Filmfabrikation, Film-Verleih, Theater, Bäder, Hotels. 5407 wurde über das Vermögen der Ges. das gerichtliche Vergleichsverfahren zur Abwendung des Konkurses er- öffnet. Das Vergleichsverfahren wurde am 25./1. 1933 ach Bestätigung des Vergleichs aufgehoben. Der Ver- eich sieht eine volle Befriedigung der Kleinstgläu- biger mit Forderungen bis 50 RM und der Gläubiger, die ihre Forderungen auf diesen Betrag ermäßigen, und ferner eine 30 %ige Abfindung aller übrigen Gläu- biger –— mit Ausnahme der Großgläubiger =– vor. Die 30 % sollen in fünf Raten ausgezahlt werden. Die Großgläubiger treten mit ihren Forderungen hinter die übrigen am Verfahren beteiligten Gläubiger derart zu- rück, daß sie eine Quote auf ihre Forderungen erst beanspruchen, wenn die übrigen am Vergleichsver- fähren beteiligten Gläubiger 30 % auf ihre Forderun- gen erhalten haben. Ob auf die Großgläubiger über- maupt eine Quote entfallen wird, erscheint, wenn sich die wirtschaftlichen Verhältnisse nicht grundlegend indern, äußerst zweifelhaft. Für die Quote der mit 30 % zum Zuge kommenden mittleren Gläubiger hat die Bavaria-Film-A.-G. München die Garantie bis zum Höchstbetrage von 145 700 RM übernommen. — Die wesentlichsten Aktiven der Ges. (Produktionsstätte in Geiselgasteig) sind auf die Bavaria-Film-A.-G. über- gegangen. – Die G.-V. vom 10./5. 1933 beschloß Her- absetzung des A.-K. von 5 000 000 RM auf 50 000 RM. Zweck: Uebernahme, Fortführung und Ausgestaltung des unter der früheren Firma Münchener Lichtspielkunst, G. m. b. H. betriebenen Unternehmens, Betrieb aller Zweige des Filmgewerbes und der Lichtspielkunst, ins- besondere Herstellung von Filmen und Lichtbildern aller Art, Verleih und Handel mit solchen. Besitztum: Stand am 31./12. 1932. Die Ges. besitzt in Geisel- gasteig bei München ein Grundstück von 57 Tagwerk, auf dem umfangreiche, mit allen für die Produktion von stummen und Tonfilmen erforderlichen Einrichtun- gen ausgestattete Atelieranlagen mit verschiedenen WVbengebäuden, zwei Doppelvillen und Wohnholzhäu- ser errichtet sind, außerdem ein Anwesen mit Licht- spieltheater in Würzburg. Ferner besitzt die Ges. sämtl. Anteile der Emelka-Haus G. m. b. H., München, der das Anwesen „Emelka-Haus“, früher „Reichshof“, Sonnenstraße 15, gehört. Im gen. Anwesen ist der aufmänn. und Verwaltungsapparat der Ges. und der in München ansässigen Konzernfirmen (Emelka-Kon- zern) untergebracht. Sonstige Mitteilungen: Satzungen: Geschäftsjahr: 1./7.–31./6. – G.-V.: Im 1 Geschäftshalbjahr. – Stimmrecht: Je 20 RM A.-K. = 1 St. Gewinn-Verteilung: Vom Reingewinn 5 % zum R.-F. (bis 10 % des A.-K.), dann Abschreibungen und Rückl. nach Beschluß der G.-V., 4 % Div., 10 % Tant. a A.-R. (außer einem Fixum von 1000 RM je Mitgl., Vors. 2000 RM), Rest nach G.-V.-B. Zahlstellen: München: Bayerische Vereinsbank, aver. Hyp.- u. Wechselbank. Hardy & Co.; Frankf. d. M.: Deutsche Effekten- u. Wechselbank. Beteiligungen: Emelka-Theater A.-G. (früher Phoebus-Film A.-G.) (A.-K. 4 000 000 RM, Beteilig. 100 %), Palast-Lichtspiele A,G., Stuttgart (Kap. 700 000 RM), Emelka-Haus G. m. b. H., München (Kap. 71 000 RM), Beteiligung 100 %), Emelka-Kultur-Film G. m. b. H. (Eku), München 19 2000 RM. Beteiligung 100 %), Emelka-Film- opierwerk G. m. b. H., München (Kap. 45 000 RM), iebtepieltheater G. m. b. H., Hamburg (Kap. 10 000 eichsmark), Emelka-Wochenschau G. m. b. H., Berlin (ap. 20 000 RM), Grund eines Vertrages mit dem Reichsfiskus 1 ie Ges. vom Reichsfiskus das A.-K. der Phoebus- 10 Berlin, bis auf einen geringfügigen Bruch- 1 übernommen; dabei wurde vereinbart, daß die Ges. aus der früheren Geschäftsführung oblie- genden Verbindlichkeiten durch den Reichsfiskus weg- gefertigt werden; mit diesem Vertrag hat die Ges. auch die Kontrolle über die der Phoebus-Film A.-G. gehöri- gen Lichtspieltheater – unter anderem in Berlin, Dresden, Köln, München, Nürnberg –— übernommen. Mit Wirkung ab 31./12. 1928 wurden die Anteile der Schauburg-Theater G. m. b. H., Berlin, zum Buchwert an die Phoebus-Film A.-G. übertragen. Gleichzeitig wurde der Betrieb der Lichtspieltheater bei der Phoe- bus-Film A.-G. vereinigt, ausgenommen die Beteiligun- gen finanzieller Art. Die Ges. hat ferner Anfang 1928 das in ihrem Besitz befindliche Paket der Südfilm- Aktien an die British International Pictures Ltd. in London abgegeben; gelegenlich der mit der genannten Ges. getroffenen Vereinbarung wurden die von der Südfilm A.-G. bisher betriebenen Lichtspieltheater und deren Rechte an solchen Theatern erworben und die von der Südfilm A.-G. bisher bearbeitete Emelka- Wochenschau übernommen; diese Wochenschau wird seitdem von der zu diesem Zweck gegründeten Emelka- Woche G. m. b. H. hergestellt und von der Bayerischen Filmgesellschaft m. b. H. vertrieben. – Außer der stän- digen Vertretung in London unterhält die Ges. Aus- landsverbindungen in der Weise, daß in den Auslands- staaten vertragsmäßig gebundene Firmen die Produk- tion der Ges. vertreiben, so in Oesterreich einschließl. Sukzessionsstaaten, den Balkanstaaten, Frankreich, Belgien, Spanien und Portugal, Schweiz, Skandinavien, Italien, Aegypten, Syrien und Südamerika. Statistische Angaben: Aktienkapital: 50 000 RM. Urspr. 2 000 000 M. Erhöht 1920 um 8 000 000 M in 8000 Akt. Lt. G.-V. v. 30./6. 1921 erhöht um 20 000 000 M. Lt. G.-V. v. 3./2. 1923 Erhöh. um 45 000 000 M, davon 30 000 000 M den Aktionären (1:1) zu 250 % angeboten. Die ao. G.-V. v. 15./11. 1923 beschloß Erhöhung um 50 000 000 M in 5000 Akt. zu 10 000 M, ausgegeben zu 100 %. Die Kap.-Umstell. erfolgte lt. G.-V. v. 24./11. 1924 von 125 000 000 M auf 2 500 000 RM derart, daß der Nenn- wert der Aktien zu 1000 M auf 20 RM denominiert wurde. Die G.-V. v. 11./7. 1927 beschloß Erhöh. um 500 000 RVI in 1000 Akt. zu 500 RM. Die G.-V. v. 20./2. 1928 be- schloß Erhöh. um 2 000 000 RM durch Ausgabe von 40090 Aktien zu 500 RM, div.-ber. ab 1./1. 1928. Von den neuen Aktien übernahm der Reichsfiskus 500 000 RMI. 1000 000 RM wurden den alten Aktionären im Verhältnis von 3: 1 zum Kurse von 107½ % zum Bezuge angeboten, während dic Durchführung der Resterhöhung (500 000 RM) im Dez. 1928 erfolgte. – Lt. G.-V. v. 10./5. 1933 Herab- setzung des A.-K. von 5 C00 000 RM auf 50 000 RM. Großaktionär: Die Aktienmehrheit ist seit Mitte 1931 im Besitz einer deutsch-schweizerisch-französischen Gruppe. Kurs ult. 192 7–1933: In Frankfurt a. M.: 110, 86, 50, – (19), –*, –, In München 106, 90, 50. 20, –*, –, – %. Zulass. von 1 500 000 RM Akt. (Nr. 1 bis 10 000 zu 100 RM, Nr. 1–1000 zu 1000 RM) im No- vember 1927 in München und im Dezember 1927 in Frankf. a. M. Dividenden: 1927–1928: 8, 0 %; 1929 (6 Mon.): 0 %; 1929/30–1931/32: 0 %. Bilanz am 30. Juni 1932: Aktiva: Atelier- grundstücke 463 040, Atelier Geiselgasteig 294 980, Im- mobiliarbesitz 132 154, Mobilien u. Einrichtung 134 829, Garderoben, Requisiten und Dekorationen 6200, Betei- ligungen an Ges. 1 264 847, fertige Filme 49 500, halb- fertige Filme 34 489, Materialien und Kopienbestände 46 643, Debitoren 205 888, Zahlungsmittel 1630, Wechsel 15 356, (Bürgschaften 417 902), Verlustvortrag 1930/31 3 492 756, Verlust 1931/32 1 437 457. – Passiva: A.-K. 5 000 000, Hyp. 611 961, Bankschulden 954 377, Kredi- toren 904 303, (Bürgschaften 417 902), Rechnungsabgren- zungsposten 9147, Rückstell. 99 981. Sa. 7 579 769 RM. Gewinn- u. Verlust-Rechnung: Debet: Ver- lustvortrag aus dem Jahre 1930/31 3 492 756, Unkosten 558 540, Zs. 551 394, Rückstell. 105 148, Abschreib. auf Filme 1 243 957, Abschreib. auf Anlagekonten 335 785, Abschreib. auf Debitoren 873 124, Abschreib. auf Betei- ligungen 3 062 490. – Kredit: Fabrikationsbeteiligungs- und sonstige Erträge 1 353 058, Gläubigerverzichte 3 586 724, Auflösung des R.-F. 353 199, Verlustvortrag aus 1930/31 3 492 756, Verlust 1931/32 1 437 457. Sa 10 223 194 RM.