――――- 636 Ausländische Eisenbahnen. ist Wien-Neu-Szönyer Linie an der Station Grammat-Neusiedl. Der Betrieb beider Strecken die an die Österr. Südbahn lt. Vertrag v. 21./6. 1874 verpachtet, welche hierfür jährl. K 1 100 000 = fl. 550 000 zahlt u. alle Unterhaltungs- u. Betriebskosten, sowie Steuern u. Abgaben zu hat. In dem Pachtvertrage ist die Zahl. des Pachtschillings in effektiver Silbermünze vereinbart. Im Hinblick auf die Erhöh. des Silberpreises u. den beständigen Rückgang der österreich. Krone, hat die Ges. ab Dez. 1919 von der Südbahn-Ges. die Zahl. der Pachtraten in effektiver Silbermünze gefordert, u. weil dies verweigert worden ist, von da ab die jeweilig fälligen Pachtraten nur unter Vorbehalt ihres Anspruches entgegen- genommen. Da die Südbahn ihren Standpunkt nicht änderte, hat die Ges. im Anfang des Jahres 1922 den Klageweg gegen die Südbahn beschritten. Rückkaufsrecht: Das Einlösungsrecht des Staates begann bezügl. der Strecke Wr.-Neustadt- Grammat-Neusiedl am 23./8. 1899 u. beginnt am 10./9. 1902 für die Strecke Wien-Pottendorf- ungar. Grenze. Als Basis für den Einlös.-Preis wird die mittlere Reineinnahnie der 5 besten unter den letzten 7 Jahren genommen, doch darf dieselbe nicht geringer sein als 510 % des Anlagekapitals. Diese so ermittelte Jahresrente wird der Ges. in halbjährigen Raten während der ganzen Konz.-Dauer ausbezahlt. Sowohl bei der Einlösung als auch bei Erlöschen der Konz. behält die Ges. das Eigentum des aus den Erträgnissen gebildeten R.-F., die ausstehenden Aktiven u. diejenigen Anlagen, welche kein Zugehör der Bahn bilden. Die 6. V. v. 31./3. 1915 ermächtigte den V.-R., der Österr. Südbahn-Ges. die Erklärung abzugeben, dass sich die Ges. verpflichtet, im Sinne des Pachtvertrages mit der Österr. Südbahn-Ges. Vereinbarungen mit der Staatsverwalt. wegen einer eventuellen freihändigen (nicht konzessionsmässigen) Einlösung ihrer Eisenbahnlinien nicht ohne Zustimmnung u. Beitritt der Südbahn-Ges. ab- zuschliessen. Kapital: K 8 780 000 = fl. 4 390 000, Aktien à K 400 = fl. 200. Die % erhalten aus der Pachtsumme eine feste Verzinsung von 5 %, welche halbj. am 1./1., 1./. zahlbar ist. Die Zinsscheine v. 1./7. 1921 u. 2./1. 1922 wurden nicht eingelöst, der hierfür aus der Pacht verfügbare Betrag wurde zur Dotierung der Res. II für Kursverluste verwendet. Auch die Zinsscheine vom 1./7. 1922 u. 1./1. 1923 werden nicht eingelöst. Die Tilg. der Aktien erfolgt nach gänzl. Amort. der Oblig. innerh. der Konz.-Dauer. Obligationen: 5 % Silber-Prior.-Anleihe: K 12 760 000 = fl. 6 380 000, davon noch „% Ende 1921: K 10 409 200 in Stücken à K 400 = fl. 200. Zs.: 2./1., 1/. Tilg.: Durch jährl. Verl. am 2./1. per 1./7. desselben, resp. 1./1. des darauf folg. Jahres von 1875 ab bis 1955, Verstärk. nicht vorbehalten. Zahlst.: Frankf. a. M.: Deutsche Vereinsbank; München: Bayer. Vereinsbank, Deutsche Bank; Stuttgart: Württ. Vereinsbank; Wien: Wiener Bankverein u. dessen Filialen. Zahlung der Coup. u. verl. Oblig. ohne jeden Abzug in Silber. Beim Handel an der Börse zu Frankf. a. M. bis Ende 1898 fl. 100 = M. 200, seit 1./1. 1899 fl. 100 = M. 170. – Kurs in Frankf. a. M. Ende 1912–1921: 100, 98, 98.50*, –, 73, –, 75*, 70, –, – %. Coup.-Verj.: 3 J. n. F. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: Je 20 Aktien = 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1921: Aktiva: Bauauslagen für die beiden Linien Wien–Pottendorf u. Grammat-Neusiedl– Wr.-Neustadt inkl. Kursverlust 21 157 611, für beide Linien angeschaffte Betriebsmittel 1 430 000, der Südbahn ausgefolgte Betriebs-Res. 400 000, zus. 22 987 611, abzügl. Abschreib. 3 681 628 = 19 305 982, transitor. Posten 9395, Guth. bei dem Wiener Bank-Verein 6 306 500, Effekten 263 432. – Passiva: A.-K. 8 780 000, Anlehen 10 409 200, unbehob. Prior.-Zs. 2 376 940, „ u. noch nicht zur Zahlung präs. Prior.-Oblig. 522 800, unbehob. Aktien-Zs. 1 815 850, R.-F. 7380, do. für Coup.-Stempel 121 921, Res. für Neuher- stellungen 156 254, Res. I für Kursverluste 411 016, Res. II für Kursverluste 1 048 634, Überschuss der Aktiven über die Passiven: (Übertr ag aus den Rechn. 1891 bis inkl. 1917) 235 315. Sa. K 25 885 310. Gewinn- u. Verlust-Konto 1921: Einnahmen: Pachtschilling der Südbahn 1 100 000, Zs.- Ertrag 177 297, eingegangene Pachtgelder 161, von der Südbahn vertragsmässig bewirkte Investitionen 237 700, zus. K 1 515 158. — Ausgaben: 5 % Zs. auf das Prior.-Kapital 525 190, Wertabschreib. von den Anlagekosten 363 300, Verwalt.-Kosten 47 213, Coup.-Stempel- gebühren 10 214, Zuweis. an die Res. II für Kursverluste 569 241. Verwaltungsrat: Präs. Karl Stögermayer, Bernhard Popper-Artberg, Dr. Ignaz Neumann, Dr. Gustav Fall; Sekretär: Dr. Franz Baum. Polnische Eisenbahn. Lodzer Fabrik-Eisenbahn-Gesellschaft in Warschau. Gegründet: Die Ges. wurde auf Grund der Konz. 20./8./1./9. 1865 gegründet u. hat im Betriebe die Linie Koluszki-Lodz von 26 Werst u. die Zweigbahn Slotwiny-Lodz (eine Verbindungslinie zwischen der Iwangorod-Dombrowaer Bahn u. der Warschau- Kalischer Bahn) von 35 Werst Länge. Konzessionsdauer: 75 Jahre vom Tage der Betriebseröffnung ab. Kückkaufsrecht des Staates: Die russ. Regierung hat das Recht, die Bahn jeder Zeit unter folg. Bedingungen anzukaufen: als Basis wird die mittlere Reineinnahme der fünf besten unter den letzten sieben Jahren genommen, der so erhaltene Betrag wird als Annuität bis zum Erlöschen der Konz. gezahlt. Sollte aber der Ankauf vor 1./1. 1915 stattfinden, so