Nahrungs- und Genußmittel-Industrie. ostmärkische Gemüse- u. Obst-Verwertungs-Aktiengesellschaft. Sitz in Frankfurt a. d. O. (In Konkurs.) Ueber das Vermögen der Ges. wurde am 4./7. 1930 das Konkursverfahren eröffnet. Konkursverwalter: Kaufm. Emil Lehnick, Frankfurt a. d. O., Gubener Straße 22. Lt. Mitteil. des Verwalters vom Dez. 1932 ist das Konkursverfahren nach Ausschüttung der Masse durch Beschluß vom 20./8. 1932 aufgehoben. Firma ist erloschen. Stärke-Zuckerfabrik-Actiengesellschaft / vormals C. A. Koehlmann & Co. Sitz in Frankfurt a. d. 0., Küstriner Str. 104. (Börsenname: Koehlmann Stärke.) Verwaltung: vorstand: General-Dir. Carl Rohr, Dir. Rudolf Laehne (beide in Frankfurt a. d. 0.). Prokuristen: O0. Fahle, K. Glaeser, Ing. A. Strü- bing, K. Marsch. Aufsichtsrat: Vors.: Dr. Georg Noah (Berlin); sonst. Mitgl.: Kommerz.-R. Gustav Hardt (Berlin), Geh. Reg.-R. Dr. von Ravenstein (Logischen. Kr. Guhrau), Kommerz.-R. Dr. h. c. Theodor Frank (Berlin). Entwicklung: Gegründet 6./11. 1871 als A.-G. Die durch C. A. Koehlmann gegründ. Fabrik bestand schon 1860. – 1880 Ankauf der Dutalis'schen Stärke- u. Stärkesyrup- fabrik in Schneidemühl. – 1882 Ankauf der Fürsten- walder Stärkefabrik. –— 1886–96 weitere Grundst.- Käufe in Schneidemühl u. Fürstenwalde u. techn. Aus- bau. – 1894 Bau der Dextrinfabrik in Frankf. a. d. 0. – 1904–1914 Errichtung u. Ausbau der Stärkefabrik in Luban b. Posen. – 1915–21 weitere Ausgestaltung der Anl., Bau einer Kartoffelflocken- u. Walzmehl- fabrik in Schneidemühl, eines Verwaltungsgebäudes in Frankfurt a. d. 0. – Nach Abtretung der Lubaner An- lagen. – 1920 Erwerb der Stärkefabriken in Wellmitz, Nechlau und Stolp. – 1922 Erwerb der „Grube Hum- boldt'. – 1928 Erwerb der Stärkefabrik Loitz. – 1929 Errichtung eines modernen Neubaues an Stelle der abgebrannten Hauptdextrinfabrik. – Die Lubaner Anlage ist an eine polnische Aktiengesellschaft abge- treten, an der die A.-G. Koehlmann mit ca. 17 % des A.-K. beteiligt war. Diese Beteiligung ist 1929 ver- kauft und der gegen Buchwert erzielte Mehrerlös dem R.-F. II zugeführt worden. – 1931 Bau einer Kartoffel- flockenfabrik in Nechlau. Zweck: Herstellung und Vertrieb von Fabrikaten aus Kar- toffeln und anderen landwirtschaftlichen Erzeugnissen. Fabrikate: Kartoffelstärke, Kartoffelmehl, Stärke- sirup, Stärkezucker, Couleuren, Caramel, lösliche Stärke, Dextrin, Kartoffelflocken u.-Walzmehl, Kar- toffelpülpe, Haferflocken, Flachs-Aufbereitung. – Die Marke der Fabrik „Hahn, C. A. K.“' gehört zu den bevorzugten. – Hauptabnehmer: Textilfabriken. Süß- Varen-Industrie, Brauereien, Kaltleim- u. Klebstoff- fabriken, Papierfabriken. Besitztum: Die Ges. besitzt Fabrikanlagen in Frankfurt a. d. O. (Stärkesirup-, Stärkezucker-, Dextrin- und Couleur- fabrik), Schneidemühl (zwei Stärkefabriken, Pülpe- trocknerei, Kartoffelflocken- und Walzmehlfabrik), Fürstenwalde a. d. Spree (Stärkefabrik u. Haferflocken- fabrik), Wellmitz, Kr. Guben (Stärkefabrik), Nechlau bei Guhrau in Schl. (Stärkefabrik, Flachsaufberei- tungsanstalt u. Kartoffelflockenfabrik), Stolp i. Pomm. (Stärkefabrik und Pülpetrocknerei) und Loitz i. Vor- pommern (Stärkefabrik, Kartoffelflockenfabrik u. Pülpe- trocknerei). Ferner betreibt die Ges. in Frankfurt eine aßfabrik, in Wellmitz ein Sägewerk und außerdem in Spudlow, Kr. Weststernberg, das Braunkohlen-Berg- der Deutschen Industrie, werk Grube Humboldt. In sämtlichen Fabriken be- finden sich Reparaturwerkstätten. Der Grundstücks- besitz umfaßt ca. 1 076 000 qam, davon an bebauter Fläche und Höfen rd. 125 000 qm. Sonstige Mitteilungen: Verbände, denen die Ges. angehört: Reichs- verband der deutschen Stärke -Industrie, Berlin; Stärkeindustrie-Verkaufsges. m. b. H., Berlin; Ver- einigung Deutscher Glukose-Fabrikanten G. m. b. H., Berlin; Dextrin - Verkaufsgemeinschaft m. b. H., Berlin, Verband der gewerblichen Kartoffelstärke- Industrien, E. V., Berlin; Verein der Deutschen Stärkezucker- u. Syrup-Industrien, Berlin; Verband der Dextrinfabriken in Deutschland, Berlin; Reichsstand Berlin; Bund Deutscher % . und Händler, E. V., Nürn- erg. Satzungen: Geschäftsjahr: Sept./Aug. (bis 1922 Okt./Sept.). – G.-V.: 1934 am 7./2. – Stimmrecht: je 100 RM St.-Akt. = 1 St., jede Vorz.-Akt. = 9 St. – Vom Reingewinn 5 % zum R.-F. (Grenze 20 %); etwaige Zuwendungen zum ao. R.-F.; 6 % Div. an die Vorz.-Akt., 4 % Vordiv. an die St.-Akt.; 10 % Tant. dem A.-R. (zu berechnen von dem nach Vor- nahme sämtl. Abschreib. u. Rückl., sowie nach Abzug von 4 % Vordiv. verbleib. Reingew.); Rest zur Verf. der G.-V. – Der ao R.-F. dient zur Deckung außer- gewöhnl. Verluste u. anderen Zwecken nach G.-V.-B. Zahlstellen: Frankf. a. d. O.: Ges.-Kasse; Berlin: Deutsche Bank u. Disconto-Ges., Berliner Handels-Ges., Dresdner Bank. Statistische Angaben: Aktienkapital: 3 785 000 RM in 3000 St.-A. zu 1000 RM, 7800 St-A. zu 100 RM u. 1000 Vorz.-A. zu 5 RM. – Die Vorz.-A. erhalten 6 % Vorz.-Div., werden bei der Liquid. zu 110 % eingelöst u. können durch Auslos., Gesamtkündigung oder Ankauf eingezogen werden. Vorkriegskapital: 4 500 000 M. Urspr. 1 800 000 M, v. 1904–1914 auf 4 500 000 M, v. 1920–1923 auf 20 100 000 M erhöht. – Ut. G.-V. vom 11./12. 1924 Kap.-Umstell. v. 18 900 000 M St.-Akt. und 1200 000 M Vorz.-Akt. auf 3 780 000 und 5000 RM durch Herabsetz. der St.-Akt. v. 300 u. 1200 M auf 60 u. 240 RM, der Vorz.-Akt. v. 1200 M auf 5 RM. — Umtausch der St.-Akt. zu 60 u. 240 RM in St.-Akt. zu 100 und 1000 RM bis 31./7. 1928. Kurs: 1928 1929 1930 1931* 1932 1933 Höchster 104 102 71.50 66 105 139.75 % Niedrigster 82 50 49 52.50 61.25 105.75 % Letzter 101 68 57.50 60 104/ 130. % Das gesamte St.-A.-K. ist in Berlin zugelassen. Dividenden: 1927/28 28/29 29/30 30/31 31/32 32/33 Stamm-Aktien ―7 4 4 5½% 6½ 6½ % Vorzugs-Aktien 6 6 6 6 6 6 0 Beamte u. Arbeiter: ca. 1000. Umsatz 1913/14: 7 547 279 M; 13 113 194, 9 616 771, 8 712 133, 8 085 456 RM. 1927/28–1932/33: 7 817 982, 7 205 939,