3706 Chemische Industrie. Urspr. 15 Will. M in Aktien zu 1000 M, übern. von den Gründern (5 Mill. für Sacheinlagen zu pari, Rest zu 215 %.) Die G.-V. v. 3./1. 1925 beschloß Umstell. von 15 Mill. M. auf 300 000 RM in 3000 Aktien zu 100 RM. — Lt. G.-V. v. 7./5. 1932 Herabsetzung des A.-K. auf 150 000 Reichsmark (Zusammenleg. 2: 1). – Lt. G.-V. v. 15./7. 1933 Herabsetz. des A.-K, um 10 000 RM auf 140 000 RxI. Geschäftsjahr: Kalenderj. — G.-V.: 1933 am 15./7. – Stimmrecht: Jede St.- oder Vorz.-Aktie = 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1932: Aktiva: Grundstück und Gebäude 247 450, Inventar und Autos 26 850, Be- stände 100 200, Wertpapiere 550, Forderungen 101 477, Kasse und Postscheckguthaben 1449, Bankguthaben 2349. – Passiva: Grundkapital 140 000, Rückstellung für Außenstände usw. 7000, Hypotheken 111 000, Darlehe und Verbindlichkeiten 62 650, Akgepte 157 971, fram, torische Posten 1704. Sa. 480 325 RM. Gewinn- u. Verlust-Rechnung: bDebet: Löhne und Gehälter 72 287, soziale Abgaben 6096, Abschrei- bung auf Anlagen 10 547, do. Debitoren 1710, Zinsen 17 096, Besitzsteuern 440, sonstige Aufwendungen 43 456 Verlustvortrag 12 689. – Kredit: Rohgewinn 104 321 Buchgewinn aus Einziehung von nom. 10 000 RM Aktien 10 000, Buchgewinn aus Weiterveräußerung von nom 50 000 RM Aktien 50 000. Sa. 164 321 RM. Dividenden 1927–1932: 0 %. Zahlstelle: Ges.-Kasse. Aug. Leonhardi Aktiengesellschaft. Sitz in Dresden-Trachau, Bahnhofstraße 7. Vorstand: Heinrich Pickers. Aufsichtsrat: Rentner Max Raede, Radebeul; Syndikus Dr. Funk, Dr. Otto Eulitz, Dresden. Gegründet: 15./2. 1924 mit Wirkung ab 1./1. 1924; eingetr. 5./6. 1924. Firma bis 13./11. 1928: Kombella- Fabriken Johannes Häntzschel Akt.-Ges. Zweck: Produktion von Erzeugnissen chemisch- kosmetischer Art sowie gleichartiger und verwandter Erzeugnisse, ferner der Handel damit; Erwerb und Fortführung der bisher unter der Firma Aug. Leon- hardi Komm.-Ges. in Dresden-Loschwitz betrieb. chem. Fabrik für Tinten, Klebstoffe, Farbbänder, Kohle- papiere, Stempelkissen, Hektographen-Artikel und ver- wandte Waren sowie die Beteil. an gleichen oder ähn- lichen Unternehmungen. Entwicklung: Die Ges. übernahm bei der Grün- dung das bis dahin von dem Fabrikbes. Johannes Häntzschel unter der Firma Kombella-Fabriken Häntz- schel & Co. in Dresden und Bodenbach betriebene Fabrikations- und Handelsgeschäft. Nach Auseinander- setzung mit dem Fabrikbesitzer Johannes Häntzschel hat die A.-G. im Jahre 1928 das Handelsgeschäft der Kommandit-Ges. in Firma Aug. Leonhardi in Dresden mit der Berechtigung zur Fortführung der Firma er- worben, während die Aktienmajorität gleichzeitig in den Besitz der Familie Leonhardi übergegangen ist. Die Firma der A.-G. wurde wie oben geändert. Besitztum: Grundbesitz: Dresden-Trachau 7700 Quadratmeter. Starkstromanschluß an das Elektrizi- tätswerk der Stadt Dresden. 2 Niederdruckdampf- kessel, 1 Hochdruckdampfkessel. – Rd. 50 Angestellte und Arbeiter. Kapital: 50 000 RM in 500 Akt. zu 100 RM. Urspr. 300 000 RM in 3000 Akt. zu 100 RM, übern. von den Gründern zu pari. – Lt. G.-V. v. 22./11. 1982 Herab- setz. des A.-K. in erleichterter Form um 250 000 RM auf 50 000 RM. Geschäftsjahr: Kalenderj. –— G.-V.: Im ersten Geschäftshalbjahr. – Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1932: Aktiva: Kasse 1463, Wechsel 3910, Bank 1614, Postscheck 608, Debi- toren 238 110, Bestände 74 014, Kaution 900, Grund- stücke und Gebäude 106 695, Maschinen und Apparate 14 400, Betriebseinrichtung 15 525, Fuhrpark 1, Mobi- lien und Utensilien 8600, Verlustvortrag 1931 38 956. – Passiva: A.-K. 50 000, Hypotheken 85 000, Kreditoren 332 429, Delkredere 19 360, Steuerrückstellung 539, Tantiemerückstellung 200, Gewinn 1932 12 415. 8.. 504 796 RM. Gewinn- u. Verlust-Rechnung: Debet: Hand lungsunkosten 179 607, Betriebsunkosten 16 900, Instand- haltung 1690, Abschreibungen 13 781, Rückstellungen 24 752, Verlust aus Grundstücksverkauf 22 716, Gewim 1932 12 415, Bruttogewinn 267 805, außerordentliche Er- trägnisse 4057. Sa. 271 862 RM. Dividenden 1927–1932: 0 %. Zahlstelle: Ges.-Kasse. Bankverbindung: Dresden: Gebr. Arnhold. Lingner-Werke Aktiengesellschaft. Sitz in Dresden, Nossener Str. 2–6. Verwaltung: Vorstand: Dr. phil. Karl Greimer, Dresden; Dr. jur. Karl Mottet, Berlin. Aufsichtsrat: Rechtsanwalt Geheimrat Dr. Hans Wangemann, Berlin, Präsident Dr. Georg Seiring, Dresden, Gesandter a. D. Dr. Felix Frank, Berlin, Ministerialdirektor a. D. Geheimrat Dr. Ernst Just, Dresden, Generaldirektor Robert Nortmann, Berlin, Karl Roehle, Düsseldorf-Grafenberg, Dr. Ernst Schnei- der, Berlin. Entwicklung: Gegründet: 6./10. 1911, hervorgegangen aus der 1888 von Karl August Lingner gegründeten Firma Lingner & Kraft, die 1892 in „Dresdner Chemisches Laboratorium Lingner“ u. 1911 in „Lingner-Werke Aktiengesellschaft' umgewandelt wurde. 1924 Erwerb des angrenzenden Grundstückes Nossener Str. 6 und 1926 Verkauf der Grundstücke Eisenstuckstr. 2 und Zwickauer Str. 35 in Dresden. Lt. G.-V.-B. v. 8./12. 1931 Abschluß eines Pachtvertrages mit der Aktien- Gesellschaft für Kohlensäure-Industrie in Berlin (Kap. 2 230 000 RM) auf 20 Jahre ab 1./1. 1932, nach dem die Lingner-Aktionäre für die Jahre 1932 und 1933 eine Dividende von je 7 % und für die folgenden Jahre von je 8% erhalten. 1931 wurde ferner die Lingner- Werke-Vertriebs-G. m. b. H. in Dresden gegründet. Zweck: Fabrikation u. Vertrieb von chemisch-pharmazeuli schen, kosmetischen u. technischen Artikeln sowie vol Seife. Die Gesellschaft stellt chemisch-pharmazeult sche u. kosmetische Artikel, insbesondere Odol, Odol. Zahnpasta, Pixavon, Forman, Laxin, Seifen, Haar- wässer, Parfümerien, Pitralon u. Pittylen-Produkte u. a. her. In der Seifenfabrik werden medizinische Seifen u. Toilettenseifen erzeugt. Es werden Pittylen. u. Rayseife (Toiletteseife) vertrieben. Die Ges. hat in verschiedenen Ländern mit einer Reihe bedeutender Firmen Lizenzverträge für die Fabrikation und den Vertrieb ihrer Artikel abgeschlossen. Die Ges. i berechtigt, ihren Betrieb als Ganzes oder in Teilen 20 verpachten. Besitztum: Die Fabrik der Ges. in Dresden (Nossener Str. 20 umfaßt 8790 qm, ist ausgestattet mit moderneh Fabrikations- und Ausstattungsmasch. und verfügt üft einen größeren Werkzeugmaschinenpark. Die Kraft erzeugungsanlage besteht aus einem Gleichstrom-Dynan von 60 kVA, 2 Gleichstrom-Dynamos von insgesall 70 kVA, einem Umformer von 35 kVA und 2 Zvei flammrohr-Cornwall-Kesseln zu je 90 am mit aut matischer Beschickung, außerdem ist das Werk an ds Städtische Elektrizitätswerk angeschlossen.