4668 Bergwerke, Hütten- und Salinenwesen. Die G.-V. v. 18./12. 1930 ermächtigte den Vorstand zum Abschluß eines Vertrages mit der Gewerkschaft Burbach, nach dem die Ges. von der Gewerkschaft nachfolgende Beteil. u. Rechte erwirbt: a) nom. 62 500 000 RM Aktien der Burbach-Kaliwerke A.-G. (s. auch Kapital), b) die Rechte u. Pflichten der Gewerk- schaft aus dem Pachtvertrag zwischen der Vereinigte Kaliwerke G. m. b. H., Magdeburg, u. deren Gesell- schafter einerseits, der Mansfeld A.-G. u. der Mans- feldschen Kaliwerke A.-G., Eisleben, andererseits, c) 305 Kuxe der Gewerkschaft Einigkeit I, 271 Kuxe der Gewerkschaft Einigkeit II, 124 Kuxe der Gewerk- schaft Einigkeit III, 32 Kuxe der Gewerkschaft Sieg- fried I, 25 Kuxe der Gewerkschaft Siegfried II sowie der Rechte und Pflichten der Gewerkschaft aus den hinsichtlich dieser Kuxe geschlossenen Konsortial- verträgen vom 5./6. 1928, und zwar alles zu einem Gesamtpreis von 109 483 480 RM, wobei die Forderung der A.-G. gegen die Gewerkschaft in Höhe von 106 000 000 RM auf den Kaufpreis verrechnet wird. Der Vertragsschluß hat bis spätestens 31./3. 1931 zu erfolgen. – 1930 beteiligte sich die Ges. an dem Er- werb einer dem Werk Volkenroda benachbarten Oel- gerechtsame. Die a. o. G.-V. v. 30./6. 1932 ermächtigte den Vor- stand zum Erwerb des gesamten Vermögens der Haupt- verwaltung des Burbachkonzerns G. m. b. H., Magde- burg, einschließlich der in ihren Aktiven enthaltenen nom. 31 525 600 RM Aktien der Burbach-Kaliwerke A.-G., Magdeburg, von denen nom. 30 000 000 RM zur Einzieh. gelangen sollen (s. auch Kap.), gegen Ueber- nahme von 53 000 000 RM Fremdverpflicht. u. Aus- gleich von 16 000 000 RM Konzernverpflicht. der Haupt- verwaltung des Burbachkonzerns G. m. b. H. Die nom. 31 525 600 Aktien waren zu Verwertungszwecken be- stimmt. Ihr Erlös sollte zur Abdeck. der außer- konzernlichen Verbindlichkeiten der Hauptverwalt. des Burbachkonzerns G. m. b. H. dienen. Diese Verbind- lichkeiten betrugen am 31./12. 1931 53 000 000 RM. Für die Verpflicht. haftet die Ges. im Werte von 46 000 000 aus Bürgschaften, Giralverpflicht. u. aus Sicherstell. durch Bestände an Rohsalzen u. Fabrikaten. Da sich die Verwert. des Aktienbesitzes der Hauptverwalt. des Burbachkonzerns G. m. b. H. infolge der rückgängigen Konjunktur nicht ermöglichen ließ u. aller Voraus- sicht nach auch in absehbarer Zeit nicht ermöglichen lassen wird, wurde beschlossen, die Hauptverwalt. des Burbachkonzerns G. m. b. H. mit der Ges. zu ver- schmelzen, von den 31 525 600 RM im Besitz der Haupt- verwaltung des Burbachkonzerns G. m. b. H. befind- lichen Aktien der Ges. 30 000 000 RM einzuziehen und das Kapital der Ges. im Verhältnis von 2: 1 herab- zusetzen. Zweck: Gewinnung und Verwertung von Bergbauerzeug- nissen; Erwerb u. Betrieb von Bergwerken und von bergbaulichen und anderen ähnlichen technischen Unternehmungen, sowie die Beteilig. an anderen Unter- nehmungen in jeder zulässigen Form. Organisation: Die Verwaltung der Ges. ist in einem neugeschaffenen Bürogebäude in Magdeburg zu- sammengefaßt. Die Betriebswerke gliedern sich fol- gendermaßen: 1. Sylvinit und Hartsalzwerke mit Kali- fabriken: Königshall-Hindenburg, Niedersachsen, Sieg- fried-Giesen, Volkenroda; 2. Carnallitwerke mit Kali- fabriken u. Nebenprodukten: Krügershall; 3. Rohsalz- werke: Wittekind; 4. Steinsalzwerk: Asse. Besitztum: Der gesamte Grundbesitz der A.-G. stellt sich auf 532.51 ha, während die Bergwerks-Gerechtsame auf Stein- u. Kalisalze insgesamt 573 324 537 qm umfaßt. — Ende 1931 wurden 467 Angest. u. 3180 Arbeiter im Burbach-Konzern beschäftigt. à) Betriebswerke: Das Werk Krügershall mit 1 Förderschacht, aus dem Kali- u. Steinsalze gefördert werden, einer Chlorkaliumfabrik, Sulfatfabrik, Fabrik- anlagen für die Herstellung von Bittersalz, Bromsalzen u. Chlormagnesium, sowie einer großen, modern ausge- bauten Saline. — Das Werk Volkenroda mit a. Schächten. An Anlagen sind neben der Rohsal 1 2müh) u. umfangreichen Lagerhäusern eine modern eingg. richtete Chlorkaliumfabrik vorhanden. – Das Wa Niedersachsen mit einem Schacht mit Rohsalzmülb Lagerhäusern u. Chlorkaliumfabrik. — Die Wer. Siegfried-Giesen u. Siegfried-Giesen II mit eins. Schacht u. einer Chlorkaliumfabrik mit Einrichtu: zur Herstellung von schwefelsauren Salzen. — 0) Werk Rössing-Barnten mit einem Schacht. Geförde werden Kalirohsalze, die zur Verarbeitung auf hoc. prozentige Fabrikate an Siegfried-Giesen gehen. Die Werke Königshall und Hindenburg arbeiten 00 meinsam mit zwei Schächten und einer Chlorkalium. fabrik. — Das Werk Wittekind mit 1 Schacht für Kü. u. Steinsalzförderung u. Anlagen für Steinsalz-Auff. reitung sowie einer Saline. — Das Werk Hildasglü mit einem Schacht, auf dem nur eine geringe Förck rung umgeht, die von Wittekind mit verwertet yin — Das Werk Asse mit zwei Schächten und Anlaga für Steinsalzbearbeit., Verfeinerung und Verpackung Der Kalibetrieb ist bis 1953 stillgelegt, die Kaliabsdh. beteiligung wird von anderen Konzernwerken erfill b) Stillgelegte Werke: Das Werk Carlshall n einem Schacht und Rohsalzmühle. – Das Werk Gin. thershall mit einem Schacht. – Das Werk Glückat. Berka mit einem Schacht. – Das Werk Wilhelmchal. Oelsburg mit einem Schacht u. Mühlenanlage. –— 0s Werk Schwarzburg mit einem Schacht. – Das Wen Salzmünde mit einem Schacht und einer Chlorkalüum. fabrik. – Das Werk Riedel mit einem Schacht nt Tages- und Fabrikanlagen. – Die Werke Friedricl. roda I und Friedrichroda II mit einem Schacht (%. zweite unvollendet). –— Die Werke Oberhof u. Reil hardsbrunn mit zwei unvollendeten Schächten. –— De Werk Frisch-Glück mit 2 Schächten mit Tages- un Fabrikanlagen. –— Das Werk Rastenberg mit einen Schacht mit Tages- und Fabrikanlagen. – Das Wen Bernsdorf mit einem Schacht. – Das Werk Walbeeh mit zwei Schächten. – Das Werk Fürstenhall mit einen Schacht. – Das Werk Desdemona mit zwei Schächtel. Sämtliche Werke sind durch Anschlußgleis b. durch Kleinbahnen mit der Reichsbahn verbunden. Die Burbach-Kaliwerke A.-G. verfügen einschl ihrer Beteilig. bei Burbach u. Beienrode über 30 Kafr werke mit 36 Schächten, 5 in Betrieb befindliche Chlorkaliumfabriken, 2 Salinen u. Erzeugungsstätte für Steinsalz, Brom, Bromsalz und Chlormagnesium. c) Oelgewinnung: Die Oelgerechtsame des Werke Volkenroda besteht aus den Grubenfeldern Volber roda–Pöthen, die der Ges. vom Lande HThüringen 1 einer Größe von 23 000 Morgen verliehen sind, un aus den sich unmittelbar anschließenden 13 200 Morga großen Oelfeldern im Landkreise Mühlhausen, die d Ges. gemeinsam mit der Firma Anton Raky A.6, Salzgitter, von der Stadt Mühlhausen u. einzelneo Grundeigentümern erworben hat. Die Ges. hat di- Erschließung der Gerechtsame durch systematische Bof rungen fortgesetzt. Erschließung und Ausbeulung können im größten Teile der Gerechtsame unterirdisch durch Grubenbaue, die bei der Kaligewinnung el stehen, erfolgen. Die Oelförderung belief sich 10%l (im ersten Produktionsjahre) auf 51 555 t; sie belr also 23.4 % der deutschen Gesamterzeugung. Das 00 ist völlig rein u. weist einen Benzingehalt von 250 auf. Mit dem neben dem Oel gewonnenen Gas werden sämtliche Kessel des Werkes Volkenroda beheizt. Mit der I. G. Farbenindustrie A.-G. wurde 6i Liefervertrag abgeschlossen, nach dem das Leunawelf die Oelproduktion der Ges. zu einem auf den jeveir gen Benzinpreis abgestellten Verkaufspreis bezieht. Sonstige Mitteilungen: Verbände: Die Ges. gehört folgenden preis- u absatzregelnden Verbänden an: Deutsches Kalisyndife G. m. b. H., Deutsches Steinsalz-Syndikat G. m. b. 1. Deutsches Chlormagnesium-Syndikat G. m. b. H., Delf sches Brom-Syndikat G. m. b. H., Deutsches . salz-Syndikat G. m. b. H., Deutsches Bittersalz:Spul kat G. m. b. H., Norddeutsches Siedesalz-Syndik