Textil-, Kunstseide- und Bekleidungs-Industrie. Schuhfabriken, Gummiweberei, Gummi-Strickerei und Gummi-Wirkerei, Wachs- und Ledertuch Kunstleder, Roßhaarspinnerei und Verarbeitung. Aktien-Spinnerei Aachen. Sitz in Aachen, Viktoriastraße 72. vorstand: Fabrikant Emil Adolff, Backnang; daß für je 1000 M bisher. St.- bzw. Vorz.-Akt. ein Anteil- Stellv.: Martin Breuninger, Gustav Jernß, Aachen. Aufsichtsrat: Fabrikbes. Herbert Adolff, Back- nang; Fabrikant Paul Fallscheer, Fabrikant Hermann Burkhardt, Reutlingen; Bankdir. Dr. Rothweiler, Winterthur. Gegründet: 21./6. 1899 unter Uebernahme der Fa. Hilden & Reuver in Aachen-Burtscheid. Entwicklung: Die Ges. hat 1918 die gesamten Anlagen der ehemaligen Rheinischen Kunstseidefabrik A.-G. in Aachen käuflich erworben. 1919 Wiederinbe- triebnahme der Wollwäscherei u. Bleicherei. 1922 wesent- liche bauliche u. maschinelle Vergrößerungen des Be- triebes in Stolberg. 1923 wurde in Hammühle (Büsbach) ein Spinnereineubau mit einem Flächeninhalt von 106 a aufgeführt, der außer einer Reihe Nebenmaschinen 20 Assortimente (Dreikrempelsätze) u. 40 Selfaktoren mit 15 000–16 000 Spindeln fassen kann. Zweck: Betrieb der der Ges. gehörenden Spinne- reien sowie die Vornahme aller hierzu in Beziehung stehenden Geschäfte. Die Ges. fabriziert Streichgarne aller Art und als Spezialität wollene und mit Baum- wolle gemischte Garne für Unterzeuge. Besitztum: Die Ges. besitzt Grundstücke in Aachen, 80.84 a, ferner zu Hammühle, Gemeinde Büs- bach, an der Kleinbahn Aachen-Stolberg belegen, 437.12 a, mit Wassergerechtsame u. Gleisanschluß und in Eilen- dorf 208.53 a Wiesenland. Die Gebäude (worunter 7 Wohnhäuser) bedecken einen Flächenraum von 23 854 Quadratmeter. Die maschinelle Einrichtung besteht aus vollständig eingerichteter Wollwäscherei, Karboni- sieranstalt, Färberei, Bleicherei, Kunstwollfabrik und Streichgarnspinnerei. Als Betriebskraft dienen 5 Dampfkessel, 2 Dampfmaschinen, eine Dampf- u. eine Wasserturbine. Anzahl der Selfaktorspindeln rd. 20 000. Ein ausgedehnter Gleisanschluß bringt die Braunkohle bis ans Werk; eine Elektrohängebahn befördert sie in die über dem Kesselhause aufgebaute Hochbunkeranlage. Auch die Abfuhr sämtlicher Spinnmaterialien erfolgt auf dem Gleisanschluß. Beschäftigt werden ca. 300 Personen. Kapital: 500 000 RM in 499 Akt. zu 1000 RM und 50 Akt. zu 20 RM. Urspr. 1 Mill. M (Vorkriegskapital). Erhöht 1918 um 300 000 M. 1920 um 2 700 000 M, 1921 um 3 Mill. M und um 14 Mill. M. Nochmals erhöht 1922 um 69 Mill. M, 1923 um 160 Mill. M. Die Kap.-Umstell. erfolgte lt. 4. 1925 v. 250 Mill. M auf 000 000 RM derart, schein über 4 RM oder üboer je 5000 M St.- bzw. Vorz.-Akt je eine solche Aktie über 20 RM gegeben wird, gleich- 3 163 600 000 KM beschlossen, welcher eschluß aber wie ist. Die G.-V. v. 21./5. 1927 % lustes (Ende 1926 409 764 RM), das St.-Akt.-Kap. von 940 000 RM auf 47 000 RM u. das Vorz.-Akt.-Kap. von 60 000 RM auf 3000 RM (20: 1) herabzusetzen dureh Zusammenlegung der Aktien. Gleichzeitig wurde be. schlossen, das auf 47 000 RM herabgesetzte St.-Akt.-Kap. 450 000 6 erhöhen durch Aus. gabe von en alten .-Akt. i i 3 St.-Akt. mit Div.-Ber. ab 1./1. Age wurden von dem Fabrikanten Emil Adolff in Backnang zu pari übernommen. — Lt. G.-V. v. 22./7. 1929 wurdel die 750 Vorz.-Akt. zu 4 RM in 3 St.-Akt. zu 1000 RM um. gewandelt. Lt. G.-V.-B. v. 21./6. 1930 werden die St.-Akt. zu 20 RM im Verh. 50: 1 in solche zu 1000 RM umge- wandelt. Großaktionäre: Textilgruppe Adolff, Backnang (95 %). Geschäftsjahr: Kalenderjahr. – G.-V.: 1933 am 30./6. – Stimmrecht: Je 20 RM St.-Akt = 1 St. Gewinn-Verteilung: % zum R.-F. (Grenze 10 des A.-K.), vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, 4 % Div. an St.-Akt., vom übrigen 10 % Tant. an A.-R. Rest Super-Div. bzw. nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1932: Aktiva: Grundst, Gebäude, Maschinen u. maschinelle Anlagen, Fuhrpark 494 776, Beteiligung 100, Roh- u. Betriebsstoffe, Habb- und Fertigerzeugnisse, Waren 619 284, Wertpapiere 20 433, Forderungen 452 547, Darlehen 175, Wechsel und Schecks 116 544, Kasse, Postscheck 20 030, Bankgull. 124 803, Rechnungsabgrenzung 381, Verlust (Vortrag 121 964, abz. Gewinn 1932 56 547) 65 417. – Passiva: A.-K. 500 000, Delkredere 136 700, Hypotheken 37 000, Verbindlichkeiten 1 122 294, Banken 572, Akzepte 12 331 Verbindlichkeiten aus der Weitergabe von Wechseln 105 590. Sa. 1 914 490 RM. Gewinn- u. Verlust-Rechnung: Debet: Lölne und Gehälter 512 605, soziale Abgaben 48 798, Abschrei- bungen 57 865, Zinsen 19 434, Besitzsteuern 39 10. sonstiger Aufwand 311 804, Gewinn 56 547. = Kreit Fabrikationsk. 1 038 635, Miete 6600. Sa. 1 045 235 Rl. Kurs: Notierung in Berlin Sept. 1926 eingesell. Dividenden 19527–1932: 0 %. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Aachen und Berln. Deutsche Bank u. Disconto-Ges. Köln: Delbrück von der Heydt & Co. Gebrüder Steeman Aktiengesellschaft. Sitz in Aachen, fülicher Straße 238. G.-V. v. 9./4 vorstand: Leo Sauren, Aachen: Herbert Hoff- mann, Kirschau. Aufsichtsrat: Vors.: Fabrikbes. Adolf Friese, Kaufm. Kurt Opitz, Kirschau; Kaufm. Max Weber, Dresden. Gegründet: 26./10. 1907; eingetr. 3./12. 1907. Sitz bis 6./9. 1909 in Köln. Firma bis 20./7. 1918: Rhei- nische Kunstseide-Fabrik Akt.-Ges. Zweck: Herstell. u. Vertrieb von Spinnerei. 1. Weberei-Produkten (Baumwollabfallspinnereien u. 3 bereien) u. verwandt. Artikeln, insbes. Scheuertücher. Die Ges. erwarb 1918 die Firma Gebr. Steemann . 05 b. H. mit Firmenrecht. Die Kunstseidefabrik vurd abgestoßen. Kapital: 180 000 RM in 30 Akt. zu 100 RM u. 177 Akt. zu 1000 RM.