622 Ausländische Eisenbahnen. Gewinnbeteiligung der Stadt: Vom Jahre 1900 an wird die Stadtgemeinde Graz an dem Gewinne der Grazer Tramway-Gesellschaft beteiligt. Die Stadtgemeinde Graz hat ein Drittel desjenigen Betrages als Gewinnanteil zu erhalten, welche von dem aus- gewiesenen Gewinne erübrigt, nachdem der zur Auszahlung einer statutenmässigen Div. von 4 %, nebst einer Super-Div. von 2 % (sonach in Sa. 6 %) an die Aktionäre statuten- gemäss erforderliche Betrag in Abzug gebracht ist. Bei Berechnung des obengenannten Gewinnanteiles ist jedoch ein etwaiger Gewinnvortrag des Vorjahres auszuscheiden. Die Gewinnbeteiligung betrug pro 1912–1921: K 149 676, 126 001, 126 502, 187 951, 198 134, 241 036, 42 995, 0, 0, 0. Bilanz am 31. Dez. 1921: Aktiva: Bahnanlagen 4 558 869, Kraftstation 1 734 010, Reali- täten 607 825, Wagenpark 3 347 360, Inventar 229 236, Monturen 4 469 600, Material. 11 595 191, Kaut. 177 424, Kassa 2 778 550, Postsparkasse 765 532, Effekten 572 360, Debit. 10 498 513. – Passiva: A.-K. 3 602 800, amort. Aktien 1 397 200, Hypoth. 94 511, R.-F. 589 890, Ern.-F. 6 397 888, Steuer-R.-F. 1747, nicht eingelöst. verloste Aktien 59 600, do. Coup. 26 404, Kredit. 28 986 625, Vortrag aus 1918 177 805. Sa. K. 41 334 470. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlustvortrag aus 1920 2 288 193, allgem. Verwalt- 5 189 168, Pensionen u. Lebensmittelabgabe 217 691, Steuern 1 512 995, Verkehr 93 948 366 technische Betriebsleitung 961 382, Bahnerhaltung 19 793 525, Streckenreinigung 2 399 8397 Maschinenbetrieb 44 281 166, Zugförderung u. Werkstättendienst 54 126 834, Bankprovis. u- Spesen 537 987, Konto-Korrent-Zs. 590 158, Einlös. von verlosten Aktien 96 800, Vermögens- abgabe 1 430 128, Ern.-F.-Rückl. 3 480 999. Sa. K 230 855 231. – Kredit: Personenverkehr 224 761 306, Betrieb der Schlossbergbahn 137 173, do. der Mariatroster Bahn 24 937, Kraft- abgabe 2 886 892, Mieten 36 322, Plakate 328 771, verschied. Einnahmen 27 074, Frachten- verkehr 2 592 338, Kautions- u. Effekten-Zs. 60 416. Sa. Kr. 230 855 231. Kurs der Aktien Ende 1912–1921: 186, 197, 192*, –, 160, –, 160*, 130, –, – %. Notiert in Frankf. a. M. Usance: Seit 2./1. 1899 werden beim Handel fl. 100 = M. 170 gerechnet, vorher fl. 100 = M. 200. Die Genussscheine wurden an der Frankfurter Börse 15./6. 1911 zu M. 250 pro Stüc k eingeführt. – Kurs der Genussscheine Ende 1912–1921: M. 240, 295, 270*, –, 200, –, 20007, –, –, – pro Stück. Notiert in Frankf. a. M. Dividenden 1912–1921: 11, 11, 11, 13, 13, 14, 11, 0, 0, 0 %; Genussscheine 1912–1921 K 28, 28, 28, 36, 36, 40, 28, 0, 0, 0. Coup.-Verj.: 3 J. n. F. Zahlst.: Frankf. a. M.: Gebr. Sulzbach, Bass & Herz; Graz: Steierm. Eskomptebank. Verwaltungsrat: Präs.: Dr. Emerich Schreiner, Graz; Vize-Präs.: Alfred Weinschenk, Frankf. a. M.; Verwalt.-Räte: Gustav Behringer, Heinrich Kirchholtes, Frankf. a. M.; Vinzenz Muchitsch, Ing. Johann Plater, Hans Reininghaus, Armin Schoklitsch, Dr. Ernst Schuster, Graz. 5 Betriebsleitung: Dir. u. Prok. Ing. Jos. Pojatzi, Verkehrsdir. u. Prok. Dipl.-Ing. Phil. Behringer Osterr.-ungar. Staats-Eisenbahn-Gesellschaft, Wien 1, Schenkenstrasse 8–10. Gegründet: 1./1. 1855 als privil. österr. Staats-Eisenbahn-Ges.; Statuten genehmigt durch Dekret v. 12./1. 1855, Anderungen zum Statut v. 12./2. 1862, 20./9. 1867, 25./7. 1870, 25./1. 1873; neues Statut v. 26./1. 1883 mit Anderung der Firma in „Privil. österr.- ungar. Staatseisenbahn-Ges.“; hierzu Nachträge v. 31./5. 1884, genehmigt durch die ungar. Reg. am 18./8. 1884 u. durch die österr. Reg. am 27./10. 1884; v. 9./7. 1891, genehmigt dureh die österr. Reg. am 21./1. 1892; ferner v. 25./5. 1892, genehmigt durch die österr. Reg. am 30./7. 1892 u. endlich v. 29./5. 1905, genehmigt durch die österr. Reg. am 5./10. 1905. Zweck: Benutz. u. Betrieb aller Grundstücke, Forsten, Berg- u. Metallwerke, Masch.- und anderen Fabriken, welche gegenwärtig oder künftig von der Ges. durch Konz. erworben, gekauft oder gepachtet werden. Konzessionsdauer: Bis 31./12. 1965. Verstaatlichung: Laut Gesetz vom 27./3. 1909 ging die Bahn bereits v. 1./1. 1908 ab in das Eigentum des Staates über. Den Kaufpreis für die österr. Linien zahlte die Regierung dadurch, dass sie die 3 % Oblig. I.–X. Em., die 3 % Oblig. des Ergänzungsnetzes, die 4 % Anleihen von 1883 u. 1900 zur Selbstzahlung übernahm; dagegen verblieben zu Lasten der Ges. die 5 % Oblig. von 1873/74, die 5% Brünn-Rossitzer Oblig. u. die 3 % Oblig. von 1895. Die Einnahmen der Ges. setzen sich jetzt zus. aus der ungarischen Annuität u. den Erträgnissen der Berg- u. Hüttenwerke, der Fabriken u. der Domänen der Ges.; die ungarische Regierung verweigert die Zahlung der Annuität unter Hinweis darauf, dass sie die Einlösungsraten für Eisenbahnlinien darstellt, die sich jetzt zum grössten Teile auf rumänischem und jugoslavischem Gebiete befinden, u. dass erst eine Auseinandersetzung über die quotenmässige Aufteilung dieser Annuitätsleistungen zwischen den beteiligten Staaten zu erfolgen habe. Unter diesen Umständen kann die Staats-Eisenbahn-Gesellschaft zunächst mit dem Eingang der Annuität nicht rechnen.