5210 Chemische Industrie. Zweck: Fabrikation von Chemikalien u. der Han- del mit chemischen Produkten sowie die Beteiligung an chemischen Fabriken. Der Betrieb ist lt. Mitteil. der Ges. v. Aug. 1930 eingestellt worden. Kapital: 600 000 RM in 1200 Akt. zu 500 RM. Urspr. 50 000 RM in 100 Akt. zu 500 RM, übernommen von den Gründern zu pari. Erhöht lt. G.-V.-B. v. 22./11. 1927 um 550 000 RM. Großaktionäre: Industrie- u. Privatbank A.-G., Berlin. Geschäftsjahr: Kalenderj. —– G.-V.: Im ersten Geschäftshalbj. – Stimmrecht: 1 Akt. = 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1930: Aktiva: Grundst. und Gebäude 540 740, Mobil. 52 800, Kasse 2093, Be- teiligungen 200 600, Debit. 12 450, Waren 6435, Hyp 15 650, Eff. 275 000, (Avale 1, Grundschulden 580 000). Verlust (Vortrag 1./1. 1930 164 876 £ Verlust 199 304 049) 468 924. – Passiva: A.-K. 600 000, Kredit 804 693, Hyp. 170 000, (Avale 1, Grundschulden 580 000, Sa. 1 574 693 RM. Gewinn- u. Verlust-Rechnung: Debet: Ver. lustvortrag 164 876, Abschreib. auf Grundst. und Ge. bäude 11 036, do. auf Mobil. 13 204, do. auf Effekten 550 618, Warenabwicklung 2100, Handl.-Unk. 44 47, Zs. 12 070, Häuser-Unk. 541. – Kredit: Rohgewin 330 000, Verlust 468 924. Sa. 798 924 RM. Dividenden 192 7–1930: 0 %. Zahlstelle: Ges.-Kasse. Onemische Fabrik vorm. Goldenberg, Geromont & Cie. in Lidu. Sitz in Winkel (Rheingau). Lt. G.-V. vom 17./10. 1927 wurde die Ges. aufgelöst u. trat in Liquidation. Liquidator: Bankier J. P. Roesle, Frankfurt a. M., Annastr. 7. – Ueber die früheren Be- richt des Liquidators siehe im vorigen Jahrgang dieses Buches. Lt. Bericht des Liquidators vom April 1931 sind die Prozesse, welche gegen die Chemikalien A.-G. bzw. Michael & Co. noch anhängig waren, zu Ende ge- führt. Die Gegenpartei wurde in dem einen Falle end- gültig durch das Reichsgerichtsurteil vom 22./12. 1930 zur Zahlung der streitigen Forderung von 100 000 RM nebst Zinsen u. Kosten verurteilt. In dem anderen Falle ist der in zweiter Instanz schwebende Prozeß durch einen am 17./2. 1931 abgeschlossenen Vergleich erledigt worden, der den Gegner zu einer weiteren Zahlung von 45 000 RM verpflichtete. Die vollständige Auseinander- setzung mit der „Unicheco' wurde durch einen am 27./11. 1930 mit dem Konkursverwalter abgeschlossenen Vertrag erreicht. Mit den Inhabern der Vorz.-Akt. ist am 31./12. 1930 ein Abkommen getroffen worden. nach welchem die Vorz.-Akt. durch Zahlung von 120 000 RM eingelöst wurden. Lt. Bekanntmachung vom 7./3. 1931 erfolgt auf die St.-Akt. eine erste Teilausschüttung mit 40 % = 80 RM pro Aktie; lt. Bekanntm. vom 10./2. 1932 eine zweite Teilausschüttung von 6 % = 12 RM pro Aktie: lt. Be- kanntmachung vom 22./4. 1932 eine dritte Teilausschütt. von 5 % = 10 RM pro Aktie. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Frankfurt a. M.: Bankhaus Gebr. Goldschmidt u. Bank- haus M. Hohenemser. Lt. Bericht des Liquidators vom Okt. 1932 wurde von den der Ges. durch Vertrag mit Dr. Neuberg vom 18./7. 1930 zur Verwertung überlassenen 2 Wohn- häusern das Haus Grillparzerstr. 2 veräußert. Im Zwangsversteigerungsverfahren wurde das der Ges. ebenfalls laut Vertrag mit Dr. Neuberg als Gegenwert für übernommene Bürgsch.-Verpflicht. zur Verfügung gestellte Baugrundstück an der Mosbacher Straße er- worben. Inzwischen konnten hiervon 11 Parzellen zu annehmbaren Preisen verkauft werden. Von den laufen- den Prozessen wurde die Klage gegen die Rheinische Treuhandges. in letzter Instanz verloren. – Der in der Bilanz per 31./12. 1931 angeführte Posten: „Grundst. u. Gebäude“ enthält das Grundstück an der Hindenburg- allee, das Haus Grillparzerstr. 4 und die noch unver. kauften 4 Parzellen an der Mosbacher Straße. Lt. G.-V. vom 9./11. 1932 Herabsetz. des Grundkap. in erleichterter Form von 1 405 000 auf 600 000 Rl durch Einziehung von nom. 105 000 RM bereits in Jahre 1930 zurückgezahlt. Vorz.-Akt. u. nom. 700 000 RIl eigener St.-Akt. In der G.-V. wurde mitgeteilt, dal die Liquidation vor dem Abschluß stehe. Man könne mit einer Quote von 5 % und einem Schlußvermögen von 30 000–40 000 RM rechnen. Zwei Prozesse schwe. ben noch. Aufsichtsrat: Dr. Fritz Hallgarten, Wiesbaden; Bankier Leo S. Goldschmidt, Frankfurt a. M.; Bankier Oskar Seeligmann, Karlsruhe. Liquid.-Bilanz am 31. Dez. 1931: Aktiva: Grundst. u. Gebäude 56 398, Wertpap. 51 227, bares Geld u. Bankguth. 4272, Außenstände 65 095, Waren 900, Verlust 254 571. – Passiva: St.-Akt. (600 000 abz. 1. Liqu.- Ausschütt. 232 160) 367 840, Hyp.-Schulden 13 500, Buch- schulden 8031, Rückstell. für zweifelhafte Außenstände 28 007, Inanspruchnahme aus Bürgsch.-Verpfl. u. strit- tige Ansprüche 15 085. Sa. 432 463 RM. Gewinn- u. Verlust-Rechnung: bDebet: Ver. lustvortrag 904 059, Handl.-Unk. 21 272, Steuern 322), Anwalts- u. Gerichtskosten 19 239, Abschreib. 76 2, Rückstell. 7085. – Kredit: Zinsen 10 946, nicht in Au. spruch genommene Rückstell. 41 048, Einzieh. von nolr 700 000 RM St.-Akt. 700 000, sonst. Einnahmen 24 53, Verlust 254 571. Sa. 1 031 105 RM. Kurs ult. 1931: In Frankfurt a. M.;: 18.50, bro Stück; in Mannheim: – RM. Notiz an beiden Börsen 1932 eingestellt. Huth & Richter, Chemische Fabrik Akt.-Ges. Sitz in Wörmlitz (Bez. Halle a. 8.), Hallesche Straße 14/15. Vorstand: Fabrikant Heinrich Huth. Prokurist: O. Speyer, Halle a. S. Aufsichtsrat: Vors.: Dr. med. Hermann Haug, Bad Mergentheim; Stellv.: Bankherr Erich Lamprecht, Halle a. S.; Frau Anna Huth, Wörmlitz. Gegründet: 1859; Akt.-Ges. seit 27./11. 1923; ein- getragen 12./1. 1924. Zweck: Fortführung der unter Firma Huth & Richter in Wörmlitz als off. Handelsges. gegründeten chemischen Fabrik, insbes. die Erzeug. u. Verarbeitung von Oelen und Fetten, überhaupt von chemischen Pro- dukten aller Art. Besitzstand: Harzdestillation, Oelraffinerie und Fettfabrik, 3 Kesselwagen; 2000 Eisenfässer, 20 Morgen Grundbesitz, 200 Bassins, Fabrik mit Wasseranschluß. – Ca. 35 Angest. und Arbeiter. Kapital: 200 000 RM in 250 Akt. zu 20 RM, 150 Aktien zu 100 RM und 180 Akt. zu 1000 RM. Urspr. 41 Mill. M in 40 000 St.-Akt., 1000 Vorz.-Akt. 20 1000 M. — Lt. Goldmarkbilanz wurde das A.-K. 41 Mill. M auf 405 000 RM in 400 000 RM St.-Akt. 10 5000 RM Vorz.-Akt. umgestellt. – Lt. G.-V. v. 14./1. 1926 Herabsetz. des A.-K. um 200 000 RM St.-Akt. u. 5000 RII Vorz.-Akt. auf 300 000 RM. Die 300 Akt. zu 30 1 wurden lt. G.-V. v. 18./11. 1930 in 150 Akt. zu 100 Hl umgetauscht. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. – G.-V.: 1933 am 21./11. – Stimmrecht: Je 20 RM = 1 St. Bilanz am 30. Juni 1933: Aktiva: Grundst. und Immobilien 173 700, Fuhrpark u. Maschinen 26 00 Wertpapiere und Kasse 9486, Waren 55 461, Außel stände 55 538, Verlust (Verlustvortrag 1931/32 9 80 Verlust 1932/33 3172) 36 555. – Passiva: A-K. 200 d0.