Textil-, Kunstseide- und Bekleidungs-Industrie. 5049 hurger Wollkämmerei gelungen. Der Konkursverwalter ler Nordwolle hat im August 1932 gemeinschaftlich mit len Wollkämmereien in Blumenthal, Döhren und Leip- ig eine (am 4./11. 1932 eingetragene) Aktiengesell- schaft unter der Firma Wilhelmsburger Wollkämmerei 1.G. mit dem Sitz in Harburg-Wilhelmsburg gegründet, in welche er als Sacheinlage die der Nordwolle ge- börigen, bisher dem Betrieb der Hamburger Woll- fämmerei gewidmeten Grundstücke, Gebäude, Maschinen, Inventar usw. gegen Gewährung von Aktien einge- bracht hat. Der Konkursverwalter hat seinen Aktien- besitz an die drei genannten Kämmereien veräußert, 30 daß diese im Besitz des gesamten A.-K. sind. ln einem weiteren Bericht vom November 1933 wird von der Konkursverwaltung mitgeteilt, daß in der zweiten Hälfte Dezember 1933 eine weitere Abschlags- verteilung in Höhe von 12 % erfolgen sollte. Die Ab- schlagszahlung wird dadurch ermöglicht, daß die Dresdner Bank als Führerin eines Bankenkonsortiums die gesamten nom. 15 000 000 RM Aktien der beiden Gesellschaften in Delmenhorst und Leipzig aus der Konkursmasse übernimmt. Die dem Konsortium ange- förenden Banken werden für die Aktien den Nord- wolle-Gläubigern ein noch bekanntzugebendes Bezugs- angebot zu Originalbedingungen machen. während im Lahusen-Prozeß die Geschichte des NViedergan gs dieses Großunternehmens noch einmal wachgerufen wird, geht die schwierige und langwie- rige Abwicklung der dem Konzern erhalten gebliebenen Reste langsam weiter. Es ist häufig versucht worden, die Abwicklung zu beschleunigen und gegebenenfalls durch einen Zwangsvergleich zu beenden. Schon vor einigen Monaten wurden die oben mitgeteilten Maß- nähmen der Aktienübernahme durch eine Banken- gruppe erörtert. Vor kurzem ist es nun nach lang- vierigen Verhandlungen gelungen, im Gläubigeraus- schuß der Nordwolle eine wichtige Entscheidung durch- zubringen. Die in Betrieb befindlichen Werke der Nordwolle, also die Gruppen Delmenhorst und Leipzig, die seinerzeit mit A.-K. von je 7 500 000 RM gegründet und als neue Gesellschaften errichtet wurden, werden nunmehr vollständig aus der Konkursmasse gelöst da- durch, daß die Aktien der beiden Gesellschaften vom Konkursverwalter, der bis jetzt die Verfügungsmacht darüber hätte, veräußert wurden. Eine Bankengruppe unter Führung der Dresdner Bank übernimmt diese Gesamtaktien, um sie den Gläubigern zu Original- bedingungen, d. h. also zum Kurs von 115 % zum Be- zug anzubieten. Dadurch erhält der Konkursverwalter die Mittel, um eine neue Quote an die Gläubiger zu verteilen. Sie stellt sich auf 12 %, so daß zusammen mit den bisher ausgekehrten Quoten von je 4 % ins- gesamt 20 % an die Gläubiger der Nordwolle ausge- schüttet wurden. Der Rest der Konkursmasse ist nun nicht mehr so groß. Es handelt sich wohl im wesent- lichen noch um Grundstücke, Liegenschaften oder son- etige Rechte. Da die 15 000 000 RM Aktien zu 115 % übernommen werden, handelt es sich um nom. 17 250 000 RM, so daß mit den andern, bisher ausgeschütteten Quoten von je 4 % insgesamt etwa 35 000 000 RM an die Gläubiger verteilt sein dürften. Wie in Zukunft die Mehrheitsverhältnisse der beiden neuen Gesellschaften gelagert sein werden, ist erst endgültig zu übersehen, wenn das Bezugsangebot ab- gelaufen ist. Da die Banken (auch die ausländischen) ihre Forderungen wegen dieser letzten Quote von 12 % durch eine entsprechende Aktienübernahme aufrechnen lassen, steht schon jetzt fest, daß sie über die Mehr- heit sowohl in Leipzig als auch in Delmenhorst ver- fügen werden, und unter den Banken wird wiederum eutsprechend der Höhe ihrer Forderungen die Dresdner Bank den größeren Aktienposten besitzen. Die Schätzung des Wertes der noch in der Konkurs- masse befindlichen Objekte, insbesondere Grundstücke and außenstände ist wegen der Frage der Realisier- so zweifelhaft, daß sich bestimmte Ziffern zur eit nicht angeben lassen; es ist daher auch die Aus- zahlung einer weiteren Div. noch nicht zu übersehen; jedenfalls wird es sich bei den rund 175 000 000 RM assiven nur noch um eine kleine Div. handeln können. ie Aktionäre gehen leer aus. Nordwolle-Status per 31. Dezember 1932 davon Aktiva: belastet RM. RM Verwaltungsgebäude....... 4 102 000 4 102 000 Werke und sonstiger Grundbesitz .. 51 000 51 000 Kasse, Reichsbank, Postscheck. 88 000 Wechsececl 870 000 Bankguthab(en..... 14 374 000 Hffekteddd99 67 000 Beteiligungen: RM a) Vaukadem.. nom. 25 000 b) Nordd. Woll- u. Kamm- garn-Industrie A.-G.. . „, 7 600 000 c) Wollgarnfabrik Tittel & Krüger und Sternwoll- spinnerei A.-G., Leipzig „ 7 500 000 15 025 000 Forderungen: a) aus dem lauf. Geschäft 763 000 b) aus der Verwert. der Masse 296 000 c) hypothekarisch gesicherte, ge- stundete u. überfällig. Forder. 817 000 1 876 000 Kaufpreisforderung an Leipzig.. 1 000 000 Warenvorrätte........ 1 400 000 Steuergutscheine... nom. 18 500 Bereits ausgezahlte Konkurs- duote „ 4 530 369 38 853 000 Bevorrechtigte ete..... 10 194 000 Bleibt freie Aktivaa.... 28 659 000 werke und Grundstücke sind nur in Höhe ihrer Belastungen be- wertet. Bevorrechtigte, Passiva: gesicherte und Masseschulden Konkursforderungen: M M Hypothekengläubiger... 4 158 000 4 153 000 %%% % % % % %%...... 159 927 000 Warengläubiger.... 13 464 000 Sonstige Gläubigenr..... 5 636 000 Spargläubiger.... „ 648 000 Bensiollfr8ep%%o. 1 870 000 Pensionskassgse. 1 482 000 Bevorrechtigte Gläubigenr..... 2 133 000 2 133 000 Masseschulden: Gläubiger aus laufendem Geschäft.. 117 000 117 000 Noch abzuführende Konkursduoten. 356 000 366 000 Rückstellungen: Zurückgestellte Konkursquoten. 2 435 000 2 435 000 Sonstige Rückstellungen... 4 000 000 1 000 000 196 221 000 10 194 000 ab bevorrechtigte eteer..... 10 194 000 bleiben ungesicherte Konkursforderungen. 186 027 000 Kapital: 75 000 000 RM in 150 000 Inh.-St.-Aktien zu je 500 RM. Genußscheine: In der G.-V. vom 27./11. 1924 wurde sämtl. Genußscheininhabern das Angebot auf Umtausch der Genußscheine in Aktien auf der Basis nom. 5000 M Genußscheine = nom. 500 RM St.-Akt. ge- macht. Von diesem Umtauschangebot wurde seitens der Genußscheininhaber in weitgehendem Maße Gebrauch gemacht. Die alten Genußscheine von 1920 wurden zum 31./12. 1925 gekündigt und die Rückzahl. mit 55.05 RM für das Stück festgesetzt. Kurs ult. 192 7–1931: 168, 190%, 90, 45.25, 858* %. Notiz am 31./8. 1932 in Berlin eingestellt. –— Auch in Bremen und Leipzig notiert gewesen. Dividenden 192 7–1930: St.-Akt.: 12, 8, 0, 0 %. Genußscheine: 12, 8, 0, 0 %. Aufsichtsrat: Vors.: Senator Hermann Rodewald, Bremen; Mitgl.: F. G. von Eichel-Streiber, Eisenach; Rechtsanw. und Notar Dr. jur. Diedrich Lahusen, Bre- men; Geh. Justizrat Fr. Neumayer, Kaiserslautern; Gen.-Konsul Dr. Strube, Bremen; R. Freih. v. Swaine- Obertheres. Zahlstellen: Ges.-Kasse in Bremen; Bremen: Deutsche Bank u. Disconto-Ges., Norddeutsche Kredit- bank A.-G., Dresdner Bank, Commerz- u. Privat-Bank, Bankhaus G. Luce, Bankhaus Carl F. Plump & Co.; Berlin: Dresdner Bank, Deutsche Bank u. Disconto- Ges., Delbrück Schickler & Co., J. Dreyfus & Co.; Hamburg: Dresdner Bank, Deutsche Bank u. Disconto- Ges.; Leipzig: Dresdner Bank, Allgem. Deutsche Credit- Anstalt; Oldenburg: Oldenburg. Spar- u. Leih-Bank; Amsterdam: Internationale Bank te Amsterdam.