3922 Filmfabrikation, Film-Verleih, Theater, Bäder, Hotels. 3.......... Deutsche Hotel- und Kurhaus-Aktiengesellschaft in Liqu., Berlin. Durch Beschluß der G.-V. vom 27./8. 1931 (Mittei- lung gemäß § 240 HGB) ist die Gesellschaft aufgelöst. Amtsgerichts Berlin-Mitte vom 30./6. 1933 Liquidator: Steuersyndikus Dr. Hermann Sieger, Ber- Firma von Amts wegen gelöscht. lin NW 40, Calvinstr. 32. Laut Bekanntmachung des wurde die Deutsche Universal-Film Aktiengesellschaft. Sitz in Berlin W8, Mauerstraße 83/84. Vorstand: Fritz Keller, Berlin; Max Friedland, Laupheim. Aufsichtsrat: Vors.: Rechtsanwalt Dr. Richard Frankfurter, Rechtsanw. Dr. Friedrich Carl Sarre, Louis Marx, Berlin. Gegründet: 21./10, 1929; eingetragen 4./3. 1930. Gründer waren u. a. Universal Pictures Corporation G. m. b. H., Deutsche Universal-Film-Verleih G. m. b. H., Universal Film-Companie m. b. H., Mercedes Palast Hermannstraße G. m. b. H., Mercedes Palast Utrechterstraße G. m. b. H. Das Kapital wurde gegen Einbringung von Sacheinlagen übernommen. Die Mercedes Palast Lichtspieltheater Hermannstraße G. m. b. H. und die Mercedes Palast Lichtspieltheater Utrechterstraße G. m. b. H. brachten als Hauptaktivum Gebäude ein. Von diesen steht das eine nicht auf eignem Grund und Boden, sondern auf einem Terrain, das von der Berliner Kindl Brauerei bis zum 31./12. 1946 gepachtet ist. Die fünf Ges. sind mit amerikanischem Gelde finanziert. die Geldgeber sind der amerikanische Filmproduzent Laemmle und die mit ihm zusammen- arbeitenden Universal Chain Theatrical Enterprising die Universal Pictures Corporation of New Fork. Zweck: Herstellung und Vertrieb von Filmen, Er. werb und Betrieb von Kinotheatern und aller damit zu- sammenhängenden Geschäfte. Die Ges. kann sich an gleichen und gleichartigen Unternehmungen beteiligen. Kapital: 2 000 000 RM in 2000 Aktien zu 1000 BM übern. von den Gründern zu pari. Geschäftsjahr: 1./11.–31./10. – G.-V.: Im ersten Geschäftshalbjahr. – Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. EBilanz am 31. Okt. 1932: Aktiva: Anlage. vermögen: Grundstück Utrechter Straße 420 000, Ge. bäude Utrechter Straße 275 323, Gebäude Hermann- straße 610 108, Mobiliar und Maschinen 225 167, Liefer- wagen 1, Umlaufsvermögen: Negative 823 291, Waren 152 988, Vorschüsse und Vorauszahlungen 1 257 22 Schuldner 656 540, Kundenwechsel 185 221, Kasse und Bank 147 675, (Verlust (Vortrag 28 432, ab Gewinn 1931/32 13 840) 14 592. – Passiva: A.-K. 2 000 000, Rückstelluugen 1 029 052, Verbindlichkeiten 1 739 061. Sa. 4 768 133 RM. Gewinn- u. Verlust-Rechnung: bDebet: Löhne und Gehälter 532 101, sonstige Handlungsunkosten 491 026, Abschreibungen 261 768, Gewinn 13 841. — Kredit: Rohertrag 1 260 916, sonstige Einnahmen 37 819. Sa. 1 298 735 RM. Dividenden 1930–1932: 0 %. Zahlstelle: Ges.-Kasse. Deutsches Lichtspiel-Syndikat Aktiengesellschaft. Sitz in Berlin SW 68, Friedrichstraße 225. Vorstand: Richard Schmiedel, Berlin; Volkmar Schüler, Neubabelsberg. Aufsichtsrat: Vors.: Emil Schilling, Köln; Hugo Steigerwald, Hamburg; Max Künzel, Leipzig. Gegründet: 22./2. 1928; eingetragen 12./5. 1928. Entwicklung: Die Ges. hat ihre Tätigkeit am 1./3. 1928 begonnen. Die Zeit bis 31./7. 1929 ist als Aufbauperiode anzusehen. In dieser Zeit liegt auch die Ueberleitung von der G. m. b. H. gleichen Namens auf die Ges. In engstem Zus. hange mit der AG. steht der seit dem 13./1. 1926 bestehende Deutsches Lichtspiel- Syndikat E. V., der die nichtwirtschaftlichen Inter- essen der angeschlossenen Lichtspieltheater vertritt. Im E. V. sind zurzeit etwa 500 Theater zusammen- geschlossen. Die AG. hat in der vorgenannten Zeit eine Reihe von Filmen hergestellt. Die dem E. V. angeschlossenen Theater sind bevorzugt mit diesen Filmen beliefert. Außerdem hat die AG. ihre Produk- tion noch an zirka 1000 weitere nicht dem Verein an- gehörige Theater vermietet. –— Von den Mitgliedern des E. V. sind bisher 289 Mitglieder Aktionäre der Ges. geworden. Das A.-K. befindet sich, abgesehen von einer Beteiligung der Tonbild-Syndikat AG., Berlin (Tobis), ausschließlich in Händen dieser Mitglieder. — Gemäß dem Charakter der D. L. S. A. G. als großer Bezugsgenossenschaft erhalten die Aktionäre, die Mit- glieder des D. L. S. E. V. sind und sämtliche von der D. L. S. A. G. herausgebrachten Filme spielen müssen, einen Rabatt von 10 % auf die Filmmieten. Die Wirtschaftskrise sowie die verspätete Fertig- stellung neuer Filme und die damit bewirkte Ver- zögerung der Einnahmen aus ihrer Verwertung führ- ten im Okt. 1932 zu einer Beengung der Betriebsmittel. Das am 10./1. 1933 eröffnete Vergleichsverfahren ist am 20. Februar 1933, nach rechtskräftiger Be- stätigung des Vergleichs aufgehoben worden. Der Vergleich sieht vor, daß die Vergleichsschuldnerin der Deutschen Lichtspiel-Syndikat Filmverleih-Gmbfl. die treuhänderische Verwaltung sämtlicher ihr gehörenden Vermögensgegenstände überträgt mit der Maßgabe, daß die DL8S.-Filmverleih GmbfH. das Recht erbält, das gesamte Inventar der Vergleichsschuldnerin käuf- lich zu erwerben. Sie übernimmt ferner das gesamte Inkasso der Außenstände sowie die Auswertung aller bei der DLS.-AG. vorhandenen Filme. Auhßerdem über- nimmt sie die Verwertung aller Urheber- und Ver- filmungsrechte. Die Abrechnung über die aus der Verwertung der Aktiven der Vergleichsschuldnerin eingehenden Beträge erfolgt spätestens jeweils zun 15. des folgenden Kalendermonats. Die DL8.-Filmver- leih-GmblI. ist verpflichtet, 50 % des Reingewinns ab- zuführen, bis die Gläubiger mindestens 30 % ihrer Forderung erhalten haben. Falls sich Streitigkeiten zwischen der DLS.-A.-G. und der DL8.-Filmverleib- G. m. b. H. ergeben, sollen diese durch ein Schieds- gericht entschieden werden. Die Vergleichsschuldnerin wird ermächtigt, der DLS.-Filmverleih-G. m. b. H. ihre Vermögenswerte käuflich zu überlassen, wenn dafür ein Kaufpreis bezahlt wird, der die Befriedigung aller am Vergleich beteiligten Gläubiger mit einer Quote von mindestens 30 % ermöglicht. Zuerst sollen die- jenigen Gläubiger befriedigt werden, deren Forde. rungen nicht mehr als 300 RM betragen oder die ihre Forderungen auf diese Summe ermäßigen. – Der G.. vom 23./6. 1933 wurde Mitteilung gemäß § 24 o H0ß. gemacht. Zweck: Vertretung der Filminteressen des Deul schen Lichtspiel-Syndikats E. V., ferner Herstellung Erwerb, Vertrieb u. Verleih von Filmen u. sämtl. Filmtheaterbetrieb gehörigen Gegenstände sowie die Tätigung aller, in die Filmbranche einschlägigen Ge. schäfte. Im Geschäftsjahr 1930/31 wurden 14 Tonfilne teils als Auftragsfilme, teils in eigener Produktion hergestellt. Rhb Interessengemeinschaft: Mitte 1931 Abschl Heiner Interessengemeinschaft mit der Süd-Film A.6,