Deutsch-Österreichische Eisenbahnen. 41 Zweck: a) der Bau und Betrieb der ihr konzessionierten Strassenbahnen; dann die Errich- tung, der Bau und Betrieb sowie die Erwerbung und Pachtung von anderen Strassen- oder Kleinbahnen in Graz und Umgebung mit Pferde- oder Motorenbetrieb auf Grund der in der Folge noch weiters zu erwirkenden Konzessionen; b) der Transport von Per- sonen und Frachten in Verbindung mit den der Ges. gehörigen oder durch sie ge- pachteten Transportunternehmungen auf Grund der zu erwirkenden behördl. Bewilligung; c) die Erwerbung und Verwertung von Realitäten, Grundstücken und anderen Liegen- schaften zu Zwecken des Betriebes; d) die Errichtung und der Betrieb von elektr. Beleuchtungsanlagen und Kraftübertragungen in Graz und Umgebung. Das Bahnnetz der Ges. hatte Ende 1919 einen Umfang von 35, 468 km. Der Wagenpark bestand 1919 aus 96 Motorwagen, 109 Beiwagen, 16 Kohlenwagen u. 10 Salzwagen. Kapital: K 5 000 000, urspr. fl. 700 000, durch Beschluss der G.-V. v. 22. Juni 1895 um fl. 900 000 auf fl. 1 600 00 erhöht, sodann durch Beschluss der ausserord. G.-V. vom 20. Juni 1901 auf K 4 000 000 und durch Beschluss der General-Versamml. vom 28./4. 1908 auf K 5 000 000 erhöht in 12 500 Aktien à K 400. Die neuen Aktien im Betrage von K 1 000 000 nahmen an der halben Div. des Jahres 1908 teil. Das gesamte A.-K. wird bis 1948 durch Verlos. getilgt; getilgt Ende 1919: K 1 208 000. Gegen verloste Aktien werden Genussscheine ausgegeben, welche gleichen Anspruch mit den Aktien auf die zur Auszahlung gelangende Super-Dividende, sowie nach Auflösung der Ges. auf den nach Tilgung sämtlicher Aktien verbleib. Überschuss haben. Aufgelegt fl. 700 000 in Frankfurt a. M. am 16./8. 1887 zum Kurse von 98.50 %; ferner fl. 140 000 zu 130 %, Bezugsrecht vom 1.–15./3. 1896; fl. 410 000 zu 136 %, Bezugsrecht vom 23./3.–7./4. 1898; fl. 350 000 zu 150 %, Bezugsrecht vom 1.–14./6. 1899; K 800 000 zu 135 %, Bezugsrecht vom 12./8. bis 26./8. 1901. Die neuen Aktien im Betrage von K 1 000 000 wurden den Aktionären u. Genussscheinbesitzern derart angeboten, dass auf je 4 Aktien oder je 4 Genussscheine je eine neue Aktie zu 115 % in der Zeit vom 20./6.–4./7. 1908 bezogen werden konnte. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Im I. Semester. Stimmrecht: Je 5 Aktien = 1 St., je 2 Genussscheine = 1 Aktie. Gewinn-Verteilung: Zunächst wird das Erfordernis für die Tilgung des A.-K. bestritten alsdann 4 % Div. Vom Rest 5 % zum R.-F. bis zu 20 % des A.-K., 10 % an V.-R., vertragsm. Tant., Überrest als Super-Div. auf Aktien und Genussscheine gleichmässig, unter Be- rücksichtigung der Gewinnbeteiligung der Stadt, falls nicht ein Teilbetrag des Rein- gewinns durch G.-V.-B. zur Bildung von Spez.-R.-F. oder als Vortrag auf das nächste Jahr übertragen wird. Gewinnbeteiligung der Stadt: Vom Jahre 1900 an wird die Stadtgemeinde Graz an dem Gewinne der Grazer Tramway-Gesellschaft beteiligt. Die Stadtgemeinde Graz hat ein Drittel desjenigen Betrages als Gewinnanteil zu erhalten, welche von dem aus- gewiesenen Gewinne erübrigt, nachdem der zur Auszahlung einer statutenmässigen Div. von 4 %, nebst einer Super-Div. von 2 % (sonach in Sa. 6 %) an die Aktionäre statuten- gemäss erforderliche Betrag in Abzug gebracht ist. Bei Berechnung des obengenannten Gewinnanteiles ist jedoch ein etwaiger Gewinnvortrag des Vorjahres auszuscheiden. Die Gewinnbeteiligung betrug pro 1900–1919: K 32 629, 59 602, 80 879, 53 108, 56 107, 60 924, 69 585, 80 292, 89 877, 100 010, 103 949, 119 399, 149 676, 126 001, 126 502, 187 951, 198 134, 241 036, 42 995, 0. Bilanz am 31. Dez. 1919: Aktiva: Bahnanlagen 4 353 480, Kraftstation 1 461 319, Reali- täten 607 825, Wagenpark 2 109 151, Inventar 84 468, Monturen 20 740, Material. 353 762, Kaut. 177 424, Kassa 61 283, Postsparkasse 17 465, Bankguth. 6300, Effekten 2 257 115, Debit. 253 607, Dienstkaut. 16 870, Verlust 2 590 649. – Passiva: A.-K. 3 792 000, amort. Aktien 1 208 000, Hypoth. 95 858, R.-F. 589 890, Spez.-R.-F. 1 074 815, Ern.-F. 2 502 670, Steuer-R.-F. 1331, nicht eingelöst. verloste Aktien 10 000, do. Coup. 36 224, Kredit. 4 865 995, Dienstkaut. 16 870, Vor- trag aus 1918: 177 805. Sa. K 14 371 457. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Bankprovis. u. Spesen 34 141, Kursverluste 596 333, Zs. 120 655, Betriebsverlust 1 948 137. Sa. K 2 699 265. – Kredit: Zs. pro 1919 (Konto- Korrent., Kaut.- u. Kriegsanleihe-Zs.) 108 616, Verlnst K 2 590 649. Zu dem Verlust von K 2 590 649 kommen noch K 92 400 für zur Rückzahlung gelangende verloste Aktien, ergibt ein Verlust von K 2 683 049; zur teilweisen Deckung dieses Verlustes wurde der Spez.-R.-F. in Höhe von K 1 074 815 herangezogen, so dass ein Verlustvortrag von K 1 608 235 verblieb. Kurs der Aktien Eude 1890–1920: 96, 93.20, 92.40, 95, 114.50, 147.50, 158.10, 179, 148.60, 165, 169, 163.80, 175, 173, 172, 173, 178, 182, 175, 183.50, 192, 192, 186, 197, 192*, –, 160, –, 160*, 130, – %. Notiert in Frankf. a. M. Usance: Seit 2./1. 1899 werden beim Handel fl. 100 = M. 170 gerechnet, vorher fl. 100 = M. 200. Die Genussscheine wurden an der Frankfurter Börse 15./6. 1911 zu M. 250 pro Stück eingeführt. – Kurs der Genussscheine Ende 1911–1920: M. 255, 240, 295, 270*, –, 200, –, 200*, –, – pro Stück. Notiert in Frankf. a. M. Dividenden: 1890–1919: 6, 6, 6, 6, 6½, 8, 8, 8, 8, 8, 8, 9, 10, 9, 9, 9, 9½, 10, 10, 10, 10, 10, 11, 11, 11, 13, 13, 14, 11, 0 %; Genussscheine 1894–1919: fl. 5, 8, 8, 8, 8, 8, 8, K 20, 24, 20, 20, 20, 22, 24, 24, 24, 24, 24, 28, 28, 28, 36, 36, 40, 28, 0. Coup.-Verj.: 3 J. n. F. Zahlst.: Frankf. a. M.: Gebr. Sulzbach, Bass & Herz; Graz: Steierm. Eskomptebank.