4006 Verkehrs-, Transport- und Lagerhausgesellschaften. seiner Förderung in Verbind. stehenden Geschäfte, ein- schließlich des Reklame-, Lichtbild- u. Vermessungs- wesens u. der Beteilig. an ähnl. Ges. u. Unternehm. — Die Ges. bezweckt im Einvernehmen mit der Deutschen Lufthansa in Berlin die bremischen Luftverkehrsinter- essen zu fördern. Die Gesellschaft betreibt mit zwei Flugzeugen den Bedarfsluftverkehr, der sich einer steigenden Frequenz erfreut. Kapital: 125 000 RM in 125 Akt. zu 1000 RM, übern. von den Gründern zu pari. Geschäftsjahr: Kalenderj. – G.-V.: 1933 am 27./7. – Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1932: Aktiva: Anlae vermögen 67 336, Umlaufsvermögen 55 391 Veflag 2847. – Passiva: A.-K. 125 000, Verbindlichkei 10 Sa. 125 574 RM. 54 Gewinn- u. Verlust-Rechnung: D : ralunkosten 20 932, Abschreib. 11 „„ aus 1931 3732. — Kredit: Einnahmen 33 053, Vaffe 2847. Sa. 35 900 RM. Dividenden 1927–1932: 0 %. Zahlstelle: Ges.-Kasse. Norddeutscher Lloyd. Sitz in Bremen. Verwaltung: Vorstand: Dr. rer. pol. Rudolph Firle, Bremen; Adolf Stadtlaender, Bremen; Anton Brötje, Bremen; Dr.-Ing. e. h. Karl Deters, Hamburg; Max Oboussier, Hamburg; Dr. Johs. Kulenkampff, Bremen; Otto Krug, Hamburg; Stellv.: Victor Neumann, Hamburg. Aufsichtsrat: Vors.: Karl Lindemann (i. Fa. C. Melchers & Co.), Bremen; Stellv.: Eduard Tewes (i. Fa. Seekamp & Tewes), Bremen; sonst. Mitgl.: Bank- dir. Erich Bechtolf (DD-Bank), Hamburg; Staatssekr. Carl Bergmann (Dresdner Bank), Berlin; Dir. Marius Böger, Hamburg; Dr. Rudolf Brinkmann (M. M. War- burg & Co.), Hamburg; Dr. Heinrich Dröge (Synd. des Vereins Hamburger Reeder), Hamburg; Dr. Otto Fischer (Reichs-Kredit-Ges.), Berlin; Emil Helfferich (A.-R.- Vors. der Hapag), Hamburg; Dir. Hermann Helms (Hansa-Linie), Bremen; Bankdir. Max Koepke (Nord- deutsche Kreditbank), Bremen; Dr. Wilhelm Koeppel (Berliner Handelsges.), Berlin; P. F. Lentz (i. Fa. Lentz & Hirschfeld), Bremen; Hermann R. Münch- meyer (i. Fa. Münchmeyer & Co.), Hamburg; Hermann Fromm, Oldenburg; Hans W. Julius Peters, Hamburg: Siegfried Graf von Roedern, Hamburg; Dir. Dr. Fritz Rosenkranz, Bremen; Dr. Gustav Schlotterer, Hamburg. Lt. Satzungen müssen die Mitgl. des Vorstandes und Aufsichtsrates deutsche Reichsangehörige sein. Zweck: Betrieb der Schiffahrt sowie Betrieb aller Geschäfte u. Unternehmungen u. die Beteilig. an solchen, welche nach dem Ermessen des A.-R. den Zwecken der Ges. direkt oder indirekt dienen oder damit in Verbindung stehen. Entwicklung: Der Norddeutsche Lloyd, der, 1857 gegründet, im Laufe der Jahrzehnte zu einer der größten u. bedeu- tendsten Schiffahrtsgesellschaften mit einem den ganzen Erdball umspannenden Netz von Dampferlinien ange- wachsen war, sah sich nach dem Kriege, nach dem Ver- lust seiner gesamten Ueberseeflotte, wertvoller Lösch- u. Ladeeinricht. u. sonst. wertvollen Eigentums an den verschiedensten Plätzen der Welt, vor die schwere Auf- gabe gestellt, eine neue Flotte zu schaffen, um seine Funktionen als eines der wichtigsten Glieder der deut- schen Volkswirtschaft wieder aufnehmen u. die ver- lorene Position innerhalb des internationalen Welt- verkehrs wieder einnehmen zu können. Das Jahr 1920 brachte volle Klarheit über die ungeheuren Verluste, die der Friedensschluß für die deutsche Handelsflotte bedingte. Mit der Bestimmung, daß Deutschland alle seinen Staatsangehörigen gehörenden Handelsschiffe von 1600 Br.-R.-T. und darüber, ferner die Hälfte der Schiffe zwischen 1000 t u. 1600 t u. 4 der Fischerei- fahrzeuge einschließlich aller im Bau befindlichen Schiffe, deren Kiel bis zum Tage des Friedensschlusses gestreckt wurde, abzuliefern und außerdem noch 5 Jahre lang jährlich 200 000 t auf deutschen Werften für die Entente zu bauen hat, war das Schicksal der deutschen Handelsflotte besiegelt. Der Norddeutsche Lloyd war damit seiner sämtlichen Ueberseedampfer beraubt und stand somit da, wo er im J. 1857 begonnen hatte. Der Gesamtverlust des Lloyd belief sich auf 925 280 Br.- R.-T., während ihm an Tendern, Schleppern, Leichtern u. sonst. kleineren Fahrzeugen rd. 57 000 Brutto-Re- gistertonnen verblieben. Allein die Vorbereitungen für den Wiederaufbau u. die erneute Verbindung nach den überseeischen Auslande wurden ohne Säumen aufgenom. men. Deswegen eingeleitete Verhandlungen führten zu- nächst zu einem Vertrag des Lloyd mit der neu gegrün. deten United States Mail Steamship Company, Inc. i New York über ein eng. Zusammenarbeiten im deutsch- amerikanischen Schiffahrtsverkehr. Nach der Liquid der amerikan. Ges. traten 1923 die United States Linez an deren Stelle. Das Vertragsverhältnis wurde aber an 31./12. 1929 gelöst. Ferner schloß der Nordd. Lloyd Verträge mit den bekannten Reedereien Alfred Holt & Co., Liverpool, Ellerman &$ Bucknall Steamship 00. Ltd., London, u. der Nippon Yusen Kaisha, Tokio, hin- sichtlich Aufnahme des Verkehrs von Bremen nach den Fernen Osten, mit der Maßgabe, daß der Lloyd die In. teressen dieser Schiffahrtsges. in Bremen vertritt. Durch Rückkauf einer Reihe auf Grund des Ver sailler Vertrags abgelieferter Schiffe, durch Erledig. eines umfangreichen Schiffbauprogramms sowie durch Zufluß der Dampferparks mehrerer durch Fusion mit dem Lloyd vereinigter Schiffahrtsgesellschaften (Ro. land-Linie A.-G., Hamburg-Bremer Afrika-Linie A.-0. u. Dampfschiffahrtsgesellschaft Horn A.-G.) ist eine Flotte geschaffen worden, die es dem Lloyd ermöglicht hat, den größten u. wichtigsten Teil seiner ehemals be. triebenen Dampferlinien wieder zu eröffnen u. allmäl. lich zu erweitern u. die von den mit ihm fusionierten Schiffahrtsgesellschaften bisher betriebenen Dampfer linien fortzuführen. Mit der Indienststellung des Schnelldampfers Bre. men“' am 16./7. 1929 sowie der „Europa“' am 19./3. 1930 errang der „Lloyd“' einen großen, in der ganzen Welt beachteten Erfolg u. nahm hiermit zuerst wieder einen regelmäßigen Schnelldampferdienst nach New York auf. Die G.-V. v. 15./4. 1930 genehmigte den von der Ges. mit der Hamburg-Amerika-Linie abgeschlossenen Gemeinschaftsvertrag v. 20./22./3. 1930 (s. auch unen. – Zur Angleich. der beiderseitigen Beteil. der Han burg-Amerika Linie u. des Norddeutschen Lloyds ist der beiderseitige Besitz an Akt. der Deutschen Ost-Afrikr Linie, der Woermann-Linie A.-G., der Hamburg-Sül. amerikanischen Dampfschiffahrts-Ges. u. anderer gleicl. gestellt, indem der Lloyd von der Hamburg-Amerila Linie einen entsprechenden Teil ihres Mehrbesitzes Akt. der Deutschen Ost-Afrika-Linie u. der Woermaum Linie A.-G. u. a., die Hamburg-Amerika Linie eine entsprechenden Teil ihres Mehrbesitzes an Akt. der Hamburg-Südamerikan. Dampfschiffahrts-Ges. über. nommen hat. Der Lloyd-Besitz an Akt. der Danpf schiffahrts-Ges. „Neptun“ erhöhte sich auf etwa 08* des Gesamtkapitals. Auf Grund älterer Dispositionen erwarb der Lloyd einen weiteren wesentlichen Postel an Akt. der Deutschen Dampfschiffahrts-Ges. Hans so daß er über die Mehrheit des Gesamtkapitals dieser Ges. verfügt. –— 1933 haben die Hamburg-Amerika Lint und der Norddeutsche Lloyd beschlossen, die gemelb same Führung ihrer Nord-Amerika-Dienste in 0 internen Organisation zusammenzufassen. Das 3 erstreckt sich auf den Personen- und Frachtrerkelr nach und von Kanada und nach und von den 31 einigten Staaten, Ostküste einschließlich Golf. Es 13 dadurch eine straffere Rationalisierung der Dienste beider Reedereien hier und in den Vereinistb Staaten von Amerika erreicht werden.