Bergwerke, Hütten- und Salinenwesen. 3087 J. Oelinteressen u. Ueberführung von Oelbeteiligungen dät de Deutsche Gasolin A.G. — 29.9. 1226 Abschluß eincs Interessengemeinschaftsvertrages mit der 1. G. Farbenindustrie. — 1927/28: Im Verlauf des Rationali- zerungsprogramms wurden die Tiefbaugrubo Margarete u. die Schachtförderanlagen auf den Gruben Kamerad u. Marie eingestellt. Außerdem wurde der Betrieb der Vineralölfabrik Döllnitz u. der Betrieb der Schwelerei Gottlob bei Theissen stillgelegt. – 1928/29 Ausbau des Kohlenbahnnetzes in den Braunkohlenrevieren. –— März 1920 Verkauf der beiden Gebäude Riebeckplatz 1 u. 3 u. Verlegung der Verwaltung in das für die I. G. Berg- werke in Halle neuerbaute Gebäude Merseburger Straße 156/157. – Ab 1./7. 1929 ist die Bewirtschaftung der Güter der Ges. für Landeskultur G. m. b. H., Halle a. S., übertragen worden. — Anfang 1931 Uebergang von u1d. II Vill. RM Aktien der Ges. aus d. Besitz der I. G. Farbenindustrie auf die Rheinische Stahlwerke. Besitztum: I. Bergwerksbesitz. Oberröblinger Bezirk. Von den bei Oberröblingen am See, im Bergrevier Halle ge- legenen Grubenfeldern kons. Ottilie-Kupferhammer, kons. Walters-Hoffnung, Robert, kons. Viktoria u. Elisabeth sind etwa 1429.07 ha kohlenführend. Der in den Feldern anstehende Kohlenvorrat gewährleistet den werken bei jetziger Förderung eine ca. 100jähr. Le- bensdauer. Der Abbau erfolgt zum größten Teil im Tiefbau und neuerdings in immer größerem Umfange auch im Tagebau. Der Flächeninhalt der Kohlenfelder in diesem Bezirk beträgt rd. 3223.83 ha. Auf den durch- schnittlich 18–20 m mächtigen Kohlenvorkommen bauen die an der Staatsbahn OberröblingenQuerfurt liegende Grube Walters-Hoffnung, sowie dice an der Staatsbahn Halle–Kassel gelegenen Gruben Credner, Riesser u. Fürstenberg. Unter den Tagesanlagen sind besonders zu erwähnen: 21 Brikettpressen, 100 Schwel- üten, 2 Bitumenfabriken, 1 Ziegelei deren Leist. jährl. 5 000 000 Steine beträgt, sowie 2 Kraftwerke auf den Gruben Walters-Hoffnung u. Riesser mit 11 160 kVA Leist., von denen das Riesser Kraftwerk Strom an Fremde abgibt. Hallescher Bezirk. Der Bergwerksbesitz besteht aus den Gruben von der Heydt bei Ammendorf, Hermiue- Honriette II bei Döllnitz, sowie aus den Reservefeldern Delbrück bei Dieskau, Fortuna bei Lochau, Mansfeld u. Bornhöck bei Döllnitz, Gröbers, Raßnitz, Weßmar, Röglitz-Oberthau Wehlitz u. Ermlitz. Die Gewinnung der Kohle aus dem 11–14 m mächtigen Flöz erfolgt vorwiegend durch Tagebau. Der Flächeninhalt der Kohlenfelder in diesem Bezirk beträgt 1d. 4888.73 ha. Unter den Tagesanlagen sind besonders zu erwähnen: Brikettpressen sowie 2 Ziegeleien mit einer jährl. Leist. von zus. 7 800 000 Steinen. Weißenfels-Zeitzer Revier. In diesem Bezirke be- sitzt die Ges. folgende Gruben: Webau, Hermann, Win- ferfeldt, Emilie, Deuben, Siegfried, Paul, Kurt u. Neue Sorge, sowie die Werke Taucha. Naumburg, Marie bei Deuben, von Voß, Zeitz, Marie bei Aue, Theißen und Ellen. Sämtliche Gruben zum Bergrevier Zeitz gehörig, bauen auf der als Zeitz-Weißenfelser Vor- hommen bekannten Braunkohlenablagerung, die fast durchweg eine Mächtigkeit von 12 m aufweist. Die Kohlengewinn. geschieht im Tage- u. Tiefbaubetrieb. Der Kohlenvorrat reicht unter Hinzurechnung dor bei M Köttichau, Reuden, Predel, Profen, Deumen, uschlaub u. Dobergast geleg. Reservefelder für die genannten Werke für eine große Reihe von Jahren. Die Werke Naumburg, Marie, von Voß, Siegfried u. Faul liegen unmittelbar an der Staatsbahn Halle-Zeitz übrigen Werke zum weitaus größten Pah mit dieser Bahnlinie verbunden sind. Der . eninhalt der Kohlenfelder in diesem Bezirk be- ägt rd. 6177.42 ha. Unter den Tagesanlagen sind be- 838 887 zu erwähnen: 60 Brikettpressen, 1 Naßpresse, 00 Schwelöfen. 2 Ziegeleien mit einer jährlichen Lei- aung von 8 000 000 Steinen u. 1500 t feuerfesten Stei- an puie 4 Kraftwerke mit 44 500 KVa. keistuns: „% Theißen wird Strom an Fremde ab- % Außerdem hat sich die Ges. in ande- n oben genannten Bezirken, insbes. auch im ostelbischen Gebiet, Reservefelder von erheblichem Umfange gesichert. II. PDaraffin-, Mineralöl-, Kerzen- u. Montanwachs- fabriken. Die Mineralöl- u. Paraffinfabriken verarbei- ten die in 9 eigenen Schwelereien in 538 Schwelöfen gewonnenen Teere u. Braunkohlenleichtöle auf Mine- ralöle, Braunkohlenbenzin u. Paraffin. Das Paraffin kommt entweder als solches zum Verkauf oder dient zur Herstell. von Paraffinkerzen u. Wachskompositions- kerzen. Außer der eigenen Teererzeugung wird auch zugekaufter Teer verarbeitet. 1. Die Fabrik Webau liegt an der Eisenbahnlinie Deuben-–Corbetha mit An- schlußgleis (1 km) nach der Station Webau. Sie hat eine Verarbeitungsfähigkeit von 24 000 t Braunkohlen- teer u. 5000 t Braunkohlenleichtöl. In der Kerzenfabrik werden jährl. bis zu 4000 t Kerzen hergestollt. Es be- findet sich hier außerdem die Hauptwerkstätte für sämtliche Betriebe. 2. Die Fabrik Gerstewitz liegt ebenfalls am Bahnhof Webau, mit Anschlußgleis nach Station Webau. Die ;jährl. Verarbeitungsfähigkeit be- trägt 24 000 t Braunkohlenteer. In der Kerzenfabrik werden nur Paraffinkerzen, jährl. bis zu 3000 t, her- gestellt. Die Fabriken Webau u. Gerstewitz verarbei- ften zusammen jährl. 7000 t Rohparaffin. 3. Die Bi- tumenfabrik Amsdorf, auf Grube Riesser. erzeugt jährl. etwa 12 000 t rohes Montanwachs. 4. Die Bitumen- fabrik Wansleben, bei Grube Fürstenberg gelegen, erzeugt jährl. etwa 4000 t rohes Montanwachs (Bitu- men). Die Montanwachsfabrik Völpke hat eine Ver- arbeit.-Fähigkeit von jährl. 7000–8000 t rohes Montan- wachs auf gebleichtes Montanwachs, auf Weichwachs, Montanpech u. andere Produkte. Diese Fabrik gehört der Montanwachs-Fabrik G. m. b. H. zu Halle a. S. Vgl. hierüber unter Beteiligungen. III. Grundbesitz. Die der Ges. gehörenden Grund- stücke haben eine Größe von 3177.21 ha, davon liegen 1292.78 ha im Kreise Weißenfels, 4.12 ha im Stadt- kreise Zeitz, 53.26 ha im Landkreise Zeitz, 656.46 ha im Saalkreise, 1.76 ha im Stadtkreise Halle a. S., 34.84 ha im Landkreise Merseburg a. S., 1140.57 ha im Mans- felder Seekreis, 0.23 ha im Kreise Naumburg Stadt u. 3.14 ha im Kreise Neuhaldensleben. Auf dem unter I bis III genannten Besitzstand der Ges. wurden 1930/31 6397, 1931/32 5901 Beamte und Arbeiter be- schäftigt. sonstige Mitteilungen: Vertriebsgesellschaften: Für den Vertrieb ihrer Kohlenerzeugnisse bedient sich die Ges. über das Mitteldeutsche Braunkohlen-Syndikat 1932, Leipzig, der Kohlenhandelsgesellschaft Riebeck m. b. H. in Halle (Saale), deren Geschäftsanteile der Ges. gehören. Die Kohlenhandelsgesellschaft Riebeck steht wiederum in Verbindung mit einer Anzahl von Kohlenvertriebsges. und Platzgeschäften, an denen die Ges. beteiligt ist. – Die Erzeugnisse der Mineralöl-, Kerzen- und Mon- tanwachsfabriken werden durch die Deutsche Gasolin- Aktiengesellschaft, Berlin, vertrieben. verbände: Die Ges. gehört der Mitteldeutschen Braunkohlen-Syndikat von 1932 G. m. b. H. zu Leipzig, deren Stammkapital 90 000 RM beträgt, mit einem Ge- schäftsanteil von 8800 RM an. Die gegenwärtige Be- teilig. der Ges. beträgt 1 898 000 t Rohkohle, 2 191 581 t Briketts, 17 000 t Naßpreßsteine, 314 000 t Koks. Das Syndikat ist bis zum 31./3. 1937 abgeschlossen und dient der Preis- sowie der Produktionsregulierung. Satzungen: Geschäftsjahr: April-März. — G.-V. spät. Ende Sept. (1933 am 27./9.) in Halle a. S. oder in Berlin; jede Aktie = 1 St. –— Vom Reingewinn 5 % zum R.-F. (Grenze 10 %); 4 % an die St.-A.; vom übrigen dem A.-R. 5 % Tant. neben einer jährl. festen Vergüt., die von der G.-V. festgesetzt wird; Rest Super-Div. bzw. Vortrag. Die Tant. des Vorst. u. der Beamten gelten als Geschäfts-Unk. Zahlstellen: Dresden u. Berlin: Dresdner Bank und deren Fil.; Berlin: Commerz- u. Privat-Bank und deren Fil., Berliner Handels-Ges., Deutsche Länder- bank A.-G.; Frankf. a. M.: Gebr. Bethmann; Halle a. S.: Hallescher Bankverein v. Kulisch, Kaempf & Co. und deren Fil.; Leipzig: Allg. Deutsche Credit-Anstalt.