3418 Elektrizitätswerke, elektrotechnische Industrie. 13 Staustufen zu errichten, deren Kraftwerke eine mittlere Leistung von 39 000 PS§ besitzen und jährlich etwa 230 Millionen kW erzeugen können. Die Ausführung der Kraftwerke gleichzeitig mit den Schiffahrtsanlagen an den 13 Mainstaustufen zwi- schen Aschaffenburg und Würzburg ist dadurch sicher- gestellt, daß über den Absatz der elektrischen Energie sämtlicher Werke ein langfristiger Vertrag mit der Bayernwerk A.-G. abgeschlossen wurde. – Die Ent- scheidung über die Frage „Werntallinie- oder „Main- Dreieck“ ist Ende 1930 zugunsten des Main-Dreiecks gefallen. Die neue Linie sieht die Kanalisierung des Mains auf etwa 50 km über Würzburg hinaus und dann einen Seitenkanal von etwa 60 km Länge vor, der bei Eltmann unterhalb Bamberg den Main wieder erreicht. Zweck: Ausbau der Grofßschiffahrtsstraße vom Main bei Aschaffenburg über Bamberg, Nürnberg zur Donau und weiter über Regensburg bis zur Reichsgrenze bei Passau, der Ausbau der Donau zwischen Kelheim und Ulm zur Großschiffahrtsstraße, die Herstellung von Schiffahrtsanschlüssen nach Augsburg und München sowie der Bau und Betrieb von Wasserkraftwerken an diesen Wasserstraßen. Die Gesellschaft ist berechtigt, ähnliche Unternehmungen zu errichten und sich an solchen, insbesondere dem Bau und Betrieb von Er- gänzungskraftwerken und Anlagen zur Verwertung von Wasserkraft zu beteiligen. Besitztum: Wasserkraftanlage „Untere Mainmühle“ in Würz- burg; ihre Kraft wird durch zwei mit Gleichstrom- Dynamomaschinen verbundene Turbinen ausgenutzt. Die Jahreserzeugung von etwa 2 300 000 kWh dient hauptsächlich dazu, die Stadt Würzburg mit Strom zu versorgen. – Staustufe Viereth bei Bamberg ist die erste Schiffahrtsstaustufe, die die Gesellschaft am Main errichtet hat; beendigt 1925. Sie ist mit einer Wasserkraftanlage von 3 Turbinen zu je 2000 P8S Höchstleistung verbunden, die jährlich etwa 18–20 Mill. kWh erzeugen kann. Das Kraftwerk wird durch die Betriebsgemeinschaft Kachlet-Franken G. m. b. H. (s. auch unten) betrieben. – Kachletstufe: Die Bau- arbeiten an der Kachletstufe sind 1927 im großen gan- zen vollendet worden. Die Anlage an der Kachletstufe in der Donau bei Passau dient dazu, die schwierige Fahrstrecke von Vilshofen bis Passau dadurch zu ver- bessern, daß der Wasserspiegel an der Wehrstelle um etwa 8,5 m gestaut wird. Die Staustufe besteht aus Wehr, Schiffsschleusen und Krafthaus. Für die Schiff- fahrt wurden beim Wehr zwei Kammerschleusen von je 230 m Länge und 24 m 1. W. eingebaut. Mit der Vollendung des Staues, der bis Pleinting oberhalb Vilshofen reicht, hat die Schiffahrtsstrecke zwischen Regensburg und Passau eine durchgreifende Verbesse- rung erfahren. Im Kachlet-Kraftwerk wurde im No- vember 1927 der Probebetrieb mit 4 Maschinensätzen aufgenommen. Die weiteren 4 Maschinen wurden im 1. Quartal 1928 in Betrieb gesetzt, 80 daß seitdem die gesamte Kraftwerksanlage von 65 000 PS Leistung fertiggestellt ist. Vom Beginn des Probebetriebes ab wurde der erzeugte Strom mittels der von der Bayern- werk A.-G. hergestellten Transformatorstation über 100 000 Volt Leitung hauptsächlich nach Nürnberg übertragen. Ein Teil des Stromes diente zur Versor- gung des niederbayrischen Gebietes. Der Betrieb des Kraftwerks wurde am 25./3. 1928 von der Betriebs- gemeinschaft Kachlet-Franken G. m. b. H. (s. auch unten) übernommen. – Staustufen Obernau und Klein- wallstadt. Die Schleusen und Wehre wurden 1928 fer- tiggestellt. Die Bauarbeiten für die beiden Kraftwerke wurden 1928 in Angriff genommen. Das Kraftwerk Obernau wurde im April 1930 in Betrieb genommen; die Anlage enthält 2 Turbinen mit je 2700 P8S, die jährlich ca. 18.3 Mill. kWh erzeugen können. Das Kraftwerk Kleinwallstadt kam im Herbst 1930 in Be- trieb; die Anlage enthält 2 Turbinen mit je 2500 P8, die jährlich ca. 18.3 Mill. kWh erzeugen können. Die Stromlieferung der beiden Kraftwerke erfol Bayernwerk. – Kraftwerk Efiug abe- at 10 Bauarbeiten (Kammerschleuse und Wehr) wurder 10 u. 1930 fertiggestellt. Das Kraftwerk wurde im 05 18 1930 in Betrieb genommen. Die Anlage enthält 2 1 binen von je 2500 P8S, die jährlich ca. 21 Mill K0. erzeugen können. Die Stromlieferung erfolgt da5 Bayernwerk. –— Mit dem Bau der Staustufe Kl 1 heubach wurde 1929 begonnen. Die Schleuse ist kerthz gestellt. Das Kraftwerk wurde am 1./2. 1932 in Behid genommen. Jahresarbeitsvermögen 21 Mill. kWh. — Im Herbst 1930 wurde der Bau der Schiffahrtsschleus bei der Staustufe Freudenberg in Angriff genommen Das zugehörige Wehr und Krafthaus wurde erst in Frühjahr 1931 vergeben. Die Anlagen der Staustaf nähern sich der Vollendung, so daß mit der Herstel des Staues voraussichtlich am Ende des Jahres 1 rechnen ist. – Für die Staustufe Faulbach wurde 199) mit dem Bau der Schleuse begonnen. –— Eine weiten sechste Mainstufe, nämlich Erlabrunn bei Würzburg wurde außerdem im Jahre 1931 als Notstandsarbeit 1 Gang gebracht. Auch diese Bauten gehen 1934 der Vollendung entgegen. Vorbereitende Erdarbeiten ff eine weitere Staustufe Rothenfels sind im freiwilligen Arbeitsdienst 1933 in Angriff genommen worden. u zwei weitere Staustufen Eichel u. Lengfurt wird i- Schleuse im Rahmen von Arbeitsbeschaffungsmabmb. men noch 1933 begonnen werden. – Bei Wertheim is 1932/33 ein Schutzhafen ausgeführt worden. – An der Donau zwischen Regensburg u. Deppendorf sind 19323 beträchtliche Mittel für Niederwasserregulierungs bauten zur Verbesserung der Schiffahrtsverhältnis aufgewendet worden. Sonstige Mitteilungen: Konzessionsverträge mit dem Deutschen Reid und dem Staate Bayern: Die Gesellschaft hat von den Deutschen Reich und dem Staate Bayern das Recht e. halten, die von ihr ausgebauten Wasserkräfte auf 10 Jahre auszunutzen, und zwar beginnend mit dem ei- punkt, wo jedes einzelne Werk ganz oder teilweise il Betrieb genommen wird; dieses Recht wird für die u. nächst in Angriff genommenen Werke bis zum Ablauf der Erlaubnis für die später in Betrieb genommenel Werke verlängert und endet für alle Werke spätestens am 31./12. 2050. Nach Ablauf dieser Frist fallen di: Kraftwerke mit allem Zubehör unentgeltlich ul lastenfrei an das Reich. Die im Zuge der Grobschif fahrtsstraße zwischen Aschaffenburg und Passau pr. jektierten 33 Kraftwerke sollen (die Wasserkräfte der oberen Donau zwischen Ulm und Kelheim nicht nit gerechnet) zus. 250 000 Ps leisten und jährlich run 1500 Mill. kWh erzeugen können. Die Betriebseinnal- men aus der Verwertung dieser Energie sollen mh dem Finanzierungs-Programm die Verzinsung und Ti- gung der bereits auf dem Geldmarkt aufgebrachtel und weiterhin noch aufzubringenden Kapitalien t wesentlichen gewährleisten. Insoweit dies nicht d Fall sein sollte, tritt hinsichtlich der Vorz.-Aktien f6 Garantie des Reichs und Bayerns in Wirksanmkeit. Betriebsgemeinschaft: Zur Sicheruns 0 Stromabsatzes hat die Rhein-Main-Donau A.-G. vember 1922 mit der Großkraftwerk Franken Nürnberg einen Vertrag auf die Dauer von 40 Ja 3 abgeschlossen, nach dem die Wasserkraftanlase 5 Kachlet bei Passau und bis zu deren Wasserkraftanlage Viereth bei Bamberg (beide Eis 0 tum der Rhein-Main-Donau A.-G.) sowie das n kraft-Elektrizitätswerk Gebersdorf-Nurnberg Eaag tum der Großkraftwerk Franken A.-G.) und das l falls von der Großkraftwerk Eranken A.-G. betrie 1 Wasserkraftwerk Hausen bei Forchheim zum schaftlichen Betriebe zusammengeschlossen sind % Betrieb der vereinigten Werke wird von der 3 1925 gegründeten Betriebsgemeinschaft K . ken G. m. b. H. geführt, an der die Rhein-Main- 3 A.-G. und die Großkraftwerk Franken A.-0. B 50 % beteiligt sind. Den in den Werken erz 1 0 Strom verkauft die G. m. b. H. hauplsächlich b Großkraftwerk Franken A.-G., die ihn an iur