88 Inländische Staatspapiere, Fonds etc. den 5 Nachträgen sind auf Grund des Art. II des 5. Statutennachtrages unter anderweiter Anordnung der Bestimm. in den „Neuen Satzungen der Landschaft der Prov. Sachsen“ festgestellt u. 19./3. 1901 von den Ministern der Landwirtschaft, Domänen u. Forsten sowie der Justiz genehmigt worden; erster Nachtrag zu denselben lt. Erlass v. 23./11. 1903 (G.-S. 1904, S. 21). – II. und III. Nachtrag lt. Erlass v. 23./4. 1909 (G.-S. 1909, S. 494) und v. 25./8. 1909 (G.-S. 1909, S. 787). – IV. Nachtrag lt. Erlass v. 4./9. 1910 (G.-S. 1910, S. 299). – V. und VI. Nachtrag lt. A. C. O. v. 14./11. 1911 (G.-S. 1912, S. 1). – VII. Nachtrag lt. A. C. O. v. 1./9. 1913 (G. S 1913, S. 387). – VIII. Nachtrag lt. Staatsmin. Erlass v. 12./10. 1916. (G.-S. 1917, S. 6). - IX. Nachtrag lt. Staatsmin. Erlass v. 30./10. 1920. (G.-S. 1920, S. 522). – X. Nachtrag lt. Staatsmin. Erlass v. 19./12. 1921. (G.-S. 1922, S. 61). – Xl. Nachtrag lt. Staatsmin. Erlass V. 23./3. 1922. (G.-S. 1922, S. 116). Zweck: Die Landschaft der Prov. Sachsen istein Verein von Grundbesitzern der Prov. Sachsen, der ehemal. Herzogtümer Anhalt u. Sachsen-Altenburg, welcher den Zweck hat, den Realkredit für die Besitz. seiner Mitgl. zu vermitteln. Der Verband hat die Rechte einer öffentl.-rechl. Korporat. Die Generallandschaftsdirektion ist eine mittelbare preuss. Staatsbehörde. – Die Pfandbr. werden den Mitgl. der Landschaft als Valuta für erststellige Darlehns-Hypoth. ausgereicht, welche innerhalb des durch die Satzungen u. die von dem Landwirtschafts-Minister genehm. Taxgrundsätze bestimmten Wertes stehen müssen. Für die Sicherheit der Pfandbr. sind die Landschaft, welche sich wegen aller ihrer Forder. an ihre Schuldner nach ihrer Wahl an deren bewegliches oder unbewegliches Vermögen halten kann u. ihre Fonds verhaftet. So- weit ein Gläubiger nicht aus dem Sicherheits-F. u. dem Vermögen der Landschaft befriedigt werden könnte, ist er befugt, in Höhe der ihm zustehenden Forder. aus den der Landschaft gehör. Hypoth.-Forder. sich diejenigen richterlich mit den Rechten eines Cessionars über- weisen zu lassen, welche er auswählt. Durch diese Cession gehen alle Rechte u. Pflichten, welche der Landschaft gegen das Gut oder den Besitzer zugestanden haben, auf den Gläubiger über. Neben den bepfandbrieften Grundstücken haften die Schuldner für etwa eintretende Verluste der Landschaft je bis zur Höhe von 5 % des Nennwertes des Höchstbetrages des Pfandbrief-Darlehens solidarisch. Die Pfandbriefe können seitens der Landschaft nur mit 6 Monat Frist gekündigt werden. Die Aufkündig. der Pfandbr. kann nur erfolgen entweder zwecks Beschaff. der zur Ablös. von Pfandbriefdarlehen erforderl. Pfandbriefe, wenn der Darlehensschuldner das Pfandbriefdarlehen freiwillig oder ausnallmsweise zwangsweise in den besonders in den Satzungen der Landschaft festgelegten Fällen zurückzahlt, oder zwecks Anleg. des Tilg.-F. in Pfandbriefen. Von dem Rechte der Aufkündig. wird aber gewöhnlich nur dann Gebrauch gemacht, wenn die erforderl. Pfandbr. sich nicht durch Ankauf beschaffen lassen, oder der Ankauf infolge zu hohen Kurses der Pfandbriefe nicht zweckmässig erscheint. Die Inhaber von gekünd. Pfandbr. erhalten nach Ablauf von 3 Mon. von dem Fälligkeitstermine ab jährl. 2 % Deposital-Zs. bis zur Verj. Die Pfandbr. gehören zu den- jenigen Papieren, in denen Mündelgelder angelegt werden dürfen. Stücke à M. 75, 100, 150, 200, 300, 500, 1000, 1500, 3000 u. 5000. Zs.: 2./1., 1./7. Zahlst.: Halle a. S.: Kasse der Landschaft der Provinz Sachsen, Landschaftliche Bank der Prov. Sachsen u. ihre Filiale Magdeburg; Berlin: Deutsche Bank und deren Filialen. 4 % alte Sächs. Pfandbriefe. In Umlauf Ende 1921: M. 492 300. Kurs Ende 1912 bis 1921: 101.10, 100.75, –, –, 94, –, 100*, 103, 108, 106.25 %. Notiert in Berlin, Halle a. S. 3½ % Sächs. Pfandbriefe. Zugelassen an der Berl. Börse unter Befreiung vom Prospekt:. zwang. In Umlauf Ende 1921: M. 17 685 425. Kurs Ende 1912–1921: 88.60, 89, –, –, 827 –, 900*, 90, 85, 90.50 %. Notiert in Berlin, Halle a. S. 3 % Sächs. Pfandbriefe. Zugelassen an der Berl. Börse unter Befreiung vom Prospekt. zwang. In Umlauf Ende 1921: M. 44 885 250. Eingeführt im März 1895 zu 97 %. Kurs Ende 1912–1921: 80, 80.80, –*, –, 72, –, 80*, 75, 78, 80 %. Notiert in Berlin, Halle a. S. 4 % Sächs. neue Pfandbriefe. Zugelassen an der Berl. Börse unter Befreiung vom Prospektzwang. In Umlauf Ende 1921: M. 159 661 000 in Stücken à M. 75, 150, 200. 300, 500, 1000, 3000, 5000. Zs.: 2./1., 1./7. Tilg.: Die neuen 4 % Pfandbr. sowie die 3½ % u. 3 % Pfandbr. unterscheiden sich von den 4 % alten dadurch, dass der Darlehns- nehmer den durch das Guthaben am Tilg.-Fonds nicht gedeckten Teil seiner Schuld durch Barzahlung des Nennwertes tilgen u. zu diesem Zwecke einen entsprechenden Pfandbriefs- betrag zur Einlösung nach dem Nennwerte zum Januar- oder Juli-Termin mit 6 monat. Frist aufkündigen lassen kann; während der Schuldner der alten 4 %, Pfandbriefe die verstärkte Tilg. nur durch Einlieferung von alten 4 % Pfandbriefen vorzunehmen imstande ist. Ein- geführt in Berlin 8./1. 1907 zu 100.70 %. Kurs Ende 1912–1921: In Berlin: 97, 94, 94.30*, –, 90, —, 100*, 99.25, 101.90, 100 %. – Ausserdem notiert in Halle a. S. Verj. der Coup. 4 J. (K.), der Stücke 30 J. (F.). Schlesische Landschaft in Breslau. Errichtet: Durch das Reglement vom 9. Juli 1770 zur Förderung des Realkredits der Grundbesitzer der Provinz Schlesien. Die Beleihung erfolgt bis zu ½ des Taxwertes; durch das Regulativ vom 22. Nov. 1858 ist die Beleihung auf das vierte Sechstel des Taxwertes durch Pfandbr. Lit. C gestattet worden; ferner wurde durch die Regulative vom 11. Mai 1849 und 22. Nov. 1867 und die Beleihungsordnung von 1888 die Beleihung des nicht inkorporierten ländlichen Grundeigentums durch Neue Pfandbr. (inzwischen aus dem Umlauf gezogen) u.