Ausländische Industrie-Gesellschaften. 569 Ungarische Electricitäts-Actien-Gesellschaft in Liquidation in Budapest. Gegründet: Von der Firma Ganz & Co., Eisengiesserei u. Maschinenfabrik-Akt.-Ges. in Budapest und der Intern. Elektricitäts-Ges. in Wien am 5./6. 1893. Dauer 90 Jahre. Zweck: Jede Art der gewerbsmäss. Ausnutzung der Elektrotechnik in Hinsicht auf die Anlage u. den Betrieb elektr. Zentralstationen für Beleuchtung u. Kraftübertragung, sowie auch die Anlage u. den Betrieb von elektr. Bahnen u. die Erwerbung von hierauf bezügl. Konz. Das Kabelnetz in Budapest betrug Ende Dez. 1913: 290 855 m. Die Zentralstationen in Erlau u. Fiume sind im Jahre 1908 in den Besitz der Stadtverwalt. übergegangen, auf deren Gebieten diese Anlagen bestehen. Der beim Verkauf dieser Werte erzielte Gewinn wurde zur Stärkung der Reserve verwendet. Die Ges. errichtete im Jahre 1900, um die Anlage durch Inanspruchnahme des elektr. Stromes für motor. Zwecke auch während der fagesstunden auszunützen, in Budapest ein Zentralwerkstätten-Gebäude. Um die Verrech- nungen zu vereinfachen, wurde zur Ausnützung dieses Unternehmens eine separate A.-G., die Central-Werkstätte u. Lager Act.-Ges., mit K 1 200 000 Kapital gegründet, worauf bisher 70 % eingezahlt waren. Nachdem die Subventionierung des Betriebes dieser Ges. durch den staat im Jahre 1911 zu Ende gegangen war, ist die Ges. in Liquid. getreten. Die Realitäten der Ges. sind von der Ungar. Electricitäts-A.-G. käuflich erworben worden. Der Wert dieser Realitäten erscheint jetzt in der Bilanz der Ungar. Electricitäts-A.-G. unter dem Titel „Zentral- station Budapesté, während die Aktien der Central-Werkstätte- u. Lager-A.-G. aus dem Effektenbestande der Ungar. Electricitäts-A.-G. ausgeschieden wurden. Verkauf des Budapester Elektrizitätswerk an die Stadt Budapest. Auf Grund des Be- schlusses der a. o. G.-V. v. 30./6. 1914 ist infolge gütlich vereinbarter Bedingungen der Besitz u. der Betrieb des Werkes am 1./6. 1914 auf die Hauptstadt Budapest übergegangen. Der gesamte Ertrag für den Verkauf des Werkes stellt sich dar: 1) für die eingelösten Immobil. u. mobilen Einricht. K 21 162 964, 2) für nachträgliche Investitionen, Betriebs- vorräte, Mobiliar etc. K 903 093, insges. K 22 066 057. Der Einlösungspreis sollte ursprünglich am 1./12. 1914 seitens der Stadt gezahlt werden; infolge des Kriegszustandes aber wurde vereinbart, dass Ende Dez. 1914 die Stadt eine Teilzahlung leistet u. zugleich die bis Ende des Jahres aufgelaufenen Zs. begleicht. Diese Teilzahlung an Kapital u. Zs. ist im Betrage von K 3 586 444 erfolgt; die Zs. der rückständigen Kapitalschuld werden vierteljährlich zu begleichen sein. Weitere Teilzahlungen werden seitens der Stadt nach Massgabe ihrer fnanziellen Verhältnisse geleistet werden. Die G.-V. v. 16./2. 1915 beschloss die Liqui- dation der Ges. Kapital: K 10 000 000, wovon emittiert K 8 000 000 in 40 000 Aktien à K 200. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Quartal. Stimmrecht: Je 20 Aktien = 1 St. Gewinn-Verteilung: 2 % zur Reserve, vom Rest 10 % an Direktion, Uberrest als Div. Liquidations-Bilanz am 31. Dez. 1916: Aktiva: Bank-Guth. 1 566 533, Wertp. 340 225, Debit. 1914 311, zus. K 3 821 070. – Passiva: A.-K. 798 508, nicht eingelöste Coup. 6390, noch nicht erhob. Kap.-Rückzahl.-Quoten 280 830, Liquid.-Kto (Aktienkapital 8 000 000, R.-F. 1 352 033, Spez.- R.-F. 3 090 000, Steuer-Res. 70 000, Ern.-F. 1 848 096, a. o. R.-F. 1 100 000, Gewinnvortrag von 1914 3 713 629, Res. f. Abwicklungs- u. andere Spesen, Gebühren, Steuern etc. 950 000, zus. 20 123 759, hiervon ab Ausgaben in 1915 153 796, do. in 1916 175 180, uneinbringliche Forde- rungen 2219, Steuern 720 055, bleiben 19 072 509, hierzu Einnahmen in 1915 1 063 459, do. in 1916 599 374, zus. 20 735 342, hiervon bish. liquid. Auszahlungen 18 000 000) 2 735 342, zus. K 3 821 070. Kurs Ende 1895– 1917: 119.50, 109.40, 120.50, 117.50, 139.80, 115, 120, 129.50, 148.25, 150.70, 151.60, 149, 139, 149, 184.50, 225, 244, –, 265, –*, –, –, – %. Notiert in Frankf. a. M. Aufgel. in Frankfurt a. M. 14./5. 1895 zu 130.25 %, wobei fl. 100 = M. 200. Beim Handel an der Börse seit 2./1. 1899 fl. 100 = M. 170, vorher fl. 100 = M. 200. Dividenden 1894–1914: 5, 5½, 6½, 6½, 7½, 717, 7½, 7½, 7½, 8, 8, 8, 8, 8, 9, 11, 12, 13½, 15, 15, 50 %. Die erste Liquidationsrate von K 120 per Aktie gelangte vom 20./1. 1916 ab, die zweite Liquidationsrate von K 130 per Aktie vom 26./6. 1916 ab die dritte Liquidationsrate von K 200 per Aktie vom 21./8. 1916 ab, zur Auszahlung. Zahlst.: Frankf. a. M.: Deutsche Effecten- u. Wechsel-Bank; Budapest: Eigene Kasse, Ungar. Escompte- u. Wechsler-Bank; Wien: Union-Bank. Liquidations-Comité: Präs.: Dr. Alex. v. Matlekovits; Mitgl.: Arnold v. Barta, Adolf Dirnfeld, Arpad Fischer, Dr. Moritz Stiller. Aufsichtsrat: Emanuel Konyi, Geza Politzer, Graf Franz v. Pongräcz, Béla Rechtnitz, Präs. Ungarische Zucker-Industrie Act--Ges. in Budapest. Gegründet: 25./2. 1889; jetzt giltiges Statut v. 2./3. 1890 mit Nachträgen v. 27./6. 1892, 21./11. 1892, 31./3. 1895 u. 28./3. 1899. Zweck: Der Bau u. Betrieb von Zuckerfabriken u. Zuckerraffinerien in den Ländern der ungar. Krone, sowie der Betrieb von zur Beförderung dieses Zweckes dienenden industr., kommerz. u. landwirtschaftl. Unternehm. jeder Art. Die Dauer der Ges. ist auf 50 Jahre bestimmt, kann jedoch durch Beschl. der G.-V. verlängert werden. Die Ges. besitzt 2 Rohzuckerfabriken, mit Raffinerien u. mit Melasseentzuckerungs-