3508 Industrie der Steine und Erden, Baumaterial. Hans Nellessen, Eyneburg b. Hergenrath; Dir. a. D. Josef Schnuch, Köln; Reg.-Baumeister a. D. Dir. Hell- muth Siemssen, Dornap; Dir. Ernst Trowe, Bergasses- sor Dir. Dr. H. Wenzel, Dortmund. Gegründet: 26./6. 1911; eingetragen 30./6. 1911. Entwicklung: Die Ges. übernahm bei der Grün- dung das Kalkwerk Schulz, G. m. b. H. in Sötenich, das Kalkwerk Franz Zilkens in Sötenich, die Vereinigten Wiehltaler Kalk- und Ziegelwerke, G. m. b. H. in Köln und Bielstein, das Kalkwerk Hambüchen und Langel, Berg.-Gladbach, das Kalkwerk Bärenstein F. H. Alff, Stolberg, die Stolberger Kalkwerke Fritz zur Mühlen, G. m. b. H. in Stolberg, die Ausbeutungsrechte u. Pacht- verträge der Firma Hergenrather Kalksteinbrüche, G. m. b. H. in Stolberg, für deren Steinbrüche in Hergen- rath. Wegen Uebergang des Kreises Eupen an Belgien wurde das Werk Hergenrath an die neugegründete Ges. „Kalkwerke Hergenrath G. m. b. H.“' in Hergenrath mit Wirk. ab 1./4. 1920 verkauft. Diese Ges. ist später in cine A.-G. umgewandelt worden, über deren sämtl. Aktien die Westdeutschen Kalkwerke verfügen. Mit Wirk. ab 1./7. 1921 erfolgte die Uebernahme von Werken der Neuen Walheimer Kalkwerke A.-G. Mit Wirkung ab 1./3. 1922 fand die Anglieder. des Kalkwerks Kalk- bruch Niederehe G. m. b. H. Köln in Niederehe statt. Am 10./8. 1927 wurde das Kalkwerk Büsbach in Büs- bach bei Stolberg (Rhld.), am 1./5. 1928 die Kalkwerke Josef & Peter Thelen in Eilendorf und in Niederforst- bach bei Brand sowie am 18./7. 1928 die Lissendorfer Hermann-Kalkwerke, Lissendorf erworben. Ab 1./7. 1929 wurden gemeinsam mit den Rhein.-Westfäl. Kalkwer- ken, Dornap u. Rheinischen Kalksteinwerken G. m. b. H., Wülfrath, die Betriebe der Trierer Kalk- u. Dolomit- werke A.-G., Wellen-Obermosel pachtweise übernom- men. Das Werk Berg.-Gladbach wurde am 1./10. 1930 stillgelegt. 1930 erwarb die Ges. zus. mit den Rhein.- Westfäl. Kalkwerken in Dornap etwa 99 % des A.-K. der Trierer Kalk- u. Dolomitwerke A.-G. in Wellen- Obermosel. Zweck: Erwerb von Grundstücken, namentlich für Kalkproduktion geeigneter, Erwerb von Kalkwerken, Betrieb von Kalk- u. sonst. Steinbrüchen, Herstellung und Vertrieb von Sinterdolomit, Kalk, Kalksteinen u. ähnlichen Produkten, auch von Ziegeln und sonst., mit dem Baugeschäft im Zusammenhang stehenden Erzeug- nissen, in erster Reihe in Westdeutschland. Besitztum: Der Grundbesitz der Ges. beträgt zu- sammen 325 ha. Dem Betriebe dienen 2 Kalkringöfen, 42 Schachtöfen, 5 Dietzsche Kalköfen, 1 Sinterdolomit- brennerei (4 Oefen), 12 Lokomotiven, 8 Sackkalk- anlagen und 10 Eisenbahnanschlüsse. Es sind 19 Be- amten- und Arbeiter-Wohnhäuser vorhanden. Beamte u. Arbeiter: ud. 650. Statistik: Der Eisenbahnversand betrug 1927 bis 1932: 371 381, 373 287, 403 958, 339 407, 222 858, 178 203 t. Verträge: 1913 Abschluß einer Interessengemein- schaft mit den Rhein.-Westfäl. Kalkwerken in Dornap. – Im März 1930 wurde mit dem I. G. Farbenkonzern ein 20jähriger Kalk- u. Kalkstein-Lieferungsvertrag für den Bedarf deren sämtlicher Werke in Rheinland u. Westfalen getätigt. Beteiligungen: Die Ges. besitzt sämtl. Aktien der Kalkwerke Hergenrath A.-G. in Hergenrath (A.-K. 500 000 bFr.) und gemeinsam mit den Rhein.-Westfäl. Kalkwerken in Dornap rd. 99 % des Kap. der Trierer Kalk- u. Dolomitwerke A.-G. in Wellen (A.-K. 300 000). – Ferner besitzt die Ges. Geschäftsanteile der Schorn- stein & Drisch G. m. b. H., Hahn b. Walheim, der Pachtgesellschaft der Betriebe der Trierer Kalk- u. Do- lomitwerke G. m. b. H., Wellen, der Kalkverband West- deutschland G. m. b. H., Dornap, der Deutscher Kalk- bund G. m. b. H., Berlin und der Haftpflichtgenossen- schaft der Deutschen Steinindustrie, Berlin-Charlotten- burg. Verbände: Mit Wirkung ab 1./7. 1929 hat die Ges. in Gemeinschaft mit den Rhein.-Westfäl. Kalk- werken, Dornap, u. Rhein. Kalksteinwerken G. m. b. H., Wülfrath, eine Verkaufsstelle für Bau- und Düngekalk unter der Firma: Kalkverband Westdeutschland G. n b H., Dornap, gebildet. Kapital: 3 000 000 RM in 10 000 Akt. zu 300 RM Vorkriegskapital: 2 000 000 M. Urspr. A.-K. 2 000 000 M. Erhöh. 1920 um 1 800 000 Mark, 1921 um 1 200 C00 M St.- u. 300 000 M Vorz Akt 1922 um 5 000 000 M auf 10 300 000 M. Lt. G.-V. von 12.0. 1924 Umstell. d. A.-K. von 10 300 000 M auf 3 015 000 H (St.-Akt. 10: 3, Vorz.-Akt. 20: 1) in 10 000 St.-Akt. 300 RM u. 150 Vorz.-Akt. zu 100 RM. Lt. G.-V an 13./5. 1932 Einzieh. der nom. 15 000 RM Vorz.-Akt 1 Herabsetz. des A.-K. um diesen Betrag. — Zwecks Be. seitigung der Unterbilanz und zu Wertberichtigungen auf Beteiligungen und Abschreibungen auf Anlagen beschloß die G.-V. v. 14./7. 1933 Herabsetzung des Grundkapi. tals in erleichterter Form mit Rückwirkung auf den 31./12. 1932 durch Einziehung von nom. 10 500 RlI eigene Aktien und Zusammenlegung des verbleibenden Aktienkapitals von 2 989 500 RM im Verhältnis von 513 auf 1 793 700 RM, sodann Erhöhung des Grundkapitals in erleichterter Form mit Rückwirkung auf den 31./12. 1932 um 1 205 300 RM, von 1 793 700 RM auf 3 000 000 Reichsmark durch Ausgabe neuer Aktien im Nennwert von 300 RM unter Ausschluß des gesetzlichen Bezugs- rechts der Aktionäre. Großaktionär: Die Aktienmehrheit (75 %) ist im Besitz der Rhein.-Westfäl. Kalkwerke in Dornap. Geschäftsjahr: Kalenderj. –— G.-V.: 1933 an 14./7. – Stimmrecht: Je 300 RM St.-Akt. = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F. (Grenze 10 % des A.-K.), 4 % Div., 10 % Tant. an A.-R. (außer fester Gesamtvergüt. von 25 000 RM), vertragsm. Tant. an Vorst. und Beamte, Rest zur Verfügung der G.-V. Bilanz am 31. Dez. 1932: Aktiva: Grundst. 1 439 484, Wohngebäude 423 982, industrielle Anlagen: Werksgebäude 390 484, industrielle Anlagen 476 233, Maschinen 218 459, Bahnanschluß und Gleise 69 322 Fuhrp. u. Förderwagen 40 567, Werkz. u. Geräte 14 058, Mobilien 10 850, Beteilig. 325 451, Vorräte: Materia- lien, Vorräte an Kohlen, Sprengstoffen, Betriebs- und Reparatur-Materialien, Säcken usw. 136 124, Waren: Vorräte an Kalksteinen u. Kalk 101 113, Wertp. 8335, Hyp. 79 610, Warenforderungen 167 364, Forderungen an abhängige Gesellschaften 172 827, sonst. Forderun- gen 1 228 317, Wechsel 10 358, Schecks 31 706, Kassen. bestand einschließlich Guthaben bei Reichsbank und Postscheck 5874, Bankguthaben 46 911, Posten, die der Rechnungsabgrenzung dienen 28 944, Verlust (Vortrag aus dem Vorjahre 309 568, aus dem laufenden Jahre 290 366, Abwertungen der Anlagen, Beteiligungen und Forderungen 707 166 = 1 307 100 abzüglich Buchgewim aus Einziehung von Aktien 1 202 100 und aus Ver minderung des R.-F. 105 000) –, (Avale 225 000 RI. 600 000 bFr.). – Passiva: A.-K. 3 000 000, R.-F. 100 000, Rückstell. 42 026, Hyp. u. Restkaufpreise 394 000, Ver, bindlichkeiten auf Grund von Warenlieferungen und Leistungen 87 979, Verbindlichkeiten an Konzerngesell schaften 1 802 355. Sa. 5 426 360 RM. Gewinn- u. Verlust-Rechnung: Debet: Ver lust-Vortrag aus 1931 309 568, Löhne und Gehälter 477 586, soziale Abgaben 72 298, Abschreib. auf Anlagen 242 068, Zinsen 196 205, Besitzsteuern 71 052, sonstige Steuern 36 802, Verkaufs- und Verwaltungskoslen 168 982, alle übrigen Aufwendungen mit Ausnahme der- jenigen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 213 511. — Kredit: Erträge nach Abzug der Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 1 172 704, Erträge als Beteiligungen 9548, a. o. Erträge 5887, Verlust-Vortrag aus 1931 309 568, Verlust 1932 290 366. Sa. 1 788 073 Rl. Sanierungs-Gewinn- und Verlust-Recb. nung: Debet: Verlust-Vortrag 309 568, Verlust au 1932 290 366, Abwertungen der Anlagen, Beteiliem und Forderungen 707 166. Sa. 1 307 100 RM. — Kre 3 Buchgewinn aus Einziehung von Aktien 1 202 100, au Verminderung des R.-F. 105 000. Sa. 1 307 100 RM. Dividenden 1927–1932: St.-Akt.: 10, 10, 0,0 0, 0 %; Vorz.-Akt.: 6, 7, 7, 6, 0, 0 %. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Köln: Deutsche Bank und Disconto-Ges.