650 Ausländische Eisenbahnen. Zahlstellen: Berlin: Disconto-Ges., Bank f. Handel u. Ind.; Berlin u. Frankf. a. M.: Deutsche Bank; Paris: Société générale de Credit industriel et commercial Banque de Paris et de Pays-Bas; 0 London: Baring Brothers et Co. Limited; Basel: Speyr & Co.: Genf: Bonna & Co.; Wien: Österr. Credit-Anstalt; ferner in Ancona, Bologna, Florenz, Neapel, Livorno, Mailand, Turin, Rom, Venedig und Palermo. Italienische Mittelmeer-Eisenbahnen- Gesellschaft (Società Italiana per le Strade ferrate del Mediterraneo) in Mailand. Gegründet: Am 8. Juni 1885. Statut v. 16. Juni 1885 geändert am 11. April 1888, genehmigt durch Gesetz v. 20. Juli 1888 und am 26. Nov. 1897, genehmigt durch Dekret v. 24. Febr. 1898, geändert am 26. Nov. 1905. Dauer der Ges. bis 1966. Zweck: Nach dem neuesten Statut v. 26./11. 1905 bezweckt die Ges. Erwerb von Konzessionen, Bau und Betriebsführung von Eisenbahnen, sowie von Unternehm., die mit der Eisenbahn-Industrie in direktem oder indirektem Zusammenhang stehen. Nach dem Rückkauf seitens der italien. Regierung sind der Ges. verblieben 1) die Linie Porto-Ceresio- Varese 15 km (Konz. bis 24./12. 1981) und 2) die Linie Rom-–Viterbo, 97 km (Konz. bis 28./4. 1979); durch Abkommen vom 1./9. 1917 wurden diese beiden Linien an den Staat abgetreten. Die Ges. hat sich seit Aufhören ihres urspr. Gesellschaftszweckes an nach- stehenden Ges. beteiligt: Ferrovie Secondarie Romane Lire 3 000 000 (durch Herabsetzung des Nominalwertes der Aktie von Lire 500 auf Lire 350 erlitt die Ges. in 1915 an ihrem Besitz einen Verlust von Lire 897 001), Eisenbahnmaterialfabrik Carminati & Toselli in Mailand Lire 2 500 000, Societä Varesina per Imprese Elettriche Lire 4 286 380, Officine Meccaniche in Rom Lire 1 420 000, Società Elettrica Bresciana Lire 6 700 000, Società Italiana A. E. G. Thomson-Houston Lire 1 333 500, Societä delle Ferrovie Nord Milano Lire 7 612 000, Società per le Ferrovie dell' Appennino Centrale Lire 4 410 000 St.-Aktien u. Lire 6 860 000 Vorz.- Aktien. Am 9./7. 1908 erhielt die Mittelmeerbahn die Konz. für den Bau u. Betrieb einer Bahnlinie von Umbertide nach Perugia u. Terni (Centralumbrische Eisenbahn), die 113 km lang ist u. ca. 24 Mill. frs. kostet. Der Staat gibt während der Konz.-Dauer von 70 J. einen Zuschuss von Lire 7500 pro km. Der Bauplan für diese Eisenbahn wurde seitens der Mittelmeer-Eisenbahn-Ges. der Regierung im Mai 1910 vorgelegt. Nachdem das Gesuch einiger örtlicher Körperschaften, den elektr. Betrieb statt des Dampfbetriebes vorzu- schreiben, von der Regierung zurückgewiesen war, wurde im Juli 1911 der Bauplan genehmigt, und alsbald mit den Bauarbeiten begonnen. Am 12./7. 1915 wurde der Betrieb der Centralumbrischen Eisenbahn von der der Mittelmeerbahn nahestehenden Centralappeninenbahn als Pächterin eröffnet. Am 25./1. 1911 erhielt sodann die Gesell- schaft die Konzession für die kalabrisch-lukanischen Bahnen mit einer Gesamtlänge von 1271.153 km. Hiervon werden 998 km von der Mittelmeerbahn-Ges. gebaut; 60.143 km baut der Staat und übergibt den Betrieb derselben der Mittelmeerbahn, während die restlichen 213.010 km bereits mit Normalspur bestehen u. durch Legen einer dritten Schiene für die Schmalspur hergerichtet werden sollen. Im Dez. 1911 wurde der Regierung das Bauprojekt überreicht. Das Netz wird ergänzt durch die 60 km lange Linie Mileto- Gioia Tauro-Radicena, deren Konzessionserteilung nahe bevorsteht. Das Netz soll in Gruppen von ungefähr 200 km in Abständen von je 2 Jahren erbaut werden u. zwar so, dass die erste Gruppe Ende 1914 und die letzte Ende 1924 fertiggestellt ist. Die Baukosten des Netzes sind auf 233 Mill. Lire, die Kosten des rollenden Materials auf 16,5 Mill. Lire veranschlagt. Der Staat zahlt eine durchschnittl. Subvention von Lire 11790 per km, hiervon Lire 10 740 für den Bau u. Lire 1050 für den Betrieb. Die Konzession ist auf 70 Jahre, vom 26./1. 1911 ab gerechnet, erteilt worden, jedoch hat der Staat bereits nach 20 Jahren ein Rückkaufsrecht; macht er von diesem Rechte Gebrauch, so zahlt er der Ges. bis zum Verfall der Konzess. die Subvention für den Bau u. erwirbt das rollende Material zum Schätzungswerte. Ausserdem aber gibt er, falls der Betrieb in allen 3 dem Rückkauf vorangegangenen Jahren aktiv war, eine Prämie im Betrage der zu 5 % kapitali- sierten Hälfte des Reingewinns. Andererseits hat der Staat eine Beteiligung an den Be- triebseinnahmen, wenn diese Lire 4000 per km übersteigen und zwar von Lire 4000–5000 mit 10 %, dann mit einer Quote, die mit je Lire 1000 Einnahmen um 5 % steigt. Am 9./8. 1915 wurde die Strecke Bari-Altamura-Matera u. am 15./9. 1915 die Strecke Castrovillari dem Betrieb übergeben. Auf Grund des kgl. Dekrets vom 23./11. 1914 hat die italien. Regierung der Mittelmeerbahn- Ges. zur Fortführung der Bauten der Central- umbrischen u. der Kalabrisch-lukanischen Bahnen einen Vorschuss von Lire 29 538 214.58, der mit 5 % verzinslich ist, eingeräumt. Ausserdem führt die Mittelmeerbahn-Ges. Verhand- lungen wegen der Verlänger. der elektr. Bahn Mailand-Porto Ceresio bis Lugano, wegen des Baues einer elektr. Trambahn von Gallarte nach Oleggio u. wegen des Baues direkter Bahnlinien zwischen Civitavecchia-Orte u. zwischen Bergamo-Lecco- Como. Rückkauf seitens der Regierung: Durch das Gesetz v. 22./4. 1905 hat das italien. Par- lament beschlossen, dass mit dem 1./7. 1905 der Betrieb der Staatsbahnen vom Staate über- nommen werde. Die G.-V. v. 26./6. 1905, welche über die Vereinbarungen zwischen Regier. u. Ges. zur Regulier. der gegenseitigen Beziehungen bei Verfall des Betriebsvertrages Be- schluss fassen sollte, genehmigte, dass bei der definitiven Abrechnung folg. Grundsätze als