3906 Kautschuk-, Guttapercha- und Asbestindustrie. Reichsmark. Der Buchgewinn diente zur fast völligen Tilg. des bis ult. Juni 1931 auf 764 74 RM angewachse- nen Verlustes. – Zwecks Sanierung beschloß die G.-V. v. 24./5. 1933 Herabsetz. des A.-K. um 100 000 RM auf 150 000 RM. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. – G.-V.: Im ersten Geschäftshalbjahr. – Stimmrecht: 1 Aktie 1 St. Bilanz am 30. Juni 1932: Aktiva: Kasse, Postscheck 1126, Banken 2245, Wechsel 2828, Debitoren 51 995, Kautionen 1500, Fabrik Weißensee 150 000, In- ventare 35 772, Bau und Einrichtung Ritterstraße 2000, Autos 1500, Waren 25 000, Material Mariendorf 8262, Galvanoplastik 4481, Repertoire 30 000, Lizenzen 120 000, Tobis 50 801, Verlustvortrag 1931 14 741, Verlust 1932 7330. – Passiva: A.-K. 150 000, Kreditoren 42 984, Hypo- thek Weißensee 95 000, Lohnsteuern 1141, Steuern, Krankenkasse usw. 12 311, DD-Bank 180 363, Kredit- anstaltzessionen 27 782. Sa. 509 581 RM. Gewinn- u. Verlust-Rechnung: Debet: Un- kosten 260 613, Mariendorf 108 311, Debitorenverluste 16 390. – Kredit: Warenkonto 69 230, Warenbestand 25 000, Wechselkonto 1957, Fabrik Weißensee 11 797, Schuldstreichung 170 000, Verlust 107 330. Sa. 385 314 RM. Veritas Gummiwerke Aktiengesellschaft. Sitz in Berlin-Lichterfelde-Ost, Schütte-Lanz-Straße. Verwaltung: vorstand: Hans Marquardt (Berlin), Stellv.: Karl Wölfle (Gelnhausen), Josef Berndt (Grottau). Prokuristen: M. Neumann, G. Röttger, W. Tries, F. Talkowsky, C. Heinemann, E. Spieker, H. Breiten- bach, E. Borst. Aufsichtsrat: Vors.: Bankier Karl Hagen; Stellv.: der frühere Dir. Friedr. Hühn (Zittau); sonst. Mitgl.: Fabrikant Dr. jur. Dr. phil. A. Hackelsberger (Oeflingen in Baden), Freg.-Kap. a. D. Hans Krueger (Düsseldorf), Dipl.-Ing. Waldemar Buchholtz (Breder- eiche), Louis Hagen jr. [Hagen & Co.] (Berlin). Entwicklung: Gegründet: 1849 als Berliner Gummiwaren-Fabrik Elliot, 18./12. 1883 in Berlin als „Berl. Gummiwaren- Fabriken A.-G. –— Firma bis 23./5. 1929: Vereinigte Berlin-Frankfurter Gummiwaren-Fabriken. — 1886 die Frankf. Gummiwaren-Fabrik Wendt, Buchholtz & Co. in Gelnhausen bei Frankf. a. M. für 600 000 M angekauft: 1892 desgl. die Gummiwaren-Fabrik von Friedr. Hurling zu Grottau in Böhmen; 1905 die Gunmmifabrik C. Schwanitz & Co. in Lichterfelde; 1906 die H. Schwieder, Sächsische Gummi- und Guttapercha- warenfabrik in Dresden erworben, die stillgelegt wurde. Das alte Fabrikgrundst. in Berlin, Mühlenstr. 70/71, ist etwa zum Buchwert verkauft worden (Resthypothek 150 000 RM). Der Betrieb war schon seit 1909 nach Lichterfelde verlegt worden. – Das Grundst. in Berlin, Mühlenstr. 70/71, wurde 1928 verkauft. Die Ges. wurde 1930 durch die einsetzende Krise aufs empfindlichste betroffen bei dem Ausbau ihres Dresdner Werkes, das sie für bestimmte Massenartikel spezialisiert hatte. Da in absehbarer Zeit auf einen Ausgleich der entstandenen Verluste nicht zu rechnen war, wurde Anfang 1931 der Dresdner Betrieb still- gelegt u. die dortige Fabrikation auf die Fabriken in Berlin-Lichterfelde u. Gelnhausen verteilt. (Sanierung S. Kapital.) Zweck: Fabrikation von Waren aller Art aus Gummi, Gutta- percha, Asbest oder aus verwandten bzw. in die Branche passenden Materialien, sowie der Handel mit vorge- dachten Fabrikaten u. ähnl. oder and. Artikeln sowie die Erricht. weiterer Filialen. Fabriken bestehen in B.-Lichterfelde-Ost, Gelnhausen bei Frankfurt a. M. und Grottau (Tschechoslowakei). Die Fabriken der Ges. erzeugen sämtl. Artikel der Gummiindustrie, u. zwar als Hauptgruppen: techn. und chirurg. Artikel aus Hart- u. Weichgummi, Patent- gummi sowie Zahngummi, Walzen für die Textil- und ―――― Sanierungs-Gewinn- u. Verlust- Debet: Verlustvortrag 1931 14 741, „ 107 330. – Kredit: A.-K.-Verminderung 100 000 bleibender Verlust 22 071. Sa. 122 071 RM. I=; Bilanz am 30. Juni 1933: Aktiva: Grundst 5000, Fabrikgebäude 105 000, Maschinen 40 000, Wa zeuge, Betriebs- u. Geschäftsinventar 21 811, Reperton 30 000, Lizenzen 120 000, Film 39 012, Forder. auf Grunl von Liefer. u. Leist. 16 458, Wechsel 900, Kasse und Postscheckguth. 274, andere Bankguth. 5729. – Kredit: A.-K. 150 000, Rückstell. 2300, Verbindlichkeiten: Hyy 109 844, Verbindlichk. auf Grund von Liefer. u. bah 26 770, Darlehen 2000, Bankschuld. 93 271. Sa. 384 185 Ml. Gewinn- u. Verlust-Rechnung: Debet: Löhne u. Gehälter 79 993, soz. Abgaben 1849, Abschreib. auf Anlagen 24 960, andere Abschreib. 801, Zinsen 27 2060 Besitzsteuern 2293, sonstige Aufwend. 34 803, Verlust. vortrag 1932 22 071. – Kredit: Warenbruttogevin 32. 290, Filmertrag 40 000, Aufnahmeertrag 860, Miet. ertrag 5000, außerordentl. Ertrag 26 804, Sanierungz. zuwendungen 89 082. Sa. 194 036 RM. Dividenden 1928/2 9–1932/33: 0 %. Zahlstelle: Ges.-Kasse. Papierindustrie, Spielbälle, Ballons, Handschuhe, Sauge u. andere nahtlose Artikel, Gummiabsätze u. Schlen. Besitztum: Grundbesitz in B.-Lichterfelde 24 740 aqm, dayvon 6842 qm mit Verwalt.,-Geb., massiver Fabrik u. nit Sheds bebaut. Dem Betriebe dienen 2 Dampfmasch. ni 325 PS und eine elektr. Zentrale für Licht und Knf, eigene Wasserversorg.-Anlage vorhanden. In Geh.- hausen besitzt die Ges. ein an der Kinzig gelegeues Grundstück von 26 238 qm, auf dem ein Verwalt. Gebäude u. Shedbauten errichtet sind, die 8029 an bebauter Fläche darstellen. Auch diese Abteil. hat eigene Kraft- u. Lichtanlagen u. verfügt außler über 2 Dampfmasch. mit 360 PS über eine Wasserkraftanl. von 88 PS. In Dresden-Großenhain 8130 am, davo Id. 4000 bebaut. Die in Grottau in Böhnen befindl. Fabrikgebäude, teils Hallen, teils Shedbauten, sovie ein Verwalt.-Gebäude bedecken einen Flächenraun vol 6528 qm von insges. 31 068 qm Grundbesitz. Die Kraft wird von 2 Dampfmasch. mit 500 Ps geliefert. Auber- dem bestehen eine eigene elektr. Anlage u. ein Wasser- werk. Gesamtgrundbesitz: 90 500 am, davon 23 000 qn bebaut. sonstige Mitteilungen: vVerbände: Die Ges. gehört folgenden Verbi. den an: 1. Arbeitgeberverband der Chemiechen l- dustrie, Berlin; 2. Gummiball-Syndikat; 3. Wirtschafts. stelle der Vereinigung Deutscher Kautschukwarel Fabriken G. m. b. H. Satzungen: Geschäftsjahr: Kalenderj. — 6. meist im Mai (1933 am 5./7.); in Berlin oder Gelr. hausen oder an einem anderen, besonders zu bestimmel den Orte; jede 100 RM Aktie = 1 St. — Vom Reingevinl 5 % zum R.-F. (Gr. 10 %, ist erreicht); dam etwale: Sonderrücklagen und 4 % Div.; vom übrigen 10 % den A.-R., mindestens aber je 1500 RM (für den Vors 3000 RM) und die Gewinnanteile des Vorst.; Rest 1t Verf. d. G.-V. Zahlstellen: Ges.-Kasse; 9 u. Disconto-Ges., Hagen & Co.; Wuppertal-Barnel, Frankf. a. M.: Deutsche Bank u. Disconto-Ges. Statistische Angaben: Aktienkapital: 792 000 RM in 1100 St.-A. 1 600 u. 440 St.-A. zu 300 RM. Vorkriegskapital: 3 500 000 M. Urspr. 670 000 M, 1886/87 Herabsetz. Berlin: Deutsche Banl auf 409 000 1 U01 durch Zus.legung u. Begebung von 598 000 M Beoh Aktien; von 1889–1 906 Erhöh. auf 3 500 000 4 05 1 bis 1933 auf 35 000 000 M. – Lt. G.-Y 14./ -V. V. 0 1l- Kap.-Umstell. von 35 000 000 M auf 1325 000 RM. e