3672 Textil-, Kunstseide- und Bekleidungs-Industrie. Eingeführt in Berlin am 6./8. 1889 zu 150 %. Auch in Leipzig notiert. Kurs daselbst ult. 1927–1932: 113.50, 89, 46, 25, 28*, 18 %. Dividenden: 1927/28 28/29 29/30 30/31 31/32 32/33 Stamm-Aktien 7 0 0 0 0 0 0% Vorzugs-Aktien 7 7 0 0 0 0 % Beamte und Arbeiter (Sept. 1933): 1d. 800. Gewinn-Verteilung: 1928/29: Gewinn 5847 RM (Div. der Vorz.-A. 1120, Vortrag 4727). – 1929/30: Verlust 371 939 RM (vorgetragen). – 1930/31: Verlust 1 135 551 RM (davon 705 000 durch den R.-F. getilgt). – 1931/32: Verlust 808 861 RM (Vortrag). – 1932/33: Verlust 1 401 568 RM (davon 248 738 RM gedeckt durch Buchgewinn aus Kapitalherabsetzung). Aus dem Geschäftsbericht 1932/33: Von der Forf- dauer der Weltwirtschaftskrise wurde die Textilindu- strie besonders hart betroffen. Die Kaufkraft der in- ländischen Konsumenten ging mehr und mehr zurück und reichte vielfach kaum aus, die dringendsten Lebensbedürfnisse zu decken. Soweit noch Mittel zur Beschaffung von Bekleidungsgegenständen zur Ver- fügung standen, wurde der Bedarf in billigsten Preis- lagen gedeckt. Der Umsatz ging deshalb dem Be- trage nach weiter zurück, obwohl er mengenmäßig die Ziffern des Vorjahres überstieg. Das Auslandsgeschäft erfuhr eine weitere Schrumpfung, da es, abgesehen von den Abwehrmaßnahmen des Auslandes, nicht mög- lich war, mit den Ländern in Wettbewerb zu treten die durch Herabsetzung ihrer Valuten zu Preisen ver- kaufen, die nicht mehr unsere Selbstkosten decken Der Export blieb im wesentlichen auf modische Ar. tikel beschränkt, die das Ausland in gleicher Ausfüh.- rung nicht bringt. Trotz der allgemeinen Verarmung erfolgt der Modenwechsel schneller denn je, so daß kostspielige Kollektionen nicht mehr ausgewertet wer- den können und mitten in den Saisons durch Neu- musterungen ersetzt werden müssen. Die Bemühungen der Industrie, diese verlustbringenden Musterungen einzuschränken, haben bisher zu Erfolgen nicht ge- führt. Die Wollpreise erreichten am Ende des 3 schäftsjahres den seit Jahrzehnten niedrigsten Stand während die Baumwollpreise, auf Goldparität um- gerechnet, abgesehen von einigen Schwankungen, sich während des Berichtsjahres ungefähr auf gleicher Höhe hielten. Die Preise für natürliche Seide erfuhren einen weiteren empfindlichen Abschlag. Kunstseide wurde offiziell zu gleichbleibenden Preisen gehandelt der Markt wurde aber durch ständige Angebote von Auslandsfabrikaten und angeblich irregulären Posten stark beunruhigt. Der Krise fielen eine größere An- zahl unserer Kunden, zum Teil alte, angesehene Fir- men, zum Opfer, so daß uns größere Ausfälle an den Außenständen nicht erspart blieben. A. Nachod & Haebler Aktiengesellschaft. Sitz in Zittau i. Sa., Gablerstraße 36. Vorstand: Paul Haebler u. Kurt Haebler. Prokuristen: R. Hoffmann, R. Kühnel. Aufsichtsrat: Vors.: Rechtsanw. Hofrat Walther Behrens, Dresden, Bank-Dir. Hugo Voigt, Bank-Dir. Kurt Dittmar, Zittau. Gegründet: 9./9. 1916 mit Wirkung ab 1./6. 1916; eingetr. 30./12. 1916. Zweck: Erwerb u. Weiterbetrieb des bisher unter der Firma A. Nachod & Haebler in Zittau betriebenen Fabrikationsgeschäfts und Handelsgewerbes, bestehend aus einer mechanischen Weberei, sowie Handel mit den in diesen Geschäftszweig fallenden Waren. Spezialität: Fabrikation halbwollener Kleider- u. Futterstoffe. Kapital: 1 000 000 RM in 2500 Akt. zu 400 RM. Urspr. 1 330 000 M, übern. von den Gründern zu pari. Erhöht lt. G.-V. v. 4./4. 1921 um 1 170 000 M, begeben zu 100 %. – Lt. Goldmarkbilanz wurde das A.-K. von 2 500 000 M auf 1 000 000 RM in 2500 St.-Akt. zu 400 RM umgestellt. Geschäftsjahr: Kalenderj. – G.-V.: Im ersten Geschäftshalbj. – Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1932: Aktiva: Grundst. 80 000, Fabrikgebäude u. andere Baulichkeiten 129 000, Maschinen u. maschin. Anlagen 124 176, Werkzeuge, Be- triebs- und Geschäftsinventar 6, Umlaufsvermögen: Lagerwerte: Roh-, Hilfs- u. Betriebsstoffe 210 997, halb- fertige Erzeugnisse 239 929, fertige Erzeugnisse, Waren 826 961, Wertp. 5932, geleistete Anzahlungen 14 004, Forderungen aus Warenlieferungen und Leistungen 780 021, Kassenbestand, Reichsbank u. Postscheckguth. 4490, Bankguth. 9703, Verlust: Verlustvortrag aus 1931 205 352, Verlust in 1932 90 451. – Passiva: Grundkapi- tal 1 000 000, R.-F. 250 000, Rückstell. 103 618, Wert- berichtigungsposten 124 000, Verbindlichkeiten: Hyp. 334 911, Anzahlungen von Kunden 417, Lieferanteu- schulden 378 063, Verbindlichkeiten aus der Annahme gezogener und der Ausstellung eigener Wechsel 52 018, Bankschulden 230 178, sonst. Verbindlichkeiten 237 137, Rechnungsabgrenzungsposten 10 680. Sa. 2 721 022 RM. Gewinn- u. Verlust-Rechnung: Debet: Löhne u. Gehälter 755 521, soziale Lasten 82 876, Abschreib. auf Anlagewerte 60 000, sonst. Abschreib. 85 000, Zinsen u. Skonto 184 323, Besitzsteuern 32 451, sonst. Aufwen- dungen 602 939, besond. Aufwendungen 390. –— Kredit: Erlöse aus Warenverkäufen nach Abzug der Material- kosten 1 701 933, Kursdifferenzen 11 118, Verlust in 1932 90 451. Sa. 1 803 502 RM. Dividenden 192 7–1932: 12, 0, 0, 0, 0, 0 . Zahlstellen: Zittau: Ges.-Kasse, Dresdner Bank Filiale. Zschopauer Baumwollspinnerei Aktiengesellschaft. Sitz in Zschopau. Vorstand: Paul Göbel (techn. Dir.), Albert Hähle (kaufm. Dir.). Aufsichtsrat: Vors.: Frau Mary Bretschneider- Bodemer auf Schloß Seelingstädt; Stellv.: Justizrat Moritz Beutler, Chemnitz; Rittergutsbesitzer Werner Bretschneider-Bodemer auf Seelingstädt; Frau Marianne von Bünau geb. Bretschneider-Bodemer auf Sophienhof; Bank-Dir. Karl Meyer, Chemnitz. Gegründet: 7./8. bzw. 8./9. 1913 mit Wirkung ab 1./7. 1913; eingetr. 25./9. 1913. Zweck: Erwerb u. Fortführung der von Dr.-Ing. h. c. Joh. Georg Bodemer in Zschopau unter der Firma „Georg Bodemer“ seit 1802 betriebenen Baumwoll- spinnerei (übernommen für 1 500 000 M), der Betrieb anderer Zweige der Textilindustrie, der Bau von Masch. für Öpinnerei u. Weberei sowie die Beteilig. an anderen Unternehm. der Textil- oder Maschinen- Industrie. Kayital: 1 200 000 RM in 1000 Aktien zu 1000 RM und 400 zu 500 RM. Vorkriegskapital: 1 500 000 M. Urspr. 1 500 000 M, erhöht 1919 um 300 000 M, 1920 um 600 000 M. 1921 um 2 400 000 M. Lt. G.-V. v. 21./5. 1924 ist das A.-K. von 4 800 000 M auf 1 440 000 RM in 4800 Aktien zu 800 RM umgestellt worden. Die 4 .0. G.-V. v. 24./5. 1932 beschloß Herabsetz. des A.-K. in er. leichterter Form von 1 440 000 RM um 240 000 RM auf 200 000 KM in 1000 Aktien zu 1000 RM u. 400 Ak. zu 500 RM. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. – G.-V.: 1933 am 31./7. – Stimmrecht: Je 500 RM = 1 St. Rilanz am 30. Juni 1933: Aktiva: Grundst. 99 599, Wohngeb. 269 000, Fabrikgebäude u. andere 31 lichkeiten 688 500, Maschinen 837 500, Wasserkraft un Stauanlagen 58 000, Wasserversorgungsanlagen 1, Gleis anschlüsse 1, Fabrikationsutensilien 1, Handlungeute: silien 1, Feuerwehrutensilien 1, Fuhrpark 1, Beteilr