Ungarische Eisenbahnen. 691 Besitz zu übergeben. Auf Grund eingeholter juristischer Gutachten bezügl. der Gültigkeit dieser Verordnung hat die Budapester Strasseneisenbahn-Ges. Schritte unternommen, welche sie zum Schutze ihrer Interessen für notwendig erachtete; gleichzeitig trat sie in Unter- handlungen mit der Regier., um auf friedlichem Wege die verwickelte Frage zu lösen. Die Verhandlungen der Ges. wegen der Rückgabe der Budapester Vizinalbahnen A.-G. waren erfolgreich; am 1./7. 1921 hat die Budapester Vizinalbahnen A.-G. ihre Eisenb ahnlinien wieder in Besitz u. in eigenen Betrieb genommen. Die zur Interessensphäre gehörende Kistarcsaer Maschinenfabrik A.-G. hat im J. 1920 ihr A.-K. um K 1 500 000 auf K 30 000 000 erhöht; sämtl. neuen Aktien wurden von der Budapester Vizinalbahnen A.-G. Üübernommen. Von der Kirstarcsaer Maschinenfabrik A.-G. wurde im Jahre 1920 in Slavonisch-Brod eine Waggon-, Maschinen- u. Brückenfabrik A.-G. mit einem A.-K. vou jugoslav. K 50 000 000 gegründet. Kapital: K 56 583 800, davon getilgt Ende 1920: K 9 180 600 in Aktien à K 200. Im eigenen Besitz Ende 1920: K 7 804 800 Aktien u. 10 916 Genussscheine. Urspr. A.-K. fl. 2 000 000, erhöht durch Beschluss der G.-V. v. 19./10. 1895 auf fl. 10 600 000, durch Beschl. der G.-V. v. 18./2. 1898 auf fl. 20 238 900, durch Beschl. der G.-V. v. 25./4. 1911 auf K 48 583 800 u. durch Beschl. der G.-V. v. 29./4. 1912 auf K 56 583 800. Die G.-V. v. 26./3. 1913 beschloss von den im Portefeuille der Ges. befindlichen Aktien 50 000 Aktien zu begeben, wovon 18 298 Aktien den alten Aktionären zum Kurse von K 570 per Aktie à K 200 im Verhältnis von 10: 1 zum Bezuge angeboten wurden, während 31 702 Aktien einem Bankkonsortium fest über dem den Aktionären angebotenen Kurs verkauft wurden. Ferner wurde die Direktion ermächtigt, die von den Aktionären nicht bezogenen Aktien freihändig zu ver- kaufen u. das Agio dem R.-F. zuzuführen. Aktientilgung: Das A.-K. ist während der Konz.- Dauer zu amortisieren. Die Tilg. geschieht durch Verlos. im Dez. Per 2./1. des folg. Jahres; für die verlosten Aktien werden Genussscheine ausgegeben, welche, abgesehen von der den Aktien allein zufliessenden ersten Div. von 5 %, im übrigen mit den Aktien gleiche Rechte haben. 4 % Oblig. von 1895: K 18 000 000, davon noch unverlost in Umlauf Ende 1920: K 13 108 400. Tilg.: Durch Verlos. zu 105 % innerhalb 50 J ahren; verstärkte Tilg. u. Gesamt- kündigung zulässig. 4 % Oblig. von 1905: K 13 201 600, davon noch unverlost in Umlauf Ende 1920: K 10 798 800. Tilg.: Durch Verlos. zu 100 % innerhalb 43 9 ahren, verstärkte Tilg. u. Gesamt- kündigung zulässig. 4 % Oblig. von 1908: K 5 179 400, davon im eigenen Besitz K 3 692 200 u. unverlost in Umlauf Ende 1920: K 668 400. Tilg.: Durch Verlos. zu 105 % innerhalb 40 Jahren; verstärkte Tilg. u. Totalkündig. zulässig. 4½ % Oblig. von 1911/12: K 18 006 800, davon noch unverlost in Umlauf Ende 1920: K 15 954 200, in Stücken à K 5000, 2000, 1000, 200. Zs.: 1./4., 1./10. Tilg.: Durch Verlos. zu 100 % im April per 1./10. nach einem Tilg.-Plan bis 31./12. 1948, verstärkte Tilg. u. Totalkündig. zulässig. Sicherheit: Alle 4 Anleihen stehen einander im Range gleich; für die Verzins. u. Tilg. haftet die Ges. mit allen ihren Einkünften u. mit ihrem gesamten beweglichen u. un- beweglichen Vermögen. Die Anleihen geniessen sowohl bezügl. der Verzins. als auch bezügl. der Rückzahl. die Priorität vor den Ansprüchen der Aktien bezw. Genussscheinen auf Div., Super-Div. u. Tilg.-Quoten. Die Ges. hat sich verpflichtet, vor Tilg. der Anleihen keine neue Anleihe auszugeben, welcher ein Vorrang oder Vorrecht eingeräumt werden soll. Zahlst.: Budapest: Ges.-Kasse, Pester Ungar. Commercial-Bank, Ungar. Allg. Creditbank; Frankf. a. M.: Deutsche Effecten- u. Wechsel-Bank; Karlsruhe: Veit L. Homburger. Zahlung der Zs. u. des Kapitals ohne jeden Abzug in Deutschland zum jeweiligen Kurs für Auszahlung Budapest. Verj. der Zinsen in 6 J. (F.), der verlosten Oblig. in 20 Jahren nach ihrem Rückzahl.- Termin. Eingeführt in Frankf. a. M. 17./10. 1912 zu 97.75 %. Kurs Ende 1912–1921: In Erankf. a. M.: 97.75, 93.50, –*, –, 72, –, 67*, 56, 40, 20 %. Usance: Der Handel versteht sich mit Zinsberechnung vom 1./10. 1918 mit Zinsschein per 1./4. 1919. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: In den ersten 4 Monaten des Jahres. Stimmrecht: Je 20 Aktien = 1 St., Maximum 50 St. sowohl im eigenen Namen als auch in Vertretung. Die Besitzer von Genussscheinen üben ihr Stimmrecht in derselben Weise wie die Besitzer von Aktien aus. Gewinn-Verteilung: Von den Brutto-Einnahmen zunächst die Regie- u. Betriebskosten, dann die Beträge zur Verzins. u. Tilg. der in Umlauf befindl. Oblig.; hierauf die Amortisat.- Quote des A.-K. u. die 5 % Zs. auf den Nominalbetrag der Aktien. Der Rest bildet den Reingewinn, welcher in folgender Weise verwandt wird: a) 10 % Tant. an Direktion (jedes Prozent mit K 4000 garantiert), b) 3 % Gratifikation an die Angestellten, c) 2 % dem Pens.-F., bis er die Höhe von K 500 000 erreicht hat, d) 5 % an den ordentl. R.-F. (bis 10 % des A.-K.); der Rest zur Verfügung der Gen.-Vers. Bilanz am 31. Dez. 1920: Aktiva: Strassenbahnlinien u. deren elektr. Einricht. 94 869 009, Investitionen vor der elektr. Umgestalt. 5 043 310, Kassa 157 571, Kriegsanleihe u. Haupt- städtische Oblig. 4 595 296, Eisenbahntitres 67 136 192, eigene Kaut.-Effekten (Kriegsanleihe) 332 255, laufende Zs. von Kriegsanleihen u. Hauptstädt. Oblig. 106 812, Wertp. des Pens.-F. 2 612 711, statutenmässige Depots u. fremde Kaut.-Effekten 384 439, Budapester vereinigte Strassenbahnen (Ungarischer Staat) 14 663 799, Kontokorrent der Budapester Vicinalbahnen A.-G. 33 121 844, rückständiger Kaufschilling der verkauften Häuser in der Nador-utca 1 438 500, div. Debit. 1 702 281, eigene Aktien u. Genussscheine 9 988 000, 4 % Oblig. v. 1908 XLIV*