Verkehrs-, Transport- und Lagerhausgesellschaften. Aus dem Geschäftsbericht 1932: Der Rückgang in jer Güterbewegung, der bereits seit dem Januar 1927 an beobachten ist, hat auch im Berichtsjahre weiterhin angehalten und die Ergebnisse in fast allen Verkehren ungünstig beeinflußt. Wie bereits in unserem vor- üährigen Geschäftsbericht erwähnt, ist auch im Be- richtsjahr trotz der verringerten Gütermengen die Zahl der bearbeiteten Aufträge nicht zurückgegangen, son- derh gestiegen, da sich die Wirtschaft immer mehr auf den Umsatz von kleineren Posten, die dem gegen- 3975 wärtigen verkleinerten Bedarf entsprechen, eingestellt hat. Die Folge für unseren Betrieb ist gesteigerte Arbeit bei verringerten Einnahmen. In Erkenntnis die- ser Sachlage haben wir unseren Gesamtbetrieb, ins- besondere durch Modernisierung unseres Fuhrparks, entsprechend umgestellt. Auf diese Weise konnten wir die durch den Rückgang der Gütermengen verursach- ten Ausfälle nicht nur aufwiegen, sondern darüber hinaus noch ein Gewinnergebnis erzielen. Brandenburgische Luftverkehrs-Aktiengesellschaft. Sitz in Berlin W, Matthäikirchstraße 17. vorstand: Landesbaurat Johannes Kluge. Aufsichtsrat: Geh. Reg.-Rat Karl Gerhardt, Ber- in; Oberbürgermeister Dr. Hugo Kinne, Frankfurt a. O.; polizeimajor Hattendorf; Ministerialrat Knipfer; Mini- sterialrat Finger; Landesdirektor von Arnim; Erster Landesrat Dr. Müller-Haccius, Berlin; komm. Ober- bürgermeister Heinrich, Forst; komm. Oberbürger- meister Dr. Haltenhoff, Cottbus; komm. Oberbürger- meister Schmiedicke, Guben. Gegründet: 1./10. 1927; eingetragen 3./5. 1928. Zweck: Errichtung und Betrieb von Luftverkehrs- linien mit planmäßig geregeltem Verkehr und die Be- förderung von Personen und Gütern mit Flugzeugen aller Art. Vermietung von Flugzeugen und Flugzeug- gerät, wie überhaupt Betätigung aller Geschäfte, die nit dem Luftverkehr im Zusammenhang stehen. Die Gesellsch. ist ein gemeinnütziges Unternehmen. – Die Wahrnehmung der Geschäfte der Ges. wurde der Ver- kehrsabteilung der Brandenburgischen Provinzialver- waltung (Landeseisenbahndirektion) übertragen. Im Jahre 1930 war die Ges. während des Sommer- halbjaahrs mit 2 Luftverkehrsstrecken am allgemeinen Deutschen Luftverkehr beteiligt, nämlich an den Strecken: Berlin–Kottbus–Görlitz–Hirschberg--Neiße – Gleiwitz (Flugbetriebsführerin: Deutsche Lufthansa) und Dresden–Cottbus-Guben–Frankfurt (Oder)–Stet- tin (Flugbetriebsführerin: Nordbayrische Verkehrsflug- A.-G. Nürnberg-Fürth). Kapital: 200 000 RM in 400 Nam.-Akt. zu 500 RM, übernommen von den Gründern zu pari. Großaktionäre: Provinzialverband von Branden- burg 101 000 RM, Stadt Cottbus 29 500 RM, Stadt Frank- furt (Oder) 29 500 RM, Stadt Forst 20 000 RM, Stadt Guben 20 000 RM. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. – G.-V.: 1933 am 20./6. – Stimmrecht: 1 Akt. = 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1932: Aktiva: Bankgut- haben 56 526, noch nicht eingezahltes A.-K. 150 000, an- dere Guthaben 1300. – Passiva: A.-K. 200 000, Bilanz- R.-F. 195, Dispositionsfonds 7631. Sa. 207 826 RM. Gewinn- u. Verlust-Rechnung: Debet: Aus- gaben 4286. – Kredit: Vortrag aus dem Vorjahre 968, Einnahmen 2987, Entnahme aus dem Bilanz-R.-F. 331. Sa. 4286 RM. Dividenden 1928–1932: 0 %. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Berlin: Provinzialbank u. Girozentrale. Brandenburg. Brandenburgische Städtebahn. Sitz in Berlin W 35, Matthäikirchstraße 17. Verwaltung: Direktion: Erster Landesrat Dr. Müller-Haccius, Berlin; Landesbaurat Kluge, Berlin. Aufsichtsrat: Vors.: Landrat Klaus von Bredow, Mthenow; sonst. Mitgl.: Reichsbahnoberrat Ehlers, Han- nover; Rittergutsbesitzer von Jorck, Golzow; komm. Landrar Freiherr v. Uslar-Gleichen, Neuruppin; komm. Oberbürgermeister Dr. Räth, Rathenow; komm. Lan- desdirektor von Arnim, Berlin; Reichsbahnoberrat La- gatz, Berlin; Stadtrat Scholze, Brandenburg; stellv. Landrat v. Werder, Belzig. Gründung: Die Ges. wurde 1901 gegründet. – Konzess.-Urkunde v. 11./2. 1901. – Privatbahn unter eigener Verwaltung. Zweck: Bau u. Betrieb einer Nebeneisenbahn von Treuen- brielzen über Belzig, Brandenburg, Rathenow nach WMustadt (Dosse), ferner Bau u. Betrieb anderer Ver- kehrsunternehmungen, Erwerb des Eigentums solcher Unternehmungen u. der Beteiligung an solchen sowie Beteiligung an Geschäften aller Art, die dem Zwecke der Ges. mittelbar oder unmittelbar förderlich sind. Bahnncetz: Bahn verbindet die märkischen Städte Treuen- Niemegk, Belzig, Brandenburg (Havel), ritzerbe, Rathenow, Rhinow u. Neustadt (Dosse) unter- u. hat Anschluß in Treuenbrietzen an die „„. Wildpark=Treuenbrietzen–Hüterbog, Br 315 an die Reichsbahnstrecke Berlin- Wetzlar, in I3 enburg (Havel) an die Reichsbahnstrecke Berlin— B is in Rathenow an die Reichsbahnstrecke erlin-Stendal-Hannover n. in Neustadt (Dosse) an die Reichsbabnstrecken Berlin–Hamburg, Neustadt Meyenburg sowie an die Privatbahnstrecke Neustadt Neuruppin–Herzberg. Hauptgleise 125.58 km. Neben- gleise 32.392 km, 5 Bahnhöfe, 24 Zwischenstationen für Personen- u. Güterverkehr, 4 Haltepunkte f. Personen- verkehr, 33 Privatanschlüsse, davon 16 auf freier Strecke, 17 auf Bahnhöfen. Betriebsmittel: Ultimo 1931: 17 Tenderlokomotiven, 35 Personen- wagen, 8 Post- u. Gepäckwagen. 3 Güterzugpackwagen, 2 Mannschaftswagen, 1 Hilfsgerätewagen, 31 gedeckte u. 223 offene Güterwagen u. 10 Arbeitswagen, 1 Gas- kesselwagen, 1 Krankenwagen, 1 Kranschutzwagen, 1 Sprengkesselwagen. Sonstige Mitteilungen: Verbände: Die Ges. ist Mitglied der Pensions- kasse für Beamte Deutscher Privateisenbahnen in Berlin u. der Privatbahn-Berufsgenossenschaft in Lübeck. Satzungen: Geschäftsjahr: Kalenderj. (bis 31./3. 1924; 1./4. –31./3.). – G.-V. 6 Mon. nach Jahresschluß (1933 am 28./6.); jede Akt. = 1 St. – Vom Reingewinn mind. 5% zum R.-F., besond. Rückl., Tant. an Vorstand u. Beamte, sodann 4% an St.-A. Lit. A, hierauf 3½ % an St.-A. Lit. B. der Rest wird unter die St.-A. Lit. A u. B gleichmäßig verteilt. Falls die Inh. der St.-A. Lit. A in 1 Jahre einen Gewinnanteil von 4 % nicht er- halten haben sollten. findet eine Nachforderung in spä- teren Jahren nicht statt. Bei einer Auflös. der Ges. haben die Inhaber der St.-A. Lit. A Anspruch auf Aus- zahlung des vollen Nennbetrages ihrer Aktien. bevor eine Auszahl. auf die St.-A. Lit. B geleistet wird. Zahlstellen: Berlin: Preuß. Staatsbank (Sechand- lung), Berl. Bankinstitut Joseph Goldschmidt & Co., Brandenburg. Provinzialbank u. Girozentrale, Stadt-