4102 Verkehrs-, Transport- und Lagerhausgesellschaften. Aus dem Geschäftsbericht 1932: Die am Schluß des vorjährigen Berichtes über das Jahr 1931 verzeichnete Tatsache des weiteren Sinkens der Einnahmen trifft auch für den Rest des Jahres 1932 zu, wenn sich auch im zweiten Halbjahr kleinere Ansätze zur Stabilisierung bemerkbar machten. zZzu einem nicht geringen Teil ist es im Güterverkehr der Wettbewerb des Kraftwagens, der hieran die Schuld trägt. Im Nahverkehr (1–50 km) unterbietet der Kraftwagen die Tarife der Eisenbahn ohne Rücksicht auf seine Selbstkosten und zwingt da- durch zur Ermäßigung der Eisenbahntarife, die eben- falls keinen Nutzen mehr lassen, ja zum Teil verlust- bringend sind. Im Fernverkehr wirkt sich dieser Wett- bewerb in gleich schädlicher Weise aus. Nachdem auch der Kraftwagen bei diesem Wettbewerb nicht auf sei Rechnung zu kommen vermag, ist es dringend 33 wünscht, daß die beiderseitigen Belange recht bald 0i beiden Verkehrsunternehmen gerechtwerdenden lung zugeführt werden. Im Personenverkehr ist 10 Wettbewerb des Kraftwagens für unsere Ges. weni 3 abträglich, womit aber nicht gesagt sein soll b nicht auch einen gewissen Einfluß auf die Verkehrs. ziffern und damit auch auf die Einnahmen ausübt Außerdem sind es natürlich auch die Auswirkungen der Wirtschafkrise, die sich im Berichtsjahre weiter „ hat und bei der Abnahme des Verkehrs mit- spricht. Kleinbahn-Akt.-Ges. Küstrin-Hammer. Sitz in Sonnenburg. Vorstand: Landesbaurat Johs. Kluge, Berlin. Prokurist: Reg.-Baumeister Herberg. Aufsichtsrat: Komm. Landesdir. v. Arnim, Ber- lin; komm. Erster Landesrat Dr. Müller-Haccius, Ber- lin; Regierungsrat Dr. Freiherr von Rosenberg, Frank- furt a. O.; komm. Landrat Schmuck, Zielenzig; Reichs- bahnoberrat Gehrmann, Frankfurt a. O.; Landessyndi- kus a. D. Geh. Reg.-Rat Gerhardt, Berlin; Buch- druckereibes. Ernst Schilling, Sonnenburg; Forst- meister Beil, Limmritz, Nm. Gegründet: 11./7. 1905; eingetragen 4./11. 1905. Firmsbis 1914: Kleinbahn-Akt.-Ges. Küstrin-Kriescht. eck: Betrieb der nebenbahnähnlichen Kleinbahn von Küstrin über Sonnenburg-Kriescht nach Hammer. Betriebseröffnung der Strecke Kietzerbusch–Sonnen- burg am 15./12. 1896, der Strecke Sonnenburg–Kriescht am 22./10. 1906 und Kriescht–Hammer am 5./1. 1915. Die Bahn erschließt den Warthebruch dem Verkehr. Sie hat Anschluß in Hammer an die Reichsbahnstrecke Landsberg a. W.–Zielenzig und in Küstrin an die Reichsbahnstrecke Berlin–Schneidemühl. Von Kietzer- busch bis Küstrin-N. werden auf einer Länge von 1, 900 km die Reichsbahngleise mitbenutzt. Die Bahn ist eingleisig mit einer Spurweite von 1.435 m her- gestellt. Die Länge der Hauptgleise beträgt 40.820 km; die Länge der Nebengleise 3.020 km. Außer den An- schlüssen an die Reichsbahn in Küstrin-N. und Ham- mer besitzt die Bahn 5 besetzte und 7 unbesetzte Zwi- schenstationen für Personen- und Güterverkehr und 1 Verladestelle für Güterverkehr. Betriebsmittel: 4 Tenderlokomotiven, 6 Per- sonenwagen, 3 Post- und Gepäckwagen, 29 Güterwagen, 1 Arbeitswagen, 3 Bahnmeisterwagen. Betriebsleitung: Landes - Eisenbahndirektion Brandenburg in Berlin W 10, Matthäikirchstraße 17. Statistik: 1927–1931: Beförderte Personen: 103 081, 104 929, 108 938, 120 465, 112 468. – Beförderte Güter: 114 178, 121 007, 88 817, 52 256, 54 393 t. Ka pital: 1 348 900 RM in 1927 Aktien zu 700 RM. Vorkriegskapital: 2 278 000 M. Urspr. 1 500 000 M. Die ao. G.-V. v. 30./6. 1914 be- schloß die Erhöh. des A.-K. um 778 000 M zu Dari zwecks Erweiterung des Unternehmens durch Verlängerung der Kleinbahn von Kriescht nach Hammer. — Die G.-V. vom 13./1. 1925 beschloß Umstell. des A.-K. von 2 278 000 M auf 1 594 600 RM durch Herabsetz. des Nennwerts (1000 Mark = 700 RM). –— Die ao. G.-V. v. 15./3. 1932 beschloß Herabsetz. des A.-K. in erleichterter Form gemäß Reichs- notverordnung vom 6./10. 1931 von 1 594 600 RM auf 1 348 000 RM durch Einziehung von 245 700 RM erworbene eigene Aktien. Geschäftsjahr: Kalenderj. – G.-V.: 1933 am 31./5. – Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F. (Grenze 10 des A.-K.), Dotierung des Erneuerungs- und Spe- zial-R.-F., Rest nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1932: Aktiva: Balm- anlage 1 697 221, Wertpapiere des: Erneuerungsfonds 24 123, Spezial-R.-F. 126, Stoffvorräte des: Betriebs- fonds 3 333, Erneuerungsfonds 4878, Barbestand und Bankguthaben 1084, andere Guthaben 17 699. – Passiva: A.-K. 1 348 900, Bahnanlagefonds 102 621, Erneue- rungsfonds 171 536, Spezial-R.-F. 9696, Dividendenfonds 88, Darlehnsfonds 98 000, andere Schulden 17 624. Sa. 1 748 464 RM. Gewinn- u. Verlust-Rechnung: Debet: Be- triebsausgaben 195 601, Teilrücklage in den Erneue- rungsfonds 11 474. – Kredit: Betriebseinnahmen 174 128, Zuweisung aus d. gesetzl. R.-F. 32 947. Sa. 207 075 RM. Dividenden 1928–1932: 3½, 0, 0, 0, 0 %. Zahlstellen: Sonnenburg: Bahnverwaltung; Ber- lin: Stadtschaft der Provinz Brandenburg und Bran- denburgische Provinzialbank und Girozentrale. Eisenbahn-Gesellschaft Stralsund-Tribsees. Sitz in Stralsund. Vorstand: Reg.-Baumeister a. D. Georg Noack, Berlin; Reg.-Baumeister a. D. Erich Kabitz, Berlin. Prokuristen: Regierungsbaumeist. a. D. W. Hüb- ner, Dr. jur. K. O. Klingender, J. Gauger, R. Gärtner. Aufsichtsrat: Vors.: Oberbürgermeister Dr. jur. Karl Heydemann, Stralsund; Stellv.: Dir. Dr.-Ing. Hans Drewes, Berlin; Konsul Gottlieb Fritsche, Stralsund; erster Landesrat Dr. Schultze-Plotzius, Stettin; Dir. Dr. jur. Diedrich Pundt, Dir. Dr.-Ing. Erich Stephan, Dir. Reg.-Baumeister a. D. Max Semke, Berlin; Reg.- Präsident a. D. Dr. Haussmann, Fabrikbes. Holtfreter, Stralsund. Gegründet: 28./2. 1899. Konz. 5./10. 1898. Zweck: Bau u. Betrieb einer vollspurigen Neben- eisenbahn von Stralsund über Richtenberg und Franz- burg nach Tribsees. Gesamtlänge ca. 36 km. Die Betriebseröffnung Stralsund-Tribsees erfolgte am 1./6. 1901. Betriebsführerin: Lenz & Co., G. m. b. H., Berlin. Ka pital: 1 225 000 RM in 576 St.-Akt. A, 299 St.- Verwaltung in Berlin W 62, Kurfürstenstraße 87. Akt. B, 234 Vorz.-Akt. A und 641 Vorz.-Akt. B zu 700 Reichsmark. Urspr. 1 750 000 M (Vorkriegskapital) in 576 St.-Akt. A, 299 St.-Akt. B, 234 Vorz.-Akt. A u. 641 Vorz.-Akt. B zu je 1000 M. Bei etwaiger Auflösung der Ges. haben die Vorz.-Akt. A u. B Anspruch auf den vollen Nenn- betrag von 1000 M, bevor eine Auszahl. auf die St.-Akt. A u. B. geleistet werden darf. Lt. Goldmarkbilanz wurde das A.-K. von 1 750 000 M in gleicher Höhe auf Reichs- mark umgestellt. Die ao. G.-V. v. 9./6. 1925 beschloß dann Umstellung des A.-K. auf 70 % des Anlagewertes mit Wirkung ab 1./4. 1925 durch Herabsetzung des Nomi- nalwertes der Aktien von 1000 RM auf 700 RM. Geschäftsjahr: Kalenderj. – G.-V.: 1933 am 29./6. – Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: Vom Reingewinn erhalten die Inhaber der Vorz.-Akt. A und B vorweg bis 3½ % Div., alsdann die St.-Akt. A und B bis zu 3½ 7 Div. Der Ueberrest wird zur Einziehung der Vorz. Akt. B zum Kurse von 102 % verwendet und sofern diese sämtlich getilgt, unter die Vorz.- und St.-Akt.