Plantagen- und Kolonialgesellschaften. 5421 ―― Reichsmark zu pari entfällt. Sämtliche Kosten der Kap.-Erhöh. wurden von der Ges. bestritten u. zwar in der Weise, daß auf jede Aktie zu 20 RM von dem Aktionär sein Anspruch an den R.-F. der Ges., der ihm von dieser in Höhe von 180 RM zur Verfüg. gestellt wurde, eingebracht wurde u. er dafür eine neue Aktie zu 200 RM erhielt. Genuffscheine: Von 200 Stück nur 10 Stück zur Finlösung noch nicht vorgelegt. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. – G.-V.: 1932 am 20./12. – Stimmrecht: 1 Akt. = 1 St. Bilanz am 30. Juni 1932: Aktiva: Bank 5617, Kasse 22, Eff. 24 337, Hyp. 100 000, Beteil. 15 000, Außenstände 6000, Verlust 102 493. – Passiva: A.-K. 227 000, Verbindlichkeiten 3450, Rückstell. 23 019. Sa. 253 469 RM. Gewinn-u. Verlust-Rechnung: Debet: Handl.- Unk. 4729, Steuern 2450, Abschr.: a) Eff. 20 155, b) Hyp. 100 000. – Kredit: Zs. u. Div. 15 124, Auflös. des R.-F. 9717, Verlust 102 493. Sa. 127 334 RM. Dividenden 1926/2 7–1931/32: 0 %. Zahlstelle: Ges.-Kasse. Ostafrikanische Pflanzungs-Aktiengesellschaft. Sitz in Berlin W 35, Flottwellstraße 3. vorstand: Dr. Rich, Hindorf. Prokurist: Charl. Meininghaus. Aufsichtsrat: Vors.: Theodor Reh, B.-Nikolassee; Dir. Paul Fuchs, B.-Lichterfelde; Prof. Dr. Otto War- burg, B.-Charlottenburg; Konsul Wolfgang Gaedertz, Iübeck; Rudolf Stempel, Hamburg. Gegründet: 8./3. 1908; eingetragen 7./5. 1908. Zweck: Betrieb von Plantagenwirtschaft, ferner Betrieb von industriellen und Handelsgeschäften jeder Art, sowie von Transportunternehmungen und Beteili- gungen an allen solchen Unternehmen, ferner Pach- fung, Erwerbung und Verwertung von Grundbesitz. Die frühere Pflanzung der Ges. lag in West-Usam- bara, 114 km von dem Hafen Tanga entfernt. Die Pflan- zung wurde von den Engländern beschlagnahmt. Ende 1921 ist die Pflanzung Gomba für 36 000 ? versteigert vorden. Die Ges. hat einen Schaden bei der Regierung von 2 923 000 M angemeldet und daraufhin Vorabent- schädigung erhalten, die aber infolge Entwertung der Reichsmark fast durchweg für Verwaltungs-Spesen auf- gebraucht ist, wie überhaupt der gezahlte Vorschuß in gar keinem Verhältnis zum erlittenen Schaden steht. Das Kriegsschädenschlußgesetz ist im März 1928 ver- abschiedet worden. Der Ges. stehen nach diesem Gesetz mur Fordenungen gegen das Reich zu, die in das Reichsschuldbuch eingetragen werden. An Entschädi- gungen sind der Ges. bisher insgesamt 411 235 RM zu- gesprochen worden, auf die die früheren Zuwendun- gen mit 40 035 RM und das Wiederaufbaudarlehen mit 273 000 RM angerechnet worden sind. Nach Abzug die- ser Vorleistungen sind dem Unternehmen an 6 %igen 1944 fälligen Reichsschuldbuchforderungen 82 900 RM und an unverzinslichen, 1945 fälligen Reichsschuld- buchforderungen 15 300 RM gewährt worden. Beteiligungen: 1926 hat sich die Ges. mit dem Nennbetrage von 1000 $ an zwei deutsch-englischen Sisalpflanzungsunternehmungen in Portugies.-Ostafrika beteiligt, und ferner mit einem Betrag von zunächst rd. 6200 $ an verschiedenen Sisalpflanzungsunterneh- mungen und einem Kokospalmenunternehmen im frühe- ren Deutsch-Ostafrika. Die Gesamthöhe der Beteiligun- gen belief sich Ende 1932 auf rd. 139 600 RM. Kapital: 160 000 RM in 1600 Aktien zu 100 RM. Vorkriegskapital: 1 600 000 M. Urspr. 1 600 000 M in 1600 Aktien zu 100 M, zu pari zur Zeichn. aufgelegt. Lt. G.-V. v. 17./6. 1927 Umstell. des A-K. auf 160 000 RM (10: 1) u. Erhöh. um 100 000 Reichsmark Nam.-Stimmrechts-Aktien mit 25 % Einzah- lung. Sie wurden von der Kamerun-Kautschuk-Compagnie A.-G. mit der Verpflicht. übernommen, den alten Aktion. ein Bezugsrecht im Verh. ihres Aktienbesitzes zu pari einzurämen. Lt. G.-V. v. 4./6. 1930 Herabsetz. des A.-K. M Einziehen der nom. 100 000 RM Nam.-Stimmrechts- Aktien. Geschäftsjahr: Kalenderj. — G.-V.: Im ersten Gechäftshalbj. — Stimmrecht: Je 100 RM = 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1932: Aktiva: Kasse 7, Beteiligungen 139 600, Debitoren 1347, Büroeinrich- tung 1, Entschädigungsforderung 1, Verlust 52 278. – Passiva: A.-K. 160 000, Kreditoren 33 234. Sa. 193 234 RM. Gewinn- u. Verlust-Rechnung: Debet: Ver- lustvortrag 1931 5966, Handlungsunkosten 1142, Ab- schreibungen auf Beteiligungen 45 200. – Kredit: Zin- sen 30, Verlust 52 278. Sa. 52 308 RM. Dividenden 1927–1932: 0 %. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Berlin: Dresdner Bank. Poa Plantagen Akt.-Ges. in Liqu. Sitz in Berlin. Durch Beschluß der G.-V. v. 28./2. 1931 ist die Ges. aufgelöst. Liquidator: Max Wegner, Berlin W 62, Cour- bierestraße 8 II. Lt. dessen Mitteil. befinden sich die Plantagen in gutem Zustande. Die Plantagenverhält- uisse seien jedoch der allgemeinen Weltwirtschafts- depression entsprechend überaus schlecht, so daß kein Mtzen herausgewirtschaftet werden konnte. Er er- kärte ferner, daß kein Geld zur weiteren Betriebsfüh- rung vorhanden sei und auch keine Aussicht bestehe, neues Kapital hereinzubekommen. Aufsichtsrat: Vors.: Rittergutsbes. Oberstleutn. a. D. von Versen, Schloß Crampe (Kr. Köslin); Stellv.: Dir. Moritz Pretzsch, Alt-Ruppin; Rechtsanw. Dr. Paul Haenisch, Dir. Dr. jur. Richard Hindorf, Berlin; Dr.- Ing. h. c. Gustav Polensky, Driesen a. d. Netze. Gegründet: 13./6. 1923; eingetr. 28./6. 1923. Bis 18./12. 1926 Sitz in Sorau. Kapital: 110 000 RM in 375 Akt. zu 20 RM un 1025 Akt. zu 100 RM. Die G.-V. v. 16./11. 1929 beschloß Erhöh. des A.-K. auf bis 300 000 RM. Samoa-Kautschuk-Compagnie, Aktiengesellschaft. Sitz in Berlin W 35, Flottwellstraße 3. Vorstand: Gen.-Dir. Dr. Rich. Hindorf. Frokuristin: Charl. Meininghaus. Wrahufsichtsrat: Vors.: Baurat Theodor Reh, Berlin- olassee; Konsul Wolfgang Gaedertz, Lübeck; Prof. 1= Otto Warburg, B.-Charlottenburg; Rudolf Stempel, amburg. Gegründet: 3./6. 1905; eingetr. 5./7. 1905. Zweck: Betrieb von Plantagenwirtschaft. Auf die Entschädigungsbeträge, die die Ges. vom eich für den Verlust des Eigentums auf Samoa zu er- warten hat, sind vom Reich mehrfach Darlehen ge- währt worden, teils in bar, teils in unverzinslichen Reichsschatzanweisungen. Das Kriegsschädenschluß- gesetz ist im März 1928 verabschiedet worden. Der Ges. stehen nach diesem Gesetz nur Forderungen gegen das Reich zu, die in das Reichsschuldbuch eingetragen wer- den. An Entschädigungen vom Reich sind der Ges. bis- her insgesamt 439 387 RM zugesprochen worden, auf die die früheren Zuwendungen mit 19 987 RM und Wie- deraufbaudarlehen mit 272 000 RM angerechnet wurden.