3096 Bergwerke, Hütten- und Salinenwesen. Dipl.-Ing. Fritz Vorster, Köln-Marienburg; Berg- assessor Dr.-Ing. Hans Wolfgang Wagner, Halle a. S. Gegründet: 24./2. 1923 mit Wirkung ab 1./1. 1923; eingetr. 13./4. 1923. Zweck: Mutung, Erwerb u. Ausbeutung von Berg- werken sowie Beteiligung an anderen Bergwerken, auch durch Erwerb von Anteilen (Kuxen, Aktien usw.), Herstellung von Anlagen und Betrieb von Unterneh- mungen zur Ausbeutung von Bergwerken und Ver- wertung ihrer Erzeugn., sowie Beteiligung bei solchen Anlagen und Uinternehmungen, Benutzung und Ver-— wertung selbst gewonnener oder sonst erworbener Bergwerkserzeugn., deren Verarbeit. oder Verfeiner., Handel mit derartigen Bergwerkserzeugn. sowie Betei- ligung an Unternehm., die eine solche Benutzung oder Verwert. bezwecken. Fortführ. der früher von den drei Gew. Großherzog von Baden, Ernst Moritz Arndt und Süddeutschland zu Neukirchen betriebenen Unter- nehmen. Besitztum: Gerechtsame 22.3 Normalfelder. Die Ges. hat 2 aufs modernste ausgestattete Schächte mit Verladung, Sieberei, Wäsche- und Brikettfabrik. Als sonstige Anlagen über Tage sind zu erwähnen: Werk- stätten-, Fördermaschinen-, Kesselhaus- und Ventilator- gebäude mit einem elektr. Ventilator von 6000 chm min. Leistung und einem Reserve-Dampf-Ventilator von 3000 cbm min. Leistung, 2 Kaminkühler, 1 Ent- eisenungs- und Wasserreinigungsanlage, 1 Bunker und Kohlenverkaufsanlage für Landabsatz und 1 Schlamm- trocknungsanlage. Das Maschinenhaus enthält u. a. 1 Turboaggregat von 2240 kW, 1 Turbokompressor für max. 30 000 cbm, 1 Turbokompressor für max. 36 000 cbm, 2 Kolbenkompressoren von max. 24 000 cbm. Ferner ist ein Betriebsgebäude mit Betriebs- büros und Waschkaue für 2500 Mann vorhanden. In Verbindung mit dem Betriebsgebäude steht eine moderne Lampenwirtschaft für elektr. Grubenbeleuch- tung. Die Ges. verfügt über 773 eigene Arbeiter- und Beamtenwohnungen, wozu noch 276 Wohnungen der Bergmannssiedlung linker Niederrhein treten. –—– Be- legschaft einschl. Angestellte Ende 1929–1932: 1980, 1714, 1766, 1071. Beteiligungen: Die Ges. ist beteiligt bei ver- schiedenen Kohlenhandelsges. des Rhein.-Westfäl, Koh- lensyndikats, bei der Ruhrgas A.-G. und bei der Ruhr Montanindustrie A.-G. in Essen Verbände: Die Ges. ist Mitgl. des Rhein. Westfäl. Kohlen-Syndikats mit einer Beteil. von 1 100 000 t. Statistik: 1930 1931 1932 Kohlenförderung in t 582 252 514 961 353 152 Kohlenabsatz in t. 526 534 499 826 440 603 Brikettherstellung in t. 68 831 65 745 65 397 Stromerzeugung in kWh 12 485 918 14 018 931 13 423 416 Stromabgabe in kWh 2 519 700 2 927 200 2 129 000 Kapital: 7 000 000 RM in 400 RM, 800 RM und 1000 RM. St.-Akt. zu 100 RM, Urspr. 105 Mill. M. übern. von den Gründern zu 100 %. Lt. G.-V. v. 27./14. 1924 Umstell. auf 8 005 000 Reichsmark (St.-Akt. 25: 2, Vorz.-Akt. 1000: ) in 30 000 St.-Akt. zu 80 RM, 10 000 St.-Akt. zu 160 RM, 8000 St.-Akt. zu 400 RM, 1000 St.-Akt. zu 800 RM und 50 Vorz.-Akt. zu 100 RM. Die St.-Akt. zu 80, 160, 400 u. 800 RM wurden 1929 größtenteils in Aktien zu 100 RM und 1000 RM umgetauscht. Die Vorz.-Akt. wurden laut G.-V.-B. v. 23./5, 1930 eingezogen. – Lt. G.-V. v. 9./11. 1932 Herabsetzung des A.-K. in erleichterter Form von 8 000 000 RM auf 7 000 000 RM durch Einziehung von 1 000 000 RM Vorrats-Akt. Der Buchgewinn diente zur teilweisen Abdeckung des Verlustes aus 1981. Anleihe: 30 Mill. M in 5 % Teilschuldverschfei- bungen von 1921. Stücke zu 5000, 2000 und 1000 M; abgestempelt auf den gesetzl. Aufwertungs-Betrag von 29.10 bzw. 11.64 bzw. 5.82 RM. ... Geschäftsjahr: Kalenderjahr, – G.-V.; 1933 am 14./7. – Stimmrecht: Je 100 RM = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum RF. 1%½ Y„, 10 % Tant. an A.-R., Rest nach G.-V.-B. Eilanz am 31. Dez. 1932: Aktiva: Anlage- vermögen: Grubengerechtsame 1 634 693, Schacht- und Grubenbaue 1 666 328, Grundstücke 1 121 966, Beamteh. und Arbeiterwohnungen 3 173 486, Betriebsgebänch 1. 231 293. maschinelle u. elektrische Anlagen 1 508 60%. Wassergewinnung und Entwässerung 95 153, Anschluß. bahn 152 909. Betriebsgeräte 246 049; Beteiligungen 327 526, Umlaufsvermögen: Materialien 207 345, Kohbn 22 194, Wertpapiere 12 993, Vorratsaktien (hom. 70 80 Reichsmark) 17 700, Anzahlungen 3700, Forderungen auf Grund von Warenlieferungen und Leistungen 337 695, sonstige Forderungen 236 529, Wechsel 477 19l. Kassenbestand einschließlich Guthaben bei der Reichs- bank und dem Postscheckamt 26 219, andere Bankgut- haben 38 737, Posten, die der Rechnungsabgrenzung dienen 83 985, Aufwertungsausgleich 272 239, (Bürg- schaften: 418 240 RM), Verlust (Vortrag aus 1931 904 48 abzüglich Buchgewinn durch Einziehung von Vorrats— aktien 750 000, zuzügl. Verlust in 1932 298 530) 453 016. — Passiva: A.-K. 7 000 000, gesetzliche Rückläge 839 873, Rückstellungen 177 987. Verbindlichkeiten: An. leihe aus 1921 85 181, gekündigte, noch nicht einge- löste „Süddeutschland-Anleihe“ 1548, Hypotheken 4 046 523, Verbindlichkeiten auf Grund von Warenliefe. rungen und Leistungen 122 981, sonstige Verbindlich. keiten 618 769, Nachaufwertungen 200 000, Posten, qie der Rechnungsabgrenzung dienen 254 777, (Bürgschaf- ten 418 240). Sa. 13 347 639 RM. Wechsel-Giro-Obligo: 136 404 RM. Gewinn- u. Verlust-Rechnung: bDebet: Ver- lustvortrag 904 486, Löhne und Gehälter 2 280 328 soziale Abgaben 331 728, Abschreibungen auf Anlagen 451 935, andere Abschreibungen 82 574, Zinsen 283 878. Besitzsteuern 162 885, sonstige Aufwendungen 369 80.. —– Krcdit: Rohgewinn nach Abzug der Aufwendungen für Hilfs- und Betriebsstoffe 3 319 172, Erträge ane Beteiligungen 74 251, Roheinnahmen aus Mieten und Pacht 163 529, außerordentliche Erträge 857 651, Ver- lust 453 016. Sa. 4 867 619 RM. Die Gesamtbezüge des Vorst. 48 789 RM bzw. 13 000 RM. Dividenden 1927–1932: Je 0 %. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Berlin: S. Bleichröder; Mülheim-Kuhr: Dresdner Bank. Aus dem Gesschäftsbericht 1932: Die Schwere der wirtschaftlichen Krise im Jahre 1932, die besonders stark im Ruhrkohlenbergbau empfunden wurde, tral uns bis zur Erschütterung der Lebensgrundlagen u. serer Gesellschaft. Wir haben in unserem Berich über das Jahr 1931 bereits darauf hingewiesen, aäb wir gezwungen waren, am 15. Juli 1932 unser Werk stillzulegen, da wir weder die notwendige Beschäftt gung erlangen, noch die Genehmigung der Bergbehörde zu einem Versatzverfahren mit eigenen Bergen erhal- ten konnten, von welchem wir eine erhebliche Senkung unserer Selbstkosten erwarteten. Nachdem wir * 2. September 1932 im Rekurswege die versuchsweise Zulassung des Versatzverfahrens erreichten, wurde 3 fort mit dem allmählichen Wiederaufbau des Belriebe begonnen. Die auf dieses Verfahren gesetzten e, tungen haben sich sowohl in sicherheitlicher als auch) in wirtschaftlicher Hinsicht erfüllt, so daß es heute in der ganzen Grube mit Erfolg durchgeführt wird. 4 hat zu einer Senkung der Selbstkosten in einem = fange geführt, der uns zu der Hoffnung berechtigt, di0 Wirtschaftskrise, die leider im Jahre 1933 noch ein Verschärfung erfahren hat, überstehen zu können. u. A.-R. betrugen Rasselsteiner Eisenwerksgesellschaft Aktiengesellschaft. Sitz in Neuwied-Rasselstein. Vorstand: Heinrich Främbs, Albrecht Neizert. Aufsichtsrat: Landgerichtsrat a. D. Dr. Adolf Remy, Kassel-Wilhelmshöhe; R.-Rat Otto Remy, Lüne- burg; Otto Wolff, Köln; Bank-Dir. Dr. Wuppermann, Düsseldorf; Franz Krahée, Konsul Heinrich v. Stein, Köln; Landger.-Dir. a. D. W. Richter, Hütten-Per. Carl Remy, Neuwied; Landesfinanz-Dir. a. D. Carl Wiesbaden; Geh. Reg.-Rat W. Ludovici, Düsseldorf; 05 heimrat Ottmar Strauß, Köln; Oberlandesger.-Rafa. Arnold Frese, Köln; Dr. Heinrich Göring, Wiesbadel.