2904 Noten-, Kredit- und Hypothekenbanken. Wirtschaft und Arbeit, Berlin; Gen.-Dir. Dr. Wilhelm Cramer, Dessau; Dr. Conrad Dauer (Deutsche Gold- diskontbank), Berlin; Kreishauptmann Walter Dönicke, Leipzig; Dr. jur. et phil. Otto-Chr. Fischer (Reichs- Kredit-Gesellschaft), Berlin; Dir. Heinrich Hans (Leip- ziger Baumwollspinnerei), Leipzig; Dr. med. h. c. Bruno Hauff, Leipzig; Dir. Rudolf Heuschkel (Sächs. Bank), Dresden; Ministerialdir. Dr. Rudolf Hörig, Dres- den; Finanzminister Ober-Reg.-Rat Rud. Kamps, Dresden; Stadtkämmerer a. D. Dr. jur. Ernst Karding (Gemeinschaftsgruppe Deutscher Hypothekenbanken), Berlin; Arthur Kretzschmar, Burgstädt i. Sa.; Dr. phil. Richard Möckel, Zwickau i. Sa.; Komm.-Rat Ernst Petersen, Leipzig;: Ministerialrat Kurt Prause (Reichs- finanzministerium), Berlin; Geh. Komm.-Rat Dr. h. c. Hans Remshard (Bayer. Hypotheken- und Wechsel- Bank), München; Reichsbankdir. i. R. Julius Richter, Dresden; Gustaf Schlieper (Deutsche Bank u. Disconto- Ges.), Berlin; Gen.-Dir. Rudolf Stahl (Mansfeld A.-G.), Eisleben; Georg Stöhr (Kammgarnspinnerei Stöhr), Leipzig: Werner Studentkowski, Leipzig; Geh. Reg.- Rat Max Waldeck (Ministerialdirigent im Reichswirt- schaftsministerium), Berlin; Bankdir. Kurt Wunderlich, Leipzig. Entwicklung: Gegründet: 26./3. 1856. – Konz. v. 2./5. 1856. – Eingetr.: 29./4. 1862. – 1901 wurde das Bankhaus Becker & Co., Comm.-Ges. a. A. in Leipzig nebst Filialen, mit der Credit-Anstalt verschmolzen. 1903 wurde das Bankhaus Günther & Rudolph in Dresden übernommen. In den folgenden Jahren Uebernahme weiterer Banken und Bankfirmen und Errichtung von Filialen. 1917 Aufnahme der Oberlausitzer Bank in Zittau, der Geringswalder Bank in Geringswalde, der Vogtländ. Bank in Plauen i. V., der Bergmännischen Bank in Freiberg i. S., der Vereinsbank zu Pegau, der Bankfirmen Gustav Grimm in Treuen i. V. u. Chr. Fr. Seyfert in Olbernhau, 1918 Uebernahme der Vereins- bank in Sebnitz, des Vorschuß- und Credit-Vereins e. G. m. b. H., Großenhain, des Credit- und Sparvereins zu Schwarzenberg e. G. m. u. H. u. der Bankgeschäfte Ernst Börner in Marienberg i. Sa. u. R. Halbenz in Schwarzen- berg i. Sa., sowie der Vereinsbank in Zwickau. 1919 Uebernahme des Spar- u. Vorschußvereins Radebeul-Kötz- schenbroda. 1920 Uebernahme der Leipziger Vereins- bank A.-G., der Bankhäuser Wilh. Schieß in Magde- burg, Ernst Haaßengier & Co. u. Frenkel &. Poetsch in Halle a. S. 1921 Kommandit-Beteiligung an dem Bankhause Altenburg u. Lindemann in Naumburg. 1922 erfolgte die Angliederung der Schlesischen Privatbank A.-G. in Breslau und deren Filialen. Weiterhin fand ein engerer Anschluß an die Bayerische Hypotheken- u. Wechsel-Bank, München, statt. Ferner erfolgte die Uebernahme der Firma Lippmann & Weichholdt in Hai- nichen. 1923 fand die Angliederung der Vereinsbank zu Frankenberg mit deren Filialen statt. Im Februar 1926 wurden nom. 2 Mill. RM Akt. der Ges. in New York durch ein Bankenkonsortium verkauft. 1928 wurde die Kommandit-Beteiligung bei dem Bankhaus L. Wolfrum & Co. in Aussig abgestoßen. 1929 wurde die Kommandite Altenburg u. Lindemann in Naumburg in eine Filiale umgewandelt. 1930 Angliederung des Bankgeschäftes Kühne & Ernesti in Zeitz (gegr. 1874). Ende Mai 1932 Uebernahme der Anhalt-Dessauischen Landesbank, Dessau, auf Basis eines Aktienumtausches im Verh. 4: 1. – Gelegentlich der Bilanzbereinigung im Frühjahr 1932 nahmen Reich, Golddiskontbank (be- ziehentlich deren Treuhandstelle) und Sächsischer Staat an der Bank Interesse. Die genannte Treuhandstelle hat nom. 14 Mill. RM (ursprünglich 13; die Erhöhung auf 14 erfolgte aus Anlaß der Fusion ADC4A/Anhalt- Dessauische Landesbank) ADCA-Aktien zu 115 % über- nommen) die restl. nom. 8 Mill. RM zur Verfügung der AD0CA stehenden Aktien wurden eingezogen; das noch im Verkehr befindliche Aktienkapital von nom. 18 Mill. RM wurde im Verhältnis 3: 1 auf nom. 6 Mill. RM zusammengelegt. Neues Aktienkapital: nom. 20 Mill. RM, R.-F. 6 Mill. RM. – Außer dem so ent- standenen Buchgewinn, der früheren offenen Reserve von 11 Mill. RM und dem Betriebsgewinn 1931 von rund 2 Mill. RM konnten große Beträge, die Reich und bank unter dem 28. Juli Sächsischer Staat in Schatzanweisungen zur Verfügung stellten, zu Abschreibungen und zur Neubildung stiller Rücklagen verwandt werden. Die Schatzanweisungen sind im Laufe der Jahre aus den Gewinnen zu tilgen, und zwar dergestalt, daß die ADCA aus dem jährlichen Reingewinn zunächst 15 %, später 10 % sowie nach einer Dividende von 6 % von dem hierüber hinaus er. zielten Reingewinn 60 % abzuführen hat. – Wegen der Möglichkeit des Rückerwerbs derjenigen nom. 14 Mill. RM Aktien, welche die Treuhandstelle der Golddiskontbank übernommen hat, sind entsprechende Vereinbarungen getroffen worden. – Die mit der Sächsischen Staats- 1931 getroffenen Verein- barungen, die Geschäfte in Form einer aus beiden Banken gebildeten offenen Handelsgesellschaft gemein- sam zu führen, wurden im Frühjahr 1932 wieder auf. gehoben. Dabei bleibt die gegenseitige Haftung der ADCaA und der Staatsbank für ihre Kreditoren hinsicht- lich der unter das Stillhalte-Abkommen fallenden Aus- landsgläubiger in Gemäßheit des deutschen Kredit- abkommens von 1932 bestehen. – 1933: Infolge der Ent- wickl. der wirtschaftl. Verhältn. erhebl. neue Verluste; zur nochmaligen Bilanzbereinig. erfolgte eine Kapital- herabsetzung um 5 Mill. RM, außerdem Entnahme aus den Rücklagen und Verwendung des bilanzmäßigen Ueberschusses aus 1932 zu Abschreib. u. Rückstell. –— Die engen Beziehungen der ADCA zu Reich, Reichsbank (Golddiskontbank) und Staat Sachsen finden ihren Aus- druck in der Zugehörigkeit von Vertretern dieser drei Stellen zum Aufsichtsrat des Institutes. – Mit Wirkung ab 1./9. 1933 Angliederung der Bankfirma Dingel & Co., Magdeburg, bei der die ADCA schon kom- mandit. beteiligt war. Zweck: Der Betrieb aller Bank- und Kommissionsgeschäfte und –— mit Ausnahme der Differenzgeschäfte –— aller derjenigen Geschäfte und Unternehmungen, durch die Ackerbau, Handel, Industrie und Gewerbe gefördert und die wirtschaftlichen Verhältnisse gehoben werden können. Die Ges. ist daher auch berechtigt, Hypo- theken-Geschäfte aller Art zu betreiben. Filialen u. Nebenstellen: Altenburg i. Thür., Annaberg i. Erzgeb., Aue i. Sa., Auerbach i. V., Bad El- ster, Bad Liebenwerda, Ballenstedt, Bautzen, Bernburg, Borna (Bez. Leipzig), Breslau, Burgstädt, Calbe, Chem- nitz mit Abt. Kunath u. Nieritz, Coswig (Anh.), Crim- mitschau, Dahme i. M., Dessau, Döbeln, Dresden, Eisen- berg i. Thür., Elsterwerda, Falkenstein i. V., Finster- walde N.-L., Frankenberg i. Sa., Freiberg i. Sa., Frei- tal i. Sa., Frohburg, Geithain, Gera, Geringswalde, Glauchau, Gößnitz i. Thür., Greiz, Grimma i. Sa., Großenhain, Großschönau i. Sa., Hainichen i. Sa., Halle a. S., Hartha i. Sa., Herzberg (Elster), Hoyerswerda, Kirchhain (N.-L.), Klingenthal i. Sa., Köthen (Anh.), Kötzschenbroda, Leisnig i. Sa., Limbach i. Sa., Magde- burg, Marienberg i. Sa., Markneukirchen i. Sa., Markran- städt, Meerane i. Sa., Merseburg, Meuselwitz, Mittweida, Naumburg (Saale), Neugersdorf, Niedersedlitz i. Sa., Oelsnitz i. V., Olbernhau, Oranienbaum (Anh.), Oschatz, Pegau i. Sa., Penig, Pirna, Plauen i. V., Radebeul. Reichenbach i. V., Riesa, Rochlitz i. Sa., Ronneburg i. Thür., Roßlau (Anh.), Roßwein, Sachsenberg I (Vogtl.), Schkeuditz, Schleiz, Schmölln i. Thür., Schwarzen- berg i. Sa., Sebnitz i. Sa., Siegmar, Taucha (Bez. Leipzig), Torgau, Treuen i. V., Waldheim i. Sa. Werdau i. Sa., Wittenberg (Bez. Halle), Wurzen, Zahna (Bez. Halle), Zeitz, Zerbst, Zittau, Zwickau i. Sa. —– Außerdem in Leipzig und den Vororten 15, in Dres- den 6 Depositenkassen. Sonstige Mitteilungen: Vertrag mit dem Deutschen Reich, der Deutschen Golddiskontbank und dem Freistaat Sachsen: Abge- schlossen am 28./30. April 1932, genehmigt in der G.-V. vom 4./5. 1932. Nach dem Vertrage wurden die von der Zusammenlegung ausgenommenen nom. 14 000