Handelsgesellschaften, Warenhäuser, Konsumvereine. Richard Kahn Aktiengesellschaft. Sitz in Berlin, Königin-Augusta-Straße 49. Vorstand: Rudolf Weigert, Berlin. Aufsichtsrat: Rechtsanw. Dr. Arthur Lindgens, Rechtsanw. Dr. Hugo Fleischmann, Berlin; Direktor Ludwig Faerber, Frohnau. Gegründet: 3./3. 1923; Die Ges. stand unter Geschäftsaufsicht, Zwangsvergleich Mai 1926 beendet wurde. Zweck: Handel mit Erzeugnissen der Metall- industrie jeglicher Art, insbesondere der Ein- u. Aus- fuhrhandel. – Die Ges. ist Vertriebsges. des Richard- Kahn-Konzerns. Kapital: 50 000 RM in 1000 Aktien zu 50 RM. Urspr. 100 Mill. M in 1000 Aktien zu 100 000 M. – Laut G.-V. v. 31./12. 1924 Umstellung auf 50 000 RM in 1000 Aktien zu 50 RM. eingetragen 22./3. 1923. die durch Geschäftsjahr: Kalenderj. – G.-V.: Im erst Geschäftshalbi. — Stimmrecht: 1 Akt. = 1 Sta asen Bilanz am 31. Dez. 1931: Aktiva: Kasse 263 Bankguthaben 390, Postscheck 1211, Effekten 1, In. ventar 1, Automobil 1, Forder. 156 751, Verlust (78 ab Gewinnvortrag 15 481) 2100. – Passiva: A.K 50 000, R.-F. 5000, Verpflicht. 105 718. Sa. 160 719 Rl Gewinn- u. Verlust-Rechnung: Debet: Hanl. lungsunkosten 46 817 RM. — Kredit: Diverse Erträg 29 236, Verlust 17 581. Sa. 46 817 RM. Dividenden 192 7–1931: 0 %. Zahlstelle: Ges.-Kasse. Rudolph Karstadt Aktiengesellschaft. Sitz in Berlin N0 43, Neue Königstraße 28–36. Verwaltung: Vorstand: Heinrich Althoff, Dr. Clemens Plass- mann, Dr. Friedrich Schmitz; Stellv.: Josef Habel, Hans Voß. Direktoren: Martin Burwick, Roderich v. Kienitz, Jean Kraus. Prokuristen: Fr. Melis, Dr. H. v. Brauchitsch, C. Scheel, Wilhelm Vaal. Aufsichtsrat: Vors.: Geh. Reg.-Rat Dir. Herm. B. Fellinger (Didier-Werke Akt.-Ges.), Berlin-Wilmers- dorf; Stellv.: Bank-Dir. Eugen Bandel (Commerz- und Privat-Bank Akt.-Ges.), Berlin; sonst. Mitgl.: Hermann Münchmeyer (i. Fa. Münchmeyer & Co.), Hamburg; Bank-Dir. Kurt Boeszoermeny (Deutsche Kreditsiche- rung A.-G.), Berlin; Rudolph Karstadt, Schwerin in Mecklenburg; Bankier Dr. Ferdinand Kaufmann (i. Fa. Ferdinand Kaufmann), Basel; Bankier Alfred Lehmann (i. Fa. Delbrück Schickler & Co.), Berlin; Bank-Dir. Gustav Nollstadt (Dresdner Bank), Berlin; Kaufmann J. C. Uebel, Rüsselsheim. Entwicklung: Gegründet: 18./5. 1920 mit Wirkung ab 1./2. 1920; eingetragen 16./6. 1920. Sitz bis 15./9. 1932 in Hamburg. Die Ges. erwarb 1920 die Warenhausfirma Theodor Althoff in Münster. Die Ges. hat sich Ende 1926 sämtl. deutschen Waren- und Kaufhäuser der Firma M. I. Emden Söhne in Hamburg einschl. der Einkaufs- und Engroshäuser dieser Firma angegliedert. Es kamen in Frage 39 Waren- u. Kaufhäuser, die sich über ganz Norddeutschland, Mitteldeutschland, Westdeutschland u. Süddeutschland verteilten. Von diesen wurden einige wieder veräußert bzw. aufgelöst; behalten wurden 19 Kauf- bzw. Warenhäuser. An Einkaufs- u. Engros- häusern wurden übernommen: Das Haus Hamburg- Rödingsmarkt, das Einkaufshaus Berlin, das Einkaufs- haus Chemnitz und das Einkaufshaus Plauen. – Die G.-V. v. 22./4. 1929 genehmigte einen Fusionsvertrag mit der Lindemann & Co. A.-G., Berlin, durch den das Vermögen der Lindemann & Co. A.-G. als Ganzes unter Ausschluß der Liquidation auf die Rudolph Karstadt Akt.-Ges. mit der Maßgabe übertragen wurde, daß gegen je 3 Akt. der Lindemann & Co. A.-G. von je 1000 RM je 4 junge Inh.-Akt. der Rudolph Karstadt Akt.-Ges. von je 1000 RM gewährt wurden (über Kap.- Erhöhung zwecks Durchführ. der Fusion s. u. Kapital). Vorher hatte die Lindemanngesellschaft ihre Geschäfte in Breslau und Frankfurt an die Leonhard Tietz A.-G. in Köln verkauft, so daß die Zentrale in Berlin, das Einkaufshaus in Chemnitz (beide sind inzwischen auf- gelöst) und die Geschäfte in Königsberg mit Filiale Cranz sowie Potsdam, Spandau, Berlin-Schöneberg, Ber- lin-Moabit, Berlin-Landsberger Allee, Guben, Goslar, Görlitz, Harburg, Bremerhaven, Wiesbaden, Hannover übernommen wurden. Die Notwendigkeit strafferer Zusammenfassung des Betriebes mußte seit 1931 die Stillegung und Liquidie. rung einer Reihe von Fabrikationsbetrieben sowie des umfangreichen Exportgeschäftes zur Folge haben. In Laufe des Jahres 1931 wurden verkauft in Wittenburg: Verkaufshaus Rudolph Karstadt A.-G., Magdeburg: Raphael Wittkowsky, Hamburger Engroslager, Zweig. niederlassung Magdeburg, Döbeln: Blechwarenfabri Berlin: Hermann Mäding G. m. b. H., Mützenfabrik. Liquidiert wurden in Duisburg: Verkaufshaus, Uelzen: Verkaufshaus, Barmen: Schuhfabrik Rheinland A.G. Leipzig-Paunsdorf: Bache-Eichwald-Werk A.-G., Ham.- burg: Papierwarenfabrik Walter Klestadt, Nieder- zwönitz: Strumpfwarenfabrik, Berlin: Wäschefabrik u. Damenkleider- u. Mäntelfabrik, weiter in Berlin, Hasen. heide: Herrenkonfektion, Modewaren, Weißwaren. Still. gelegt: Baumwollspinnerei u. Weberei, Bocholt. Im Ge. schäftsjahr 1932 wurden verkauft: Itzehoe: Verkaufs- haus, Berlin-Spandau: Verkaufshaus Lindemann & Co., Lübeck: Verkaufshaus Heick & Schmaltz G. m. b. U, Berlin-Neukölln: Polsterwerkstätten; liquidiert: Han. burg-Eimsbüttel: Verkaufshaus, Mülheim-Styrum: Ver. kaufshaus, Witten a. d. Ruhr: Verkaufshaus, Borg- horst: Verkaufshaus Theodor Althoff, Remscheid: Ver- kaufshaus Theodor Althoff, Berlin NO 18, Landsberger Allee: Verkaufshaus Lindemann & Co. A.-G., Berlin. Schöneberg, Hauptstraße: Verkaufshaus Lindemam & Co. A.-G., Berlin-Spandau, Kaufhaus Grand, Braun- schweig: Verkaufshaus Waechter & Co., G. m. b. H, Lübeck: Verkaufshaus Holstenhaus G. m. b. H. Wands. bek: Kaufhaus Petersen G. m. b. H., Münster: Verkaufs haus B. Schemmel, Paris: Rudolph Karstadt A.-G., nit Filiale Lyon, Braunschweig: „Dreiring“ Konserven. fabrik G. m. b. H.; der Betrieb Gliesmarode b. Braun. schweig, Otto Struck, Fleischwarenfabrik, wurde wesent lich verkleinert. Zur Entlastung des Status und Verringerung der Zinslast verkaufte die Ges. 1931 die in ihrem Besit befindlichen Aktien der „Epa“' Einheitspreis Aktien- gesellschaft (nom. 20 877 000 RM vollgezahlte, nol 9 123 000 RM mit 25 % eingezahlte) zum Kurse 70l 105 % an ein Bankenkonsortium. Im Januar 1932 wurde die Verwaltung von Hambue nach Berlin in das neue Verwaltungsgebäude in Berln NO 43, Neue Königstr. 28–36, verlegt. – Im Zuge d3 Reorganisationsmaßnahmen (s. unt.) gründete die 08, in 1933 die Kasseler Druckerei und Fürberei 4 Kassel-Bettenhausen und die Schokoladenfabrik mühle A.-G. in Wernigerode. Diese beiden Gesellkeh ten sind gegründet worden zur Verselbständigung = Ausrüstungsanstalt in Kassel und der „ der Firma Westdeutsche Kaufhof Akfiengeselle (vorm. Leonhard Tietz A.-G.) betriebenen Schokol 0 fabrik in Wernigerode. –— Die Beteiligung an 4 „Expreß' A.-G. für internationale Transporte, H burg, wurde abgestoßen.