4304 Verschiedene Gesellschaften, neueste Gründungen. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. –— G.-V.: 1933 am 12./9. – Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5–10 % zum KR.-F., evtl. Sonderrückl., 4 % Div., vom Rest 10 % Tant. an A.-KR. (garantierte Vergütung: Vors. 1000 RM, Mitglieder je 500 RM), Ueberrest Super-Div. bzw. nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1932: Aktiva: Grundst. 732 000, Geschäfts- u. Wohngebäude 276 656, Fabrikgeb. u. and. Baulichkeiten 786 911, Masch. u. maschin. Anl. 329 332, Hellinganlage 1, Werkzeuge 1, Mobilien 1, Mo- delle 1, Anschlußgleis 1 (zus. 2 124 905), Vorräte 536 526, Forderungen (Warenliefer. u. Leist.) 623 861, sonst. Forder. 541 412*), do. an Konzernges. 512 204, Wechsel 828 446, Kasse, Guth. bei Notenbanken u. Post- scheckguthaben 7999, Bankguthaben 54 456, Rechnungs- abgrenzung 1744 (Bürgschaften 256 201). – Passiva: A.-K. 3 900 000, R.-F. 390 000, Delkr. 296 794, Rückstell. 185 356, Wertbericht. 56 205, Verbindlichk. (Warenlief. u. Leist.) 293 242, rückst. Div. 325, Beamten- u. Arb.- Unterst.-F. 50 000, Rechnungsabgrenzung 14 719, (Bürg- schaften 256 201), Gewinn 44 914. Sa. 5 231 557 RM. *) In der Hauptsache ein bis 31./12. 1950 seitens der Ges. unkündb. Darlehn, das dann eventl. durch Hergabe van Orenstein & Koppel-V.-A. abgegolten werden kann. Gewinn- u. Verlust-Rechnung: Debet: Lohn u. Gehalt 1 312 442, soziale Abgaben 117 546, Abschreib auf Anlagen 123 863, Besitzsteuern 73 437, sonst. Auf- wendungen 587 321, Vortrag 44 914. – Kredit: Vor 40 661, Gewinn 1 608 843, Zinsen 281 655, ao. Er 328 365. Sa. 2 259 525 RM. Gesamtbezüge des A.-R. u. Vorst. 84 915 RM. rtrag träge Dividenden 192 7–1932 (gleichberechtigte Aktien): 8, 10, 10, 10, 5, 0 %. 8 chtigte Zahlstellen: Lübeck: Eigene Kasse, Dresdner Bank, Commerzbank in Lübeck; Berlin: Dresdner Ba Deutsche Bank u. Disconto-Ges. Nach dem Geschäftsbericht 1932 blieb der Auftrags- eingang hinter dem des Vorjahres um rd. 40 % zurück der fakturierte Umsatz erreichte nur rd. 25 % des vor- jährigen Umsatzes, wobei allerdings zu berücksich- tigen ist, daß die Ges. in das Jahr 1931 einen größeren Auftragsbestand aus dem Jahre 1930 herübergenommen hatte. Infolge der allgemeinen Weltwirtschaftslage war es nicht möglich, den Ausfall im Inlandsgeschäft durch größere Aufträge aus dem Auslande auszugleichen. Die Werkstätten waren daher dauernd unzureichend beschäftigt. Die Orenstein & Koppel-St.-Akt. sind zu einem den Buchwert etwas übersteigenden Preise ver- kauft worden. nk, Waggonfabrik Jos. Rathgeber Aktiengesellschaft. Sitz in München (54). Verwaltungt): Vorstand: Dipl.-Ing. Rudolf Renner, München. Prokurist: C. Deisinger. Aufsichtsrat: Vors.: Staatsrat u. Staatsmin. a. D. Dr. Franz Schweyer, München; Stellv.: Bank-Direktor Walter v. Mayrhauser (Bayer. Vereinsbank), München; sonst. Mitgl.: Justizrat Franz Xaver Hörmann, Starn- berg; Rentner Rudolf Rathgeber, München; Gen.-Konsul Bank-Dir. Arthur Rehfeld, Frankfurt a. M.; Syndikus der Berliner Handels-Ges. Dr. jur. Herbert v. Breska, Berlin. Entwicklung: Die Gründung erfolgte am 21./10. 1911 mit Wirkung ab 1./5. 1911 unter Uebernahme der seit 1850 bestehen- den Firma „Jos. Rathgeber, Waggonfabrik“'. Die Fa- brik, die früher im Innern der Stadt München an der Marsstraße gelegen war, wurde von den Vorbesitzern in den Jahren 1907–1911 am Bahnhof des Vorortes Moosach, der 1913 in München einverleibt wurde, neu u. neuzeitlich aufgebaut und der Betrieb nach und nach dorthin verlegt. In den ersten Jahren des Bestehens der Aktiengesellschaft 1911/12 und 1912/13 erfuhr die Fabrikanlage eine wesentliche Vergrößerung, die in- zwischen fortgesetzt wurde; für die Möglichkeit einer weiteren Ausdehnung wurde Vorsorge getroffen durch Zukauf anliegenden Geländes. Zweck: Uebernahme, Fortführung und Ausgestaltung der unter der Firma Jos. Rathgeber betriebenen Waggon- fabrik, Herstell. u. Verkauf aller zum Bau u. zur Aus- rüstung von Eisenbahnen u. anderen Transportmitteln erforderl. Gegenstände, Reparatur derartiger Fabri- kate, Uebernahme aller in diese und ähnliche Fabri- kationszweige einschläg. Arbeiten sowie Handel mit diesen Artikeln. Produktion: Die Ges. stellt hauptsächlich Eisen- bahnwagen für Personen- u. Güterverkehr, außerdem Straßenbahnwagen, Wagenkasten und Aufbauten für Lastautos und Fensterhebevorrichtungen her. Bau von Grünfuttersilos und Getreidelüftungsanlagen. Besitztum: Das Fabrikgrundstück am Bahnhof Moosach hat eine Größe von 170 228 qm. Die in München gelegenen Grundst., auf denen die Fabrik früher betrieben wurde, sind bei der Gründ. nicht übern. worden. Ueberbaut sind 29 040 qm. Die Fabrikanlage umfaßt 3 Doppel- 1) Die Neuzusammensetzung der Verwaltung lag bei Drucklegung noch nicht vor. (G.-V. 8./11. 1933). hallen und 14 Einzelgebäude, sämtlich in Eisenbeton. Von den Doppelhallen, die je 2*27 m breit, 65 m lang u. 7 m hoch sind, nimmt eine die Montage auf sowie die mechan. Werkstätte u. Schlosserei. Die zweite Doppel- halle enthält die Aufschlagswerkstätte für Personen-u. Güterwagen, die dritte Doppelhalle ist für die Lackiere- rei bestimmt. Eine eigene Halle dient der Schmiede, eine zweite der Holzbearbeitung, eine dritte ist für Straßen- bahnwagen bestimmt, eine vierte zweigeschossige Halle dient der Schreinerei, Poliererei u. Sattlerei. In einer eigenen Halle dient ein großes Sandstrahlgebläse der Entrostung von Eisenteilen. In weiteren kleinen Hallen werden Eisen zugeschnitten u. Bleche gespannt. Süd. lich der Aufschlagswerkstätte befindet sich ein zwvei- geschossiges Magazin, nördlich davon die Sägehalle mit 2 Vollgattern (60*& 20 m); auch eine eigene Holztrock- nerei besitzt die Fabrik. Das Kesselhaus birgt 3 Dampf- kessel, die die Fernheizung der Werkstätten besorgen, außerdem werden noch durch den erzeugten Dampf 5 Dampfhämmer der Schmiede in Tätigkeit gesetzt. 340 Masch. werden durch Elektrizität von den Isar- werken getrieben. Die ganze Anl. wird von 9050 m Gleis durchzogen. Sonstige Mitteilungen: Verbände: Die Ges. gehört der Deutschen Wagen- bau-Vereinigung, Berlin, dem Verband bayer, Metall- industrieller und dem bayer. Industriellen-Verband München an. Satzungen: Geschäftsjahr: 1./5.–30./4. – G.-V.: 1933 am 8./11. – St.-Recht: 1 St.-A. = 1 St.. 1 Vorz--A. = 20 St. – Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., 4 % Div. an St.-A. u. Vorz.-A., vom Uebrigen 8/% an A.-R. (außer- dem ein Fixum von zus. 5000 RM), Rest weitere Div. an St.-A. u. Vorz.-A., letztere aber nicht über weitere 2 % Div. bzw. nach G.-V.-B. Entfielen auf die Vorz.-A. in einem früheren Jahre weniger als 6 %, so ist der Fehlbetrag aus dem Gewinnreste nachzuzahlen. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Berlin: Berl. Handels- Ges.; München: Bayer. Vereinsbank u. deren Filialen; Nürnberg: Anton Kohn. Statistische Angaben: Aktienkapital: 2 838 000 RM in 28 000 St.-A. zu 100 RM u. 380 Vorz.-A. zu 100 RM. Die Vorz.-A. haben Anspruch auf eine Div. bis zu 6 % (Max.) mit Nach- zahlungsrecht u. im Falle der Liquidation auf bevor: rechtigte Einlös. zum Kurse von 110 % zuzügl. 6 7 Stück-Zs.; sie können vom 30./4. 1927 ab zum Kurse von 110 % zuzügl. 6 % Stück-Zs. auf Grund eines Be. schlusses der G.-V. von der Ges. durch Rückkauf ein gezogen werden.