3114 Bergwerke, Hütten- und Salinenwesen. Aufsichtsrat: Vors.: Kommz.-R. Dr. rer. pol. h. c. Dr.-Ing. e. h. Hermann Röchling, Völklingen; Bankier Eduard Röchling, Saarbrücken; Max Röchling, Heidelberg; Bankier Max Werner, Hamburg; Alfred Bally, Basel; Geh. Kommz.-R. August Röchling, Mann- heim; Dr. K. A. Pastor, Aachen; Dipl.-Ing. Dr.-Ing. e. h. Eduard Zintgraff, Frankfurt a. M.; Curt Frhr. v. Salmuth, Ludwigshafen. Gegründet: 7./2. 1921, mit Wirkung ab 1./1. 1921; eingetr. 18./2. 1921. Firma bis 1922: Stahlwerk Völk- lingen Akt.-Ges. Zweck: Fabrikation von Eisen und Stahl sowie Vornahme aller Geschäfte, die sich auf diese und ver- wandte Fabrikationen beziehen. Die Röchling'sche Eisen- u. Stahlwerke G. m. b. H. brachte in die A.-G. ein: a) Grundstücke samt darauf erricht. Gebäulichk. in den Gemark. Völklingen, Sulzbach, St. Ingbert (Pfalz), Niedergailbach (Pfalz), Wehrden (sSaar), Hostenbach, Bous, Geislautern, Fürstenhausen, Schaff- hausen u. Neunkirchen (Saar), in Größe von 332 ha 59 a 98 qm. Die Einlage erfolgte frei von Hyp. u. Lasten. Die Ges. betreibt Hochofen-, Stahl- u. Walzwerke zu Völklingen, Koksofenanlagen mit Nebenprodukten- gewinnung zu Völklingen u. zu Altenwald. — Fabri- kate: Thomas-Roheisen, rohe u. vorgewalzte Stahl- blöcke u. Brammen, Knüppel u. Platinen, Eisenbahn- Oberbaumaterialien für Voll-, Neben- u. Kleinbahnen, Gruben- u. Feldbahnschienen, Bauwerkeisen u. Form- eisen, Stabeisen, Walzdraht u. Bandeisen; als Neben- produkte: Koks, Teer-, Ammoniak- u. Benzolprodukte, Fette, Hochofenschlacke, Schlackensand, Schlacken- steine u. Kalk für Bauzwecke, Schlackensand für Stein- fabrikation, Thomasmehl, Portland-, Eisenportland- u. Hochofenzement. Entwicklung: Carl Röchling, der Begründer des heute noch in Familienhand ruhenden Eisenkomplexes, war Eisengroßhändler; am 7. August 1881 erwarb er die Völklinger Eisenhütte A.-G. u. bald darauf, am 26. August, wurde deren stillgelegtes Werk von der Firma Gebr. Röchling übernommen u. dafür eine offene Handelsgesellschaft , Völklinger Eisenwerk Gebr. Röch- ling“' in Völklingen gegründet. Tätige Teilhaber waren damals die Brüder Theodor, Carl u. Fritz Röchling. Von da an beginnt, begünstigt durch die allgemeine Eisenkonjunktur u. durch den besonderen Auftrieb. welche die Bismarcksche Schutzzollpolitik der Eisen- industrie gegeben hatte, eine kräftige Entwicklung. Belegschaft 1882 450 Mann, ein Jahr später 1150. In der Folgezeit wurden lothringische Erzfelder erworben, im Juli 1882 der Grundstein zum ersten Hochofen gelegt. Nach und nach vergrößerte sich das Unter- nehmen zu einem alle Stufen der Rohstofferzeugung u. Verfeinerung umfassenden Komplex. 1896 wurde das Unternehmen in eine G. m. b. H. umgewandelt und von ihr dann in Lothringen die Carlshütte bei Dieden- hofen errichtet. 1910 produzierten die Röchlingschen Werke bereits 1.2 Mill. t Eisenerz, 0.35 Mill. t Koks, 0.50 Mill. t Roheisen u. 0.42 Mill. t Stahl bei 5500 Mann Belegschaft; einschl. der Nebenbetriebe waren es rund 8000 Arbeiter. Krieg. Gebietsabtretungen, Besetzung des Saargebiets haben dann in besonderer Weise dem Unternehmen mitgespielt. 1921 erfolgte zur Abwehr der französischen Ueberfremdungsgefahr in der Okku- pationszeit die Umgründung in zwei Aktiengesel schaften: die Röchlingschen Eisen- u. Stahlwerke 4.6. arbeiten mit einem Kapital von 10 Mill. f. Fr. u. 3 Edelstahlwerke Röchling A.-G. mit einem solchen 3 2. Vill. f. Fr. Das Edelstahlwerk hat sich 1920/21 1. Sicher. des deutsch. Marktes mit d. Buderusschen Fisen. werken an den Stahlwerken Buderus-Röchling A.G. 1 Wetzlar mit 50 % Beteil. zusammengetan u. dort einwal werk errichtet. 1927 wurde in Oberkochem in Würt. temberg ein Kaltwalzwerk errichtet, das einzige il Süddeutschland, das sich somit günstiger Frachthag erfreut. Im übrigen hat das Unternehmen einen um. fangreichen Verkaufsapparat im In- u. Auslande auf- gezogen. Beteiligungen: Die Ges. ist u. a. beteiligt bei der Gewerkschaft Carl-Alexander, Baesweiler, Saar- drohtwerke Louisenthal G. m. b. H., u. an der Kraft. werk Wehrden G. m. b. H., Berlin. 1929 Eintritt der Ges. als Kommanditist in die Gebr. Röchling Bank. Saarbrücken. Produktion: 1929 1930 1931 1932 t t t t Koks Völklingen... 351 844 330 022 262 683 234 495 Koks Altenwald... 126 900 123 500 112 550 120 950 Roheisen von den Hochöfen 502 800 477 730 445 300 444 260 Thomasstall.... 427 984 382 144 334 573 368 700 Fertigprodukte... 356 285 325 140 291 327 264 444 Beschäftigt wurden im Jahresdurchschnitt: 1930 1931 1932 Arbeiter... 5457 5109 4544 Meister... 181 162 141 Angestellte . . . 613 551 480 Am Jahresende waren beschäftigt: 453 Beamte gegen 525 am Jahresanfang, 119 Meister gegen 155 am Jahres- anfang. Kapital: 10 000 000 Fr. in 10 000 Akt. zu 1000 Fr. Urspr. 10 Mill. M, übern. von den Gründern zu 100 %, – Lt. G.-V. v. 1./8. 1923 ist das bisher. A.-K. in 2 285 192 Francs umgestellt u. um 7 714 808 Fr. erhöht. Die bisher, Aktien über 1000 M sind in solche von 228.519 Fr. umge- stellt u. nach erhöhter Einz. durch Umstempelung auf einen Nennwert von 1000 Fr. erhöht. Großaktionär: Röchlingsche Eisen- u. Stahl- werke G. m. b. H. in Völklingen. Geschäftsjahr: Kalenderj. –— G.-V.: 1933 an 26./7. – Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1932: Aktiva: Grund- besitz, Gebäude, Werksanlagen 85 730 569, Rohstoffe u. Fabrikate 24 665 077, Beteiligungen 57 207 971, Effekten 16 280 514, Barbestände u. Wechsel 12 742 252, Debitoren 132 586 739. – Passiva: A.-K. 10 000 000, Reservefondk u. Rücklagen 44 600 000, Hypothek 113 304 095, Kredi- toren 157 683 966, Gewinnvortrag aus 1931 3 094 123 Gewinn in 1932 530 938. Sa. 329 213 123 Fr. (Avale u Bürgschaften 164 907 187, hiervon durch fremde Rückbürgschaften gedeckt 78 282 098). Gewinn- u. Verlust-Rechnung: Debet: Un. kosten 14 906 423, Abschreibungen 10 649 178, Gewim: (Vortrag aus 1931 3 094 123 – Gewinn in 1932 530 930 3 625 061 (vorgetragen). – Kredit: Betriebsüberschüsse 26 086 540, Gewinnvortrag aus 1931 3 094 123. 0. 29 180 663 Fr. Dividenden 1927–1932: 0, 15, 15, 10. 0, 0. Zahlstelle: Ges.-Kasse. wWaldenburger Bergwerks-Aktiengesellschaft. Sitz in Waldenburg in Schlesien. Vorstand: Dir. Heinrich Lohsse, Bergwerks-Dir. Dr. Schmidt. Prokurist: R. Lungwitz. Aufsichtsrat: Dr. Hans Prinz von Pleß, Pszczyna (Poln.-O.-S.); Dir. Otto Meyer, Berlin; Gerichtsass. a. D. Dir. Heer, Berlin; Ober-Dir. Hanns Treitschke, Beu- then O.-S.; Gen.-Dir. Walter von Pohl, Waldenburg; Fürstlich Plessischer Ober-Bergwerks-Dir. Dr. Franz Ebeling, Laziska-Srednie (Poln.-O.-S.). Gegründet: 5./5. 1930; eingetragen 12./11. 1930. Hans Heinrich Fürst von Pleß brachte Bergwerke. Kuxe, Grundstücke, Betriebsanlagen, Forderungen, Be- teiligungen und andere Vermögenswerte im Gesank werte von 21 996 000 RM ein und erhielt für diese Fif. lage 21 996 Aktien. Entwicklung: In Verbindung mit den entstal. denen finanziellen Schwierigkeiten im Pleß-Konzem mußte im Dez. 1930 auch die Ges. sich an ihre ger wenden, um über ein Moratorium zu Der Absatzrückgang hat sich 1931 weiter fortgese 10 Infolge der ungünstigen Wirtschaftslage konnte 13 eine Quote von 2½ % an die mit ungedeckten . rungen am Moratorium beteiligten Gläubiger geschüttet werden. Trotz aller wirtschaftl. Schwierle