3422 Elektrizitätswerke, elektrotechnische Industrie. Aus dem Geschäftsbericht 1932: Die Bautätigkeit der Ges. hat im ersten Halbjahr des abgelaufenen Ge- schäftsjahres darunter gelitten, daß Reich und Bayern sich gezwungen sahen, ihre Darlehen, die sonst jähr- lich zusammen 9 017 000 RM betrugen, wegen des Ab- gleichs des Etats auf 6 150 000 RM zu kürzen. Damit stand für den weiteren Vortrieb der Großschiffahrts- straße gegenüber den Vorjahren zunächst nur ein um ein Drittel verminderter Betrag zur Verfügung. Eine Wen- dung kam erst, als im 2. Halbjahr das Reich aus den der Wasserstraßenverwaltung aus dem Arbeitsbeschaf- fungsprogramm zugeteilten Mitteln der Rhein-Main- Donau-Wasserstraße Beträge zur Verfügung stellen konnte, nämlich: 1. für die Staustufe Faulbach 2 630 000 RM, 2. für den Schutzhafen Wertheim 470 000 RM, 3. für die Staustufe Erlabrunn 2 160 000 RM, 4. für die Niederwasserregulierung der Donau zwischen Regens- burg und Passau 1 340 000 RM, zus. 6 600 000 RM. Unsere Bautätigkeit erhielt dadurch wieder größ und wir konnten aus diesen Mitteln mt fenen Jahr rund 1 000 000 RM in Bauten umset 3 Außer der Inangriffnahme der beiden Neubaustellen n. Faulbach und Wertheim am Main war es mögli 1 Erlabrunn bei Würzburg mehr zu fördern 993 8 dringend notwendigen Arbeiten an der Donau vledl aufzunehmen. Die Arbeiten für das Arbeitsbeschf fungsprogramm sind ausgesucht nach dem Gesichts. bounkt, möglichst viele Arbeiter zu beschäftigen. Ez war möglich, im Winter über 1370 Mann allein mit Hilfe dieser Arbeiten zu beschäftigen. Im heurigen Jahr, wo diese Bauten voll im Gange sind, ist die Zakl der für das Arbeitsbeschaffungsprogramm beschäftigten Arbeiter auf rd. 1500 Mann gestiegen. Insgesamt sind für den Bau der Großschiffahrtsstraße derzeit unmittel bar und mittelbar rund 4200 Personen tätig. Untere Jller Aktiengesellschaft. Sitz in München, Blutenburgstraße 6. vorstand: Oberreg.-Rat Peter Bürner, München; Dir. Bernhard Monath, Augsburg. Prokuristen: Emil Glaßer, Hans Pätz, München. Aufsichtsrat (8): Vors.: Landesbaurat Dipl.-Ing. Dr.-Ing. e. h. August Menge, München; Stellv.: Gen.- Dir. Prof. Dr.-Ing. e. h. Bernhard Salomon, Frankf. a. M.; Dir. Josef Chuard, Zürich; Min.-Rat Dir. Rudolf Decker, München; Dir. Friedrich Egger, Frankf. a. M.; Min.-Rat Karl Fuchs, München; Min.-Rat August Legat, München; 1. Bürgermeister Dr. Otto Merkt. Kempten. Gegründet: 3./4. 1924; eingetragen 7./6. 1924. Zweck: Ausnutzung von Wasserkräften der Iller zur Erzeugung elektr. Energie und deren gewerbliche Verwertung in jeder Art sowie die Erstellung der hier- zu dienenden und notwendigen Werke; jede andere Art Erzeug. u. Verwert. elektr. Energie u. Erricht. u. Ein- richt. der hierzu erforderl. Anlagen. – Der Aufsichtsrat der Ges. beschloß im Oktober 1928 den Ausbau der Wasserkräfte der unteren Iller zwischen Kellmünz und Vöhringen in zwei Kraftstufen zur Erzeugung elektri- schen Stromes. Mit dem Bau wurde sofort begonnen. In den beiden Kraftstufen zusammen sollen im Durcen- schnitt 100 Mill. KWh jährlich erzeugt werden, die als Drehstrom auf die Dauer der Wasserkraftkonzession an die beiden Aktionäre, die Bayernwerk A.-G., München, und die Lech-Elektrizitätswerke A.-G., Augsburg, ab- gegeben werden. Der Werk-Kanal hat zwischen Wehr und Auslauf- mündung in der Iller oberhalb Vöhringen eine Gesamt- länge von etwa 13.5 km. Der Ausbau erfolgt für eine Wassermenge von 80 cbm. Die beiden Kraftwerke, die mit großen modernsten Turbinen und Generatoren aus gestattet sind, befinden sich bei Untereichen und Iller- tissen. Ihr nutzbares Gefälle beträgt je 14 m, ihre ungefähre Leistung je rd. 16 000 PS. Vor der Mündung des Unterwasserkanals in die Iller befindet sich ein Auslaufbauwerk, das dazu dient, den Wasserspiegel im Unterwasserkanal auf einor konstanten Höhe zu halten, um in den bestehenden sogenannten Wieland-Kanal eine bestimmte Betriebswassermenge abgeben zu können. Die Anlage ist so projektiert, daß der Ausbau weiterer anschließender Stufen möglich ist. Die Bauarbeiten konnten in der Hauptsache bis zum September 1930 be- endet werden. Bis zu diesem Zeitpunkt war auch die Montage der Verschlüsse für Wehr und Einlaufbauwerk sowie der Turbinen und Leerlaufschützen durchgeführt. Die Montage der Turbinen und Generatoren erfolgte programmäßig. Mit der Füllung des Kanals konnte Ende August 1930 begonnen werden, die Anlagen wur- den Mitte Dezember 1930 provisorisch in Betrieb gesetzt. Bis Ende des Geschäftsjahres 1931/32 waren an Ge- samtbaukosten 22 370 545 RM lichkeit 1932 62 Mill. KWh. verausgabt. Die Stromerzeugungsmög- betrug 82.5, die Gesamtabnahme nur einschl. Vorarbeiten und Grunderwerb Kapital: 10 000 000 RM in Aktien zu 1000 RII. Urspr. 4 000 000 RM in 4000 Akt. zu 1000 RM, über.- nommen von den Gründern zu pari. – Lt. G.-V. v. 16./0. 1928 u. 21./10. 1930 Erhöh. um 4 000 000 RM. Die neuen Aktien wurden von den beiden Aktionären (s. w. unten) übernommen. –—– Die G.-V. v. 10./7. 1931 beschloß Kapi. talserhöhung um 2 000 000 RM auf 10 000 000 RM in 2000 Aktin zu 1000 RM. Die neuen Aktien wurden zum Nenn- wert ausgegeben und von den drei Aktionären, der Bayernwerk A.-G., der Lech-Elektrizitätswerke A.-G. ul dem Kreise Schwaben übernommen. Großaktionäre: Bayernwerk A.-G. in München (55 %) und Lech Elektrizitätswerke A.-G. in Augsbu; (40 %). 6½ % 25jähr. Anleihe vom 30./11. 1928: 12 000 000 schweiz. Fr. in 12 000 Teilschuldverschreil. von je 1000 schweiz. Fr. Zs. 31./5. u. 30./11. Tilg. Vom 30./11. 1929 ab rückzahlbar in 25 festen Annuitäte bis spät. 30./11. 1953, und zwar entweder durch frei. händigen Ankauf der einer Annuität entspr. Anzall von Teilschuldverschreib. oder durch Auslosung der- selben. Die Rückkäufe erfolgen durch Vermittlung der Schweizer. Kreditanstalt in Zürich. Zu diesem Zwecke stellt die Ges. der Schweizer. Kreditanstalt jeweik 2 Mon. vor Fälligkeit den Betrag der planmäßig zurück- zuzahlenden Teilschuldverschreib. zur Verfüg. Dieser Betrag ist in erster Linie zum freihänd. Ankauf vol Teilschuldverschreib. zu verwenden. Für den Fall, cad die nötige Anzahl Teilschuldverschreib. nicht oder nur teilweise freihänd. erhältlich sein sollte, 80 werden die noch fehlenden Stücke in der ersten Hälfte des zweir letzten Monats durch das Los bezeichnet. Unabhängig von dem Tilgungsplan hat die Ges. das Recht, den nocd ausstehenden Betrag der Anleihe mittels vorausgesll gener sechtsmonatl. Voranzeige vorzeitig ganz oder u Teilbeträgen von mind. 1 000 000 schweiz. Fr. jeweik auf den 31./5. oder 30./11. eines Jahres, früheslens at 31./5. 1936 auf den 30./11. 1936 zur Rückzahluns kündigen. Eine vorzeitige verstärkte Rückzahlung kann durch freihändigen Ankauf oder Auslosuns 66 schehen. – Die Ges. verpflichtet sich, solange Oblig. der Anleihe von 1928 ausstehen, dafür zu sorgen, daß ihrt Schulden aus Obl.-Anieihen und Krediten das 1Kfache des jeweils einbezahlten A.-K. nicht übersteigen. D. Bayernwerke A-G. u. die Lech-Elektrizitätswerke A.t, haften solidarisch als Bürge und Selbstzahler, und zun jede Ges. unabhängig von der anderen für die gesan Anleihe der Untere Iller A.-G. von 12 000 000 schweif. Fr. nebst Zs., Prämie und Kosten und haben als solbb den Anleihevertrag mit unterzeichnet. — Treuhande Schweizer. Kreditanstalt in Zürich. –— Zahlst: Züridb, Basel und Bern: Schweizer. Kreditanstalt, Schweizer Bankverein, Basler Handelsbank, Aktienges. Leu & 0 Schweizer. Volksbank, Eidgenöss. Bank A.-G., Schweilel Bankgesellschaft, Kantonalbank von Bern, A. & Co. – Zahlung von Zs., Kapital und Främien n Obl. spesenfrei und ohne Abzug von irgendpehn gegenwärtiger und künftigen Steuern oder Abgabe,