„ Luxemburgische Eisenbahnen. 611 Regierungskommissar: Anton Lefort, erster Regierungskommissar für die Eisenbahnen des Grossherzogtums, Luxemburg. Zahlstellen: Berlin: C. Schlesinger-Trier & Co., Commanditges. a. A., S. Bleichröder; Luxemburg: Intern. Bank; Banque Générale du Luxembourg; Société luxbgse. de Crédit et de Dépots, succ. de Werling, Lambert & Cie.; Brüssel: Banque de Bruxelles; Société Générale de Belgique; Banque d'outremer. Wilhelm Luxemburg Eisenbahn, Luxemburg. (Sociéete Royale Grand-Ducale des chemins de fer Guillaume-Luxemb.) Gegründet: 2./3. 1857, letzte Statutänd. 23./10. 1883. Zweck: Bau u. Betrieb von Eisen- bahnen. Das Bahnnetz der Wilhelm-Luxemburg-Ges. hat eine Gesamtlänge von 260,80 km. Hiervon werden betrieben: 1) die älteren im Grossherzogtum Luxemburg beleg. Linien mit einer Länge von 170 km; 2) die in Belgien beleg. Strecke (Luxemburg. Grenze bei Gouvy bis Spa) mit einer Länge von 55 km; 3) die i. J. 1880 u. 1881 eröffn. Zweigbahn Esch-Redingen mit einer Länge von 13km; 4) die im Jahre 1883 u. 1884 eröffn. u. in Luxemburg belegenen Strecken im Düdelinger u. Rümelinger Tale mit einer Länge von 12, 66 km; 5) die am 1% 1888 eröffnete u. in Luxemburg beleg. Strecke Ulflingen-Preuss. Grenze mit einer Länge von 6,33 Km. Bis zum Nov. 1918 wurden die Linien 1, 3 u. 4 von der Kaiserl. Gen.-Dir. der Eisenbahnen in Elsass-Lothringen, die Linie 5 von der Kgl. Eisenbahn-Dir. Köln betrieben. Nach dem Waffenstillstand hatte die französische Verwalt. den Betrieb der Bahnen übernommen. In der Gen.-Vers. v. Nov. 1921 wurde ein neuer Vertrag mit dem grossherz. Luxemburg. Staate angenommen, der dadurch notwendig geworden war, dass die französ. Verwalt. der Luxemb. Reg. mitgeteilt hatte, dass sie sich in naher Zukunft von dem Betriebe der Bahnen zurückziehen werde. Der neue Vertrag überlässt den Betrieb der Bahnen der Wilhelm Luxemburg Eisenbahn dem Luxemburg. Staate zu denselben Bedingungen, die vor 1914 das Verhältnis zwischen der Ges. in der Kaiserl. Gen.-Dir. der Eisenbahnen in Elsass-Lothringen regelten. Dem Luxemburg. Staat steht es frei, den Betrieb einem Dritten zu überlassen. Die Einnahmen, welche der Ges. durch die Pachtverträge gewährleistet werden, sind folgende: g. 7 „ Euxemburg. Netz Linie von Trois- Esch-Redange u. Belgische Vi 3 8 „6%. Linien frs. 3 866 400 rs. 219 600 frs. 104 312 Kapital: frs. 25 000 000 in Aktien à frs. 500, davon sind getilgt bis Ende 1920: frs. 3 555 700, ferner frs. 39 700 privil. Aktien à frs. 100, welche 10 % Zs. tragen und mit frs. 150 zurück- gezahlt werden, davon sind getilgt bis Ende 1920: frs. 10 200. bligationen: 3 % Oblig. Serie I–IX im Gesamtbetrage von frs. 76 275 000, davon wird in Deutschland nur die Serie IX gehandelt, Frs. 22 300 000 in Stücken à frs. 500. Zs.: 1./5., 1./11. Tilg.: Durch Verlos. im Aug. per 2./11., seit 1905 im März per 1./5. nach einem Tilg.-Plane von 1888 ab innerh. 72 Jahren. Zahlstellen: Berlin: Darmstädter u. Nationalbank; Frankf. a. M.: J. Dreyfus & Co. Die Zahlung der Coup. sollte nach dem Prospekt frei von jedem Abzuge an Steuern u. Abgaben erfolgen, geschieht aber seit 1892 unter Abzug von 3 % Steuern. Die verlosten Oblig., welche anfangs zu pari eingelöst wurden, werden seit 1892 aucke unter Abzug bezahlt. Coup. per 1./11. 1914 u. folg. sowie die zur Rückzahl. per 1./. 1915 u. folg. verlosten Oblig. wurden nur in Luxenburg eingelöst. Die Zahl. der Coup. u. verl. Oblig. geschieht in Deutschland zum jeweilig notierten Tageskurse von kurz Belgien. Auf- gelegt in Berlin am 8./7. 1888 frs. 5 000 000 zu 85.20 %, wobei frs. 100 = M. 80.50 berechnet wurden, eingeführt in Frankf. a. M. am 7./6. 1889 zu 88 % Beim Handel an der Börse frs. 100 = M. 80. Kurs Ende 1912–1921: In Berlin: –, 76.50, –*, –, 66, –, 80*, –, 176, 180 %. – In Frankf. a. M.: 79, 76.50, „% ũ . = %. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im Juni. Stimmrecht: Je 20 Aktien = 1 St., ferner 1 privil. Aktie = 1 St., Maximum 10 St.; ausserdem noch in Vertretung 10 St. Gewinn-Verteilung: 1) Der für den Dienst der Anleihen nötige Betrag; 2) 10 % Div. an die privil. Aktien und der für die Tilg.-Quote derselben nötige Betrag; 3) Tilg.-Quote für die Aktien; 4) 5 % Div. an gie Aktie; 5) Rückzahlung event. Vorschüsse des Staates. Von dem alsdann noch verbleib. Überschuss 90 % an die Aktionäre und 10 % an die Gründer. Bilanz am 31. Dez. 1920: Aktiva: Erstes Netz 34 328 869, Verlängerung der Nord- linie 12 796 651, Belg. Linie Spa-Grenze 11 444 251, Verlängerung bis Esch 2708 910, spezielle Ausgaben der Zweiglinie Rumelange u. Dudelange 2 410 825, spezielle Ausgaben der Linie nach Saint-Vith-Stolberg 2 318 047, Verlust auf Deckung des Kapitals 723 672, Kassa u. lauf. Rechn. 2 504 151, Effekten 370 782, Mark-Guth. bei der Banque Internationale 24 544. – Passiva: A.-K. 25 000 000, priv. Aktien 39 700, statut. Res. 287 639, Kapital der verschied. Linien 1 119 871, Obl. 40 364 767, alte Div. 471 387, uneingel. Obl.-Coup. 661 857, noch nicht bezahlte getilgte Aktien155 750, do. Obl. 630 500, Mark-K. 24 544, Konversions-K. d. 5 % Oblig. 3750, Gewinn 870 938. Sa. frs. 69 630 703. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Gen.-Unk. 95 758, Amort. alter Aktien 179 000, Amort. von 4 priv. Aktien 600, Zs. u. Amort. der Obl. 2 487 500, Steuern 242 193, Verlust am XXXIX*