4694 Metall- und Maschinen-Industrie. zum allergrößten Teil nach Eberswalde verlegt. –— 1928 wurde das Grundstück der 1925 stillgelegten Messingwerke W. Borchert jr. in Bln.-Neukölln an die Karstadt A.-G. verkauft. –— Abschluß eines Arbeitsabkommens mit der AEG. — 1929: Nach Uebernahme eines Aktienpaketes von ca. 25 % durch die Imperial Chemical Industries Ltd., London, wurde mit dieser Ges. ein Arbeitsabkommen ge- troffen, das die technische Zusammenarbeit beider Gesellschaften bezweckt. – 1930 wurde ein Kup- fer-Lieferungsvertrag mit der Union Minière du Haut Katanga, Brüssel, abgeschlossen. – 1931: Trotz des Rückganges der Produktion auf 80 % des Vorjahres war es der Ges. möglich, den Ausfall durch Steigerung des Wirkungsgrades von der Unkostenseite her im Aron- Hirsch-Werk wie auch im Kupferwerk Ilsenburg zum Teil auszugleichen. Es halfen außerdem die Ergebnisse der allgemein technischen Abteilungen, u. a. der Abt. Elektroofenbau, die trotz der Ungunst der Zeit fast ganz den Umsatz des Vorjahres erreichte. – 1932: Ver- lustabschluß für 1931 steht in Aussicht. Verlustquellen sind insbes. die Beteilig. an der Baer & Stein A.-G., dazu kommen Verluste aus wesensfremden Gesch. (Finow- Farm G. m. b. H., 1932 abgestoßen). Differenzen zwischen A.-R. u. Vorst., sämtl. ordentl. Mitglieder des letzteren traten zurück. – Nach Presse-Mittlg. ist eine Liqu. der Ges. erwogen worden, der Fortbetrieb des Messing- werkes Eberswalde soll durch eine Auffanggesellschaft vor sich gehen. – Das Geschäftsjahr 1931 gestaltete sich für die Ges. äußerst ungünstig. Der Warenumsatz sank, entsprechend der allgemeinen Wirtschaftslage, von 37 000 t auf 32 300 t u. dem Werte nach von 53 000 000 RM auf 38 300 000 RM, sonach um 12.7 % bzw. 28 %. Die erlittenen Verluste sowie die größtenteils durch die wirtschaftl. Krise erfoderlich gewordenen Abschr. u. Rückstell. belaufen sich nach Auflös. der Delkredere-, Metall- u. gesetzl. Reserven u. nach Abzug des Gewinnvortr. aus 1930 auf insges. 10 513 234 RM. Sie haben das A.-K. der Ges. größtenteils aufgezehrt. Die G.-V. v. 2./8. 1932 beschloß daher die Herabsetz. des A.-K. von 12 000 000 RM auf 970 000 RM (s. auch „Kapital'“'). – Nach Herabsetz. d. A.-K. auf 970 000 RM verfügte die Ges. nicht mehr über die zur Fortführ. des Unternehm. erforderl. Mittel. Die einzige Möglich- keit, neues Kapital zu beschaffen, bestand in der Her- ausnahme des Messingwerkes Finow aus der Ges. Zu diesem Zweck genehmigte die G.-V. v. 2./8. 1932 die Vornahme einer Betriebsteilung derart, daß das Mes-- singwerk mit Aktiven u. Passiven in eine neue Be- triebsges. unter der Firma „Hirsch Kupfer- u. Messing- werke A.-G.“ mit Sitz in Berlin (Zweigniederl. in Finow) eingebracht wurde, während die Restbetriebe in der alten Hirsch, Kupfer- u. Messingwerke A.-G. ver- blieben. Für die neue mit einem A.-K. v. 12 500 000 RM ausgestattete Ges. wurde die folgende Form des Ueber- gangs u. der daraus folgend. Kapitalisierung beschlossen: Das Messingwerk Finow wurde z. Preise v. 21 100 00 RM mit den dazu gehör. Anlagen, Vorräten u. Außenständen aus der Hirsch, Kupfer- u. Messingwerke A.-G. heraus- genommenen; der Kaufpreis wurde wie folgt belegt: 1. Für 7 000 000 RM übernahm die neue Ges. Bank- schulden der alten Firma, die für diesen Betrag von ihren Gläubigern entlastet wurde. 2. Für 12 500 000 RM erhielt die alte Ges. Akt. der neuen Ges. 3. Für den Rest von 1 600 000 RM übernahm die neue Ges. Liefe- rantenschulden u. Kundenanzahlungen. Die neue Ges. erhielt hierfür Grundstücke, Gebäude u. Masch. für 7 650 000 RM, d. h. zum durchschnittl. Buchwerte. Sie erhält ferner die Bestände an Metallen u. Betriebs- stoffen sowie ausgewählte Außenstände. Die alte Ges. änderte ihre Firma in „Berlin-Ilsenburger Metallwerke A.-G.“, Sitz Berlin. Sie wurde zunächst v. 7 000 000 RM Bankschulden u. 1 600 000 RM Lieferantenschulden durch Schuldübergang befreit u. erhielt den Verkaufserlös der neuen 12 500 000 RM Akt. der zur Abdeck. der Schulden zur Verfüg. stand. Die alte Ges. behielt laut Bilanz per 31./12. 1931 die Messingwerke Ilsenburg u. Reinickendorf, die Handelsges. Herbig sowie Wohn- grundstücke u. sonst. Immobilien im Buchwerte von insges. 5 321 321 RM. Sie behält ferner die in diesen Werken vorhand. Bestände an Metallen, Betriebsstoffen, Vorräten u. Debitoren von insges. 6 447 064 RM, weiter Bankguthaben von insgs. 3 453 569 RM, sowie Wechsel u. Effekten von insges. 448 007 RM. Dagegen ver. bleiben, von Vertragsverpflichtungen abgesehen a Bankkreditoren 8 193 172 RM u. sonstigen Verbindid. keiten 5 127 919 RM. Die Aktien der neuen Hirsch Kupfer- u. Messing. werke A.-G. wurden, lt. Bekanntm. v. März 1933, qen Aktionären der alten Ges. zu folgenden Bedingunge zum Kauf angeboten: Auf je nom. 1000 RM nicht a- sammengelegte Aktien der Ges., die noch auf die alt Firma „Hirsch, Kupfer- u. Messingwerke Aktiengessl. schaft' lauten, kann eine Akt. über nom. 1000 RI der neu gegründeten Hirsch, Kupfer- u. Messingwerke 4.6 mit Dividendenberecht. ab 1./1. 1933 zum Kurse v. 102 % netto erworben werden. Zweck: Betrieb des Metallwerkes zu Ilsenburg a. H. Besitztum: Das Kupferwerk bei Ilsenburg am Harz ist auf einen 628 646 am großen Terrain errichtet (bebaute Fläche 35 600 am), auf dem sich neben den Fabrikanlagen und den Verwalt.-Gebäuden auch Wohnhäuser für Beante befinden. Im Kupferwerk werden hauptsächlich Platten, Bleche, Stangen und Böden aus Kupfer und Messing ge- walzt, geschmiedet, gepreßt u. gekümpelt: insbesonder werden kupferne Feuerbuchsen für Lokomotiven her. gestellt; ferner wird Kupfer sowohl hüttenmännisch ass auch elektrolytisch raffiniert. Die Kupfer-Elektrolys wurde 1926 nach dem Vorbild der modernsten ameri- kanischen Betriebsweise ausgebaut, u. es werden dort Kupfer-Kathoden mit Erfolg im Lohnverkehr für die Mansfeld A.-G. für Bergbau- u. Hüttenbetricb herge. stellt. Seine in einer eigenen Kraftzentrale aufgestel. ten Dampfturbinen u. Kolbenmaschinen leisten Zusan- men mit einer Walzenzugmaschine 6800 Ps. Die vor. handenen 11 Dampfkessel haben eine Heigzfläche von zus. 1540 qm. Der Kraft- u. Lichtstrom wird mittels eines ausgedehnten Kabel- und Freileitungsnetzes in Werke verteilt. Das Kupferwerk besitzt zahlreiche mittels Generatorgas beheizte Glühöfen sowie mit Dampf und elektrisch angetriebene Block- u. Blechwalzwerle mit allen zugehörigen maschinellen Einricht., hydrau- lische und andere Pressen, Bänderzieherei, Schmelz- betriebe mit Flamm- u. Schachtöfen sowohl für hütten- männische als für elektrolytische Raffination. Das Messingwerk Reinickendorf ist 79 731 qm grol. Die durch die Fabrikanlagen, Ställe, Schuppen und zwei Verwaltungsgebäude bebaute Fläche beträgt 21 563 qm. Das Messingwerk ist seit 1925 stillgelegt. Die Anlagen sind verpachtet. Der Betriebsabteilung Rich. Herbig & Co., G. n. b. H., steht ein Grundstück von 1017 qm zur Verfügung, wovon 691 qm bebaut sind. Die Ges., die in drei Etagen ein Lager in Metallfabrikaten unterhält, befaßt sich u. a. mit dem Kleinverkauf der Fabrikate ihrer Mutter- gesellschaft. Zweigniederlassung in Ilsenburg (Harz). Sonstige Mitteilungen: Satzungen: Geschäftsjahr: Kalenderj. – G.-V. 1932 am 2./8. – Stimmrecht: 100 RM A.-K. = 1 St. — Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F. (Gr. ¾0 d. A.-K) eytl. Sonderrückl., vertragsm. Tant. u. Grat. (auf Handl.-Unk. zu buchen), bis 4 % Div., vom übrigen 10 % Tant. an A.-R. (außer einer festen Vergüt. von 1000 RM pro Mitgl., der Vors. 2000 RM), Rest weitere Div. bzw. nach G.-V.-B. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Berlin, Frankf. a. I, Hamburg, München: Deutsche Bank u. Disconto-Ges, Dresdner Bank; Berlin: A. E. Wassermann. Beteiligung. u. Tochtergesellschaften: Richard Herbig & Co. G. m. b. H., Berlin. Metall- warenvertrieb. Kap.: 500 000 RM, Beteilig. 100 %. Messingwerk Reinickendorf Betriebs-G. m. b. H., Berlin. Kap.: 20 000 RM, Beteilig. 100 %. Donau-Tiegelwerk A.-G. in Liqu., Nürnberg. Gegr. 1918. A.-K.: 500 000 RM, Beteilig. 100 %. Heimstätten-Ziegelei G. m. b. H., Finow Glarb). Gegr. 1922. Kap.: 10 000 RM, Beteilig. 100 %.