5424 Plantagen- und Kolonialgesellschaften. gouvernement mit Dekret vom 24./6. 1926 eine Kon- zession zur Verarbeitung von jährl. 600 t Einge- borenen-Gummi verliehen. Die erste Sendung, die An- fang 1928 auf den Markt gebracht wurde, fand guten Absatz u. wurde günstig beurteilt. Weiter wurde dem Betrieb eine Ziegelei angegliedert. Infolge der Ver- schlechterung auf dem Kautschukmarkt mußte der Be- trieb der Gummiveredelungsfabrik i. J. 1929 einge- stellt werden. Da eine Wiederaufnahme des Betriebes infolge der völlig veränderten Verhältnisse in diesem Zweige nicht in Frage kommt u. die Anlagen dadurch nur noch Abbruchswert besitzen, waren ganz beträcht- liche Abschreib. darauf notwendig. Der Ziegeleibetrieb soll veräußert werden, da seine Fortführ. infolge der hohen Verwaltungskosten nicht rentabel ist. Im Laufe d. Jahres 1927 wurde von einer befreundeten Kolonialgesellschaft am Ndianfluß in Nordkamerun (britische Interessensphäre) die bereits ertragsfähige Oelpalmenpflanzung Ikassa in Größe von etwa 150 ha und erstklassiges Farmgelände in Mondemba in Größe von 2500 ha günstig erworben. Mit der Bewirt- schaftung der Plantage und der Urbarmachung neuen Geländes ist intensiv begonnen worden. Der Ausbau wird im Rahmen der der Ges. zur Verfügung stehenden Mittel erfolgen. Als Dauerkulturen werden Oelpalmen, Kakao und Gummi gepflanzt. Nach den von dem Pflanzungsleiter vorliegenden Berichten sind die Ar- beiterverhältnisse in dem Gebiet der Ges. recht günstig, 80 daß mit einem schnellen Ausbau gerechnet werden darf. Am 31./12. 1928 waren unter Kultur: 115 ha Celpalmen als Einzelkultur, 35 ha Kakao und Oel- palmen als Mischkultur, angelegt in den Jahren 1912/14. Inzwischen sind weitere etwa 1600 ha gutes Plantagen- land vorteilhaft erworben worden. – Der Ausbau der Pflanzung Ikassa hat im Jahre 1929 weitere Fort- schritte gemacht. Neubepflanzt wurden 132 ha mit 17 571 Edel-Lisombe-Palmen, als Schattenpflanzen wurden 36 639 Mehlbananen ausgesetzt, die zur Ver- pflegung der farbigen Arbeiter Verwendung finden. Für die Bepflanzung im Jahre 1930 sind weitere 80 ha Urwald niedergelegt und vorbereitet worden. –— Aus den bereits im Ertrag stehenden Kulturen hatte die Ges. im Jahre 1929 die ersten Ernten an Palmöl und Kernen zu verzeichnen. Ferner wurden an be- freundete Kameruner Pflanzungsunternehmungen größere Die Ausbeute hat im Mengen Saatfrüchte geliefert. Jahre 1930 weiter zugenommen und überstieg bis Mitte Mai bereits die Gesamtausbeute des Vorjahres. –— Im Nov. erwarb die Ges. eine größere Motorbarkasse, die für den Produktentransport usw. auf den Flüssen im Kumba-Calabar-Bezirk Verwendung findet. Für den gleichen Zweck wurde ein Leichter zur Ablieferung Anfang des Jahres 1930 in Auftrag gegeben. Zweck: Erwerbung von Grundbesitz, Eigentum und Rechten jeder Art in Westafrika sowie die wirtschaftl. Er- schließung und Verwertung der gemachten Erwer- bungen einschl. aller afrikanischen Produkte. Sonstige Mitteilungen: Satzungen: Geschäftsjahr: Kalenderjahr. – G.-V.: Im 1. Geschäftshalbjahr. — Stimmrecht: 1 Anteil = 1 St., 2 Genußscheine = 1 St., je 4 RM Vorz.-Akt. in best. Fällen = 20 St. Gewinn-Verteilung: Vom Reingewinn mindest. 5 % zum R.-F. bis 25 % des Grund-Kap., bis 7 % auf 40, 15, 17*, 6, 3 %. die Anteile, aber ohne Nachzahlungsanspruch; 10% Tant. an A.-R. vom gesamten zur Auschüttung ge. langenden Gewinn (bei einer Div. unter 7 % nur 5 % Tant.), Vom Rest an die Gesamtheit der Anteil und M an die Gesamtheit der Genußscheine. Im Falle einer Auflösung der Ges. werden nach Tilgung der Schulden und Deckung der Liqu.-Kosten zunächst die auf die Anteile eingezahlten Beträge nebst 7 % für das laufende Geschäftsjahr zurückgezahf Von dem Ueberschuß erhält das zur Zeit des Eintritt der Liqu. im Amte gewesene Direktorium 10 % aß Vergütung für die gesamte Leitung der Liqu. Von dem verbleibenden Rest erhält die Gesamtzahl der Anteile 4 und die Gesamtzahl der Genuhßscheine 1, Zahlstellen: Berlin: Deutsche Bank u Disconto. Ges.; Hamburg: Deutsche Bank u. Disconto-Ges. Statistische Angaben: Kapital: 1 105 200 RM in 13 750 St.-Anteilen zu 80 RM (Lit. A Nr. 1–2500, Lit. B Nr. 2501–5000, Lit. C Nr. 5001–10 000, Lit. D Nr. 10 001–13 750) und 65 Nam.-Vorz.-Anteilen zu 80 RM (Nr. 1–65). Vorkriegskapital: 3 000 000 M. Urspr. 2 000 000 M in 2500 Anteilen A u. 2500 An. teilen B, sämtl. zu 400 M = 500 Fr, 1910 Herabsetz. des Kap.-K. auf 1 500 000 M durch Abstempel. der Anteile 4 u. B. von 400 M auf 300 M. Gleichz. Erhöh. durch Ausgabe von 5000 Anteilen zu 300 M zu pari; außerden wurden 5000 neue Genußscheine, d. h. für jeden neuen Anteil C ein solcher, ausgegeben. Lt. G.-V. v. 14./. 1923 Erhöh. um 600 000 M in Vorz.-Anteilen. Die G.-V. v. 19./5. 1928 beschloß Umstell. des A.-K. von 3 600 000 Mark auf 805 200 RM (St.-Anteil 300 M = 80 RM) in 10 000 St.-Anteilen zu 80 RM u. 65 Vorz.-Anteile zu 80 RM. Die G.-V. v. 14./6. 1928 beschloß Erhöh. um 300 000 RM durch Ausgabe von 3750 St.-Anteilen Lit. D zu 80 RM. div.-ber. ab 1./1. 1928. Genußscheine: 20 000 Stück; hiervon wurden 10 000 Stück an Dr. Jul. Scharlach und Sholto Douglas für die Uebertragung der von ihnen erworbenen Rechte an die Ges. gewährt, die weiteren 5000 Genuf- scheine erhielten die Gründer der Ges., und zwar je einen Genußschein für jeden Anteil. Ebenso je 1 Stück die Zeichner der Anteile C. – Kurs: Die Genußscheine werden in Brüssel notiert. Kurs der Anteile ult. 192 7–1933: 22. 52, In Hamburg notiert. –— Auch in Brüssel notiert. Dividenden 1924–1929: Anteile sowie Genuß. scheine 0 %. Bilanz am 31. Dez. 1929: Aktiva: Landbesitz und Kulturen in Kamerun 450 984, Flußfahrzeuge 21 320, Baulichkeiten und Brückenanlagen 17 769, Waren in Afrika und schwimmende Waren 3812, Debitoren, Bank und Kassa in Europa 22 689, do. in Afrika 1337, Beteiligungen 5000, Schuldbucheintragungen und Wert papiere 162 211, Sumatra 100 000, Vorratsaktien 109 600, Inv. in Europa und Afrika 5000, Restentschädigungs- forderung an das Reich 1, Verlust 293 711. – Passiva: Kapital 1 105 200, Genußscheine (20 000 St.), Kreditoren in Europa und Afrika 88 236. Sa. 1 193 436 RM. Gewinn- u. Verlust-Rechnung: Debet: Kurs- verlust auf Wertpapiere und Schuldbucheintragungen 11 093, allgem. Unkosten (Gehälter und Vergütungen Steuern, Börseneinführ.-Spesen Anteile Lit. D usw. 43 824, Abschreib. 269 676. – Kredit: Einnahmen in Hamburg 19 362, do. in Afrika 11 520, Verlust 293 71l. Sa. 324 594 RM. Hamburg Columbien Bananen Aktiengesellschaft. Sitz in Hamburg. Vorstand: Wilh. Mor. Hastedt, J. G. Secker, Rob. H. Sanders; Stellv.: Dr. Frz. Chr. Wulff. Aufsichtsrat: Dr. Walter Sthamer, Warnholtz, Otto Krug, Hamburg. Gegründet: 23./6. 1910. Zweck: Errichtung, Erwerb und Betrieb von Bananenplantagen und anderen Kulturen in Columbien sowie die Ausübung von Handelsgeschäften jeglicher Art. 1919 Verkauf der Plantage in Punto César. –— In der G.-V. v. 30./12. 1927 teilte die Verwaltung mit, Dir. Max daß die Ges. keine Geschäftstätigkeit ausübe und ihr einziger Rechtstitel auf eine Entschädigung von 35 0 Dollar jährlich von den englischen Gerichten als u. gültig erklärt worden sei. Kapital: 6000 RM in 300 Akt. zu 20 RM. Vorkriegskapital: 3 000 000 M. Urspr. 800 000 M, erhöht 1910 um 700 000 M, 1914 11 1 500 000 M (auf 3 000 000 M in 3000 Akt.). Lit. G.V, 9 70 1% 1957 Umstell. von 3 Mill. M auf 6000 RM in 300 Ak. zu 20 M.