Jugoslavische Eisenbahnen. 607 Jugoslavische Eisenbahnen. Csakathurn-Agramer Eisenbahn-Aktien-Gesellschaft (Csaktornya-Zagrabi Vasut-részvenytarsasag) (Zagorianer Bahn) in Zagreb. Gegründet: 14./5. 1885. Letzte Statutenänderung vom 17./1. 1919. Zweck: Bau und Betrieb der von Csakathurn über Warasdin-Budinscina und Zabok nach Agram führenden Haupt- und von Zabok nach Krapina führenden Zweig- bahn. Die zu bauende Strecke von Csakathurn bis Zapresic bei Agram einschl. der Zweigbahn beträgt 115, 605 km, während für die kurze Strecke Zapresic-Agram (ca. 11 km) auf Grund eines von der Dir. der Ungar. Staatsbahnen unter Genehm. der Ungar. Reg. mit der Südbahn geschl. Vertrags die bereits bestehende Strecke der letztgenannten Ges. Zapresic-Agram gemeinsam zu benutzen ist. Konzession: 90 Jahre, bis 30. Dez. 1976. Pachtvertrag: Der Betrieb der Eisenbahn wird von der Ungar. Staats-Eisenbahn geführt, wogegen dieselbe von der Eröffnung des Betriebes an auf die Dauer der Konz. eine jährl. fixe Pacht von K 480 000 = fl. 240 000 zu bezahlen, sowie die Hälfte aller etwaigen den Betrag von K 480 000 = fl. 240 000 über- schreitenden Betriebsüberschüsse zu vergüten hat. Steuerfreiheit: Die Ungar. Regierung hatte bewilligt: Volle Befreiung von der Steuer, welche die zur öffentl. Rechnungslegung verpflichteten Ges. und Vereine zu entrichten haben, bezw. Befreiung von der Entrichtung der Erwerbs- und Einkommensteuer, sowie der Coupon- steuer für die St.-Aktien, Prior.-Aktien und Oblig. und endlich Befreiung von der Entrichtung des Couponstempels auf die Dauer von 30 Jahren, von dem Datum der Konz.-Urkunde gerechnet. Die Steuerfreiheit erlosch mit dem 25./7. 1914. Die Ges. hat gegen die Direktion der ungar. Staatsbahnen die Klage auf Rückvergütung bzw. Tragung der bisher von ihr ent- richteten Erwerbsteuer-Beträge eingereicht. Der Budapester Gerichtshof hat in erster In- Stanz die Klage abgewiesen; die Streitfrage liegt aber nunmehr infolge der Appellation der Gesellschaft bei der zweiten-Instanz vor. Rückkaufsrecht: Der Staat ist berechtigt, das Eigentums- und Besitzrecht der Bahn, falls eine Hauptlinie in derselben Richtung gebaut wird, sofort einzulösen. Als Einlösungspreis ist während der ersten 10 Jahre das in der Konz.-Urkunde festgesetzte Baukapital zu zahlen; später gilt als Einlösungspreis der mit 5 % kapitalisierte Durchschnittsertrag der 5 besten unter den letzten 7 Jahren, jedoch darf derselbe nicht geringer sein als das in der Konz.- Urkunde festgesetzte Baukapital. Kapital: K 4 960 000 = fl. 2 480 000 St.-Aktien in Stücken à K 400 u. 200 = fl. 200 u. 100 in Noten; K 7 440 000 = fl. Gold 3 100 000 Prior.-Aktien, davon getilgt Ende 1918: K 577 440 7= fl. Gold 203 600 in Stücken à fl. Gold 200. Die Prior.-Aktien haben vor den St.-Aktien das Vorrecht einer Div. von 5 % in Gold. Die Prior.-Aktien werden im Wege jährl. Verl. innerhalb 80 Jahren getilgt und al pari in Gold zurückbezahlt; für die verlosten Stücke werden Genussscheine ausgegeben, welche an der Super-Div. teilnehmen. Wenn die Einnahmen der Bahn in einem oder dem andern Jahre nicht hinreichen sollten, um eine 5 % ige Div. auf die Vorz.-Aktien ausschütten zu können, so ist der Ausfall aus den Einnahmen der späteren Jahre zu decken. Die Tilg. der St.-Aktien kann nicht beginnen, ehe sämtl. Prior.- Aktien getilgt sind. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im ersten Halbjahr. Stimmrecht: Je 10 Aktien = 1 St., Aktien müssen 8 Tage vorher deponiert werden. Gewinn-Verteilung: Zunächst 5 % Div. u. die Amort.-Quote der Prior.-Aktien, sodann 5 % Div. und event. Amort.-Quote der St.-Aktien; vom verbleib. Überschuss 20 % Tant. an Dir., Rest gleichm. unter sämtl. Aktien und Genussscheine als Super-Div. Bilanz am 31. Dez. 1918: Aktiva: Baukapital 12 400 000, Bankguth. 278 369, Div.- Vorschusskto 138 374, Coup.-Einlösungs-Depot bei den ung. Staatsbahnen 743. – Passiva: Aktienkapital: St.-Aktien 4 960 000, Prior.-Aktien 6 862 560, do. getilgt 577 440, verloste am 2./1. 1919 einzulösende Prior.-Aktien 56 160, Tilg.- u. Zs.-Rückstände 15 131, Kredit. 101 056, Reingewinn 245 139. Sa. K 12 817 486. Gewinn- u. Verlust-Konto: Einnahmen: Vortrag 87, Pachtsumme 480 000, ver- schiedene Einnahmen 332, insgesamt K 480 419. –— Ausgaben: Verwaltungs-Ausgaben 21 591, Tilg. von Prior.-Aktien 56 160, Kupon- u. Aktieneinlösungsmehrkosten 70 336, Zs. 325, Erwerbsteuer für das Jahr 1918 73 058, Staats- u. Gemeindesteuer 7895, Gebühren 5915, Rein- gewinn K 245 139, welcher verwendet wird: 2.84 % Div. auf Prior.-Aktien 245 038, Vortrag auf 1919 K 101. Dividenden: Prior.-Aktien 1912–1915: Je 5 % in Gold, 1916–1918: 3.65, 3.65, 2.84 % in Gold; St.-Aktien 1912–1918: 18790, 18100, ½, 0, 0, 0, 0 % in K. Verj. der Coup. 5 J. (F.) Zahlstellen: Berlin: Mitteldeutsche Creditbank: Frankf. a. M.: Dresdner Bank, Gebr. Sulz- bach; Wien: Zentral-Europäische Länderbank; Budapest: Kasse der Ungar. Staatsbahnen; Ungar. allg. Creditbank. Ferner für St.-Aktien noch in Frankf. a. M.: Bass & Herz. Die Zahl. der Div. auf die Prior.-Aktien erfolgt halbj. am 1./1. u. 1./7., die Super-Div. am 1./7. in Gold. Aufgelegt fl. 3 100 000 Prior.- Aktien am 19./6. 1885 zu 97 % (fl. 1 – M. 2). Die St.-Aktien wurden aufgelegt in Frankf. a. M. am 11./5. 1887 zu 24.50 % (fl. 1 = M. 2).