Landschaftliche Pfandbriefe etc. 141 Landständische Bank des Sächsischen Markgraftums Oberlausitz in Bautzen mit Filiale in Dresden. Die Landständische Bank ist ein von den Ständen des Sächs. Markgraftums Oberlausitz im Jahre 1844 errichtetes Geldinstitut. Zweck: Durch Errichtung eines Zentralpunktes zur Anlegung und Ausleihung von Geldern dem landwirtschaft- lichen Grundbesitze in Sachsen, vorzugsweise in der Oberlausitz, Geldmittel gegen Hypoth. zu verschaffen etc. Unter anderem ist sie berechtigt, Pfandbr. u. Kredit- briefe herauszugeben, die nach dem Gesetz v. 22./12. 1899 zur Anlegung von Mündelgeldern geeignet sind. Ebenso darf nach Verordnung des Ministeriums der Justiz v. 6./7. 1899 u. 13./3. 1900 Mündelgeld in den Fällen des § 1807 Ziffer 5 des B. G.-B. bei der Sparkasse der Bank u. in den Fällen von § 1808 a. O. bei der Sparkasse oder in lauf. Rechnung der Bank zu Bautzen oder deren Filiale zu Dresden angelegt werden. Für die Verbindlichkeiten der Bank, insbes. auch für richtige Bezahlung der Zs. u. des Kapitals der Pfandbr. u. Kredit- briefe haftet das gesamte Vermögen der Bank, darunter die an Provinzial-, Kreis- u. Bezirks- verbände, politische Gemeinden, Kirchen- u. Schulgemeinden gewährten Darlehen u. die in der Hauptsache auf landwirtschaftl. Grundstücke ausgeliehenen Hypoth. der Bank, überdies aber das gesamte Vermögen der Stände des Landkreises des Sächs. Markgraftums Ober- lausitz, unter deren satzungsmässiger Garantie die Bank steht. Stammkapital: M. 1 740 000; an Rückl. waren vorhanden Ende 1918: Rückl. M. 3 000 000. Sonderrücklage M. 12 309 293.49. Tilg. der Pfandbr. u. Kreditbriefe durch Rückkauf nach den statut. Bestimmungen, Verl. ausgeschlossen. Zahlst.: Bautzen: Landständ. Bank; Dresden: Filiale der Landständ. Bank; Annaberg: Ferd. Lipfert; Chomnitz: Fil. der Allg. Deutschen Credit-Anstalt; Döbeln: Dresdner Bank; Freiberg: Allg. Deutsche Credit-Anstalt Abt. Freiberg; Herrnhut: C. F. Görlitz, Kommanditges.; Leipzig: Allg. Deutsche Credit-Anstalt; Löbau: G. E. Heydemann; Plauen i. V.: Vogtländ. Bank Abt. der Allg. Deutschen Credit-Anstalt; Rosswein u. Waldheim: Dresdner Bank; Zittau: Oberlausitzer Bank, Abt. der Allg. Deut- schen Credit-Anstalt; Zwickau: Vereinsbank, Abteil. der Allgem. Deutschen Credit-Anstalt. 3½ % Lausitzer Pfandbriefe. In Umlauf Ende 1918: M. 55 610 500 in Stücken à M. 500, 1000, 3000. Zs.: 30./6., 31./12. Tilg.: Unverlosbar u. beiderseits unkündbar mit folgenden Vorbehalten: Die Kündig. kann seitens der Bank ganz oder teilweise eintreten, wenn die Bank sich auflöst, wenn der Zinsfuss herabgesetzt werden soll, oder wenn die fortschreitende Tilg. der ausstehenden Darlehen es erfordert. Diese Kündig. muss eine halbjährl. Frist enthalten u. ist nur je für den 30./6. u. 31./12. zulässig. Eingeführt in Dresden im Juni 1885. Kurs in Dresden Ende 1890–1919: 97.25, 97.50, 99.50, 99.50, 102.50, 102.50, 102, 101.50, 100, 95.75, 93, 99.25, 101.25, 100.75, 100.75, 100, 98, 94.25, 94.75, 95, 93, 91.75, 88, 86, 86.75*, –, 77, –, 89*, 88 %. Auch in Leipzig notiert. 3 % Lausitzer Pfandbriefe. In Umlauf Ende 1918: M. 2 580 500 in Stücken à M. 500, 1000, 3000. Zs.: 30./6., 31./12. Tilg. wie bei den 3½ % Pfandbr. Eingeführt in Dresden im März 1896. Kurs Ende 1896–1919: 96, 95.50, 92, 86.75, 83.50, 87.25. 89, 89.90, 89, 88, 86, 82.50, 84.75, 84, 83.25, 82.25, 78.25, 76, 77*, –, 65, –, 76*, 75 %. Notiert in Dresden. 3½ % Lausitzer Kreditbriefe. M. 15 000 000, davon in Umlauf Ende 1918: M. 10 440 500, in Stücken à M. 500, 1000, 3000. Zs. 30./6., 31./12. Tilg. wie bei den Pfandbr. Zahlst. wie Pfandbriefe. Die Kreditbriefe wurden in Dresden 22./6. 1905 zu 100.25 % eingeführt. Kurs Ende 1905–1919: 99.90, 97.75, 94, 94.50, 94.75, 93, 92, 88, 86, 86.75*, –, 77, –, 89, 88 % 4 % Lausitzer Kreditbriefe, Serie VI. M. 30 000 000, davon in Umlauf Ende 1918: M. 29 822 500, in Stücken à M. 500, 1000, 3000. Zs.: 30./6., 31./12. Tilg. wie bei den Pfandbriefen. Die 4 % Kreditbriefe wurden in Dresden 10./12. 1910 zu 101.60 % eingeführt. Kurs in Dresden Ende 1910–1919: 101.60, 101.60, 100, 97.50, 98.50*, –, 93.50, –, 101*, 100 %. Verj. der Coup. in 4 J., der Stücke in 30 J. (F.). Direktorium: Paul Leopold, Dresden; Justizrat Dr. Leopold Schaarschmidt, Land- syndikus, Bautzen; Moritz Müller, Bautzen. Bilanz am 31. Dez. 1918: Aktiva: Hypoth. 73 311 221, Bestand der Forder. an Ge- meinden in Sachsen 57 007 041, in Rückstand gebliebene Hypotheken-Zs. 76 920, laufende Rechn. 11 592 728, Leihbank: ausgeliehener Betrag 1 339 651, eigene Wertp.: Bestand in Deutschen Staatspapieren u. anderen mündelsicheren Wertp. 21 125 640, Wertp. für den Verkauf: Bestand in mündelsicheren Werten 234 557, Zinsscheine und ausländ. Geldsorten 53 472, Bestand an unverzinslichen Reichsschatzanweisungen 12 575 000, Grundstücke in Bautzen, Dresden u. Pommritz 1 310 621, Kassa 2 433 173, die dem Jahre 1918 noch zugute kommenden Hypoth-, Gemeindedarlehns-, Leihbank- u. Wert- papier-Zinsen 335 882. – Passiva: Stammeinlage der Sstände 1 740 000, Rückl. 3 000 000, Sonderrückl. 12 309 293, Pfandbriefe 58 191 000, Pfandbr.-Zs. 89 724, Kreditbriefe 40 263 000, Kreditbr.-Zs. 82 436, lauf. Rechn. 28 599 536, Sparbank-Einlagen 34 422 844, Rückl. für Ruhe- gehälter 1 601 048, die dem Jahre 1918 noch zur Last fallenden Sparbank-Zs. u. die über- hob. Wechsel-Zs. 281 953, Reingewinn 815 073. Sa. M. 181 395 907. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Pfandbr.-Zs. 2 033 948, Kreditbr.-Zs. 1 476 795, Spar- bank-Zs. 944 228, Zs. an Landkreiskasse, 3½ % vom St.-Kap. 60 900, do. an die Rückl. für Ruhegehälter 78 013, Abschreib. auf Grundstücke 38 637, do. auf eigene Wertp. 746 000, Ge-