Papier-Industrie. 3809 München Dachauer Papierfabriken Aktiengesellschaft. % Sitz in München 1, Brienner Straße 50a. Verwaltung: vorstand: Gen.-Dir. Dipl.-Ing. Hans Rinder- eanecht. muszehteratz Vors.: Dir. Dr. Viktor von Rin- flen, München; Stellv.: Clemens Lammers, Berlin; Bank-Dir. Geh. Komm.-Rat Hans Remshard, München; Dr. Karl Ritter von Halt, München; Komm.-Rat Dr. Raimund Hergt, München; Kommerzienrat Guido Leuze, München. Entwicklung: Gegründet: 12./11. 1862; eingetr. 31./11. 1862; Firma bis 11./4. 1922: „München-Dachauer Aktiengesell- schaft für Maschinenpapierfabrikation“. Die ursprüngliche Papiermühle bestand bereits seit Beginn des 14. Jahrhunderts. 1852–1853 wurde die erste Papiermaschine aufgestellt, so daß jetzt neben dem ßütten- auch Maschinenpapier gefertigt werden konnte. Im Jahre 1862 erfolgte die Vereinigung mit der paun'schen Papiermühle in Dachau und die Gründung der München Dachauer Aktiengesellschaft für Maschinen- papierfabrikation, deren Firma 1922 wie oben geändert wurde. Zweck: Herstellung und Vertrieb von Papier und ähnlichen oder damit zusammenhängenden Erzeugnissen oder Stoffen. –— Die Fabrikation der Werke umfaßt holz- laltiges und holzfreies Werk-, Stein-, Offset-, Tief- u. arbendruckpapier, Streich- und Schreibpapier sowie als besonders gepflegte Spezialität Illustrationsdruck- bapier. Die Tagesproduktion beläuft sich auf 120 000 Kilo. Besitztum: Die Ges. besitzt folgende Anlagen: Papierfabriken in Dachau und Pasing; Holzstoffabrik in Olching; ca. 1100 Tagwerk Wald mit Baumbestand; Wasserkraft- mlagen mit etwa 3000 PS; Arbeiterwohnhäuser in Dachau, Pasing und Olching. Sonstige Mitteilungen: Verbände: Die Ges. gehört dem Verband Deut- scher Druckpapierfabriken G. m. b. H., Berlin, an. Satzungen: Geschäftsjahr: Kalenderj. – G.-V.: 1033 am 2./9. – Stimmrecht: 1 St.-Aktie = 1 St., 1 Vorz.- Aktie = 50faches St.-Recht. Gewinn-Verteilung: 5 % an R.-F., bis er gleich 10 % des jeweiligen A.-K., 6 % Vorz.-Div., 4 % Div., vom Rest 10 % Tant. an A.-R. (außer fester Jahres- vergütung von je 1200 RM, Vors. 2400 RM, Delegierter 1800 RM). Zahlstellen: Deutsche Ges.-Kasse; München: bank und Disconto-Ges., Bayerische Hypotheken und Wechselbank, Bankhaus H. Aufhäuser. Statistische Angaben: Aktienkapital: 3 010 000 RM in 30 000 Inh.- St.-Akt. zu 100 RM und 100 Nam.-Vorz.-Aktien zu 100 RM. Vorkriegskapital: 1 200 000 M. Urspr. A.-K. 1000 Aktien (wovon jedoch nur 975 be- zu 500 fl. = 857 142 RM, erhöht 1891 auf J Mill. 1 auk durch Umwandlung der Aktien in Stücke zu 1000 M durch Aufzahlung von 142.86 M je Aktie aus dem Spez.- 15 233 1893 restl. 25 Aktien begeben, sowie Erhöhung 8 M. Dann erhöht von 1919 bis 1923 auf 73 000 M in 75 000 St.-Akt. zu 1000 M u. 3750 Vorz.- t. zu 200 M. – Lt. ao. G.-V. v. 19./12. 1924 Umstell. 3 75 750 000 M auf 3 010 000 RM (St.-Akt. 25: 1, Vorz.- Mt 75 8 0) in 30 000 St.-Akt. zu 100 KM u, 1000 Vorz- Man zu 10 RM. — Lt. G.-V. v. 10./8. 1927 wurden die „. in Inh.-Akt. umgewandelt u. das St.-Recht 63 vom 20fachen auf das Sfache herabgesetzt. 0 E9 ef . 75 /8. 1926 Umtausch der 1000 Vorz.-Alt 1 M in 100 Vorz.-Akt. zu 100 RM u. Heraufsetz. des Ammrechts vom Sfachen auf das Sofache. „Kurs Ende 192 7–1932: 117, 550 29 18 %. Notiert in München. Dividenden 192 7–1932: St.-Akt.: 6, 0 %; Vorz.-Akt.: 6, 6, 0, 0, 0, 0 %. 106.75, 56, 6, 0, 0, Angestellte und Arbeiter: rd. 800. Bilanz am 31. Dez. 1932: Aktiva: Grundst. 499 124, Wald mit Baumbestand 376 810, Geschäfts- und Wohngebäude 873 736, Fabrikgebäude 1 198 310, Wasser- kraft 1 250 000, Maschinen und maschinelle Anlagen 3 002 138, Werkzeuge, Betriebs- u. Geschäftsinventar 12, Beteiligung 16 800, Roh-, Hilfs- u. Betriebsstoffe 271 656, balbfertige Erzeugnisse 128 440, fertige Erzeugnisse 231 537, Wertpapiere 5683, eigene Akt. (nom. 10 000 RM Vorz.-Akt., nom. 10 280 RM St.-Akt.) 11 645, Hypo- theken-Aufwertungs- und Restkaufgeldforderungen 106 620, Forderung, auf Grund von Warenlieferungen u. Leistungen 1 193 139, Wechsel 26 793, Kassenbestand, Reichsbank- und Postscheckguthaben 33 089, Posten, die der Rechnungsabgrenzung dienen 27 487, Verlust 217 763. – Passiva: Stammaktien 3 000 000, Vorzugsaktien 10 000, gesetzlicher Reservefonds 80 520, andere Reservefonds 57 836, Rückstellungen 76 500, Wertberichtigungsposten 32 143, Verbindlichkeiten: Hypotheken 2 789 612, Ver- bindlichkeiten auf Grund von Warenlieferungen und Leistungen 507 127; Wechselverbindlichkeiten 419 093, Verbindlichkeiten gegenüber Banken 2 153 673, ander- weitige langfristige Verbindlichkeiten 167 453, Posten, die der Rechnungsabgrenzung dienen 176 825. Sa. 9 470 782 RM. Erläuterungen zur Bilanz. Zugunsten der drei kredit- gebenden Banken und des Zellstoffsyndikats, die am Jahresende Forderungen von zusammen 2 526 746 RM hatten, sind folgende Sicherheiten bestellt: eine Grund- schuld auf die gesamten Anlagen in Höhe von 2 000 000 Goldmark Zessionen von Außenständen sowie Uebereig- nung der Holzvorräte, soweit diese nicht nach den Liefe- rungsbedingungen der Staatsforstverwaltung unter deren Eigentumsvorbehalt stehen. – Die Giroverbindlichkeiten am Bilanzstichtage betrugen 495 753 RM; sie haben in- zwischen ihre Erledigung gefunden. – Ein unter den langfristigen Verbindlichkeiten verbuchtes Baudarlehen hat sich seit dem Voriahre von 141 252 RM durch Ab- zahlung auf 116 461.35 RM vermindert. Für eine weitere langfristige Schuld ist ein Sichtwechsel über 31 0090 RM hinterlegt worden. – Von den im Vorjahre zur freien Verwendung vorbehaltenen Rückstellungen wurden 75 001 Reichsmark zu Sonderabschreibungen auf Vorräte ver- wendet, die nicht über die Gewinn- und Verlustrechnung laufen. –— Als Rechnungsabgrenzungsposten erscheinen Löhne, Steuern. Sozialabgaben, Zinsen u. a., die in neuer Rechnung bezahlt wurden, aber das alte Jahr betrafen. Gewinn-u. Verlust-Rechnung: Debet: Löhne und Gehälter 1 260 017, soziale Abgaben 152 657, Ab- schreibungen auf Anlagen 247 341, andere Abschrei- bungen (Dubiose) 21 575, Zinsen 442 582, Besitzsteuern 137 555, allgemeine Unkosten 1 201 069. – Kredit: Er- trag nach Abzug der Aufwendungen für Roh-, Hilfs- u. Betriebsstoffe 3 162 572, außerordentliche Erträge 82 461. Verlust 217 763. Sa. 3 462 796 RM. Unter dem Gesamtaufwand für Löhne und Gehälter in Höhe von 1 260 017 RM befinden sich die Bezüge des Auf- sichtsrats mit 9400 RM und die der Mitglieder des Vor- standes in Höhe von 99 606 RM. Die Bezüge des Vor- standes sind für das Jahr 1933 weiter erheblich gesenkt worden. Aus dem Geschäftsbericht 1932: Die Schwierigkeiten, die sich für unser Unternehmen durch die Wirtschafts- krise ergaben, haben wir in den Berichten über die letzten Geschäftsjahre eingehend dargelegt. Obwohl sich im Berichtsjahre 1932 die Lage der deutschen Papierindustrie weiterhin verschlechterte, ist es uns gelungen, durch weitere einschneidende Sparmaßnahmen und durch Einstellung der Betriebe auf den ver- ringerten Absatz im Laufe des Jahres die Unkosten den verminderten Erträgnissen anzupassen. Die in den ersten Monaten noch entstandenen Verluste konnten je- doch nicht mehr ausgeglichen werden. – Im neuen Geschäftsjahr hat eine Belebung des Umsatzes sowie die in den letzten Jahren durchgeführte Modernisierung der Fabriken uns bisher in den Stand gesetzt, nicht nur die notwendigen Abschreibungen zu verdienen, son- dern auch einen kleinen Ueberschuß zu erzielen. Die zur Zeit vor dem Abschluß stehenden Bemühungen um eine Regelung der Produktion und der Preise in der