3500 Industrie der Steine und Erden, Baumaterial. Für sämtliche Anleihen, die am 2./1. 1932 zur Rück- zahlung fällig waren, wurde Rückzahlungsstundung durch die Spruchstelle beim Gemeinschaftlichen Thü- ringischen Oberlandesgericht Jena derart genehmigt, daß je April 1932, Dez. 1932 u. Dez. 1933 zu er- folgen hat. Kurs: 1927 1928 1929 1930 1931* 1932 Höchster 147.75 175 118.50 64 37.75 19 % Niedrigster 87 103.25 50 25 18 6.50 % Letzter 106 113.50 50 25 22.75 14.625 % In Berlin notiert. – Eingeführt 11./4. 1894 durch die Mitteld. Creditbank zu 165 %. – Auch in Dresden notiert. Ult. 1927–1932: 105, 114, 50, 26, 22*, 15 %. An beiden Börsen ist das gesamte St.-A.-K. zugelassen. Dividenden: 1927 1928 1929 1930 1931 1932 Stamm-Aktien 7 5 0 0 0 0 Vorzugs-Aktien 6 6 6 0 0 0 % Beamte u. Arbeiter 1929–1932: r1d. 5600, 4800, 3800, 3800. Umsatz: 1927–1932: 26.84, 28.35, 20.34, 11.60, 11.20 Mill. RM. Gewinn-Verteilung: 1928: Gewinn 904 160 RM (Div. der St.-A. 465 975; do. der Vorz.-A. 5580; Vortrag 432 605). – 1929: Gewinn 440 792 RM (Div. der Vorz.- A.: 5580; Vortrag 435 212). – 1930: Verlust 582 258 RM (auf neue Rechnung vorgetragen). – 1931: Verlust 2 498 267 RM (vorgetragen). – 1932: Verlust einschl. Vortrag 3 797 013 RM (davon 1 278 876 RM gedeckt 25.97, durch Auflösung des gesetzlichen R.-F., Rest wird vorgetragen). Aus dem Geschäftsbericht 1932: Die weitere Aus. wirkung der Krise während des Berichtsjahres auf de Porzellanindustrie geht aus den nachstehenden Zif. fern hervor. Gegenüber dem Jahre 1931 betrugen die wertmäßigen Umsatzrückgänge des Jahres 1932 für die Geschirrporzellanindustrie 26 %, für den Umsatz in Hochspannungsporzellan 51 % u. für Niederspannungs. porzellan 35 %. Die Umsatzrückgänge bei der Ges bewegten sich in annähernd gleicher Höhe bis auf den Umsatz in gängigem Niederspannungsporzellan der sich im Durchschnitt stärker gesenkt hat, da vir eine Reihe von Niederspannungsartikeln aus Unserer Herstellung ausgeschieden haben, weil die für sie er. zielbaren Erlöse infolge der Ueberproduktion auf die. sem Gebiete besonders verlustreich waren. Einen Aus. gleich hat uns die bereits im Vorjahresbericht erwähnte Entwicklung neuer Artikel gebracht. Es handelt sich dabei um technische Spezialartikel, deren Ausbau und Einführung langsam vor sich geht, die aber im neuen Jahr verstärkte Umsätze aufweisen. Im übrigen chemisch-technischen und technischen Porzellan ist ein Umsatzrückgang von etwa 25 % zu verzeichnen. Bei derartig starken Umsatzrückgängen war es trotz aller erfolgreichen Anstrengungen, die Gestehungskosten weiter zu senken, auch im Berichtsjahr nicht möglich, ein Verlustergebnis zu vermeiden. Staatliche Majolika-Manufaktur Karlsruhe A.-G. Sitz in Karlsruhe. Vorstand: Finanzrat Dr. Karl Schneider. Aufsichtsrat: Vors.: Ministerialrat Dr. Wilhelm Mühe; Stellv.: Bank-Dir. Dr. h. c. Rich. Betz, Karls- ruhe; Fabrikant Dr. Alb. Hackelsberger, Oeflingen; Oberreg.-Rat Dr. Karl Ludwig Asal, Oberreg.-Rat Frei- herr von Dusch, Direktor Prof. Hans Adolf Bühler u. Ministerialreferent Helmuth Völkel, Karlsruhe. Gegründet: 28./4. 1922; eingetragen 31./5. 1922. Firma bis 8./7. 1927; Großherzogliche Majolika-Manu- faktur Karlsruhe. Zweck: Herstellung u. Vertrieb von keramischen Erzeugnissen aller Art, der Verwertung besonderer Ver- fahren und Vertrieb von Waren aller Art. Das Unter- nehmen ist in erster Linie als Kunststätte zu führen. Das Unternehmen verdankt seine Entstehung Großtherzog Friedrich I. von Baden. Das Arbeitsgebiet des Werkes erstreckt sich auf die Herstellung kunstkeramischer Er- zeugnisse aller Art u. praktischer Gebrauchsgegenstände. Kapital: 300 000 RM in 300 Aktien zu 1000 RM. Urspr. 3 000 000 M St.-Akt., sodann erhöht bis 1923 auf 30 Mill. M in 12 000 St.-Akt. zu 1000 M, 3100 St.- Aktien zu 5000 M und 500 Vorz.-Akt. zu 5000 M. Die G.-V. v. 30./9. 1924 beschloß Umstell. des A.-K. von 30 Mill. M auf 600 000 RM in 12 000 St.-Akt. zu 20 RM, 3100 St.-Akt. zu 100 RM und 500 Vorz.-Akt. zu 100 RM. Lt. G.-V. v. 8./7. 1927 wurde das A.-K. um 500 000 RM auf 100 000 RM herabgesetzt unter gleichzeitiger Um- wandlung der mehrstimmigen Vorz.-Akt. in St.-Akt. mit je einer Stimme und zugleich um 359 C00 RM erhöht durch Ausgabe von 3500 St.-Akt über je 100 RM zum Nennwert auf 400 000 RM. Die G.-V. vom 16./8. 1933 be- schloß Herabsetzung in erleichterter Form um 150 000 RM auf 300 000 RM. Grofßaktionär: Staat Baden. Geschäftsjahr: Kalenderj. — G.-V.: 1933 an 16./8. – Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1932: Aktiva: Grundgt 8955, Geschäfts- u. Wohngebäude 17 575, Fabikgebäude u. andere Baulichkeiten 108 800, Oefen, Maschinen und masch. Anlagen 71 762, Werkzeuge, Betriebs- u. Ge. schäftsinventar 16 858, Beteiligungen 1, Roh-, Hilfs. u. Betriebsstoffe 13 564, halbfertige Erzeugnisse 51 70l, fertige Erzeugnisse, Waren 106 944, Restkaufhypotheken 48 000, Forderungen a. Grund von Warenlieferungen u. Leistungen 95 806, Wechsel 426, Kasse einschl. Gut- haben bei Notenbanken u. Postscheck 5566, andere Bank guthaben 404. – Passiva: Grundkap. 300 000, R.-F.: ge. setzlich. R.-F. –, andere R.-F. 38 844, Rückstellungen 29 429, Wertberichtigungsposten 46 380, Verbindlich- keiten: auf Grundst. der Ges. lastende Hyp. 105 000, An. zahlungen von Kunden 374, Verbindlichkeiten a. Grund von Warenliefer. u. Leist. 25 149, do. gegenüber Banka 355, Posten, die der Rechnungsabgrenzung dienen 880. Sa. 546 361 RM. Gewinn- u Verlust-Rechnung: Debet: Soziale Abgaben 9398, Abschreib. a. Anlagen 18 535, andere ab. schreibungen 15 813, Zinsen 13 333, sonstige Aufwenl. 215 993. – Kredit: Fabrikationsüberschuß 98 910, Vet- lust 174 162. Sa. 273 073 RM. Sanierungs-Rechnung: Debet: Verlust aus 1932 174 162 RM. – Kredit: Verwendung des buchmil. Gewinns a. der Einziehung von Akt. 150 000, Entnahne aus dem R.-F. 24 162. Sa. 174 162 RM. Dividenden 192 7–1932: 0 %. Zahlstelle: Ges.-Kasse. Actien-Gesellschaft Möncheberger Gewerkschaft. Sitz in Kassel, Mönchebergstraße 102. Vorstand: Justitiar Dr. Weimar, B.-Wilmersdorf. Aufsichtsrat: Vors.: Geh.-Reg.-Rat Fellinger, Berlin; Dr.-Ing. Ackermann, Godesberg a. Rh.; Dr.-Ing. h. c. Schultz, Dir. Dr.-Ing. e. h. Adolf Schondorff, Berlin. Gegründet: 6./11. 1889 mit Wirkung ab 1./6. 1889 durch Uebernahme der Kommandit-Ges. Möncheberger Gewerkschaft H. Harms für 610 000 M (gegr. 1822). Zweck: Betrieb von Chamotte-, Silika- und Dinas- werken, Dachfalzziegelfabriken u. einer Dampfziegelei. Besitztum: Die Ges. besitzt zur Herstellung ihrer Fabrikate Gruben in den Gemarkungen Kassel, Ihring- hausen, Wolfsanger, Epterode, Kragenhof u. Zwestel sowie Wahlen, Kloster Haina. Mitte 1924 wurde in der Gemarkung Unshausen im Kreise Homberg (Bez. 3 sel) ein größeres glashafentonhaltiges Gelände käuflic erworben, das inzwischen aufgeschlossen wurde. Kapital: 100 200 RM in 334 Aktien zu 300 RM. Vorkriegskapital: 2 000 000 M.