128 Inländische Staatspapiere, Fonds etc. Kommunaler Giroverband für Provinz Sachsen, Thüringen u. Anhalt in Magdeburg, Hauptwache 4=6. Errichtet: Im Jahre 1915 als rechtsfähiger Verein (durch staatliche Verleihung) auf Grund des $§ 22 des Bürgerl. G.-B. Satzung genehmigt durch die Staatsregier. am 28./7. 1915, geändert 15./12. 1916, geändert 19./7. 1919. Nunmehr ist der Verband eine Körperschaft des öffentlichen Rechts. Zweck: Einführ. u. Förder. des bargeldlosen Zahlungsverkehrs im Wege der Giroüber- weisung sowie Pflege des kommunalen Geld- u. Kreditverkehrs. Zur Ausführung des Ver- bandszweckes ist eine Bankanstalt unter der Bezeichnung , Girozentrale für Provinz Sachsen, Thüringen u. Anhalt (Öffentliche Bankanstalt)' in Magdeburg mit Zweigstellen in Erfurt u. Weimar errichtet. Mitglied des Verbandes kann jeder Kommunalverband der Provinz Sachsen, des Freistaates Anhalt u. des Thüringischen Staates bezw. jede kom- munale Sparkasse dieser Gebiete, soweit sie juristische Persönlichkeit besitzt, werden. Jedoch ist für preussische Kommunalverbände bezw. deren öffentliche Kassen die Ge- nehmig. des Oberpräsidenten, für ausserpreussische Kommunalverbände u. öffentliche Kassen die Genehmig. der zuständigen Landesregierung erforderlich. Die Verbandsmitglieder sind berechtigt zur Benutzung aller vom Verbande getroffenen Einrichtungen, beteiligt am Rein- gewinn und verpflichtet zur Aufbringung des Betriebskapitals sowie zur anteiligen Tragung der Unkosten. Die Mitglieder haften mit ihrem Vermögen u. ihrer Steuerkraft u. zwar zur einen Hälfte nach der Höhe ihres Anteils am Betriebskapital, zur andern Hälfte nach der Höhe der berechneten Zinsen. Der beim Jahresabschluss nach Abzug der Unk. sich er- gebende Geschäftsgewinn fliesst zur Hälfte der Sicherheitsrückl. solange zu, bis sie den zweifachen Betrag des eingeforderten Betriebskapitals erreicht hat. Aus dem verbleibenden Betrage wird zunächst das eingezahlte Betriebskapital der Sparkassen mit 4 % verzinst und der Rest unter die Verbandsmitglieder verteilt und zwar mit % nach dem Verhältnis ihrer Anteile am Betriebskapital mit s auf die Guthabenzinsen u. auf die Schuldzinsen. Der Verband ist Mitglied des Deutschen Zentral-Giroverbandes. Die Zahl der Mitglieder betrug am 31./12. 1919: 136 Städte u. Gemeinden, 26 Kreise, 22 öffentliche Sparkassen mit juristischer Persönlichkeit, insgesamt 184. 4 % Mitteldeutsche Kommunal-Anleihe von 1919. Abt. I/II M. 50 000 000 in Stücken à M. 200, 500, 1000, 2000, 5000, 10 000, 20 000. Zs.: 1./4., 1./10. Tilg.: Vom 1./10. 1921 durch Auslos. zum Nennwert oder durch freihänd. Ankauf mit jährl. 1 % u. Zs.-Zuwachs; verstärkte Tilg. zulässig. Sicherheit: Für die Sicherheit dieser mündelsicheren Anleihe haften die Mit- glieder mit ihrem Vermögen u. ihrer Steuerkraft. Zahlst.: Magdeburg, Erfurt, Weimar: Girozentrale für Provinz Sachsen, Thüringen u. Anhalt, ferner sämtl. öffentliche Sparkassen der Provinz Sachsen, Thüringen u. Anhalt. Aufgelegt Abt. I M. 30 000 000 im Juli 1919 zu 94.50 %. Abt. II M. 20 000 000 im Sept. 1919 zu 94.50 %. Bilanz am 31. Dez. 1919: Aktiva: noch nicht eingefordertes Betriebskapital 7 169 300, Kassa 321 534, Zinsscheine 593 225, Guth. bei Noten- u. Abrechnungsbanken sowie öffentlich- rechtl. Kreditanstalten 119 209 926, Wechsel, Schecks u. unverzinsl. Schatzanweis. 69 890 364, eigene Wertp.: a) verzinsl. Schatzanweis. des Reiches u. der Bundesstaaten 3 977 473, b) sonstige Wertp. 2 793 259, Aussenstände in lauf. Rechnung 16 766 643, Darlehen gegen Unterpfand 1 796 287, Darlehen mit festen Laufzeiten 67 466 457, langfristige Schuldschein-Darlehen 22 258 222, Disagio-Kto 3 370 580, dauernde Beteilig.: Anteil am Betriebskapital der deutschen Giro-Zentrale, Berlin 1 900 000, Anteil an der Reichsanleihe A.-G. 7 824 000, Inventar 1. –— Passiva: Eigenes Betriebskapital 17 353 100, Sicherheitsrückl. 150 000, Sonderrückl. 10 000, Guth. der Noten- u. Abrechnungsbanken 1 531 575, Verbindlichkeiten: a) innerh. 7 Tagen fällig 95 896 110, b) darüber hinaus bis zu 3 Mon. fällig 67 479 678, c) später als nach 3 Mon. fällig 74 164 103. langfristige Anleihen (davon Mitteld. Kommunal-Oblig. M. 50 000 000) 61 687 310, Agio-Kto 22 877, noch nicht fällige Anleihe-Zs. 491 138, sonstige Verbindlichkeiten: a) noch nicht angefordertes Betriebskapital der Deutschen Giro-Zentrale 950 000, b) noch nicht an- gefordertes Betriebskapital an Reichsanleihe A.-G. 4 890 000, Vortrag 1860, Reingewinn 709 520. Sa. M. 325 337 270. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Vortrag 1860, Gewinn an Zs. 1 278 023, do. Zinssch. 1807, Provis. 21 859, Devisen 162, zus. 1 303 712. – Kredit: Verlust auf Effekten 110 354, Geschäfts-Unk. 445 954, Abschreib. auf Inventar 36 024, Reingewinn 711 380 davon zur Sicherheitsrückl. 375 000, zur Sonderrückl. 40 000, 4½ % Verzins. des Betriebskapitals 288 029, Vortrag 8350. Sa. M. 1 303 712. Kommunaler Giroverband Schlesien in Breslau. Kommunale Girozentrale Schlesien (Öffentliche Bankanstalt). Errichtet: Als öffentlich rechtlicher Verband im Sinne des Gesetzes v. 19./7. 1911. Zweck: Die Vereinigung bezweckt die Einrichtung eines Giroverkehrs der Verbands- mitglieder unter sich u. mit anderen kommunalen Giroverbänden oder kommunalen Ver- bänden sowie die Förderung des kommunalen Geld- u. Kreditverkehrs der Kommunalver- bände der Provinz Schlesien. Zur Ausführung des Verbandszweckes ist eine Geschäftsstelle unter der Bezeichnung „Kommunale Girozentrale Schlesien (Öffentliche Bankanstalt)“ er-