Ausländische Industrie-Gesellschaften. 507 Bei Badisch-Rheinfelden besitzt die Alum.-Ind.-Akt.-Ges. auf einem Areal von 1110 a Anlagen zur Herstell. von Aluminium u. Karbid. Zum Betrieb dieser Anlagen hat die Ges. von den Kraftübertragungswerken Rheinfelden 6 Turbinen zu je 840 PS., d. h. total 5040 PS. für die Konzessionsdauer von 90 Jahren käuflich übernommen u. den Betrieb im Frühjahr 1898 begonnen. An den Kanton Aargau ist für Benutzung der Kraft eine Abgabe von frs. 6 pro Pferdekraft jährl. für 3 Turbinen zu zahlen. Anlage Lend: Im Jahre 1898 erwarb die Ges. die dem Konsort. der Lend-Gasteiner Wasserwerke gehörigen, im Ausbau begriffenen Wasserwerksanlagen in Lend-Gastein, sowie die auf unbestimmte Zeit erteilte Konz. auf 8 cbm per Sekunde Wasser der Gasteiner Ache bei 93 m Gefälle, was ca. 7500 PS. gleichkommt. Eine Abgabe ist nicht zu eintrichten. Dieses Werk ist seit Mitte 1899 in Betrieb u. werden daselbst Aluminium u. Kalzium-Karbid erzeugt. Wegen Mangel an Rohmaterialien wurde der Betrieb im Jahre 1919 stillgelegt, im Juli 1920 jedoch wieder aufgenommen. In Rauris-Kitzloch besitzt die Ges. eine weitere Konz. für ca. 4300 PS. aus der Rauriser Ache. Diese Kraft, für deren Erzeugung in Rauris Turbinen u. Dynamos auf- gestellt sind, wird durch eine Hochspannungs-Fernleitung nach den Fabrikanlagen von Lend-Gastein hinübergeleitet u. dort ausgenützt. Der Flächeninhalt der der Ges. in Lend-Gastein, Rauris-Kitzloch u. angrenzenden Gemeinden gehörenden Terrains beträgt 130 ha 93 a. Anlage Chippis: Im Frühjahr 1905 erwarb die Ges. bedeutende Wasserrechte an der Navizance u. der Rhone bei Chippis (Wallis), welche ihr sowohl vom Staate wie auch von den Gemeinden für die Dauer von 99 Jahren konzess. sind. Seit 1908 sind an der Navizance 25 000 PS. vollständig ausgebaut u. in Betrieb. Das Wasser wird durch einen 8,5 km langen Stollen dem Wasserschlosse zugeführt u. von dort mit 600 m Gefälle auf den Turbinen. In unmittelbarer Nähe der Turbinenanlage der Navizance befindet sich das Rhone- werk, das bei 80 m Gefälle 30 000 PS. ergibt. Ausserdem besitzt die Ges. im Wallis die Konz. der Borgne-Wasserkraft (Val d'Hérens), welche ebenfalls ausgebaut ist. Diese neue Kraft beträgt ca. 20 000 PS., welche durch eine Fernleitung nach dem ungefähr 13 km entfernten Chippis übertragen wird. Die im Wallis zur Verfüg. stehenden Wasserkräfte werden in der Hauptsache zur Erzeugung von Aluminium verwendet; ein Teil der Kraft wird der Fabrikat. von Salpetersäure u. andern Stickstoffverbindungen dienstbar gemacht. Ausserdem besitzt die Ges. das gesamte Kommandit-Kap. im Betrage von frs. 1 000 000 der Chem. Fabrik Goldschmieden H. Bergius & Co. bei Deutsch-Lissa in Schlesien. Diese Fabrik besteht seit dem Jahre 1865 u. beschäftigt sich heute vornehmlich mit der Herstell. kalzinierter Tonerde zur Aluminiumfabrikation. Die Kommanditges. hat einen Grundbesitz von ca. 32 ha. Im J. 1909 erweiterte die Chem. Fabrik Goldschmieden ihren Betrieb durch Zukauf der Chem. Fabrik Trotha bei Halle a. S., woselbst Tonerdesalze u. Schwefelsäure produziert werden. Als weitere Hilfsges. errichtete die Alum.-Ind.-Akt.-Ges. in den Jahren 1906/08 in Marseille eine grosse Tonerdefabrik; gleichzeitig sicherte sie sich im Departement Var ausgedehnte Bauxitlager. 1914 erfolgte ferner die Gründung der Martinswerk G. m. b. H. in Bergheim bei Cöln u. befasst sich diese Hilfsges. ebenfalls mit der Herstell. von Tonerde. Das Martinswerk hat einen Grundbesitz von ca. 64 ha. Im Jahre 1915 gründete die Gesellschaft die Ungarische Bauxit A.-G. in Bihardobrosd mit einem A.-K. von K 1 000 000 u. erwarb im Komitat Bihar ausgedehnte Bauxitkonzessionen, die sie ausbeutet. Im Jahre 1921 wurde die Bauxitgesellschaft in Siebenbürgen mit Unter- stützung rumänischer Kreise nach rumänischem Recht neu konstituiert. Der Betrieb konnte jedoch wegen der Desorganisation der Transportverhältnisse noch nicht wieder aufgenommen werden. Ferner beteiligte sich die Ges. im Jahre 1921 an den Aluminium-Walzwerken A.-G., Schaffhausen, welche mit ihren Werken in Emmishofen, Singen, Rheineck u. Tenningen Aluminiumbleche, Bänder, Folien, Drähte u. Kabel herstellen. Kapital: frs. 42 000 000 in 42 000 Aktien à frs. 1000. Urspr. A.-K. frs. 10 000 000, erhöht im Jahre 1894 um frs. 1 000 000 u. im Jahre 1898 um frs. 5 000 000. Die a. o. G.-V. v. 11./10. 1905 beschloss, das A.-K. um frs. 10 000 000 auf frs. 26 000 000 mit 50 % Einzahl. zu erhöhen. In der G.-V. v. 29./4. 1913 wurde beschlossen, aus dem Vortrag aus 1911 einen Betrag von frs. 600 000 zur Schaffung eines „Aktien-Vollzahlungsfonds“ zu verwenden. Diesem Fonds sollen die Überschüsse kommender Jahre überwiesen werden, soweit sie eine Dividende von 20 % übersteigen. Die Bestimmung dieser Ansammlung soll der suk- zessiven, weiteren Einzahlung auf die bisher mit 50 % eingezahlten Aktien dienen. Die G.-V. v. 21./4. 1914 beschloss, dem Aktien-Vollzahl.-F., welcher durch die Überweis. aus dem Reingewinn von 1913 u. Zs. auf frs. 2 730 000 angewachsen war, einen Betrag von frs. 2 600 000 zu entnehmen, um als Einzahl. von 10 % = frs. 100 per Aktie auf die bisher mit 50 % = frs. 500 eingezahlten Aktien zu dienen. Der jeweilige Bestand des Aktien- Vollzahl.-F. soll von nun an bis zur Entnahme bzw. bis zur betreffenden Abstemp. der Aktien, mit 5 % jährlich verzinst werden. Gleichzeitig wurde beschlossen, das A.-K. um frs. 9 000 000 auf frs. 35 000 000 zu erhöhen; die neuen Aktien, welche ebenfalls mit 60 % eingezahlt u. vom 1./7. 1914 ab div.-ber. waren, wurden zum Preise von frs. 1800 effektiv ber Aktie abzügl. Garantie-Kommission an ein Bankkonsortium begeben, welches hiervon frs. 8 666 000 neue Aktien den Besitzern von alten Aktien (auf je 3 alte Aktien 1 neue Aktie) bis zum 14./5. 1914 zum Einstandspreise von netto frs. 1800 per Aktie zum Bezuge anbot. Die G.-V. vom 6./5. 1916 beschloss, dem Aktien-Vollzahl.-F., welcher durch die Über-