124 Inländische Staatspapiere, Fonds etc. Offentlich-rechtliche Verbände im Sinne des Gesetzes v. 19./7. 1911. Verband Gross-Berlin. Der Verband Gross-Berlin ist ein durch das Zweckverbandsgesetz für Gross-Berlin vom 19./7. 1911) gegründeter Kommunalverband, bestehend aus den Städten Berlin, Charlotten- burg, Berlin-Schöneberg, Neukölln, Berlin-Wilmersdorf, Berlin-Lichtenberg u. Spandau sowie den Landkreisen Teltow u. Niederbarnim. Der Verband ist berechtigt, in Anwendung der für die Provinzialabgaben geltenden Bestimmungen des Kreis- u. Provinzialabgabengesetzes Gebühren u. Beiträge zu erheben, sowie seine Glieder im Wege des Umlageverfahrens zur Bestreitung seiner Ausgaben heranzuziehen. Die Sicherheit der vom Verband eingegangenen Verbindlichkeiten wird also auch durch das Vermögen u. die Steuerkraft seiner einzelnen Glieder gewährleistet Neben den im Jahre 1914 vom preussischen Staat erworbenen 10 000 ha Dauerwald von Gross-Berlin, zu dem der Grunewald u. beträchtliche Teile der Tegeler, Potsdamer, Grünauer u. Cöpenicker Forsten gehören, besitzt der Verband Gross-Berlin an eigenen Vermögens- werten die Grosse Berliner Strassenbahn u. die Berliner Ostbahnen. Durch das Gesetz über die Bildung einer neuen Stadtgemeinde Berlin v. 27. April 1920 wird das Zweckverbandsgesetz für Gross-Berlin mit dem 1. Oktober d. Js. aufgehoben. Der Verband Gross-Berlin wird an diesem Tage aufgelöst und seine Rechte und Pflichten gehen im Wege der Gesamtrechtsnachfolge auf die neue Stadtgemeinde Berlin über, der die Städte Berlin, Charlottenburg, Cöpenick, Berlin-Lichtenberg, Neukölln, Berlin-Schöneberg, Spandau, Berlin-Wilmersdorf und 86 Landgemeinden und Gutsbezirke der jetzigen Kreise Teltow, Niederbarnim und Osthavelland angehören. 4 % Anleihe vom 13./8. 1919 (zum Erwerb der Grossen Berliner Strassenbahn; staatliche vom 29./7. 1919): M. 141 000 000 in Stücken zu M. 200, 400, 1000, 5000, 10 000. Zs. 2./1., 1./7. Tilg.: Vom 2./1. 1921 ab durch Verlos. im Sept. (azuerst Sept. 1920) zum 2./1. 34 19015 Jahres oder durch Ankauf mit jährl. 1.783 % u. Zs.-Zuwachs bis 31./12. 1949. Zahlst.: Hauptkasse der Grossen Berliner Strassenbahn, Preuss. Staatsbank (Seehandlung), sowie nachstehende Banken und deren sämtl. Niederlass.: Dresdner Bank, Bank für Handel u. Industrie, S. Bleichröder, Commerz- u. Privat-Bank, Deutsche Bank, Deutsche Girozentrale, Disconto-Ges., Nationalbank f. Deutschland, Hardy & Co. G. m. b. H., Jacquier & Securius, A. Schaaffhausen'scher Bankverein A.-G. in Cöln. Eingeführt in Berlin 20./2. 1920 zu 106 %. 4 % Anleihe vom 1./11. 1919 (zum Erwerb der Berliner Ostbahnen; staatl. Genehmig. v. 13./10. 1919): M. 6 800 000; Stückelung, Ausstattung, Zins- u. Tilg.-Bedingungen wie bei der 141 Millionen-Anleihe; desgl. Zahlst. ausser Preuss. Staatsbank (Seehandlung). 4 % Anleihe vom 10./6. 1920 (zur Bestreitung ausserordentl. Ausgaben für Zwecke der Grossen Berliner Strassenbahn und des Dauerwaldes): M. 150 000 000 in Stücken zu M. 500, 1000, 2000, 5000, 10 000 mit deutschem u. englischem Wortlaut. Zs.: 1./4., 1./10. Tilg.: Vom 1./4. 1922 ab durch Verlos. im Nov. (zuerst Nov. 1921) zum 1./4. des folgenden Jahres oder durch Ankauf mit jährlich 1.783 % u. Zs.-Zuwachs bis 31./3. 1951. Zahlst. wie bei der 141 Millionen-Anleihe ausser Preuss. Staatsbank (Seehandlung). Kanalisationsverband der Stadtgemeinde Berlin- Wilmersdorf, der Landgemeinden Berlin-Schmargendorf und Zehlendorf sowie der Stadtgemeinde Teltow. 4 % Anleihe von 1906. M. 8 370 000 in Stücken à M. 500, 1000, 2000. Zs.: 1./4. u. 1./10 Tilg. vom 1./10. 1909 ab durch Ankauf oder Verl. im Dez. (zuerst Dez. 1909) per 1./4. des folg. Jahres mit jährl. 1½ % u. Zs.-Zuwachs, verstärkte Tilg. u. Gesamtkündig. bis 1./10. 1916 ausgeschl. Zahlst.: Berlin - Wilmersdorf: Verbandskasse (Stadthauptkasse); Berlin: Deutsche Bank. Aufgelegt in Berlin 11./12. 1906 M. 4 000 000 zu 101.50 %, erster Kurs in Berlin 14./1. 1907: 102 %. Der Restbetrag von M. 4 370 000 wurde aufgelegt 21./2. 1907 zu 101.50 %. Kurs Ende 1907–1919: In Berlin: 99.50, 100, 100.50, 100, 99.25, 96.50, 93.30, 98*, –, 88, –, 90*, 91.50 %. Veri. der Zinsen in 4 J. (K.), der verl. Stücke in 30 J. (F.). Deutscher Zentral-Giroverband, Deutsche Girozentrale in Berlin, Gertraudtenstr. 16/17. Errichtet: 1./2. 1918 als öffentlich rechtlicher Verband im Sinne des Gesetzes v. 19./7. 1911. Zweck: Der Deutsche Zentral-Giroverband ist ein Verband rechtsfähiger deutscher kommunaler Giroverbände; er besitzt Rechtsfähigkeit durch staatliche Verleihung u. bezweckt die Förderung des Geldausgleichs seiner Mitgliederverbüände und sonstiger deutscher