3072 Bergwerke, Hütten- und Salinenwesen. Westfälische Eisen- und Drahtwerke Aktiengesellschaft. Sitz in Bochum-Werne. Vorstand: Eugen Schlitter, Hermann Possehl. Prokurist: W. Thiemann. Aufsichtsrat: Dr. Helmuth Poensgen, Dr. Hans Fusban, Dr. Wilhelm Späing, Düsseldorf. Gegründet: 9./2. 1897; eingetragen 11./3. 1897. Firma bis Ende 1911: Westfäl. Drahtwerke. Zweck: Uebernahme und Fortbetrieb der von der Komm.-Ges. Funke, Borbet & Cie. in Werne in die Ges. eingebrachten Drahtwerke usw. Pachtvertrag mit der Vereinigte Stahl- werke A.-G., Düsseldorf: Durch die am 18./8. 1926 in Berlin stattgehabte ao. G.-V. wurde mit Wir- kung ab 1./7. 1926 bis 30./6. 1956 ein Vertrag über die Verpachtung der gesamten Anlagen und Betriebsein- richtungen der Ges. an die Vereinigte Stahlwerke ge- nehmigt. In Verbindung damit beschloß die G.-V. die Herabsetzung des A.-K. von 10 500 000 RM im Verh. von 2:1 auf 5 250 000 RM (s. a. Kap.). Als Pacht zah- len die Stahlwerke, die selbst Aktionäre von Langen- dreer sind, den übrigen Aktionären von Langendreer 5 % des Nennwertes der Langendreer-Aktien. Für den Fall, daß die Stahlwerke für ihr 3 Monate nachher ab- gelaufenes Geschäftsjahr eine Dividende gewähren, die 5 % übersteigt, so zahlen sie zu der obigen Vergütung eine zusätzliche Vergütung in Höhe des halben, über 5 hinausgehenden Hundertsatzes. Die Vergütung ist wie die Dividende der Stahlwerke fällig. Die Ueberweisung des Betrages an die einzelnen Aktionäre geschieht, un- beschadet des für die Aktionäre unmittelbar gegen Stahlwerke bestehenden Zahlungsanspruchs, durch Langendreer. Die Ver. Stahlwerke A.-G. hat das Recht, die verpachteten Werksanlagen während der Dauer des Vertrages käuflich zu übernehmen. Als Kaufpreis ist ein Betrag zu zahlen, der ausreicht, um nach Ab- deckung aller. Verbindlichkeiten von Langendreer den Aktionären einen Liquidationserlös von 10 % über den Kurswert ihrer Aktien, wie er im Durchschnitt des letzten Kalendervierteljahrs vor der Annahme dieses Vertragsangebots bestanden hat, zu gewähren. Entwicklung: 1911 Fusion mit der Aplerbecker Hütte, Brügmann, Weyland & Co. Akt.-Ges. zu Apler- beck. –—– 1915 wurden ein Siemens-Martin-Stahlwerk u. ein Drahtwalzwerk neu erbaut. – 1923 Aufgabe der Siegener Zweigniederlassung. – 1924 Angliederung der Firma F. Troitzsch Seil- u. Kabelwerke, Berlin-Schöne- berg. – Ende 1925 wurde das Aplerbecker Hochofen-, Stahl- und Walzwerk zum Zwecke der Zus.legung u. besseren Ausnutzung der Verbandsquoten innerhalb der Werke des Stumm-Konzerns stillgelegt; der Drahtseile- reibetrieb in Berlin-Tempelhof verfiel Ende März 1926 demselben Schicksal. Die Tempelhofer Anlagen, mit Ausnahme der nach Langendreer überführten Seilerei- maschinen, wurden am 1./4. 1926 verkauft. Die Firma der Zweigniederlassung in Tempelhof wurde gelöscht. – 1926 dann Verpachtung der Anlagen an die Ver. Stahlwerke A.-G., Düsseldorf (s. o.). – 1928 Verkauf des Werkes Aplerbeck, der Ges. verblieben nur ca. 250 000 qm Grundbesitz u. 41 Beamten- u. Arb.-Häuser. Besitztum: Der Grundbesitz der Ges. in Werne und Langendreer umfaßt rd. 343 000 qm (rd. 101 000 am bebaut), der nach dem Verkauf des Werkes Aplerbeck der Ges. verbliebene dortige Grundbesitz umf 250 000 qm. An Beamten- und Arbeiter-Wohnhäusern sind vorhanden: in Langendreer und Werne 68 1 Aplerbeck 41. An Betriebseinricht. sind in Me Langendreer vorhanden: 3 Drahtziehereien mit zwei Glühereien, je eine Drahtbeizerei und Wäscherei eins Drahtstiftenfab., 2 Verzinkereien, 1 Stacheldrahtfab 1 Faßfab., 1 Stangendrahtfab., Stahldrahtzieherei und Härterei, 1 Schreinerei und 2 Schlosserwerkst. m Schmieden, 12 Dampfmasch. m. zus. 6200 PS. 37 Dampf- kessel, eine elektr. Licht- und Kraftanl. Eig. Rangier- bahnhof und Eisenbahnanschluß an Langendreer. Beteiligungen: Die Ges. ist mit geringen An- teilen bzw. Aktien bei verschied. Verbänden beteiligt außerdem an der Kettenfabrik H. Schlieper Sohn Grüne i. W., auch Beteil. in größerem Umfang bei der Stumnm-Konzern G. m. b. H., Düsseldorf. Verbände: Als Mitglied gehört die Ges. folgenden Verbänden an: Deutscher Stahlbund (Eisenwirtschafts- bund), Düsseldorf; Stabziehereien- u. Wellen-Vereini- gung in Köln; Seildrahtkonvention in Hagen; Wirt schaftsverband des Deutschen Drahtgewarbes in Düsseldorf. Kapital: 5 250 000 RM in 10 500 St.-Akt. zu 500 RM. Vorkriegskapital: 8 400 000 M. Urspr. 1 800 000 M, erhöht bis 1911 auf 8 400 000 M. dann erhöht von 1920 bis 1922 auf 42 000 000 M in 42 000 Akt. zu 1000 M. Kap.-Umstell. lt. G.-V. v. 18./12. 1924 von 42 Mill. M im Verh. 4: 1 auf 10 500 000 RM, quren Herabsetz. des Nennwertes der Aktien von bisher 1000 M auf 250 RM. – Die G.-V. v. 18./8. 1926 beschloß Herab- setzung des Kap. um 5 250 000 RM durch Zusammenleg. der Aktien im Verh. 2: 1. Großaktionäre: Aktienmehrheit Besitz der Vereinigten Stahlwerke A.-G. Hyp.-Anleihen: Von den drei gekündigten An- leihen waren am 30./6. 1932 noch 22 196 RM in Umlauf: Altbesitzgenußrechte: 107 200 RM (1072 Stück à 100 RM), Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. – G.-V.: Im ersten Geschäftshalbj. – Stimmrecht: 1 Akt. = 1 St. Bilanz am 30. Juni 1932: Aktiva: Giunddst. 771 857, Gebäude 1 045 052, Maschinen 593 865, Inven- tar und Werkzeuge 1, Beteiligungen 3000/). Debitoren 1 469 469, Verlust 1 396 709. –. Passiva: A.-K. 3 250 000, Anleihe 22 196, Kreditoren 7757. Sa. 5 279 953 HM. Gewinn- u. Verlust-Rechnung: bebet: Ver— lustvortrag 1 347 216, Unkosten, Steuern usw. 49 405. Sa. 1 396 709 RM. — Kredit: Gesamtverlust 1 396 700 Naichsmark. Kurs: Notiz in Berlin und Köln 1927 eingestellt. Dividenden 1926/2 7–1931/32: 5,, 5. 5, 5, 5, 5 %. Die Aktionäre erhalten ab 1926/27 auf Grund des Pachtvertrages mit der Ver. Stahlwerke A.-G. eine jährl. Mindest-Div. von 5 %, die sich um die Hälfte des Div.-Satzes erhöht, den die Ver. Stahlwerke über 5 pro Jahr verteilen. Zahlstellen: Langendreer: Ges.-Kasse; Köln: Sal. Oppenheim jr. & Cie., A. Levy, Fil. der Deutschen Bank und Disconto-Ges.; Berlin: Deutsche Bank und Disconto-Ges., S. Bleichröder, Carl Cahn, Dresdner Bank. Lazard Speyer-Ellissen K.-G. a. A.; Frankfurt am Main: G. F. Grohé-Henrich & Cie. aßt ra. seit 1926 im „Ebag“ Erdölbergbau-Aktiengesellschaft. Sitz in Celle, Runde Straße 3. Vorstand: August Rautenkranz, Celle. Prokurist: Karl Zoberbier. Aufsichtsrat: Major a. D. Dir. Erich Kicke, Berlin; Dir. Wilhelm Bove, Hamburg; Rechtsanw. Dr. Richard Schreiber-Gastell, Mainz. Gegründet: 26./6. 1923; eingetragen 25./9. Firma bis Mai 1924: Erdöl-Bergbau Akt.-Ges. Die Ges. gehört zum Interessenkreis der Mineralöl- u. Xsphaltwerke A.-G. in Hamburg. 1923. Zweck: Erwerb, Ausbeutung, Pachtung und Ver- wert. von Erdölterrains u. Erdölgerechtsamen; Erwerb, Verarbeit. u. Veräußer. von Erdöl u. Erdölprodukten— Erricht. u. Betrieb von Erdölraffin. u. sonst. für 607 winn., Verarbeit. oder sonst. Verwert. von Erdöl be. stimmten Anlagen. Die Ges. kann ihren Betrieb außel auf Erdöl auch auf and. bituminöse Stoffe sowie auf sonst. Mineralien u. die hierzu erforderl. Anlagen 1. Fnrichtungen erstrecken.