Öffentlich-rechtliche Verbände. 127 die dadurch flüssig gemachten Mittel durch seine Bankanstalt zur Gewährung langfristiger Kredite an seine Mitgliederverbände oder an sonstige Kommunalverbände der Provinz Schlesien zu verwenden. Jedes Verbandsmitglied hat das Recht, durch Kündigung aus dem Verbande auszuscheiden. Der Austritt erfolgt mit dem Ende des auf die Kündigung folgenden Kalenderjahres. Die ausscheidenden Mitglieder haften für die bis zu ihrem Austritt vom Verbande eingegangenen Verpflichtungen, haben aber keinen Anspruch auf das Sicherheitsvermögen. Der Verband ist Mitglied des Deutschen Zentral-Giroverbandes und steht mit allen anderen Giroverbänden in Geschäftsverbindung. Zahl der Mitglieder: Städte Kreise Landgemeinden zusammen 1917 67 26 8 101 1918 94 40 13 147 1919 104 50 20 174 1920 114 51 23 188 1921 117 54 24 195 Gesamt-Umsatz: 1917–1921: M. 771 897 623, 2 836 443 137, 5 505 998 386, 9 025 519 250, 15.168 804 343. 4 % Schlesische Kommunal- Anleihe vom 3./7. 1919. Abteil. A. M. 50 000 000, davon in Umlauf 31./12. 1921: M. 49 500 000 in Stücken à M. 100, 500, 1000, 2000, 5000, 10 000. Zs.: 1./4., 1./10. Tilg: Vom 1./4. 1920 ab durch Auslos. im Nov. (zuerst Nov. 1920) per 1./4. des folg. Jahres oder freihänd. Ankauf mit jährl. 1 % u. Zs.-Zuwachs., verstärkte Tilg. u. Totalkündig. zulässig. Sicherheit: Für die Sicherheit dieser mündelsicheren Anleihe haftet der Kommunale Giroverband u. die dem Verbande angeschlossenen Städte, Kreise u. Landgemeinden der Provinz Schlesien mit ihrem Vermögen u. ihrer Steuerkraft. Zahlst:: Breslau: Kommunale Girozentrale Schlesien; Berlin: Deutsche Girozentrale; sowie sämtl. deutsche bundesstaatlichen u. provinziellen Girozentralen. Aufgel. im Juli 1919 M. 30 000 000 zu 94 % im Okt. 1919 M. 20 000 000 zu 94.60 %. Kurs in Breslau Ende 1920–1921: 94.50, 95 % 4½ % Schlesische Kommunal-Anleihe von 1921: Abteil. B. M. 50 000 000 in Stücken à M. 100, 500, 1000, 2000, 5000. 10 000. Zs. 1./4., 1./10. Tilg.: Vom 1./4. 1922 ab durch Auslos. im Nov. (zuerst Nov. 1922) per 1./4. des folg. Jahres oder freihänd. Ankauf mit jährl. 1 % u. Zs.-Zuwachs; verstärkte Tilg. u. Totalkündig. zulässig. Sicherheit u. Zahlst.: Wie bei Anleihe Abteil. A. Aufgelegt M. 20 000 000. Bilanz am 31. Dez. 1921: Aktiva: Betriebskapital (noch nicht eingez.) 133 900, Kassa 245 480, Zinsscheine 1 386 236, Guth. bei Noten- u. Abrechnungsbanken 20 931 743, do. bei öffentlichen Kreditanstalten 12 346 659, Wechsel u. unverzinsl. Schatzanweis. 125 198 569, Aussenstände in lauf. Rechnung 393 807 594, eigene Wertp.: a) verzinsl. Schatzanweis. des Reiches u. der Bundesstaaten 1 321 673, b) Anleihen des Reiches u. der Bundesstaaten 401 730, c) sonst. bei der Reichsbank beleihbare Wertp. 19 937 250, Darlehen mit festen Laufzeiten 57 051 518, dauernde Beteil.: a) der Deutschen Girozentrale 5 000 000, b) der Reichsanleihe A.-G. 4 366 000, Disagio-K. 2 450 000, Grundst. 1 068 401, Inv. 1, Kaut. 5800, (Bürgschaftsverpflicht. 4 874 590). – Passiva: Betriebskap. 13 572 900, Sicherheitsrückl. 1 260 000, Beamten-Pens.-F. 400 000, do. Unterstütz.-F. 30 000. Rückst. für bauliche Veränderungen 760 000, Talonsteuer- Res. 20 000, Provis.-Rückst.-K. 196 042, Guth. öffentl. Kreditanstalten 4 347 633, Verbindlichk.: a) innerhalb 7 Tagen fällig 244 056 279, b) darüber hinaus bis zu 3 Monaten fällig 108 752 576, c) später als nach 3 Monaten fällig 194 632 462, Interims-K. (durchlaufende Posten) 2 430 211, langfrist. Anleihen (davon Obl. 69 500 000) 72 250 000, fäll. noch nicht eingelöste Zinsscheine 610 269, gezahlte Tilg.-Raten auf Darlehne mit festen Laufzeiten 563 877, Reingewinn 1 770 304. Sa. M. 645 652 554. Gewinn- u. Verlust-Konto: Einnahmen: Vortrag 4349, Gewinn aus Beteil. Deutsche Girozentrale 38 464, do. der Reichsanleihe A.-G. 241 681, do. auf Zs. 2 951 499, do. auf Eff. 565 384, do. auf Provis. 27 037, Depot-Gebühren 10 194 zus. 3 838 609. – Ausgaben: Handl.-Unk.: der Komm. Giro-Zentrale 1 505 832, der Geschäftsstelle Beuthen 37 117, des Schl. Spark.-Verbandes 114 700, des Komm. Giro-Verbandes 265 389, Abschr. auf Inv. 145 268, Reingewinn 1 770 304 (davon Zs. auf Betriebskapital 515 436, Zuweis. zum Sicherheits- Vermögen 885 000, Gewinnausschüttung an die Verbandsmitglieder 365 000, Vortrag 4868). Badischer Sparkassen- u. Giroverband in Mannheim. Errichtung: Der „Giroverband Badischer Gemeindesparkassen“ ist am 31./10. 1916 gegründet worden u. hat seit 1./1. 1921 die Geschäftsaufgaben des bisher. Badischen Spar- kassenverbandes mitübernommen. Er führt von da an die Bezeichnung: Badischer Spar- kassen- u. Giroverband. Der Verband besitzt Rechtspersönlichkeit im Sinne des § 9 des II. Badischen Konstitutionsedikts. Zuweck: Der Verband bezweckt: a) die allg. Durchführ. des bargeldlosen Geldverkehrs, insbes. des Giroverkehrs bei den Sparkassen, b) die Pflege des kommunalen Geld- u. Kredit- wesens, c) Förderung der gemeinsamen Angelegenheiten der badischen öffentl. Sparkassen, d) die Förderung der weiteren Ausbild. u. die Hebung der Stellung der Sparkassenbeamten. e) die Prüfung des Rechnungs- u. Sparkassenwesens der Verbandssparkassen. Dem Verband können beitreten: alle öffentl. badischen Sparkassen mit Gemeindebürgschaft, alle badischen Stadt- u. Landgemeinden u. Kreisverbände; ausserdem können zugelassen werden andere