4390 Noten-, Kredit- und Hypothekenbanken. Hansabank Oberschlesien Akt.-Ges. in Liqu. Sitz in Beuthen O.-S., Kaiser-Franz-Josef-Platz 4. Die Bank wurde im Mai 1931 insolvent. Der Zu- sammenbruch soll verursacht sein zunächst durch die Organisation der Bank (die Nam.-Akt. mit I10fach. Stimmrecht, die in Händen der Verwalt. waren, hatten die ganze Bank beherrscht), weiter durch übermäßige Gewähr. von Krediten u. nicht rechtzeitige Rückhalt- nahme an einem größeren Bankinstitut. Der G.-V. v. 30./6. 1931 wurde Mitteil. nach § 240 HGB. gemacht. Ein Zwangsvergleich erbrachte eine Quote von 1d. 60 % für die Gläubiger mit Forderungen bis zu 300 RM. Die übrigen Gläubiger erhalten die Liqu.-Quote. Die G.-V. v. 23./5. 1932 beschloß Auflösung der Ges. Liqui- datoren: Bankier Hugo Seemann, Beuthen O.-S. Der Vors. des Aufsichtsrates teilte in der G.-V. mit, daß die Hansabank A.-G., Oberschlesien, gemäß einstimmigen Beschlusses und auf Grund der mit den Berliner Reichsstellen geführten Verhandlungen in Liquidation tritt. Die erwähnten Verhandlungen hatten bekannt- lich das Ergebnis, daß das Reich und die Provinz Oberschlesien im Verhältnis 3: 2 die Garantien für eine 50 % Befriedigung der noch am Verfahren be- teiligten Gläubiger übernehmen. Voraussetzung für die Garantieübernahme war die Liquidation dieser Bank. – In der G.-V. vom 18./11. 1933 wurde besonders betont, daß durch das laufende Sicherungs- und Ent- schuldungsverfahren sowie durch den Vollstreckungs- schutz die Liquidation stark behindert worden sei. Die Unterbilanz der Hansabank beläuft sich auf ety 500 000 RM. An das Reichswirtschaftsministerium 1 bereits mit der Bitte um Hilfeleistung herangetrete worden. Die Versammlung stimmte der Neuregelung zwischen der Hansabank und der Mittelstandsbank a die in den Geschäftsräumen der Hansabank unter. gebracht ist. Aufsichtsrat: Erster Landesrat Eugen Hirsch. berg, Ratibor; Felix Willimski, Gleiwitz; Dr. Walter Rossmann, Rosenberg; Dr. Franz Hertel, Oppeln. Kapital: 600 000 RM. Bilanz am 30. April 1933: Aktiva: Guthaben bei Noten- u. Abrechnungsbanken 3892, Guthaben bei anderen Banken (225 498 abzügl. Verpflichtung bei der Deutschen Mittelstandsbank Oberschlesien 207 662) 17 836 Effekten 107 114, Wechsel 978, Debitoren 937 063, Bank- gebäude 259 000, sonst. Grundstücke 315 400, Inventar 12 000, Mietrückstände 4252, bisher gezahlte Quoten 765 633 = zus. 2 423 170; (abzügl. Verpflichtungen bei der Provinzialbank in Ratibor (langfrist.) 59 078. freie, noch nicht erhobene Guthaben 6087, Hypotheken 348 604 = 413 830) 2 009 340 RM. – Passiva: Kreditoren, an Vergleichsverfahren teilnehmend (4 963 941 abzügl. Auf. rechnungen 25 111) 4 938 829, Forderung aus einer Klage gegen Berlin-Anh. Handelskontor etwa 11 700. §. 4 950 529 RM. – Fehlbetrag bis zu einer 50 %igen Quote 465 924 RM. el Westfälisch-Lippische Treuhand-Aktiengesellschaft. Sitz in Bielefeld, Niedernstraße 23–25. Vorstand: Dr. jur. Fritz Möhle, Dr. jur., Dr. rer. pol. Karl Red. Aufsichtsrat: Dr. rer. pol. Wilhelm Heute, Wirt- schaftstreuhänder, Stuttgart; Oberstudiendir. Dr. Fritz Möhle, Hagen i. W.; Fabrikant Reinhold Husemann, Iserlohn. Gegründet: 22./12. 1932; eingetragen 6./1. 1933. Gründer: Dr. jur. Fritz Möhle, beeidigter Bücherrevi- sor, Dr. jur., Dr. rer. pol. Karl Red, Bielefeld; Ober- studiendirektor Dr. Fritz Möhle, Hagen i. W.; Fabri- kant Reinhold Husemann, Iserlohn; Frau Elli Möhle, Bielefeld. Zweck: Uebernahme von Treuhandgeschäften, An- lage u. Verwalt. fremden Vermögens im eig. Namen, Fürsorge für Gläubiger bei Verlustgefahr (Sanierung und Pfandhalterschaft), formelle u. materielle Prüfung von Büchern und Bilanzen, Beratung in Steuer- u. Ver. mögensangelegenheiten, allg. Wirtschaftsberatung, ins.- besondere auch organisatorischer Art. Büro- u. Interessengemeinschaft mit Trer. verkehr Deutsche Treuhand A.-G. für Warenverkehr Berlin, Wirtschaftsprüfergesellschaft, Geschäftsstelle Bielefeld. Kapital: 50 000 RM in 50 Akt. zu 1000 RM, über. nommen von den Gründern zu pari. Geschäftsjahr: Kalenderj. – G.-V.: Im ersten Geschäftshalbj. – Stimmrecht: 1 Akt. = 1 St. Zahlstelle: Ges.-Kasse. Blomberger Bank, Aktiengesellschaft. Sitz in Blomberg (Lippe). Vorstand: Karl Krösche. Aufsichtsrat: (Vors. des A.-R. muß statutengem. Mitglied des Vorstandes der Lippischen Landesbank sein.) Vors.: Landesbankdir. O. Thörner; Stellv.: Lan- desbankrat H. Seyferth, Detmold; Gutsbes. H. Niewald, Istrup; Oskar Machold, Bank-Dir. a. D. Hermann Schwarz, Blomberg; Komm.-Rat Heinrich Nobel, Det- mold. Gegründet: 26./3. 1923; eingetr. 3./5. 1923. Zweck: Betrieb von Bank-, Industrie- und Immo- biliengeschäften aller Art und die Beteil. an solchen Geschäften. Uebernahme des Bankgeschäfts Hermann Schwarz. Kapital: 100 000 RM in 500 Akt. zu 20 RM und 90 Akt. zu 1000 RM. Urspr. 25 Mill. M in Aktien zu 1000 M. – Die G.-V. vom 19./7. 1924 beschloß Umstell. von 25 Mill. M auf 2500 Reichsmark in 125 Akt. zu 20 RM, ferner erhöht um 7500 Reichsmark in 375 Aktien zu 20 RM. – Lt. G.-V.-B. vom 27./6. 1927 erhöht um 90 000 RM im 90 Aktien zu 1000 RM von der Lipp. Landesbank —, Staatl. Kreditanstalt — über- nommen. Großaktionäre: Lippische Landesbank in Del mold. Geschäftsjahr: Kalenderj. –— G.-V.: Im ersten Geschäftshalbj. –— Stimmrecht: Je 20 RM = 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1932: Aktiva: Debitoren in lauf. Rechnung 360 368, Kasse 2324, Postscheck 67, Wechsel u. Schecks 15 040, Inventar 934, Immobilien 22 995, eigene Effekten 617, verschiedene Debitoren 20. – Passiva: A.-K. 100 000 RM, Abschreib.-Konto 20 000, R.-F. 23 250, Spezial-R.-F. 1435, Kreditoren in laufender Rechnung 37 461, Guthaben verschied. Banken 72 670, Depositen 141 400, Roggenwährungskonto 77, verschied. Kreditoren 671, Reingewinn 6199. Sa. 403 167 RM. Gewinn- u. Verlust-Rechnung: Debet: Plk 15 571, Abschreib. auf Inventar 213, Gewinn 6199. 3 Kredit: Gewinnvortrag 360, Zinsen 17 325, Provis. 4290. Sa. 21 983 RM. 17 % Dividenden 1927–1932: 8, 10, 8, 8, 0, 5/ * Zahlstelle: Ges.-Kasse.