braunschweig, Zweig- kassen in Bad Harzburg, Blankenburg, Braunlage, Eschershausen, Gandersheim, Hasselfelde (Dep.-Kasse), Helmstedt, Holzminden, Königslutter, Oker (Dep.-Kasse), Schöningen, Schöppenstedt, Seesen, Thedinghausen, Vorsfelde, Wolfenbüttel. Sonstige Mitteilungen: Satzungen: Geschäftsjahr: Kalenderj., seit 5/. 1926 (vorher April–März). Der Reingewinn wird wie folgt verteilt: a) 20 % an den Allg. R.-F., b) 5 % an den Kursrücklagefonds, c) Rest an die Staatskasse. Beteiligungen: Discont-Compagnie A.-G., Berlin. Gegr. 1931. A.-K: 50 000 000 RM. Deutsches Finanzierungs-Institut A.-G., Berlin. Ge- gründet 1932. A.-K.: 30 000 000 RM. Braunschweig-Hannoversche Hypotheken-Bank. Deutsche Landesbanken-Centrale, Berlin. Gebr. Löbbecke & Co., Braunschweig. C. L. Seeliger, Wolfenbüttel. Statistische Angaben: Grundvermögen: 5 000 000 RMu. —– 1 605 000 RM. — Kursrückl. 420 000 RM. Auf Grund des im § 28 des Staatsbankgesetzes fest- gelegten Pfandbriefprivilegs und gemäß Beschluß des Verw.-R. vom 18./3. 1925 Ausgabe von Gold-Hypotheken-Pfandbriefe und Gold- Kommunal-Anleihen. Die Gold-Hypotheken-Pfandbriefe und Gold-Kommu nal-Anleihen sowie die dazu gehörigen Zinsscheine lauten auf Goldmark; als Wert einer Goldmark gilt für Kapital- und Zinszahlung der Preis von ½79 K8 Feingold. Der Einlösungsbetrag, der am Verfalltage in deutscher Reichswährung gezahlt wird, wird 39 rechnet nach dem für den 10. Tag des der Tälligkei vorhergehenden Monats geltenden amtlichen Preise für Feingold. Als amtlich festgestellter Preis für gold gilt der Londoner Goldpreis, den der Reichswirt- schaftsminister oder die von ihm bestimmte Stelle 1 „Deutschen Reichsanzeiger“ bekanntgibt. Die rechnung in die deutsche Reichswährung erfolgt nac dem Mittelkurs der Berliner Börse für Auszahluns London auf Grund der letzten amtlichen Notierung Vol dem Tage, der für die Errechnung des Kapital- und Zinsbetrages maßgebend ist. Ergibt sich aus Umrechnung für das Kilogramm Feingold ein Preis 309 nicht mehr als 2820 RM und nicht weniger als 2 R.-F.