Nahrungs- und Genußmittel-Industrie. 4179 steuern wurde eine weitere Rückstellung in Höhe von 21 000 RM gemacht. — Der unter den „Verbindlich- keiten aufgenommene Posten Hypotheken ist gegen- iber dem Vorjahre durch Tilgung um 10 000 RM er- mäßigt worden. Für die Bankschulden wurde durch Ab- tretung von Außenständen Sicherheit geleistet. Ein Teil der in der Bilanz ausgewiesenen Wertpapiere ist bei der Reichsbank als übliche Deckung für den Diskontverkehr hinterlegt. – Die Gesamtbezüge des Vorstandes und des A.-R. betrugen für das abgelaufene Geschäftsjahr 48 550 Reichsmark. Gewinn- u. Verlust-Rechnung: Debet: Löhne und Gehälter 692 349, soziale Abgaben 64 867, Ab- schreibungen auf Anlagen 113 789, andere Abschreib. 17 884, Zinsen 41 736, Besitzsteuern 36 631, alle übrigen Aufwendungen 1 234 650, Gewinn 22 741. – Kredit: Betriebsertrag: nach Abzug der Aufwendungen für Roh-, Hilfs- u. Betriebsstoffe 2 209 448, Gewinn-Vortrag 15 199. Sa. 2 224 647 RM. Aus dem Geschäftsbericht 1932/33: Unter dem Ein- fluß der Wirtschaftslage mußte der Geschäftsumfang leider einen weiteren Rückgang erfahren. Der Wett- bewerb nahm eine bisher nicht erreichte Schärfe an. Nur durch äußerste Sparsamkeit war es möglich, sich im Wege der Kostensenkung den veränderten Verhält- nissen einigermaßen anzupassen. Vereinigte Kunstmühlen Landshut-Rosenheim Aktiengesellschaft. Sitz in Landshut (Bayern), Mühlenstraße 5. %/ Verwaltung: vorstand: Kommerz.-R. Friedrich Hutter, Johann Meyer, beide in Landshut. Prokuristen: A. Werth, E. Woerlen. Aufsichtsrat: Vors.: Geh. Kommerz.-R. Dr. Hans Christian Dietrich (Direktor der Bayerischen Vereins- bank), München; Stellv.: Geh. Kommerzienrat Groß- händeer Hans Mayr, München; sonst. Mitgl.: Buch- druckereibesitzer Hugo Himmer, Augsburg; Fabrikbes. Josef Huber, Rosenheim; Gutsbes. Dr. Alfred Freiherr von Michel, Schloß Tüßling; Otto Freiherr von Schirn- ding, Fürstl. Thurn und Taxisscher dirig. Geh.-Rat, Regensburg; Gutsbes. Adolf Graf von Spreti, Schloß Kapfing. Entwicklung: Gegründet: 15./4. 1898. Firma bis 7./7. 1910: Ver- einigte Kunstmühlen vorm. Krämer-Moos mit Sitz in München; Firma bis 18./9. 1929: Vereinigte Kunst- mühlen Landshut Akt.-Ges. Die G.-V. v. 18./9. 1929 beschloß Fusion mit der Kunstmühle Rosenheim in der Weise, daß die Ver- einigten Kunstmühlen Eandshut A.-G. das gesamte Ver- mögen der Kunstmühle Rosenheim übernehmen und für je 120 RM Rosenheim-Aktien 60 RM Landshut-Aktien gewähren. Gleichzeitig wurde die Firma der Ver- einigten Kunstmühlen Landshut A.-G. abgeändert in Vereinigte Kunstmühlen Landshut-Rosenheim Aktien- gesellschaft. Zweck: Erwerb des gesamten immobilen Vermögens nebst beweglichem Zubehör der vormals J. Krämerschen Kunstmühle und der Kunstmühle der Ehegatten Lorenz und Elise Vollmuth, Inhaber der Firma F. Moos u. Komp., beide in Landshut, samt allem Zubehör, der Weiterbetrieb dieser Etablissements behufs Verarbeitung roher Zerealien und Verwertung des Hauptproduktes direkt oder mittels weiterer Produktion sowie aller Nebenprodukte. Besitztum: a) in Landshut: Das Mühlanwesen liegt in Landshut, direkt an der Isar und umfaßt einen Flächenraum von 4 Tagwerk, wovon 3 Tagwerk überbaut sind. Weitere 105 Tagwerk Grundbesitz in und bei Landshut bilden einen Oekonomiebetrieb. – Betriebsanlagen: Eine auto- matische Weizenmühle, die 1923 vollständig umgebaut Vurde, mit zwei Turbinen von zus. 500 PS und mit einer Tagesleistung von 2400 Ztr.; eine automatische Roggenmühle mit einer Turbinenanlage von 300 PS und einer Tagesleistung von 800 Ztr. Zur Getreidelagerung dienen zwei neuzeitlich eingerichtete Getreidesilo mit einem Fassungsvermögen von 130 000 Ztr.; Schüttboden und Lagerräume für Mehl und Futterstoffe mit 6000 am Flächenraum sind vorhanden; b) in Rosenheim: Der Grundbesitz in Rosenheim beträgt 134 700 qm, wovon 10 20 am bebaut. Das Werk Rosenheim besitzt Weizen- mühle, Roggenmühle, Getreideputzerei, Eisenbetonsilo mit etwa 4500 To. Fassungsvermögen, ein Wasser- kraftwerk mit bis zu 500 PS Leistung, zwei Arbeiter- Vohnhäuser; 3 weitere Wohnhäuser für Direktoren, Ober- müller und Arbeiter; Stallung und Garagengebäude; Werkstätte mit Turbine; neues Krafthaus mit Industrie- räumen, die verpachtet sind. Zweigniederlassung in Rosenheim. Sonstige Mitteilungen: Verbände: Die Ges. gehört dem Verband bayeri- scher Handelsmühlen G. m. b. H. sowie dem Konsortium deutscher Weizenmühlen an. Satzungen: Geschäftsjahr: 1./5.–30./4. – G.-V.: 1933 am 27./7. – Stimmrecht: Je nom. 100 RM A.-K. =1 Sf. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F. zur Bildung oder Verstärkung besonderer Rücklagen; zur Ge- währung der dem Vorstande und den Beamten nach Anstellungsverträgen zustehenden Tantiemen u. Jahres- gratifikationen; 4 % Div.; vom verbleibenden Gewinn 10 % Tant. an A.-R. (außer einem Fixum von 1000 RM ie Mitglied, der Vorsitzende das Doppelte); Verwendung des Restes nach G.-V.-B. Zahlstelle: Ges.-Kasse. Statistische Angaben: Aktienkapital: 1 200 000 RM in 2000 Aktien zu 100 RM und 1000 Akt. zu 1000 RM. Vorkriegskapital: 1 000 000 M. Urspr. 800 000 M, erhöht 1902 um 200 000 M in 200 Aktien. 1921 Erhöh. des A.-K. um 1 000 000 M. 1921 weiter erhöht um 2 000 000 M in 2000 Aktien. 1922 wei- tere Erhöh. um 8 000 000 M. Abermals erhöht lt. G.-V. v. 24./7 1923 um 8 000 000 M in 8000 Akt. Dann 1it. G.. V. v. 28./8. 1924 Kap.-Umstell. von 20 000 0000 M auf 1200 000 RM durch Umwert. des Aktien-Nennwertes von 1000 M auf 60 RM. Die Aktien zu 60 RM wurden 1929 in Aktien zu 100 RM u. 1000 RM umgetauscht. Großaktionäre: Bayer. Vereinsbank in München. Kurs ult. 1927–1932: 136.50, 129, 121, 114, 120*, 141 %. Notiert in München. Dividenden 1926/2 7–1932/33: 9, 9, 9, 10, 10, 10, 8 pCt. Angestellte und Arbeiter: 40 und 180. Bilanz am 30. April 1933: Aktiva: Anlage- vermögen: Grundstücke u. Wasserrecht 429 377, Fabrik-, Geschäfts- u. Wohngebäude 912 146, Maschinen u. Ein- richtungen 235 465, Fahrnisse 93 784, Umlaufvermögen: Beteiligungen 1, Vorräte: Getreide 1 880 573, Mehle und Futterstoffe 591 169, Säcke und Betriebsmaterialien 57 401, Forderungen auf Grund von Warenlieferungen und Leistungen und Sonstige 1 471 731, Wechselbestand 74 396, Kassenbestand, Postscheck- und Reichsbankgut- haben 60 827, Ausfuhrscheine 30 244, Posten, die der Rechnungsabgrenzung dienen 16 000. – Passiva: A.-K. 1 200 000, gesetzlicher Reserve-Fonds 720 000, Wohl- fahrtsfonds 100 000, Erneuerungsfonds 225 000, Delkrederefonds 120 000, Rückstellungen für Steuern und Sonstiges 115 732, Verbindlichkeiten: Hypothek- schulden 1 046 481, Verbindlichkeiten auf Grund von Warenlieferungen und Leistungen und Sonstige 141 824, Akzepte 298 245, Einlagen von Kunden und Werkange- hörigen 1 612 607, Verbindlichkeiten gegenüber Banken 93 820, Posten, die der Rechnungsabgrenzung dienen 11 100, Gewinn-Vortrag aus 1931/32 59 008, Gewinn 1932/33 109 297. Sa. 5 853 114 RM. Wechsel-Giro-Obligo: rd. 174 000 RM. Gewinn- u. Verlust-Rechnung: Debet: Löhne und Gehälter 702 316, soziale Abgaben 98 814, Besitz-