Chemische Industrie. 3689 Geschäftsinventar 1, Beteiligungen 284 355, Vorräte 96373, Wertpapiere 1. 500 000 RM eig. Aktien 500 000, forderungen an abhäng. Ges. und Konzernges. 969 161, ad. Forderungen 2109, Wechsel 32 110, Kasse einschl. Guthaben bei Notenbanken und Postscheckguthaben 113 897, and. Bankguthaben 121 088. – Fassiva: Kapital 3 000 000, gesetzl. R.-F. 300 000, Rückstellungen 170 579, Verbindlichkeiten auf Grund von Warenlief. u. Leist. 20784. Posten d. Rechnungsabgrenzung 60 420, Gewinn 123 210. Sa. 3 683 993 RM. Gewinn- u. Verlust-Rechnung: Debet: Ab- schreibungen auf Anlagen 120 138, Besitzsteuern 73 923. sonstige Aufwendungen 13 811, Gewinn (aus 1931 18 650 £ Gewinn 1932 104 560) 123 210. – Kredit: Gewinn- vortrag aus 1931 18 650, Erträgnisse aus Interessen- gemeinschaft 246 684, Zinsen 18 259, ao. Erträge 47 489. Sa. 331 082 RM. Dividenden 1927–1932: 7, 7, 7, 7, 4, ? %. Zahlstelle: Ges.-Kasse. Nitritfabrik Aktiengesellschaft. Sitz in Berlin-Köpenidk, Wendenschloßstraße 218/219. vorstand: Dr. Franz Michaelis. prokuristen: G. Wachtel, L. Spangenberger. Aufsichtsrat: Vors.: Dr. phil. Max Hamel, Ber- in; Stellv.: Dr. phil. Hans v. Gwinner, Berlin; Dr. Georg Veiel, Berlin; Graf Werner Wolff-Metternich zur Gracht, Baden-Baden. Gegründet: Als Akt.-Ges. am 10./9. u. 2./10. 1906 nit Wirkung ab 1./4. 1906; eingetr. 11./10. 1906. Ueber- mhme der zu Köpenick bestandenen Nitritfabrik G. m. b. H. Zweck: Erwerb u. Betrieb chem. Fabriken, Be- eiligung bei solchen, Gewinnung u. Vertrieb chem. Frzeugnisse, Erwerb u. Verwertung von Patenten u. Erfind. auf chem. Gebiete. Die Ges. stellt Ameisen- säure u. deren Salze sowie Ameisenäther, Oxalsäure u. deren Salze, Weinsäure her u. betreibt ferner die Fabri- ation von Perborat, Wasserstoffsuperoxyd, Histopin u. organischen Präparaten für pharmazeutische u. foto- grafische Zwecke. Besitztum: Auf den Grundstücken der Ges., die n der Wendenschloßstraße in Köpenick zu beiden Seiten eines Stichkanals der Spree liegen, in einer Größe von ca. 59 600 qam, von welchen ca. 14 000 qm bebaut sind, befinden sich 4 neueingerichtete Fabrikhallen, die in einzelnen Teilen die Höhe eines vierstöckigen Hauses erreichen, je ein drei- u. vierstöckiges Fabrikgebäude, eine Gasanstalt mit Wäscherei, zwei Kessel- u Ma- schinenhäuser, mehrere Materialienmagazine u. Lager- schuppen, Autogarage, Wagenhalle usw., sowie zwei Wohlfahrtsgebäude mit Wohnungen für Meister u. Vor- arbeiter u. ein Beamtenwohnhaus mit sechs Wohnungen u. mehreren Einzelzimmern. Die Kraftanlage besteht aus drei Flammrohrkesseln von insges. 200 qm Heiz- fläche sowie aus zwei Röhrendampfkesseln von ca. 400 am Heizfläche, aus 2 Dampfmaschinen mit Schwung- radgeneratoren von zusammen ca. 1300 PS, mit welch fetzteren die im Betriebe benötigte elektrische Energie erzeugt wird. Die Röhrenkessel sind für die Verbren- aung minderwertigen Brennmaterials eingerichtet. Im Betriebe laufen außerdem ca. 300 Elektromotore. – Die Ges. beschäftigt zur Zeit ca. 145 Arbeiter. Beteiligungen: Im Jahre 1922 gründete die Ges. bei gieichgroßer kapitalmäßiger Beteiligung mit dem Auer-Konzern unter der Firma „Orgazid'' Chemische Fabrik G. m. b. H. & Co. eine Fabrik, die die Herstel- ung von Oxalsäure und oxalsauren Salzen zur Auf- gabe hatte. Im folgenden Jahre, 1923, verzichtete der Auer-Konzern gegen Ueberlassung eines Aktienpostens auf seine Rechte und der Betrieb wurde nunmehr unter Auflösung der Firma von der Nitritfabrik Aktiengesell- schaft übernommen. Kapital: 970 000 RM in 9700 Akt. zu 100 RM. —– Vorkriegskapital: 1 500 000 M. Urspr. 1 000 000 M, erhöht 1912 um 500 000 M, 1920 0b 70 000 M und um 2 250 000 M, 192? um 5 500 000 u, 928 Frhöh. von 10 000 000 M auf 26 000 000 M. Lt. G.-V. 1 20./12. 1924 Umstellung von 26 Mill. M auf 2 005 000 Raenmf in 25 000 St.-Akt. zu 80 RM und 1000 Vorz.- zu 5 RM. Die G.-V. v. 10./5. 1926 beschloß, zwecks aerung das St.-A.-K. von 2 Mill. Ru auf 400 000 RM 9 zammenzulegen und gleichzeitig um 1 600 000 RM Ate Mill. RMu wieder zu erhöhen. Von den neuen Vazee wurden 850 000 RM von den Bankfirmen A. E. unt rmann u. Georg Fromberg & Co. in Berlin zu pari er Uebernahme der Kosten in Verrechn. gegen ihre Handbuch der Deutschen Aktien-Gesellschaften 1933, III. Guthaben, 500 000 RM gegen Barzahl. von Herrn Dr Hans von Gwinner übernommen. Restl. 250 000 RM wurden ebenfalls von den beiden Bankhäusern zu 103 % übernommen und davon 200 000 RM den bisher. Aktion. unter gleichen Bedingungen dergestalt zum Bezuge an- geboten, daß auf je 400 RM zusammengelegte Aktien 2 neue Aktien zu je 100 RM bezogen werden konnten. Die G.-V. v. 29./9. 1927 beschloß Fortfall der salzungs- mäßigen Vorrechte der Vorz.-Akt. und deren Neustücke- lung in der Weise, daß gegen je 20 Stück Vorz.-Akt. zu 5 RM eine neue Aktie über nom. 100 RM gegeben wird. Auch die 80 RM St.-Akt. werden in 100 RM Stücke ge- tauscht (5: 4). Lt. G.-V. v. 28./8. 1933 Herabsetz. des A.-K. in erleichterter Form von 2 005 000 RM um 1 035 000 RM auf 970 000 RM durch Einziehung eigener im Besitz der Gesellschaft befindlicher Aktien im Nennwert von 65 000 RM, sowie durch Zusammen- legung der restl. Aktien im Verh. von 2: 1. Der durch die Herabsetzung des A.-K. entstehende Buch- gewinn wurde zur Ausbuchung des Verlustvortrages ver- wendet. Außerdem ist es der Ges. gelungen, einen Teil ihrer Schuld mit einem erheblichen Nachlaß abzudecken, wobei ein Buchgewinn von etwa 400 000 RM entstanden ist, der im Jahre 1933 zusammen mit dem Spitzenbetrag aus der Kapitalzusammenlegung für Abschreibungen auf Maschinen- und Apparate-Konto sowie auf Automobile verwendet werden soll. Es ist der Ges. weiter gelungen, einen Teilbetrag ihrer Schulden, und zwar in Höhe von rd. 600 000 RM in einen erst in 10 Jahren fälligen, hypo- thekarisch gesicherten Kredit zu verwandeln, der mit 4 % verzinst wird. Geschäftsjahr: Kalenderj. — G.-V.: 1933 am 28./8. – Stimmrecht: Je 100 RM St.-Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., bis 10 % des A.-K., evtl. Sonderrückl. u. Abschreib., vertragsmäß. Tant. an Vorst. u. Beamte, 4 % Div., vom übrigen 10 7 Tant. an A.-R. (außerdem eine feste Vergüt.), Rest Super-Div. bzw. nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1932: Aktiva: Grundst. 280 000, Fabrikgebäude u. Beamtenwohnh. 1 153 460, Maschinen u. Apparate 1 996 208, Werkzeuge, Inventar u. Automobile 24 801, Roh-, Hilfs- u. Betriebsstoffe 165 149, halbfertige Erzeugnisse 89 878, fertige Hr- zeugnisse 54 078, Wertpapiere 8120, eigene Aktien (nom. 39 700 RM) 2330, Warenforderungen 339 159, sonst. For- derungen 1687, Wechsel 748, Schecks 19 211, Kasse, Guthaben bei Notenbanken u. Postscheckguthaben 2732, andere Bankguthaben 972, Posten, die der Rechnungs- abgrenzung dienen 2704, Verlust 994 932. – Passiva: A.-K. 2 005 000, Rückstellungen 11 505, Verbindlichk. auf Grund von Warenlieferungen 146 344, Akzeptver- bindlichkeiten 76 659, sonst. Verbindlichkeiten 2 896 663. Sa. 5 136 171 RM. Die unter der Rubrik „Sonstige Verbindlichkeiten“ ausgewiesenen Schulden sind größtenteils durch hypothe- karische Eintragung und Uebereignung von Vermögens- werten gesichert. Gewinn- u. Verlust-Rechnung: Debet: Ver- lustvortrag aus 1931 994 932, Löhne u. Gehälter 407 849, soziole Abgaben 37 203, Besitzsteuern 20 270, Abschreib. auf Anlagen 126 671, andere Abschreib. 11 250, Zinsen 19 134, alle übrigen Aufwendungen 148 272. – Kredit: Heberschuß 760 524, sonst. Erträgnisse 10 126, Verlust 994 932. Sa. 1 765 582 RM. Vorstand und Aufsichtsrat 36 000 RM bezogen. Dividenden 1927–1932: 0 %. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Berlin: A. E. Wasser- mann. haben im Jahre 1932 232